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20. Juli 1944 revidiert
03.10.2012, 23:34
Beitrag: #1
20. Juli 1944 revidiert
Ablauf am 20. Juli 1944

20. Juli, ca. 7.00 Uhr: Stauffenberg fliegt gemeinsam mit seinem Adjutanten Werner von Haeften von Berlin zum Führerhauptquartier "Wolfsschanze" (Rastenburg).
10.15 Uhr: Oberst Graf von Stauffenberg trifft mit von Haeften im Führerhauptquartier. ein. Frühstück im Teehaus mit Rittmeister von Möllendorf (Adjutant des Lager Kdt., Oberstleutnant Streve). Aussprache mit General Fellgiebel (Chef der Wehrmacht. Nachr. Wesens) im Nachrichtenbunker. Dienstliche Unterredung mit General Buhle (Chef des Heeresstabes bei IOKW) und Generalleutnant von Thadden (Chef des Stabes beim Wehrkreisbefehlshaber I).
11.30 Uhr: Stauffenberg und von Haeften gelingt es nur, einen der beiden vorgesehenen Sprengsätze scharf zu machen. Der andere Sprengsatz wird ebenfalls in die Aktentasche gelegt.
12.35 Uhr: Stauffenberg betritt den Besprechungsraum. Das Gedränge verhindert, die Tasche mit dem Sprengstoff unmittelbar neben Hitler zu deponieren. Stauffenberg verlässt unter dem Vorwand, telefonieren zu müssen, den Raum, nachdem er seine Aktentasche in die Nähe Hitlers rechts neben Oberst Brandt am Tischende abgestellt hat.
12.42 Uhr: Die Sprengladung detoniert in dem mit 24 Personen besetzten Raum. Hitler und 11 weitere Personen sind sofort tot. 6 weitere sterben in den nächsten 2 Stunden an ihren Verletzungen. Erich Fellgiebel lässt an die Mitverschwörer in Berlin weiterleiten: "Es ist etwas Wunderbares geschehen: der Lump ist tot!".
12.43 Uhr: Der wachhabende Leutnant der Wache 1 ordnet Sperre an. Schließung des Sperrkreises A durch den wachhabenden Leutnant.

12.44 Uhr: Stauffenberg und von Haeften passieren die Wache des Sperrkreises A.

12.45 Uhr: Auslösung des Alarms für beide Sperrkreise.
Stauffenberg wird an der "Außenwache" Süd durch Fw. Kolbe aufgehalten, erhält aber von Rittmeister von Möllendorf telefonisch die Erlaubnis zu passieren. Fahrt zum Flugplatz.

Gegen 13 Uhr General Fellgiebel verhängt Nachrichtensperre über das Führerhauptquartier.
12.50-14.00 Uhr: In Berlin sollen unter dem Codewort "Walküre" alle Gestapo -, Partei- und SS - Dienststellen von der Wehrmacht besetzt werden. Fellgiebels eindeutige Nachricht erreicht General der Infanterie Friedrich Olbricht. Er lässt den "Walküre"-Alarm auslösen.

Nach der Bombenexplosion wird das Führerhauptquartier abgesperrt. Stauffenberg und Haeften können die Wachmannschaften täuschen und gelangen zum Flugplatz. Die beiden Attentäter starten zum Rückflug nach Berlin. Stauffenberg ist überzeugt, Hitler getötet zu haben.
13.15 Uhr, Rückflug Stauffenbergs und von Haeftens nach Berlin in einer He 111 (die auf Befehl des Oberst Mertz von Quirnheim bereitgestellt worden ist).
15.00 Uhr: In Rangsdorf bei Berlin geben sie telefonisch die Meldung an die Bendlerstraße durch: "Hitler ist tot."
16.30 bis 17 Uhr: Stauffenberg telefoniert mit Oberstleutnant von Hofacker und berichtet ihm über das Attentat.
Die Aktion in Paris läuft an: Der höhere Nachrichtenführer, General Oberhäuser, erhält den Auftrag, den gesamten ihm unterstellten Funk- und Fernsprechverkehr zwischen Frankreich und Deutschland bis auf die Linie Berlin zu sperren und die Sender in Paris zu besetzen. Stadtkommandant von Groß-Paris Generalleutnant von Boineburg-Lengsfeld wird zum Befehlshaber General Carl Heinrich von Stülpnagel befohlen.
16.45 Uhr: Stauffenberg und von Haeften treffen in der Bendlerstraße ein. Der in das Attentat eingeweihte Generaloberst Friedrich Fromm Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres, begrüßt und beglückwünscht die Beiden.
17.00 Uhr: Auf Initiative von Stauffenberg wird im Rundfunk das Ableben Hitlers gemeldet. Fast gleichzeitig erhalten die Stabsoffiziere die Fernschreiben mit den Anweisungen der Verschwörer. Die überwiegende Mehrheit der Offiziere verhält sich kooperativ.
17.35 Uhr, Major Otto-Ernst Remer, Kommandeur des Wachbataillons in Berlin, wird seines Postens enthoben und verhaftet, da er ein bekannter Nazi ist.
19.00 Uhr, Oberst Stauffenberg gibt nach Paris an Oberst von Linstow durch: in Berlin ist alles wie geplant verlaufen. 19.30 Uhr, der Sturm auf die SS-Unterkünfte setzt ein. Verhaftung des General Oberg. (Höherer SS- und Polizeiführer in Frankreich).
20.30 Uhr: Feldmarschall v. Kluge nimmt Kontakt mit der amerikanischen Armeeführung auf.
20.45 Uhr: Göbbels wird verhaftet, nach Himmler und Göring wird gefahndet.
21.00 Uhr: Ludwig Beck wendet sich als neues Staatsoberhaupt an das deutsche Volk und gibt zunächst einen Überblick bez. des erfolgten Attentats und die neugebildete Reichsregierung:

