Die Perserreiche
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01.10.2012, 14:49
Beitrag: #101
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Die Kreuzzugsbemühungen der Ilchane - ein Exkurs:
(01.10.2012 14:33)WDPG schrieb: Die Mameluken blieben in der Folgezeit ein Hauptfeind der Ilchane. Diese versuchten immer wieder Bündnisse mit den Kreuzfahrern zu erreiche um die Mameluken von 2 Fronten her angreifen zu können. Trotz intensiven Kontakten mit den "Mächtigen Europas" kam ein echter Kreuzzug mit Hilfe des Ilchanats nie zustande. Auf die erwähnten Kreuzzugsbemühungen der Ilchane gehe ich hier kurz näher ein, dazu verwende ich einen Beitrag den ich bereits im G/Geschichteforum geschrieben habe. Seht es als kleinen Exkurs. Im Jahr 1260 erlitten die Mongolen bei der Schlacht von Ain Djalut eine vernichtende Niederlage. Ein harter Schlag für die erfolgsverwöhnten Mongolen, den ihnen die Mamluken da beibrachten. Schon unter Hülegü wurde im ehemaligen Persien das Ilchanat gegründet und schon Hülegü versuchte sowohl zu Byzanz als auch zu der Kreuzzugsbewegung, darunter auch zum französischen König Ludwig IX den Heligen, kontakte zu knüpfen. Vor allem deshalb um gegen die Mamlucken vorgehen zu können. Hülegüs Nachfolger Abaqas Frau kam aus der Kaiserfamilie von Byzanz. Dieser war ursprünglich für Hülegü gedacht gewesen, der lebte aber bei ihrer Ankunft nicht mehr. Auch Abaqa versuchte wieder Kontakt zu den Kreuzfahrern aufzunehmen. Der Plan sah vor das Mamlukenreich in einen 2 Frontenkrieg zu verwickeln. Die Illchane aus dem Osten, die Kreuzfahrer aus dem Westen. Auch mit Ludwig IX verhandelte man, doch dieser zog schlussendlich nach Tunis. Mit Eduard I arbeitete man sogar zusammen, aber Abaqa konnte nur unzureichend helfen, da er anderwertig beschäftigt war. Danach versuchte Abaqa weiterhein mit den Kreuzfahrern zusammenzuarbeiten, zu einem erneuten Kreuzzug kam es aber nicht. Aqabas Nachfolger Tekuder trat zum Islam über, was zu seinem Sturz führte. Arghun der Tekuder gestürtzt hatte nahm wieder Kontakt zu europäischen Mächten auf. Er sandte mehrere Gesantschaften nach Europa, wieder versuchte man einen gemeinsamen Kreuzzug zustande zu bringen, doch das gelang wieder nicht. Eine andere Unternehmung zeugt von der Zusammenarbeit mit abendländischen Seemächten. Man versuchte mit Genuas Hilfe eine Flotte aufzubauen. Das Unternehmen schlug fehl, der Kontakt blieb aber. Gaichatu der Nachfolger von Arghun trug mit einer verschwenderischen Lebensweise zum wirtschaftlichen Niedergang des Illchanats bei. Unter Ghazan (1295-1304) gelang es mit Reformen das Reich wieder zu stabilisieren. Der Einfluss des Islam stieg was dazu beitrug das Ghazan zum Islam übertrat. Doch das hinderte ihn nicht alte Pläne gegen die Mamlucken wieder aufzunehmen, er verhandelte unter anderem mit dem König von Zypern um gemeinsam gegen die Mamlucken vorzugehen. Auch der Khan der Ghazan nachfolgte Öljeitu versuchte wieder mit abendländischen Mächten zu kooperieren. Eine Gesantschaft die in Aussicht stellt das die Kreuzfahrer das "Heilige Land" zurückbekommen sollten, war einem Erfolg sehr nahe. Ein Kreuzzug wurde geplant, doch dann wieder verschoben. Doch auf sich alleine gestellt war Öljeitu (1304-1316), wie vor ihm auch andere Illchane gegen die Mamlucken erfolglos. Unter Abu Sa id (1316-1335) kam man einer Zusammenarbeit mit dem Westen, noch einmal sehr nahe. Man wollte dem Königreich Kilikien zu Hilfe kommen als es von den Mamlucken angegriffen wurde, doch bis das dorthin entsandte Heer ankam, war der Frieden zwischen den Mamluken und Kiliken schon wiederhergestellt worden. Abu Sa id war der letzte Herrscher des Illchanats von dem Kontakte mit abendländischen Mächten bekannt sind. Der Grund für den Abbruch der Beziehungen lag darin das, dass Illchanat nun mehr und mehr zerfiel. Spannend ist die Frage ob eine echte Zusammenarbeit zwischen den Illchanen und Kreuzfahrern, in einem erneuten Kreuzzug zum Erfolg geführt hätten. |
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01.10.2012, 14:51
Beitrag: #102
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RE: Die Kreuzzugsbemühungen der Ilchane - ein Exkurs:
(01.10.2012 14:49)WDPG schrieb: Spannend ist die Frage ob eine echte Zusammenarbeit zwischen den Illchanen und Kreuzfahrern, in einem erneuten Kreuzzug zum Erfolg geführt hätten. Genau diese möchte ich nun stellen. Hätte eine Zusammenarbeit von Kreuzrittern und Ilchanen zum Erfolg gegen die Mameluken führen können? Oder war das Zeitalter der Kreuzritter schon zuweit vorbei um noch Erfolge haben zu können? Freue mich auf eure Antworten. |
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02.10.2012, 03:10
Beitrag: #103
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RE: Die Kreuzzugsbemühungen der Ilchane - ein Exkurs:
(01.10.2012 14:51)WDPG schrieb: Genau diese möchte ich nun stellen. Hätte eine Zusammenarbeit von Kreuzrittern und Ilchanen zum Erfolg gegen die Mameluken führen können? Oder war das Zeitalter der Kreuzritter schon zuweit vorbei um noch Erfolge haben zu können? Die Zeit der Kreuzritter war sicher schon vorbei. Und zumindest schätze ich die Mameluken des 13. Jahrhunderts stark genug ein, sich gegen gemeinsam vorgehende Kreuzritterheere und Truppen der Ilchane vorzugehen. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass Abenteurernaturen wie Karl von Anjou oder Karl von Valois durchaus Gedankenspiele hegten, gemeinsam mit den Ilchanen gegen die Mamelucken vorzugehen. "Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
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02.10.2012, 13:10
Beitrag: #104
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RE: Die Kreuzzugsbemühungen der Ilchane - ein Exkurs:
(02.10.2012 03:10)Sansavoir schrieb: Die Zeit der Kreuzritter war sicher schon vorbei. Und zumindest schätze ich die Mameluken des 13. Jahrhunderts stark genug ein, sich gegen gemeinsam vorgehende Kreuzritterheere und Truppen der Ilchane vorzugehen. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass Abenteurernaturen wie Karl von Anjou oder Karl von Valois durchaus Gedankenspiele hegten, gemeinsam mit den Ilchanen gegen die Mamelucken vorzugehen. Karl von Anjou war, so mein Eindruck zwar sicherlich eine Abenteurernatur, aber kein Kreuzritter mit Begeisterung (ein Kreuzzug wäre auch eher gegen seine Pläne was Byzanz betrifft gewesen). Insgesamt gebe ich dir aber recht. Einen Angriff von 2 Fronten zu bestehen, das wäre auch für die Mameluken nicht leicht gewesen. Aber hätte man diesen so koordinieren können, das er halbwegs zeitgleich stattgefunden hätte? Da bin ich mir nicht ganz so sicher. Und selbst wenn es gemeinsam gelungen wäre die Mameluken noch einmal zu schlagen, langfristig hätten sich neue Kreuzritterstaaten schwer halten können. Ihre Verbündeten die Illchane hatten ja auch noch Gegner an anderen Fronten. Also würde ich sagen: Das Ganze klang für potentielle Kreuzritter vielleicht reizvoll, langfristig wäre man wohl aber eher gescheitert. |
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02.10.2012, 16:09
Beitrag: #105
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RE: Die Kreuzzugsbemühungen der Ilchane - ein Exkurs:
(02.10.2012 13:10)WDPG schrieb: Karl von Anjou war, so mein Eindruck zwar sicherlich eine Abenteurernatur, aber kein Kreuzritter mit Begeisterung (ein Kreuzzug wäre auch eher gegen seine Pläne was Byzanz betrifft gewesen). Das ist sicher richtig. Trotzdem trug Karl von Anjou seit 1277 auch den Titel eines Königs von Jerusalem. Dass er keinen neuen Kreuzzug führte, hatte sicher damit zu tun, dass er schon an vielen "Schauplätzen" politisch und militärisch gebunden war. (02.10.2012 13:10)WDPG schrieb: Insgesamt gebe ich dir aber recht. Einen Angriff von 2 Fronten zu bestehen, das wäre auch für die Mameluken nicht leicht gewesen. Aber hätte man diesen so koordinieren können, das er halbwegs zeitgleich stattgefunden hätte? Da bin ich mir nicht ganz so sicher. Die Frage ist auch, wäre es erstrebenswert, statt der Mamelucken die mongolischen zum Islam konvertierten Ilchane als Nachbarn im Nahen Osten zu haben. Denn wären die Mamelucken besiegt worden, wären sicher auch Truppen der Ilchane ins Heilige Land eingerückt. Welche Politik sie danach betrieben hätten, wäre nicht kalkulierbar gewesen. Man wusste viel zu wenig von ihnen. Sie hätten sich auch zu einen viel gefährlicheren Feind als die Mamelucken entwickeln können. Dagegen gestatteten die Mamelucken immerhin den Venezianern zu handeln, ihr Fernhandel kam nicht zu erliegen. Und christliche Pilger kamen meist auch in Jerusalem an. (02.10.2012 13:10)WDPG schrieb: Also würde ich sagen: Das Ganze klang für potentielle Kreuzritter vielleicht reizvoll, langfristig wäre man wohl aber eher gescheitert. Die offiziellen Kreuzzüge wurden ja vom Papst ausgerufen. Doch um 1270 geriet das Papsttum in eine Krise, das Amt des Papstes blieb für Monate, einmal sogar für Jahre vakant. Es ist deshalb auch nicht vorstellbar, dass in diesen Jahren ein Papst ein Kreuzzug ausruft. Und als sie dann in Avignon saßen ebenfalls nicht. Vorstellbar wäre ein Kreuzzug verschiedener Adliger, ähnlich dem Kreuzzug von 1101. Karl von Anjou habe ich schon genannt. Ein ebenfalls so ambitionierter, jedoch nicht so fähiger Mann war Karl von Valois, der jüngere Bruder von Philipp IV., der als Erbe des Hauses Courtenay zeitlebens den Titel eines Kaisers von Konstantinopel führte. Ebenso könnte man sich Johann von Luxemburg als militärischen Führer eines Kreuzzuges vorstellen. Dass dies nicht geschah, lag vor allem daran, dass diese potentiellen Akteure einerseits voll ausgelastet waren, andererseits gab es allgemein keine Begeisterung mehr für einen Kreuzzug. Wäre ein solcher Kreuzzug nach 1260 erfolgreich gewesen, spätestens seit der Pestwelle von 1346 bis 1352 würden die Menschen zum Erhalt des Kreuzfahrerstaates fehlen. Der Nachschub an Einwanderern aus Europa käme zum Erliegen usw. "Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
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02.10.2012, 20:47
Beitrag: #106
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RE: Die Perserreiche
Ganz große Klasse, was WDPG da schreibt!
Ein willkommener Einblick in die persische Geschichte. Ich freue mich schon auf die Serie zur Krim. VG Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch) |
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02.10.2012, 20:49
Beitrag: #107
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RE: Die Perserreiche
Dass es zu einem größeren, organisierten oder gar vom Papst ausgerufenen Kreuzzug der verschiedenen europäischen Mächte gekommen wäre, halte ich doch eher für unwahrscheinlich.
Speziell bei Karl von Anjou denke ich das auch nicht. Aber vielleicht hätte sich doch ein Reich oder zwei aufgemacht, um anzugreifen. In dem Fall wäre wohl das Reich der Mameluken ernsthaft in Gefahr gewesen - und darum ging es ja eigentlich in der gestellten Frage, vielleicht wäre das Ilchanat an seine Stelle getreten. Aber großes an dem Verlauf der Weltgeschichte geändert hätte das sicher nicht, ich schrieb ja schon, Persien war ein Ort des Auf und Abs von Großreichen. Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch) |
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03.10.2012, 12:44
Beitrag: #108
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RE: Die Kreuzzugsbemühungen der Ilchane - ein Exkurs:
(02.10.2012 16:09)Sansavoir schrieb: Die Frage ist auch, wäre es erstrebenswert, statt der Mamelucken die mongolischen zum Islam konvertierten Ilchane als Nachbarn im Nahen Osten zu haben. Denn wären die Mamelucken besiegt worden, wären sicher auch Truppen der Ilchane ins Heilige Land eingerückt. Welche Politik sie danach betrieben hätten, wäre nicht kalkulierbar gewesen. Man wusste viel zu wenig von ihnen. Sie hätten sich auch zu einen viel gefährlicheren Feind als die Mamelucken entwickeln können. Dagegen gestatteten die Mamelucken immerhin den Venezianern zu handeln, ihr Fernhandel kam nicht zu erliegen. Und christliche Pilger kamen meist auch in Jerusalem an. Eine interessante Frage. Ich denke schon das eine Art Teilungsplan möglich gewesen wäre, so ungefähr, Syrien an die Ilchane, die ehemaligen Kreuzrittergebiete an die Kreuzritter. Die Mongolen waren meineswissens was den Glauben anbelangt nicht gerade Fanatiker, außerdem waren die Ilchane ja nicht von Anfang an islamisch. Und auch als man den Islam zum Glauben machte hatte man gute Beziehungen zu europäischen Mächten, denke also schon das diese aufrecht geblieben wären. |
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03.10.2012, 12:46
Beitrag: #109
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RE: Die Kreuzzugsbemühungen der Ilchane - ein Exkurs:
(02.10.2012 16:09)Sansavoir schrieb: Wäre ein solcher Kreuzzug nach 1260 erfolgreich gewesen, spätestens seit der Pestwelle von 1346 bis 1352 würden die Menschen zum Erhalt des Kreuzfahrerstaates fehlen. Der Nachschub an Einwanderern aus Europa käme zum Erliegen usw. Wenn nicht sogar schon früher, das ist genau der Punkt den auch ich meine, die erneute Erstellung von Kreuzritterstaaten kann ich mir unter Umständen ja noch vorstellen, aber ein längerfristiges Bestehen nicht. |
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03.10.2012, 12:47
Beitrag: #110
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RE: Die Perserreiche | |||
03.10.2012, 12:50
Beitrag: #111
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RE: Die Perserreiche
(02.10.2012 20:49)Maxdorfer schrieb: In dem Fall wäre wohl das Reich der Mameluken ernsthaft in Gefahr gewesen - und darum ging es ja eigentlich in der gestellten Frage, vielleicht wäre das Ilchanat an seine Stelle getreten. Dass das Ilchanat komplett an die Stelle der Mameluken getreten wäre, also auch in Ägypten, kann ich mir irgendwie nicht ganz vorstellen (außer man hätte gleich an der Goliatsquelle gewonnen), aber das es die Mameluken in Syrien verdrängt hätte, wäre zumindest für eine gewisse Zeit schon denkbar. |
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03.10.2012, 13:31
Beitrag: #112
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RE: Die Perserreiche
(03.10.2012 12:50)WDPG schrieb: Dass das Ilchanat komplett an die Stelle der Mameluken getreten wäre, also auch in Ägypten, kann ich mir irgendwie nicht ganz vorstellen (außer man hätte gleich an der Goliatsquelle gewonnen), aber das es die Mameluken in Syrien verdrängt hätte, wäre zumindest für eine gewisse Zeit schon denkbar. Na ja, in Ägypten nicht, aber hier ging es ja um Persien und nicht um Ägypten etc. Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch) |
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03.10.2012, 15:02
Beitrag: #113
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Die Timuriden nach Timur:
(01.10.2012 14:33)WDPG schrieb: Erst Timur-Lenk gelang es wieder große Gebiete des ehemaligen Mongolenreichs und das gesamte Ilchanat unter seine Führung zu bekommen. Timurs Aufstieg begann in Transoxanien. Von dort aus gelang es Timur mit einem Heer das er nach Vorbild des Heeres von Dschinghis Khan organisierte gigantische Geibiete zu erobern. Er beherrschte ein Gebiet vom Euphrat bis weit nach Zentralaisen hinein, vom Aralsee bis zum Persichen Golf. Doch damit nicht genug. Er zog 2 mal erfolgreich in den Norden um die Kontrolle über die Goldene Horde zu bekommen (beim ersten mal installierte er Toktamisch). Als Feldherr war Timur unzweifelhaft einer von den großen. Seine Leistungen beim Aufbau von Strukturen um sein Reich auch dauerhaft zu erhalten hingegen waren schwach. Er dürfte es nicht einmal versucht zu haben in den Gebieten seines Reichs eine funktionierende Verwaltung einzuführen. Wenn es Aufstände gegeben hat schlug er sie mit harter Hand nieder. Mit seinem Heer gelang es ihm recht gut die Bevölkerung in Schach zu halten. Eine Leistung die man noch positiv erwähnen sollte war der großzügige Ausbau von Samarkand der Hauptstadt des Reichs von Timur zu dessen Zeit. Timur hatte 4 Söhne, doch 2 verstarben vor ihrem Vater, einer hatte infolge eines Unfalls eine Geistige Behinderung erlitten. Blieb nur noch Schah Rukh. Timur wusste wohl das man sein Reich nur zusammenhalten kann, wenn man ein guter Feldherr war. Schah Rukh dürfte bei weitem nicht so ein kriegerisches Wesen gewesen sein wie Timur, er war Timur zu friedfertig. Also lag es an den Enkeln das Erbe von Timur zu übernehmen. Pir Muhammad ein Enkel Timurs wurde zum Nachfolger erklärt. Doch er war nicht der einzige, sowohl ein anderer Enkel als auch Schah Rukh beanspruchten das Erbe Timurs für sich. Schlussendlich setzte sich Schah Rukh in diesem Machtkampf durch. Der Regierungssitz von Schah Rukh (regierte: 1407-1447) lag in Herat. Schah Rukh versuchte seinem Reich Strukturen zu geben. Immer wieder musste er Machtkämpfe gegen Verwandte bestehen. Ein Feind der immer wichtiger wurde waren die schwarzen Hammeln, diesen konnte Schah Rukh jeodch noch ganz gut unter Kontrolle halten. Die schwarzen Hammeln erkannten sogar die Oberherrschaft des Timuridenherrschers an, was sie nicht daran hinderte ihm immer wieder Probleme zu bereiten. Unter Schah Rukh erreichte das Reich der Timurriden vor allem kulturell eine Blüte. Mit China verfolgte Schah Rukh im Gegensatz zu seinem Vater ein friedliches Verhältnis. Zum Nachfolger von Schah Rukh wurde sein Sohn Ulug Beg (regierte 1447-1449), dieser war zuvor Statthalter von Samarkand. Ulug Beg war ein Förderer der Wissenschaft und selbst als Astronom tätig. Doch seine Herrschaft dauerte nur kurz, ihm wurde der Machtkampf mit seinem Sohn zum Verhängnis. Kurze Zeit später wurde sein Sohn ermordet. In der Folgezeit kam es erneut zu Kämpfen um den Thron. In Folge der Thronkämpfe und der Aufspalltungen gewannen fremde Mächte immer mehr an Einfluss. Die Usbeken mischte bei den Machtkämpfen mit und die Schwarzen Hammeln unter Gahan Schah besetzten 1458 Herat. Doch durch eine Revolte wurden sie wieder vertrieben. Einen größeren Teil des Timuridenreichs konnte Abu Said unter seine Kontrolle bringen. Dieser Herrscher aus dem Haus der Timurriden nahm Herat ein, nachdem die Schwarzen Hammeln die Stadt aufgeben mussten. Ein friedliches Verhältnis zu den Schwarzen Hammeln war es auch, das Abu Said die Möglichkeit gab mehrere seiner Konkurrenten auszuschalten. Ein Hauptfeind von Abu Said wurde Hussein Baiqara der 1461 als Abu Said gerade in anderen Landesteilen beschäftigt war Herat belagerte. Auch ein mächtiger Usbekenkhan machte Abu Said das regieren schwer. In der Regierungszeit Abu Saids gelang es den weißen Hammeln unter Uzun Hassan (diesem begegnet man auch wenn man sich mit der Geschichte Trapezunts auseinandersetzt) die schwarzen Hammeln vernichtend zu schlagen. Gahan Schah wurde bei diesen Auseinandersetzungen getötet. Nun zog Abu Said gegen die neue Macht der Weißen Hammeln. Doch bei diesem Feldzug geriet er in Gefangenschaft. Er wurde an einen seiner Gegner ausgeliefert und von diesem ermordet. In Herat kam nun Hussein Baiqara (1470-1506) an die Macht. Es gelang ihm sich gegen einen Timurridenprinzen den Uzun Hassan auf den Thron haben wollte durchzusetzen. Danach änderte sich die Politik Uzun Hassans und Baiqaras, sie versuchten miteinander auszukommen. Während Baiqaras Regierungszeit wurden die Usbeken immer mächtiger. Doch als ob das noch nicht Bedrohung genug wäre erlebte in dieser Zeit auch noch eine andere Macht ihren Aufstieg: Die Safawiden. Baiqara versuchte einer Konfrontation mit diesen beiden Mächten aus dem Weg zu gehen. Den Usbeken gelang es in der Zwischenzeit Thronstreitigkeiten die im Samarkand ausgebrochen waren auszunutzen und die Stadt zu erobern. Für kurze Zeit gelang es dem Timurriden Babur die Stadt zurückzuerobern. Doch kurz darauf wurde Babur von den Usbeken geschlagen. 1510 gelang es Babur noch einmal Samarkand zu erobern (mit Hilfe der Safawiden), doch schlussendlich fiel die Stadt an die Usbeken. Babur war es der später das Mogulreich in Indien gründete. Baiqara verstarb im Jahr 1506. Zu einer militärischen Konfrontation zwischen ihm und den Usbeken war es nicht gekommen. Ich denke er wird wohl zu schwach gewesen sein um diese zu bestehen. Schon ein Jahr nachdem Baiqara verstorben war gelang es den Usbeken auch Herat einzunehmen. Kurz danach fiel die Stadt an die Safawiden die nun die neuen Herrscher in Persien waren. Fortsetzung folgt…………. |
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03.10.2012, 20:15
Beitrag: #114
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RE: Die Perserreiche
Timur Lenks Reich wäre wohl viel beständiger gewesen, wenn er ein paar vernünftige Strukturen geschaffen hätte - wenigstens grundlegende.
Zum Beispiel eroberte er große Teile Kleinasiens. Hätte er sich danach mit diesen nur ein bisschen beschäftigt, wären sie wohl dauerhafter an sein Reich gefallen. So aber zog es ihn gleich wieder in die Ferne. Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch) |
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03.10.2012, 20:51
Beitrag: #115
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RE: Die Perserreiche
(03.10.2012 20:15)Maxdorfer schrieb: Timur Lenks Reich wäre wohl viel beständiger gewesen, wenn er ein paar vernünftige Strukturen geschaffen hätte - wenigstens grundlegende.Wenn ich mich nicht verlesen habe, hatte WDPG das schon geschrieben. Aber etwas Redundanz kann ja nie schaden. Und du warst schön. In deinem Auge schien sich Nacht und Sonne sieghaft zu versöhnen. ... So kam dich meine Liebe krönen. Und meine nächteblasse Sehnsucht stand, weißbindig wie der Vesta Priesterin, an deines Seelentempels Säulenrand und streute lächelnd weiße Blüten hin. (Rainer Maria Rilke) |
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03.10.2012, 22:29
Beitrag: #116
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RE: Die Perserreiche
(03.10.2012 20:51)Wallenstein schrieb: Wenn ich mich nicht verlesen habe, hatte WDPG das schon geschrieben. So direkt habe ich das nicht geschrieben, habe aber erwähnt das Timur alles andere als ein großer Staatenaufbauer war, da er keine Strukturen schuf. Schwer zu sagen das Reich ob es langfristig soo viel länger gehalten hätte, hätte Timur Strukturen geschaffen - aber es ist extrem interessant darüber zu diskutieren. |
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04.10.2012, 08:39
Beitrag: #117
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RE: Die Perserreiche
(03.10.2012 20:51)Wallenstein schrieb: Wenn ich mich nicht verlesen habe, hatte WDPG das schon geschrieben. Ach komm, ich war halt stolz, weil ich das gestern schon anderweitig gelesen hatte ![]() Und außerdem habe ich noch ein Beispiel angefügt, um das zu ergänzen. Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch) |
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05.10.2012, 01:22
Beitrag: #118
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RE: Die Perserreiche
(04.10.2012 08:39)Maxdorfer schrieb: Ach komm, ich war halt stolz, weil ich das gestern schon anderweitig gelesen hatte Ist schon in Ordnung, wie gesagt finde du hast eine Feststellung gemacht, die ich vorher so noch nicht geschrieben habe. Insgesamt möchte ich mich für die vielen Antworten zur Serie bisher bedanken. Freue mich das diese damit so lebendig wird. |
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12.10.2012, 11:37
Beitrag: #119
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Die Safawiden von den Anfängen bis zu Abbas I:
(03.10.2012 15:02)WDPG schrieb: Baiqara verstarb im Jahr 1506. Zu einer militärischen Konfrontation zwischen ihm und den Usbeken war es nicht gekommen. Ich denke er wird wohl zu schwach gewesen sein um diese zu bestehen. Ahnenherr der Safawiden war Safi ad-Din Ardabili (1252-1334), er erbte den Vorsitz des Ordens der Zahedyya, diesen benannte er in Safawiyya um. Relativ schnell erlangte der Orden wirtschaftliche Macht, relativ schnell wuchs er vor allem unter den Turkmenen. Unter Safi ad-Din dürfte der Orden noch keine politischen Ambitionen gehabt haben. Doch das änderte sich im Laufe der Zeit. Scheich Ibrahin nahm an einem Feldzug der schwarzen Hammeln teil und Scheich Dschunaid nahm einen glaubenskrieg in mehrere Länder darunter Trapezunt (1456) teil. Zwischen 1456-1470 stand der Orden unter dem Schutz der Weissen Hammel. In dieser Zeit wurde er zunehmend politisch aktiv, militärische Strukturen wurden aufgebaut. Die Kizilbasch (turkmenische Krieger, anfangs hauptsächlich aus dem Aserbaidschan bildeten die militärische Machtbasis für die Safawiden. Scheich Haidar kämpfte zuerst gegen die Tscherkessen und später gegen Schirwan. Doch der Kampf gegen Schirwan wurde den Safawiden zum Verhängins, die weissen Hammel stellten sich auf die Seite Schirwans und besiegten die Safawyya. Unter Ismail I (1487-1524) erlebte der Orden seinen politischen wiederaufstieg. Ein Aufstieg in Ungeahnte größen. Die weissen Hammeln waren durch interne Streitigkeiten geschwächt, was für den Aufstieg der Safawiden sehr erleichternd war. Es gelang den Safawiden erneut die Anhänger des Ordens zu sammeln. Um 1500 besiegte man Schiwan kurz danach besiegte man auch die weissen Hammel. Ismail I nahm Täbriz ein. Kurz darauf eroberte Ismail I, der sich nun zum König der Könige krönen lies den Irak, Chorasan sowie weitere Gebiete Persiens und Afghanistans. Ismails Aufstieg hatte anscheinend so einen starken Eindruck hinterlassen, dass man glaubte sein Heer wäre unbesiegbar. Das das nicht so war zeigten die Osmanen. Sie bereiteten den Safawiden 1514 den Safawiden eine Niederlage. Man verlor einige Gebiete an die Osmanen. Nachfolger von Ismail I war sein Sohn Tahmasp I (regierte 1524-1576). Tahmasp I war bei seinem Herrschaftsantritt noch minderjährig, die Kizilbasch übernahmen die Kontrolle über den Staat, doch unter ihnen brachen Streitigkeiten aus die bürgerkriegsähnliche Zustände hervorbrachten. Tahmasp I gelang es schließlich die Macht der Kizibasch zu brechen. Doch schon hatten ausländische Mächte die Schwäche genutzt. Die Osmanen eroberten Mesopatamien und die Usbeken drangen vom Osten her vor. Unter die Regierungszeit von Tahmasp fallen mehrere Züge gegen die Länder des Kaukasus. Diese waren ein großer Streitpunkt zwischen den Osmanen und dem Safawidenreich. Seine Blütezeit erreichte das Saffawidenreich unter Abbas I dem Großen (regierte 1588-1629). Vor allem der Handel blühte unter ihm. Mit Europäischen Staaten hatte Abbas I gute Beziehungen. Ein grund dafür waren sicherlich die Osmanen als gemeinsamer Feind. Aber auch zu östlichen Reichen wie China hatte das Safawidenreich unter Abbas I gute beziehungen. Seine Hauptstadt verlegte Abbas I nach Isfahan. Der Safawidenherrscher erwies sich auch als Reformer, er zentralisierte die Verwaltung und reformierte die Armee. Dabei erhielt er Hilfe von den Engländern. Es gelang den Safawiden die Usbeken aus dem Osten des Reichs zu vertreiben nachdem sie bei Herat geschlagen wurden und auch die Gebiete die man unter Tahmasp I an die Osmanen verloren hatte kamen wieder unter die Herrschaft der Safawiden. Was den Kaukasus betrifft ging Abbas I gnadenlos vor, die Niederschlagung eines Aufstands in Tiflis soll angeblich zehntausende Todesopfer gefordert haben Fortsetzung folgt…………………. |
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15.10.2012, 20:16
Beitrag: #120
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Abstieg und Ende des Safawidenreichs/Nadir Schah:
(12.10.2012 11:37)WDPG schrieb: .....Es gelang den Safawiden die Usbeken aus dem Osten des Reichs zu vertreiben nachdem sie bei Herat geschlagen wurden und auch die Gebiete die man unter Tahmasp I an die Osmanen verloren hatte kamen wieder unter die Herrschaft der Safawiden. Die Nachfolger von Abbas I waren bei weitem nicht so fähige Herrscher wie Abbas I. Abbas II (regierte 1642 bis 1666) bildete eine rühmliche Ausnahme, doch sonst erlitt das Reich einen Niedergang. Unter Safi II (regierte 1666-1694) dem Sohn von Abbas II kam es zu eine Reihe von Naturkatastrophen, aber auch zu ökonomischen Problemen. Die ökonomische Kriese veranlasste Safi II die Armeestärke herabzusetzen und auch den Staatsapparat zu verkleinern. Ein Konzil aus Palasteunuchen, das anstelle von Ministern und Beamten trat wurde unter Safi II gegründet, dieses erreichte viel macht. Vom Konzil der Palasteunuchen wurde Sultan Hosein (regierte 1694-1722) zum Nachfolger von Safi II gemacht. Der neue Herrscher hatte den Ruf sich kaum für politik zu interessieren. In der Regierungszeit Sultan Hoseins brachen mehrere Aufstände aus, einer wegen einer ungeschickten Religionspolitik. Doch nicht nur Unruhen auch Piratenüberfälle und Seuchen bereiteten dem Reich schwierigkeiten. Am Gefährlichsten war jedoch ein Aufstand in Afghanistan. Hier gewann nach Aufständen und Kämpfen die Ghilzay die Macht. Doch das reichte dem Führer der Ghilzay Mahmud nicht er griff auf die Hauptstadt des Safawidenreichs Isfahan an. Die Streitkräfte der Safawiden wurden auf den Weg dorthin in einer Schlacht geschlagen und flohen nach Isfahan. Die Afghanen waren für eine Belagerung nicht besonders gut gerüsten und so zo sich die Belagerung der Safawidenhauptstadt von März bis Oktober hin. Sultan Hosein persönlich befehligte die belagerte Stadt, doch seine Führung dürfte ziemliche Mängel aufgewiesen haben. Hunger und Krankheit führten schlussendlich dazu das die Stadt Aufgeben musste. Sultan Hosein dankte ab. Neuer Sultan wurde Mahmud. Anfangs wurde Sultan Hosein mit Respekt behandelt, aber dann nutzten die Osmanen die Absetzung von diesem als Kriegsgrund, was schlussendlich zur Hinrichtung Sultan Hoseins führte. Den Safawiden folgte die Hotaki-Dynastie nach. Doch die Herrschaft dieser dauerte nur kurz. Nun trat eine bedeutend Persönlichkeit der persischen Geschichte auf den Plan, Nadir Schah. Aus ärmlichen Verhältnissen kommend, wuchs er bei den Afscharen auf. Später wurde er zum Militärbefehlshaber unter Tahmasp II, den Sohn von Sultan Hoein. Es gelang ihm in diesem Amt mit relativ wenigen Soldaten die Herrschaft der Hotaki-Dynastie zu beenden und Isfahan wieder zu erobern. Nun kehrten die Safawiden wieder dorthin zurück, allerdings dauerte die Herrschaft von Tahmasp II nur kurz. Er wurde von seinem Feldherren abgesetzt und ins Exil geschickt. An seine Stelle trat sein Minderjähriger Sohn. Doch schon ein paar Jahre später entschloss sich Nadir Schah selbstständig regieren zu wollen und lies sowohl Tahmasp II als auch seinen Sohn ermorden. Nadir Schah war als Feldherr hoch aktiv. Seine vielen Feldzüge führten zur Eroberung von Afghanistan, zu Erfolgen in Arabien, zu Kämpfen mit den Usbeken und sogar nach Indien. Nadir Schah verlegte die Hauptstadt seines Reichs von Isfahan nach Machhad. Probleme bescherten dem persischen Herrscher seine Religionspolitik und die hohen Kosten die seine Feldzüge verursachten. Durch hohe Steuern machte er sich bei der Bevölkerung unbeliebt. Schließlich wurde Nadir Schah im Jahr 1747 ermordet, sein Reich zerfiel. Fortsetzung folgt………….. |
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15.10.2012, 21:02
Beitrag: #121
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RE: Abstieg und Ende des Safawidenreichs/Nadir Schah:
