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Hat die (Mutter)Sprache Einfluß auf das menschliche Denken und Handeln?
12.09.2012, 13:09
Beitrag: #12
RE: Antideutsch sein
(11.09.2012 23:00)Bunbury schrieb:  Bist du Krimileser? Amerikanische Krimis unterscheiden sich von englischen Krimis, aber nicht so sehr wie von skandinavischen Krimis. Die wiederum haben mehr mit deutschen Krimis gemeinsam.
Ich finde überhaupt, daß sich Krimis ganz hervorragend für soziologische Studien eignen...

Ja, ich lese Krimis, allerdings deutsch übersetzt, nicht in der Originalsprache, die ist mir für Unterhaltung zu anstrengend.
Elisabeth George, Ian Rankin, Fred Vargas fallen mir spontan ein, z.Zt. Colleen McCullough. An deutsche oder skandinavische Autoren erinnere ich mich nicht, die können keinen bleibenden Eindruck hinterlassen haben, sollte mir je einer in die Hände gefallen sein.


(11.09.2012 21:10)Renegat schrieb:  Mmh, damit habe ich Probleme, denn 1. ist deutsch nur eine von vielen germanischen Sprachen, das müßte ja für alle Sprachen gelten.

Wie ist denn die südeuropäische Herangehensweise im Gegensatz zu unserer?

(11.09.2012 23:00)Bunbury schrieb:  Vor allem sehe ich eine gewisse Leichtigkeit, eine größere Bereitschaft, Dinge auf sich zukommen zu lassen, als alles sofort zu analysieren zu wollen, was mitunter da Probleme schafft, wo gar keine sind. Wie man an dieser Debtatte hier sieht, die ich als "Typisch deutsch" betrachten würde.

Vergleiche einfach mal die Politik in unterscheidlichen europäischen Ländern miteinander...

Politikvergleich würde ich ausklammern. Ich weiß nicht, ob man aus der Politik Unterschiede im Umgang mit Problemen ableiten kann. Außerdem ist die Politik der Südländer Portugal, Spanien, Italien, Griechenland und Türkei ziemlich unterschiedlich.
Außerdem ist man bei solchen Vergleichen sehr schnell beim Einfluß von Wetter und Klima und wie willst du das dann von der Sprache trennen?


(11.09.2012 21:10)Renegat schrieb:  Ich sehe auch die allgemeine Kopflastigkeit der deutschen Sprache nicht. Schachtelsätze und komplizierte Satzstrukturen gibt es in jeder Sprache auf höherem Niveau oder in wissenschaftlichen Kreisen. Eine gehobene Schriftsprache zu verwenden, ist Abgrenzungsmittel einer Fachelite.
#

(11.09.2012 23:00)Bunbury schrieb:  Auf wissenschaftlichem Niveau hast du sicher recht. Aber ich habe mehrere Bücher der Unterhalitungsliteratur in deutscher und in englischer Sprache gelesen. In der deutschen Übersetzung kommen sehr viel mehr verschachtelte Sätze und Nebensätze vor als in der englischen, die dafür oft das Partizip hat...

Das kann ich nicht beurteilen, weil ich fast nie Unterhaltungsliteratur auf englisch lese. Von Stephen King habe ich vor Jahren mal was im Original gelesen, fand ich sehr schlicht.

(11.09.2012 21:10)Renegat schrieb:  Englisch ist eine weit verbreitete Zweitsprache.

(11.09.2012 23:00)Bunbury schrieb:  Ja, aber warum? Warum wird das Englische so begeistert aufgenommen, daß man hierzulande mittlerweile nicht einmal mehr Filmtitel ins Deutsche übersetzt z.B.?
Das läßt sich auch nicht unbedingt damit erklären, daß es die allmächtige Wirtschaftssprache ist oder daß die Amerikaner die führende Nation ist.
Englisch wird deshalb so begeistert aufgenommen, weil es einen einfacher denken läßt. Ich stelle das jedes Jahr wieder im Schottlandurlaub fest, wenn ich dann nach zwei Wochen mit den Schotten über Poliitk diskutiere. Mir fällt es mitunter in dieser Fremdsprache, in der ich alles andere als Vokabelsicher bin, leichter, gewisse Gedankengänge zu erklären als im Deutschen.

So habe ich das noch nie betrachtet. Mit englischen Muttersprachlern habe ich weniger Kontakt, eher mit Leuten, für die englisch auch Zweitsprache ist und die leichtere Verständigung habe ich bisher mit diesem Umstand in Zusammenhang gebracht.
OT vor einiger Zeit habe ich mit meiner Tochter eine Busstädtereise nach Rom gemacht. Gleich im Bus haben wir eine junge Inderin im Alter meiner Tochter kennengelernt, die für ein Jahr in einer Softwareschmiede arbeitete und dabei ganz viel Europa kennenlernen wollte. Ganz witzig, wir hatten alle drei die gleiche Kamera. Jedenfalls haben wir Rom zu dritt erlebt und auf englisch, das ging soweit, dass ich im Hotelzimmer mit meiner Tochter weiter englisch gesprochen habe.

Ob das aber mit einer einfacheren, leichteren Sprachstruktur zusammenhängt, weiß ich nicht. Englisch ist allgegenwärtig und dadurch, dass es die 1. Fremdsprache ist, die man ja relativ früh lernt, stärker im Gehirn verankert.
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