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Entwicklung von Territorialherrschaften im Spätmittelalter II Hohenzollern
02.07.2019, 20:22
Beitrag: #4
RE: Entwicklung von Territorialherrschaften im Spätmittelalter II Hohenzollern
Der Verkauf wurde vom Hofgericht Rottweil protokolliert. Auch hohenzl. Verwandte waren als Zeugen zugegen und haben gesiegelt.
Kaufpreis waren 28.000 Gulden.

Es stellt sich hier natürlich die Frage, warum hat Müli nicht an Zollern-Hohenzollern verkauft?
Die Antwort, die die Sage gibt, Streit unter Brüdern, ist natürlich "Roman"
Die Überlieferung berichtet von "ungebührlichen Benehmen" der beiden "Hohenzollerischen" Vettern während Leichenzug und Beerdigung des Sohnes, wobei es tatsächlich "eigenartige" Typen gewesen sein müssen. Sie haben dann im zusammenwirkenden Gegeneinander der Grafschaft fast gar den Rest gegeben.
Die heutige Forschung geht eher von Geldmangel des Hauses Zollern-Hohenzollern aus, die sehr wohl gewollt hätten, aber halt nicht konnten.

Etwa 20 Jahre nach dem Verkauf begann man dann auch den Verkauf anzufechten, insbesondere stört man sich an der Höhe des Kaufpreises. Man wollte einen kräftigen Nachschlag. Wobei Graf Müli und Frau da schon lange nicht mehr lebten.
Ein Prozess der sich in immer neuen Auflagen durch die Jahrhunderte zog, bis gegen Ende des Alten Reiches. Ohne das geringste zu erreichen.

Mit den SagenRomanen von Schwab und Hauff wurde der Vorgang "Hirschgulden" in Deutschland allgemein bekannt.

Im 19. Jahrhundert nahm sich dann ein schlesischer Adliger und Freund FW IV, und Wilhelm I. der Sache an.
Graf Stillfried-Alcantara, durch einen langjährigen Zivilprozess mit dem Haus Württemberg (kein Schimmer um was es ging, die Familie Württ. war aber in Schlesien begütert) nicht gerade ein Freund Württembergs, fühlte sich bemüssigt, Hohenzollern "hinterher" vor dem Raffgierigen Württemberg zu schützen.
Nach dem 1866er Krieg gab er Wilhelm I, den Ratschlag Balingen pp "wieder" mit Hohenzollern zu vereinigen, das einst "so hinterhältig Hohenzollern abgenommen worden war".
Bismarck weigerte sich aber ganz entschieden, was nichts daran änderte, dass der Plan in Württ. bekannt wurde.

Dann war Ruhe, bis ins Jahr 1945, die Franzosen hatten einen 1933 zwangspensionierten Studienrat zum Kommissarischen Landeschef der "Hohenzollerischen Lande" gemacht. (Ein Kollege des Herrn Kretschmann, zwei Gener Da sie keine rechte Vorstellung hatten, was sie mit dem Gebilde anfangen sollten, baten sie ihn, eine Stellungnahme dazu abzugeben. Was er im Juli 1945, in französischer Sprache!, auch tat.
Quintessenz: Hohenzollern hat innerhalb Preußens eine hohe Selbständigkeit genossen, ist aber so ohne Preußen im Hintergrund nicht
lebensfähig, Ergo: die einst "infam" dem Ländchen entzogenen Städte und Ortschaften müssen mit Hohenzollern "wiedervereinigt" werden.
In die selbe Kerbe schlug der damalige Chef des Hauses Hohenzollern-Sig im November 1945, mit einer Eingabe an die franz. Militärregierung.

Nun hatten die Franzosen zdZ aber schon regionale Kenntnisse erworben, und lehnten die Vorschläge, "da dies zu erheblicher Beunruhigung der Bevölkerung führen würde" rundweg ab.

Noch zum "Hirschgulden".
Das war eine württembergische Münze der "Wipper- und Kipper-Zeit" der 1620er Jahre die vom württ. Herzog selbst aus dem Verkehr gezogen wurde. Die Sage hat sich ausgehend von dem "zu geringen Kaufpreis" dieser wesentlich jüngeren Münze bedient.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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RE: Entwicklung von Territorialherrschaften im Spätmittelalter II Hohenzollern - Suebe - 02.07.2019 20:22

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