Hitlers Antisemitismus
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27.11.2017, 16:43
Beitrag: #41
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RE: Hitlers Antisemitismus
Hallo an alle, die bisher Beiträge zu diesem Thema schrieben!
Ich kann mich selbstverständlich irren, aber ich möchte hier einmal meinen Eindruck niederschreiben, auch auf die Gefahr hin, dass ich falsch liege: Ihr seht den gigantischen Holocaust, für den Hitler so überaus verantwortlich war und ihr seht die judenfeindlichen Hasstiraden, die Hitler so fanatisch predigte. Aber kann man daraus schließen, dass dies auch Hitlers tatsächliche Gesinnung sein muss? Gibt es nicht auch die Möglichkeit, dass sich ein Mensch verstellt, zum Beispiel, um auf einer Erfolgswelle zu reiten? Nach der Niederschlagung der Münchner Räterepublik am 1.5.1919 durch Freikorps herrschte Generalmajor von Möhl de facto wie ein Militärdiktator über die Stadt. Er fürchtete ein Aufflackern spartakistischer Propaganda und wollte dem entgegenwirken. Am 28.5.1919 befahl er: "Die Truppenteile richten ... in allen Einheiten bis herab zur Kompanie einen Propagandadienst ein. Zum Propagandadienst können Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften (gemeint sind Mannschaftsdienstgrade wie Hitler, Gefreiter) gestellt werden, unter Umständen ist die Heranziehung der gewählten Vertrauensleute zu diesem Zwecke besonders wertvoll." Hitler war am 15.2.1919 zum Vertrauensmann der 2. Demobilmachungskompanie gewählt worden. Hitler verfasste daraufhin wahrscheinlich am 1. oder 2.6.1919 ein Bewerbungsschreiben mitsamt Lebenslauf, denn Abgabetermin war der 3.6., 10 Uhr, wurde zum Bewerbungsgespräch zu Hauptmann Karl Mayr (Gruko 4, Abt. 1b/P) ins Regina-Palast-Hotel am Maximiliansplatz beordert und als Mitarbeiter angenommen. Bereits vom 5. bis 12.6. nahm Hitler auf Befehl Mayrs an nationalistischen und antikommunistischen Vorlesungen an der Uni München teil. Vom 10. bis 19.7. schickte ihn Mayr zu einem Rednerkurs. Mayr bzw. die Abt. 1b/P brachten Hitler überhaupt erst antisemitische Gedankengänge, Parolen und Phrasen bei, d.h. sie bildeten ihn regelrecht darin aus. Hitler erwies sich in der Folge als besonders gelehriger Zögling. Das bedeutet also, dass Hitler seinen bald darauf (der erste Nachweis einer judenfeindlichen Rede Hitlers datiert vom 20.8.1919) so hemmungslos hinausposaunten Antisemitismus erlernt und eingeübt hat, und das auch noch auf Anweisung seiner Vorgesetzten. Eventuell vergleichbar mit den Rednerposen und -gesten, die er später vor dem Spiegel seiner Münchner Wohnung übte. Wenn Hitler aber den Antisemitismus in Form reiner Worthülsen übernommen hat, dann würde das ja bedeuten, dass er ihn nur geschauspielert hat und wenn es so war, wäre die Frage, ob er den Antisemitismus später doch verinnerlichte und sich mit ihm identifizierte oder ob er diesen geschauspielerten Antisemitismus durchzog bis zum Schluss? JottHa |
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