(15.10.2012 20:16)WDPG schrieb: Den Safawiden folgte die Hotaki-Dynastie nach. Doch die Herrschaft dieser dauerte nur kurz. Aus ärmlichen Verhältnissen kommend, wuchs er bei den Afscharen auf. Später wurde er zum Militärbefehlshaber unter Tahmasp II, den Sohn von Sultan Hoein. Es gelang ihm in diesem Amt mit relativ wenigen Soldaten die Herrschaft der Hotaki-Dynastie zu beenden und Isfahan wieder zu erobern. Wen meinst du mit "er"? Die Hotaki-Dynastie bzw. ihren ersten Vertreter? Tahmasp II.? Nadir Schah? Sorry, ich verstehe diesen Teil der (sonst sehr interessanten) Serie nicht. Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch) |
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15.10.2012, 21:46
Beitrag: #122
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RE: Abstieg und Ende des Safawidenreichs/Nadir Schah:
(15.10.2012 21:02)Maxdorfer schrieb: Wen meinst du mit "er"? Die Hotaki-Dynastie bzw. ihren ersten Vertreter? Tahmasp II.? Nadir Schah? Danke für den Hinweis. Ich weiß nicht warum, aber mir ist dieser Fehler gar nicht aufgefallen. Meinte mit "er" Nadir Schah, habe dieses Posting bereits etwas abgeändert, hoffe man kennt sich nun besser aus. |
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16.10.2012, 19:43
Beitrag: #123
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RE: Abstieg und Ende des Safawidenreichs/Nadir Schah:
(15.10.2012 21:46)WDPG schrieb:(15.10.2012 21:02)Maxdorfer schrieb: Wen meinst du mit "er"? Die Hotaki-Dynastie bzw. ihren ersten Vertreter? Tahmasp II.? Nadir Schah? Ja, so ist es deutlich. Danke. Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch) |
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26.10.2012, 21:59
Beitrag: #124
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Afscharen und Zand-Dynastie:
(15.10.2012 20:16)WDPG schrieb: ......Nadir Schah verlegte die Hauptstadt seines Reichs von Isfahan nach Machhad. Probleme bescherten dem persischen Herrscher seine Religionspolitik und die hohen Kosten die seine Feldzüge verursachten. Durch hohe Steuern machte er sich bei der Bevölkerung unbeliebt. Nach dem Tod von Nadir Schah brachen in Persien Machkämpfe aus. Zum Nachfolger von Nadir Schah erklärte sich Adil Schah, der mit Nadir Schah verwandt war und unter diesem unter anderem erfolgreiche Feldzüge führte zu Nadir Schahs Nachfolger. Er ermordete die Söhne von Nadir Schah wie auch andere potentielle Nachfolger, nur einen Enkel Nadir Schahs namens Schah Ruch verschonte er. Damit hatte er zwar die potentiellen Nachfolger von Nadir Schah ausgeschaltet (Schah Ruch war noch ein Kind), blieb aber dennoch nicht lange an der Macht. Nach ca. einem Jahr war seine Herrschaft beendet, während dieser Zeit herrschten in Teilen des heutigen Irans Chaos, viele Stämme des Irans z.B. die Kadscharen akzeptierten die Herrschaft von Adil Schah nicht. Im Osten spaltete sich Afghanistan vom Perserreich ab. Adil Schah wurde von seinem Bruder Ebrahim Schah gestürzt. Doch auch Ebrahim Schah herrschte nicht lange. Schah Ruch der Enkel des Nadir Schah wurde mittlerweile als Herrscher Persiens ins Spiel gebracht. Gegen dessen Armee erlitt Ebrahim Schah eine Niederlage, da seine Armee auseinanderbrach. Ebrahim Schah wurde geblendet und verstarb kurz darauf (eigentlich Wahnsinn das es diese Strafe im 18. Jahrhundert noch gab). Schah Ruch (1730-1796) regierte länger als seine Vorgänger, doch die Auflösungserscheinungen eines "Vereinten Perserreichs“ machten sich immer mehr bemerkbar. Verschiedenste Landesteile lösten sich, so das Schah Ruch am Ende seines Lebens nur noch über die Provinz Chorasan wirklich herrschte. 1796 eroberte Aga Mohammed Khan Persien, er begründete die Dynastie der Kadscharen. Während der Zeit des Niedergangs der Afscharen (Dynastie die mit Nadir Schah ihren Anfang genommen hatte) erlangte eine andere Dynastie Bedeutung, die Dynastie der Zand. Dynastiegründer war Karim Khan, Karim Khan war ursprünglich ein Stammesführer und General von Nadir Schah. Offiziell Regierte Karim Khan nicht selbständig sondern für einen Prinzen aus dem Haus der Safawiden, den er in ehrenvoller Gefangenschaft hielt. Nach dem Ableben dieses Mitglieds aus dem Haus der Safawiden nahm Karim Khan den Titel "Treuhänder der Untertanen" an. Die Hauptstadt des Reichs der Zand-Dynastie war Schiraz. Im Gebiet das sie beherrschten kam es erneut zu einem gewissen Wohlstand und zu einer relativ ruhigen Zeit, ein grund war das man mit moderaten Steuern den Handel belebte. Die Dynastie der Zand beherrschte unter Karim Khan große Teile Persiens, doch nach Karim Khan, der von 1760-1779 herrschte, zerfiel das Reich in erneuten Thronstreitigkeiten. 1788 eroberten die Kadscharen die Zand-Hauptstadt Schiraz. Den letzten Zand-Herrscher Lotf Ali Khan gelang zwar die Flucht, doch kurz darauf kam er in die Gefangenschaft von Aga Mohammed Khan. Der Gründer der Kadscharendynastie lies Lotf Ali Khan brutalst ermorden. Nun war der Weg frei für eine neue Herrscherdynastie, der Dynastie der Kadscharen. Fortsetzung folgt……………. |
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06.11.2012, 11:14
Beitrag: #125
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RE: Die Perserreiche
Bei den Osmanen sieht man sehr markannt das man spätestens mit der erfolglosen Belagerung Wiens und den Verlust Ungarns an die Habsburger hinter die "europäische Welt" zurückfällt.
Wann denkt ihr kam es zu diesem "Zurückfallen hinter Europa" in Persien? |
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06.11.2012, 17:06
Beitrag: #126
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RE: Die Perserreiche
(06.11.2012 11:14)WDPG schrieb: Bei den Osmanen sieht man sehr markannt das man spätestens mit der erfolglosen Belagerung Wiens und den Verlust Ungarns an die Habsburger hinter die "europäische Welt" zurückfällt. Im Prinzip hast Du die Frage schon in Deiner Serie beantwortet. Das "Zurückfallen hinter Europa" begann im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts, spätesten im 1. Viertel des 18. Jahrhundert, unter schwachen Herrschern wie z.B. Safi II. oder Hosein. Es ist sicher kein Zufall, dass im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts nicht nur das Zurückfallen Persiens hinter Europa erkennbar wurde, sondern eben auch das Zurückfallen des Osmanischen Reiches, Indiens, Chinas, Japans und anderer asiatischer Regionen begann. "Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
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06.11.2012, 17:09
Beitrag: #127
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RE: Die Perserreiche
Spontan würde ich einfach sagen, dass das Reich dort einen Niedergang erlebte, während in Europa gerade eine Aufschwungphase einiger Staaten wie Großbritannien, Frankreich, Niederlande, aber auch Russland etc. stattfand.
