Die Großreiche Afrikas:
|
13.06.2017, 10:07
Beitrag: #5
|
|||
|
|||
RE: Die Großreiche Afrikas:
(13.06.2017 06:45)Arkona schrieb: Die Bezeichnung "Großreiche" trifft den Kern m.E. eigentlich nicht, ebensowenig die fest umrissenen Grenzen, die uns die Geschichtsatlanten suggerieren. Sie sind in ihrer Struktur nicht mit den gleichzeitig existierenden Feudalreichen Europas oder Asiens zu vergleichen, sondern waren eher tribale Gebilde, die die lockere Vorherrschaft eines Stammes bzw. einer Dynastie über das Territorium zementierten. Dementsprechend waren sie auch oft instabil und kurzlebig. Also Ghana darf durchaus als Grossreich bezeichnet werden. Es besass, nicht zuletzt wegen seines Goldreichtums, eine eigenständige Hochkultur (keine Stammesvereinigung) und war auch nicht kurzlebig. Auch Ghanas Nachfolgereich, das mittelalterliche Mali (ich möchte WDPG nicht vorgreifen) war ein Grossreich - mit Hochkultur, imensem Reichtum (Gold), weitreichenden Handelsbeziehungen usw. Als der Mali-Herrscher Musa I, der als reichster Mann seiner Zeit galt, in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts nach Mekka pilgerte (seine Gefolgschaft soll aus 60'000 Personen bestanden haben) ruinierte er in Ägypten den Goldpreis in derart nachhaltiger Weise, dass eine lang andauernde Wirtschaftskrise ausbrach. Auch Europa musste ihn zur Kenntnis nehmen (obwohl damals die westafrikanische Küste noch nicht wirklich entdeckt war) - jedenfalls erscheint er auf dem "Katalanischen Weltatlas". |
|||
|
Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste