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russische Revolution - Aufgabenstellung
23.12.2017, 23:13
Beitrag: #12
RE: russische Revolution - Aufgabenstellung
(23.12.2017 11:53)Flora_Sommerfeld schrieb:  
(23.12.2017 11:39)Suebe schrieb:  Die Eignung Russlands 1917 für den Marxismus ist mit der von Grönland für ein Strandbad zu vergleichen.

Lenin pp warern ein Klub von Großverbrechern denen eine Verkettung unglücklicher Zufälle erlaubte ihre fürchterlichen Phantasien auszuleben.

Kontrafaktisch
I. Hätte es keinen Krieg gegeben!

Aber grundsätzlich ist es nicht so einfach, wie du es hier darstellst. In Russland war der Graben in der Gesellschaft recht tief. Dieser Umstand gab einer Befreiung/Revolution der unteren Klasse genügend Nahrung und Kraft. Wer diese Gedanken verbreitete war nebensächlich, es viel eben auf fruchtbaren Boden und das hatte nichts unmittelbar mit den Krieg und Lenin zu tun. Ich möchte dazu an die ersten Revolutionären Bestrebungen an 1905 erinnern.

Die Situation der russischen Bauern bzw. unteren Klassen kann man nicht mit der Situation der unteren Klassen in Mittel- und Westeuropa vergleichen. Die Leibeigenschaft wurde erst 1861 aufgehoben, es gab also um 1917 genügend Menschen, die entweder selbst oder deren Eltern noch Leibeigene waren.

Außerdem hat es im 17. und 18. Jahrhundert vier größere Kosaken- und Bauernaufstände gegeben. (Bolotnikow-Aufstand 1606/07, Rasin-Aufstand 1670/71, Bulawin-Aufstand 1707/08 und der Pugatschow-Aufstand 1773/75). Besonders der Rasin- und der Pugatschow-Aufstand richteten sich vor allem gegen die Autokratie des Zaren Alexej bzw. der Zarin Katharina II. Pugatschow gab sich sogar als der 1762 gestürzte und ermordete Zar Peter III. aus. 1825 fand der Dekabristen-Aufstand gegen die Thronfolge des Zaren Nikolaus I. statt. Hier gab es Gerüchte, dass der verstorbene Zar Alexander I. nur entmachtet und nach Sibirien deportiert wurde.

Michail Bakunin, der "Vater der Anarchisten" war Russe. Lenins sozialrevolutionärer Konkurrent war der bereits betagte Fürst Kropotkin, dessen Weltbild von Bakunin, aber auch von Tolstoi geprägt war. Die Narodnowolzen überzogen in den 1870er- und 1880er-Jahren das Land mit Terror. Zar Alexander II. wurde 1881 ein Opfer dieses Terrors, Zar Alexander III. überlebte 1887 einen Anschlag, in dem Lenins Bruder verstrickt war und deshalb zu Tode verurteilt wurde. Deswegen sind die Ereignisse von 1905 und 1917 als durchaus folgerichtig zu bewerten. Lenin kannte die russische Geschichte und die Mentalität der russischen Bauern bzw. der unteren Klassen. Sein Geburtsort Simbirsk lag im Übrigen in einem der Zentren des Rasin-Aufstandes von 1670/71.

Egal wie man zu Lenin, Trotzki oder Stalin steht, Fakt ist, dass die Lebensbedingungen der Bauern und unteren Klassen im Zarenreich äußerst hart und schlecht waren. Sie boten stets sozialen Sprengstoff.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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RE: russische Revolution - Aufgabenstellung - Sansavoir - 23.12.2017 23:13

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