Desweiteren, dass Europa gerade sehr kulturell orientiert war (Entdeckung der Welt, Forscherdrang, Kunst und Kultur) und die Fesseln der Kirche gesprengt worden waren. Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch) |
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18.11.2012, 13:28
Beitrag: #128
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RE: Die Perserreiche
(06.11.2012 17:06)Sansavoir schrieb: Im Prinzip hast Du die Frage schon in Deiner Serie beantwortet. Das "Zurückfallen hinter Europa" begann im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts, spätesten im 1. Viertel des 18. Jahrhundert, unter schwachen Herrschern wie z.B. Safi II. oder Hosein. ..... Da gebe ich dir recht. Auf dem ersten Blick finde ich sieht man das aber gar nicht so. Wie Maxdorfer schon geschrieben hat, in Persiens Geschichte gehen immer wieder Reiche unter, andere Lösen sie aber blühen wieder auf, gehen wieder unter - fast schon Zyklenhaft (auch wenn das wohl nicht wirklich so gesehen wird, zu recht). Der Unterschied war das Europa in der gleichen Zeit als Persien und die Osmanen im Niedergang waren einen Aufschwung erlebten und so die islamischen Staaten zurückfielen. Übrigens nicht alle Herrscher damals waren schwach, vor allem Nadir Schah würde ich als eher starken Herrscher und erfolgreichen Feldherren sehen, was längerfristig beständiges aufzubauen gelang ihm jedoch nicht. |
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11.12.2012, 14:03
Beitrag: #129
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Die Kadscharendynastie:
(26.10.2012 21:59)WDPG schrieb: Nun war der Weg frei für eine neue Herrscherdynastie, der Dynastie der Kadscharen. Die Kadscharen waren Mitglieder eines Turkvolkes. Viele Dynastien die auf den Persischen Thron kamen waren turkmenischer Abstammung. Einen Aufstieg erlebten sie unter den Safawiden, hier waren Kadscharen unter anderem als Botschafter tätig und verwalteten den Aserbaidschan. Unter Nadir Schah verloren die Kadscharen ihre Macht. Doch das sollte sich unter Aga Mohammed Khan ändern. Nach Jahren von Flucht und Gefangenschaft, gelang es Aga Mohammed Khan schlussendlich zu einem bedeutenden Machtfaktor in Persien zu werden. Es gelang ihm sowohl den letzten Zand-Herrscher Lotf Ali Khan, als auch den letzten Herrscher der Afschariden, der nur noch in Chorasan geherrscht hatte auszuschalten. Nicht nur die Vereinigung von Persien gelang Aga Mohammed Khan sondern auch die Eroberung Georgiens, tausende Menschen aus Georgien kamen so in die Sklaverei. Den Versuch Russlands ihn aus Georgien zu verdrängen konnte er verhindern. Im Jahr 1796 krönte sich Aga Mohammed Khan zum Schah von Persien, die heutige Hauptstadt des Irans Teheran wurde zu seiner Hauptstadt. Was man vom ersten Herrscher der Kadscharen halten soll ist schwer zu sagen. Einerseits dürfte er durchaus ein fähiger Mann gewesen sein, immerhin gelang es sich in einem Zeitalter der Machtkämpfe gegen alle seine Konkurrenten durchzusetzen, andererseits war er für seine Grausamkeit berühmt. Die Herrschaft von Aga Mohammed Khan dauerte nicht besonders lange. Schon im Jahr 1797 fiel er einem Mordanschlag zum Opfer. Sein Neffe Fath Ali Schah (regierte 1797-1834) wurde zu seinem Nachfolger. Unter seiner Herrschaft kam es zum Krieg mit Russland, das die Gebiete Georgiens von Persien losreißen wollte. Fath Ali Schah hoffte auf die Hilfe anderer europäischer Mächte, doch weder von England noch von Frankreich (unter Napoleon) kam wirklich Hilfe gegen die Russen. Persien verlor schlussendlich in 2 Kriegen mit Russland seine Gebiete im Kaukasus. Der Fluss Aras wurde zur Grenze zwischen Persien und Russland. Von Fath Ali Schah heißt es das er extrem viele Frauen gehabt haben soll und sehr sehr viele Kinder. Der Nachfolger von Fath Ali Schah wurde Mohammed Schah (reg 1834-1848). Mohammed Schah versuchte für kurze Zeit das Land zu Reformieren, doch er stellte diesen Versuch schlussendlich wieder ein. Unter Naser ad Din Schah (regierte 1848-1896) begann man wieder mit Modernisierungsversuchen, die das Land jedoch wieder einstellte. Außenpolitisch versuchte man die Kontrolle über Afghanistan zu bekommen, das führte jedoch zu Konflikten mit den Briten und schlussendlich zur endgültigen Unabhängigkeit Afghanistans. Was das Militär betrifft versuchte Naser ad-Din Schah Reformen mit Hilfe von europäischen Mächten durchzuführen. Hier waren Österreich und Russland beteiligt. Ein Ergebnis dieser Reformen war die Kosakenbrigade. Naser ad-Din Schah bereiste in mehreren Reisen Europa. Insgesamt muss man aber sagen, dass es um Persien in dieser Zeit alles andere als gut stand. Irgendwie erinnert die Situation an die des Osmanischen Reichs (wenn auch mit ein paar Abweichungen). Persien war hoffnungslos veraltet, versuchte zwar Reformen, aber nur zögerlich und der Einfluss der Europäischen Großmächte stieg und stieg. Die Probleme im Land wurden immer mehr und ich würde sagen Persien entkam nur knapp dem Schicksal eine Kolonie zu werden. Am meisten bedroht wurde es dabei vom British Empire und von Russland. Naser ad-Din Schah fiel im Jahr 1896 einem Attentat zum Opfer. Nachfolger von Naser Ad-Din Schach wurde der nicht besonders fähige Muzaffar ad-Din Schah. Reformen wurden abermals unterlassen und die Schulden wurden immer höher. Der Einfluss der ausländischen Mächte, vor allem der Russlands und England stieg und stieg. Diese Probleme und die Unzufriedenheit mit der absolutistischen Herrschaft der Kadscharen-Dynastie waren es schließlich die zu einer Revolution führten, der sogenannten "Konstitutionellen Revolution". Nun bekam der Iran eine Verfassung und ein Parlament. Diesem waren die Minister verpflichtet, nicht mehr dem Schah. Den Schah gab es weiterhin allerdings nicht mehr mit absoluter Macht. Die Probleme des Landes wurden mit der "Konstitutionellen Revolution" nicht wirklich gelöst, die Geldnot des Landes z.B. blieb weiterhin bestehen. Der Nachfolger von Muzaffar ad-Din Schach, Mohammad Ali Schah (reg. 1907-1909) schaffte das Parlament mit Hilfe der Kosakenbrigade wieder ab (1908). Im Jahr 1907 teilten Russland und England Persien in 3 Zonen ein. Eine Russische, eine britische und eine Neutrale (hier sieht man deutlich wie schwach Persien mittlerweile geworden war). Die Abschaffung des Parlaments blieb schlussendlich nicht ohne Folgen. Aufstände brachen aus und führten schließlich dazu das Mohammad Ali Schah zurücktreten musste. Er lebte im Exil noch bis ins Jahr 1924. Fortsetzung folgt.............. |
