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Die Großreiche Afrikas:
15.06.2017, 00:43
Beitrag: #10
Das Songhaireich:
(13.06.2017 14:11)WDPG schrieb:  ...............
Der enorme Reichtum an Gold in manchen Gebieten spielte auch beim Handel zwischen der Küstenbevölkerung und der Seemacht Portugal. Portugal war jedoch nicht nur ein interessanter Handelspartner für einen Teil des Malireichs, sondern auch ein weiterer Faktor beim Niedergang des Großreichs.

Als Mali zunehmend vom Volk der Fulbe bedroht wurde, wollte man auf Feuerwaffen aus Portugal setzen. Doch der Handelspartner lieferte keine Feuerwaffen an den schwächer werdenden König. Die Fulbe wurden schließlich von einem anderen aufkommenden Großreich besiegt, dem Songhai-Reich (über dieses werde ich als nächstes berichten). Der Ruf der zunehmend ins Landesinnere verdrängten Herrscher Malis nach Feuerwaffen aus Portugal wurde nicht beachtet. Mali verlor immer mehr an Bedeutung. Ausgerechnet die Feuerwaffen der Marokkaner machten auch noch den letzten Rückeroberungsversuch eines Herrschers von Mali zunichte. Das kleine Restreich bestand noch bis ins 17. Jahrhundert.

Fortsetzung folgt...


Mit dem Niedergang des Mali-Reichs begann der Aufstieg des Songhaireichs, oder besser gesagt der Wiederaufstieg. Die Songhai mit ihrem Zentrum Gao waren im Laufe der Geschichte immer wieder eine bedeutende Macht, vor allem im Bereich Handel.

Dem Mali-Reich gelang es Gao und das Songhaireich unter Kontrolle zu bekommen. Als dieses zu schwächeln begann wurde das Songhaireich bald wieder unabhängig.

Der Gründer des neuen Songhaireichs war Sunni Ali. Wie bereits erwähnt besiegte das Songhaireich unter ihm die Fulani, außerdem gelang es Sunni Ali den Tuareg das von ihnen eroberte Timbuktu zu entreissen und weitere Gebiete des Mali-Reichs unter Kontrolle zu bekommen. Zusätzlich wurden unter ihm Strukturen geschaffen und eine Flotte gebaut um das Flussgebiet des Niger unter Kontrolle zu halten.

Der Sohn von Sunni Ali unterlag einem Heerführer seines Vaters in einer Schlacht, dieser mit dem Namen Askia Mohammad I bestieg nun den Thron und führte das Songhaireich in eine neue Blütezeit. Wie schon seine Vorgängerreiche besaß auch das Songhaireich einen immens hohen Reichtum.

Als Besonders stabil stellte sich das Songhaireich jedoch nicht heraus und so gab es unter Askia Mohammads I Nachfolger immer wieder Thronkämpfe und kurze Herrschaftszeiten, nur Dawud einem Herrscher in der zweites Hälfte des 16. Jahrhunderts gelang es sich länger an der Macht zu halten.

Der Reichtum des Landes weckte sehr bald Begehrlichkeiten von außen. Eine Expedition die Marokko unter den Saadiern im Jahr 1584 in Richtung Songhai-Reich führte zeigte schnell wie hoch die Bedrohungslage für das in der zweiten hälfte des 15. Jahrhunderts gegründete Reich war. Doch auch wegen innerer Kämpfe konnte man keine wirksamen Gegenmaßnahmen ergreifen und so kam es zur Katastrophe. Mit Hilfe moderner Feuerwaffen gelang es einer zahlenmäßig weit unterlegenen Truppe aus Marokko die Armee der Songhai vernichtend im Jahr 1591 (oder 1590 darüber habe ich verschiedene Angaben gefunden) zu schlagen. Die Songhai musste sich auf ihr Gebiet südlich des Niger zurückziehen, dort verloren sie schnell an Bedeutung.

Auch wenn einige von der Invasorenarmee in dem Gebiet blieben, Marokko konnte sich nicht lange halten. Ein erneutes Großreich wurde in der Gegend aber nicht mehr gegründet, verschiedene Völkerschaften und Kleinstaaten lösten es ab. Diese Lage machte den Handel unsicherer, so das neue Handelsrouten an Bedeutung gewannen und die Gegend viel an ihrer wirtschaftlichen Bedeutung verlor.


Fortsetzung folgt..........
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