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Warum Land der Dichter und Denker?
09.03.2018, 00:32
Beitrag: #17
RE: Warum Land der Dichter und Denker?
(09.03.2018 00:05)Aguyar schrieb:  
(08.03.2018 18:37)Suebe schrieb:  Ich begründe das anders.
Ohne Freiheit keine Dichter und Denker.

Und um dies historisch zu begründen:
Aus einem verzagten Ar... kommt nie und nimmer ein fröhlicher Furz.
Das ist übrigens ein Luther-Wort.

Also mit der Freiheit war es nicht weit her, in den absolutistischen Kleinstaaten Deutschlands.
Im Übrigen: Ich halte an meiner resp. Arkonas These der Kleinstaatlichkeit mit offenen Gesellschaften als Voraussetzung für Genies fest - und möchte betonen, dass wir von "Genies" sprechen. Und dass bei weitem nicht jeder gute Schrifsteller, nicht jeder findige Erfinder und nicht jeder geschickte Maler auch gleich ein Genie ist. Ein Genie ist jemand, dessen Werke oder Forschungsergebnisse zum Mindesten bei einem Teil der Gesellschaft die Weltsicht nachhaltig veränderten. Bei Dumas beispielsweise ist das nicht der Fall, bei Schiller auch nicht, bei Kant schon. Das letzte Genie, das es gab, war meiner Meinung nach Einstein.
Einfach nur gescheit zu sein, macht noch kein Genie.

Dem letzten Satz kann ich zustimmen, dem Rest eher nicht. Erstens gibt es viele verkannte Genies (diese Spezies hat oft Probleme, sich in der Gesellschaft zurechtzu finden, geschweige denn zu behaupten. Wegener und Semmelweis fallen mir ad hoc ein). Und bei vielen, die heute einen Mordsnamen haben, war es alles andere als klar, dass sie sich mit ihrer Idee durchsetzen.

Fallbeispiel:
Carl Benz wurde lange Zeit seines Lebens zum Spinner und Taugenichts erklärt. Selbst als er unter alles anderen als günstigen Umständen sein Benz Patent Motorwagen Nummer 1 fertigentwickelt hatte und damit durch die Gegend fuhr, spotte das ignorante Volk über den vermeintlichen Spinner.
Als er seinen Meilenstein der Automobilgeschichte auf der Messe präsentierte, interessierte sich niemand dafür. Keiner wollte investieren.
Nach diesem Tiefschlag wollte er entgültig alles hinschmeißen. Seine Frau (die sein Streben immer unterstützt hatte) unternahm dann ohne sein Wissen die erste längere Automobilfahrt der Welt mit dem Benz-Patent-Motorwagen von Mannheim nach Pforzheim, um ihrem Mann und dem spottenden Volk zu beweisen, dass sein Werk was taugt. Der Wagen bewältigte die mehr als 100 Kilometer lange Strecke.
Wie warscheinlich war es im ausgehenden 19.Jh. (!), unter den damaligen gesellschaftlichen Zwängen, dass eine Frau aus eigenem Antrieb so handelt? Ich kenne nicht wenige Mädchen und FRauen, die selbst heute noch Angst vorm Autofahren haben. (Damit wäre mein Beitrag zu heutigen Frauentag auch geleistet Angel )
Ohne Bertha Benz hätte es das erste fahrtaugliche Automobil der Weltgeschichte so nicht gegeben.
Im Deutschen Kaiserreich, das bekanntermaßen kein Kleinstaat war.

Erst dann kam der Durchbruch, auf dessen Basis heute u.a. ein Weltkonzern steht.

Also für mich ist Carl Benz ein Genie. Wäre er das nicht, wenn er eine weniger loyale und weniger mutige Fau gehabt hätte?

MfG, Titus Feuerfuchs
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RE: Warum Land der Dichter und Denker? - Titus Feuerfuchs - 09.03.2018 00:32

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