Antwort schreiben 
 
Themabewertung:
  • 0 Bewertungen - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Herkunft und Identität der Hunnen
27.04.2017, 01:31
Beitrag: #7
RE: Herkunft und Identität der Hunnen
1. Die Herkunft der Gepiden ist nicht einwandfrei geklärt. Die Meinungen gehen sehr weit auseinander. Es gibt Ansichten, dass die Gepiden sich aus dem Stammesverband der Goten herauslösten oder dass sie ein Teilstamm der Goten waren. Aber es gibt auch Ansichten, die von einer nicht-skandinavischen Herkunft der Gepiden ausgehen. Ein Teil der Gepiden soll sich den Vandalen angeschlossen haben ... (siehe 2.)

2. Fest steht m.E. nur, dass zum Beginn der Völkerwanderung um 375 die Ostgoten/Greutungen am Schwarzen und am Asowschen Meer im Gebiet der heutigen (Süd-)Ukraine und der Krim und die Westgoten/Terwingen am Schwarzen Meer nördlich der Donau im Gebiet des heutigen Rumäniens und Bulgariens gesiedelt haben. Die Gepiden siedelten östlich der Theiß (Tisza), nördlich der Mures (Marosch, Mieresch), also etwa im heutigen Ostungarn und Siebenbürgen und nordwestlich von ihnen die Vandalen, deren westliche Nachbarn wiederum Sueben/Quaden waren. Es ist doch vorstellbar, dass ein Teil dieser Germanen als Stammesverband der Vandalen (egal ob geborene Vandalen, Gepiden, Quaden usw.) nach Nordafrika abwanderte. Die Zurückgebliebenen bildeten dann die Gepiden (ebenfalls egal ob geborene Gepiden, Vandalen usw.) und besiedelten dann auch die Gebiete, aus denen die Vandalen abzogen.

3. Folgendes Szenarien waren nicht selten. Nach dem Tod eines starken Herrschers brechen Machtkämpfe um die Nachfolge aus, die das Reich schwächen. Oft führen die Kämpfe zur Teilung, aber auch zum Untergang des Reiches. D.h. der Tod des Herrschers. die Teilung oder der Untergang des Reiches waren Ereignisse, wo die Karten neu gemischt wurden. Alte Loyalitäten wurden aufgekündigt, neue Bündnisse von Personengruppen entstanden. Diese Szenarien haben sich sowohl nach dem Ableben des Hunnenherrschers Attila († 453) oder des ostgotischen Königs Theoderich († 526) abgespielt.

4. Deswegen denke ich, dass neben der Niederlage gegen die Langobarden die Tötung des Gepidenherrschers Kunimund († 567) ausschlaggebend für den Zerfall des Gepidenreichs war. Ein Teil der Gepiden blieb in dem Gebiet und ist sicher in dem Verband der Slawen aufgegangen. Der andere Teil der Gepiden zog mit den Langobarden nach Norditalien (568). Zu diesem Zeitpunkt kann man aber noch nicht von einem Reich der Langobarden sprechen, vielmehr haben sich mehrere langobardische Herrschaften herausgebildet. König Alboin war maximal "der Erste unter Gleichen". Seine Frau Rosamunde, Tochter des Gepidenherrschers Kunimund, war wohl dank der Unterstützung gepidischer Gefolgsleute eine Art Gegenkönigin, die sich mit den Gegnern Alboins verband und dessen Ermordung im Jahr 572 initiierte.
Erst nachdem ein fränkisch-byzantinisches Bündnis gegen die Langobarden entstand, bildete sich eine Art Reichsgedanke bei den Langobarden. Zeitlich wäre das zum Beginn der Herrschaft von König Authari (584)

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Antwort schreiben 


Nachrichten in diesem Thema
RE: Herkunft und Identität der Hunnen - WDPG - 25.04.2017, 16:41
RE: Herkunft und Identität der Hunnen - WDPG - 26.04.2017, 17:55
RE: Herkunft und Identität der Hunnen - Sansavoir - 27.04.2017 01:31

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste

Kontakt    |     Startseite    |     Nach oben    |     Zum Inhalt    |     SiteMap    |     RSS-Feeds