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17.02.2013, 23:17
Beitrag: #130
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Das Ende der Kadscharendynastie:
(11.12.2012 14:03)WDPG schrieb: Im Jahr 1907 teilten Russland und England Persien in 3 Zonen ein. Eine Russische, eine britische und eine Neutrale (hier sieht man deutlich wie schwach Persien mittlerweile geworden war). Die Abschaffung des Parlaments blieb schlussendlich nicht ohne Folgen. Aufstände brachen aus und führten schließlich dazu das Mohammad Ali Schah zurücktreten musste. Er lebte im Exil noch bis ins Jahr 1924. Gleich nachdem Mohammad Ali Schah zurückgetreten war, wurde sein Sohn Ahmad Schah Kadschar zum Herrscher von Persien. Doch Ahmad Schah war noch minderjährig. So regierte ein Regent für ihn. Nun versuchte das inzwischen wieder eröffnete Parlament die finanziellen Probleme des Landes unter Kontrolle zu bringen und eine funktionierende Verwaltung aufzubauen. Dafür fragte man die USA um Hilfe an. Diese entsandten Morgan Shuster, der als Schatzkanzler von Persien versuchte ein funktionierendes Steuersystem aufzubauen. Doch dagegen intervenierten Russland und das Britisch Empire. Schlussendlich musste Morgan seine Tätigkeit aufgeben. Im Jahr 1914 erreicht Ahmad Schah seine Volljährigkeit. Im gleichen Jahr brach der erste Weltkrieg aus. In diesem war der Iran offiziell neutral, lag aber im Spannungsfeld von Russland und Großbritannien auf der einen Seite und dem Osmanenreich auf der anderen. Nach der Revolution in Russland zogen fielen die Russen als Machtfaktor im Iran aus. Es blieben also nur noch die Briten. Diese versuchten nun den Iran als eine Art Protektorat unter Kontrolle zu bringen. Doch dieser Versuch schlug fehl. In dieser Zeit versank der Iran immer mehr im Chaos. Aufstände machten dem Land zu schaffen, die finanzielle Lage war katastrophal und sowohl das Parlament als auch der Schah schwächelten. In dieser für den Iran schwierigen Zeit erlebte jemand seinen Aufstieg, der die zunehmend schwächer werdende Kadscharendynastie schließlich beerben sollte, es handelte sich dabei um Reza Pahlavi. Durch einen Staatsstreich setzte er einen neuen Premierminister ein. Reza selbst wurde Kriegsminister. In diesem Amt Organisierte er die Streitkräfte neu und Schlug, die Aufstände nieder die das Land bedrohten. 1923 führte er einen erneuten Staatsstreich durch und wurde dadurch Premierminister. In diesem Amt führte er Reformen durch um die Zentralgewalt zu stärken. Die Briten waren mit den Vorgängen im Iran anscheinend einverstanden, schließlich zielten sie darauf ab, die chaotischen Zustände dort zu beenden. Im Jahr 1923 war Ahmad Schah zu einer Europareise aufgebrochen, 1925 wurde er vom Parlament abgesetzt und verblieb im Exil in Paris. 5 Jahre später verstarb dieser letzte Schah aus der Dynastie der Kadscharen, die Nachfolgedynastie Phalavis hat er nie anerkannt. |
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23.02.2013, 19:04
Beitrag: #131
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RE: Die Perserreiche
Schön, dass die Serie mal wieder etwas fortgeführt wird. Allzu lange wird sie wohl nicht mehr gehen...
Danke für den interessanten Einblick! Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch) |
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23.02.2013, 20:23
Beitrag: #132
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RE: Die Perserreiche | |||
23.02.2013, 20:36
Beitrag: #133
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RE: Die Perserreiche
(23.02.2013 20:23)Harald1 schrieb: Es genügt wenn die Serie mit dem Sturz der Mullahherrschaft im Jahre 2014 endet. Bin mir da nicht so sicher, der Arabische Frühling ist gerade stark eingeschlafen und im Moment auch nicht gerade ein Erfolgsmodell, hier möchte ich darüber aber keine Diskssion führen. In die Zukunft kann ich natürlich nicht schauen, also auch nicht darüber schreiben (in einer Serie), aber was Maxdorfer meinte ist das ich im G/Geschichteforum die Serie auch nicht weiter als bis hier schrieb, er hat nicht ganz unrecht, ich habe sie nie weiter als bis hier geschrieben, weiß auch noch nicht wann ich dazu komme daran was zu ändern. |
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24.02.2013, 16:29
Beitrag: #134
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RE: Die Perserreiche
Vielleicht haben wir Glück, denn die Iraner sind keine Araber, also nicht für den arabischen Frühling zuständig.
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25.02.2013, 02:24
Beitrag: #135
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RE: Die Perserreiche
Im Heft 03/2013 der P.M. History habe ich einen sehr intersssanten Artikel über die Herrschaft der Pahlevis gelesen.
"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
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17.09.2016, 14:53
Beitrag: #136
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RE: Die Kadscharendynastie:
(11.12.2012 14:03)WDPG schrieb: Die Kadscharen waren Mitglieder eines Turkvolkes. Viele Dynastien die auf den Persischen Thron kamen waren turkmenischer Abstammung. Das ist den meisten gar nicht klar, dass Persien vom 11. Jh. bis zu den Pahlewis im 20. Jh. von türkischen bzw. turkstämmigen Dynastien regiert wurde. Die letzte persische Dynastie waren die Buyiden, die von 945 bis 1055 regierten. Darauf folgten dann die türkischen Seldschuken, die mongolischen Ilchane, die turk-mongolischen Timuriden, 1358 bis 1508 die turkmenische Stammeskonföderation der Ak Koyunlu und von 1501 bis 1722 die Sfawiden, die turkmenischer oder kurdischer Abstammung waren - das ist bis heute umstritten. Danach kam es zur kurzlebigen Herrschaft der turkmenischen Afschariden mit Nasir Schah und - erstmals wieder - der einheimischen persischen Zand-Dynastie. von 1779 bis 1925 regierten dann die turkmenischen Kadscharen, bis nach Jahrhunderten 1925 der "Räuberhauotmann" Reza Schah die einheimische persische Pahlevi-Dynastie gründete - die allerdings nur rund 50 Jahre im Amt blieb, bis sie von Ayatollah Komeini 1979 gestürzt wurde. |
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