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Deutsche dürfen als Köterrasse bezeichnet werden
28.02.2017, 18:37
Beitrag: #2
RE: Deutsche dürfen als Köterrasse bezeichnet werden
Sehr erwachsen, @Adolina, sehr erwachsen.
Ich fühle mich, sollte ich als Angehöriger einer Köterrasse bezeichnet werden, eher bemüßigt, dem Redner ins Gesicht zu lachen, und ihn zu fragen, wo er denn runter gefallen wäre anstatt mit dem Buchstaben des Gesetzes zu kommen oder dem Redner auch noch zuzustimmen.

Würde ich diesen Deppen einer Antwort würdigen und hätte er tatsächlich "Köterrasse" gesagt (laut dem verlinkten Artikel ist das nur eine Übersetzungsmöglichkeit, eine andere Variation wäre "Hundeclan", was angesichts der in einem solchen Clan üblichen strengen Rangordnung, den klaren sittlichen Regeln und der Schlagkraft eines solchen Rudels meines Erachtens nicht unbedingt eine negative Bezeichnung wäre), würde ich ihm vielleicht eher die Ethymologie des Wortes "Köter" erklären. Ein "Köter" oder "Kötter" war nämlich ursprünglich der Bewohner einer Kote bzw. Kate, also ein (meist unselbstständiger oder gar leibeigener) Kleinbauer. Diese Bauern konnten sich nur kleinere und "unedle" = nicht reinrassige Hunde halten. Von daher ist der "Köter" im heutigen Sinne also ein Hund unbestimmter Rasse, unedler Herkunft und möglicherweise nicht allzu groß (letzteres scheint sich im allgemeinen Sprachgebrauch aber zu verschleifen, denn ich hab auch schon größere Hunde gesehen, die jemand als "Köter" bezeichnet hat). Die Bezeichnung "Köter" hat sich aber auch schon so weit verselbstständigt, dass es auch mir schon passiert ist, dass ich einen reinrassigen Chihuahua, den ich öfters in Betreuung habe, nicht nur als "selten dämlichen Hund", sondern, ja ich bekenne es, auch schon als "selten dämlichen Köter" tituliert habe...

Die Deutschen als klassisches, blaubraungrünäugiges, blondbraundunkelhaariges Mischvolk von im europäischen Vergleich eher durchschnittlicher Körpergröße und historisch gesehen von überwiegend bäuerlicher Herkunft, oft sogar kleinbäuerlicher Herkunft als "Kötervolk" zu bezeichnen, trifft es also vom Standpunkt des Historikers aus gesehen durchaus. Ich bezweifle allerdings, dass dem, der "die" Deutschen als Kötervolk vezeichnet hat, diese ganzen Zusammenhänge klar waren. Insofern würde ich dem armen Manne eher raten, sich erst zu informieren, was er da so von sich gibt und dann erst den Kopf zu öffnen.
Da ich im Übrigen selber Nachkomme von ausgesprochenen Kleinbauern bin, wobei mein Opa den Aufstieg zum Wirt geschafft hat, mein Vater es zum Facharbeiter gebracht hat, der mir selbst und meinem Bruder neben dem Studium auch einen finanziell relativ gut gepolsterten Start ins Berufsleben ermöglicht hat, betrachte ich die Bezeichnung "Kötervolk" und die Zuordnung meiner selbst zu eben diesem Volk eher als korrekt denn als Beschimpfung. Wenn ich hier irgendwo eine Fehlbezeichnung sehe, dann darin, dass ich mich neben meinem Deutschtum auch vehement zu meinem Bayerntum bekenne, das derjenige Kopföffner aber sträflich vernachlässigt.

Mit freundlichen, wenn auch leicht mitleidigen Grüßen,
Christian
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RE: Deutsche dürfen als Köterrasse bezeichnet werden - 913Chris - 28.02.2017 18:37

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