 Präsident des Deutschen Reiches: Generaloberst Ludwig Beck
 Staatssekretär beim Präsidenten: Ulrich Wilhelm Graf Schwerin von Schwanenfeld
 Bundeskanzler: Goerdeler ( DNVP )
 Staatssekretär beim Bundeskanzler: Graf Peter Yorck von Wartenburg
 Vizekanzler und Außenminister: Wilhelm Leuschner ( SPD )
 Stellvertreter: Jakob Kaiser (Christl. Gewerkschaftsführer)
 Kriegsminister(Verteidigungsminister): General Friedrich Olbricht
 Staatssekretär beim Kriegsminister: Oberst Graf Claus von Stauffenberg
 Oberbefehlshaber der Streitkräfte: Feldmarschall Erwin von Witzleben
 Oberbefehlshaber des Heeres: Generaloberst Erich Hoepner
 Innenminister: Julius Leber ( SPD )
 Wirtschaftsminister: Dr. Paul Lejeune-Jung (Jurist und Ökonom)
 Finanzminister: Ewald Loeser (ehemals der DNVP )
 Justizminister: Joseph Wirmer ( Zentrum )

 Minister für Bildung: Eugen Bolz ( Zentrum )
 Minister für Landwirtschaft: Andreas Hermes ( Zentrum )
 Minister für Wiederaufbau: Bernhard Letterhaus (Christliche Gewerkschaft Führer)
 Minister für Information: Theodor Haubach ( SPD ).

Was meint ihr?
Wie wäre es weiter gegangen?
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04.10.2012, 20:54
Beitrag: #2
RE: 20. Juli 1944 revidiert
Mal überlegen.
Die Westalliierten haben keine Hoffnung auf irgendwelche Entgegenkommen gemacht.
Mit Stalin wurde, soweit ich weiß, gar kein kontakt gesucht.

Denke ich mal so:
Man versucht zu verhandeln.
Und bekommt ein knallhartes No zu hören.
Surrender.
Ist die einzige Bedingung.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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04.10.2012, 21:40
Beitrag: #3
RE: 20. Juli 1944 revidiert
(04.10.2012 20:54)Suebe schrieb:  Mal überlegen.
Die Westalliierten haben keine Hoffnung auf irgendwelche Entgegenkommen gemacht.
Mit Stalin wurde, soweit ich weiß, gar kein kontakt gesucht.

Denke ich mal so:
Man versucht zu verhandeln.
Und bekommt ein knallhartes No zu hören.
Surrender.
Ist die einzige Bedingung.
Wir wissen nicht, wie die Briten und die Amerikaner reagiert hätten. Erst recht nicht wie die SU unter Stalin.

Aber du hast schon recht. Surrender - in irgendeiner Form.

Zu dem Zeitpunkt war noch einiges an Spielraum drin. Deutschland wäre wahrscheinlich mit hohen Reparationszahlungen noch einigermaßen glimpflich davon gekommen.

Den Holocaust hätte man allerdings nicht rückgängig machen können.
Da waren die Messen zGT. schon gelesen. Keine Ahnung, wie dieses Kapitel gehandhabt worden wäre.

Und du warst schön. In deinem Auge schien
sich Nacht und Sonne sieghaft zu versöhnen.
...
So kam dich meine Liebe krönen.
Und meine nächteblasse Sehnsucht stand,
weißbindig wie der Vesta Priesterin,
an deines Seelentempels Säulenrand
und streute lächelnd weiße Blüten hin.

(Rainer Maria Rilke)
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04.10.2012, 21:54
Beitrag: #4
RE: 20. Juli 1944 revidiert
Nein, die Bedingungen, oder besser keine, waren schon in Casablanca festgelegt. Es gab keinen Spielraum für die Putschisten. Es wäre vielleicht unblutiger abgelaufen, aber mit gleichem Resultat. Man kann spekulieren, ob die ganze Völkerverschiebung in Polen dann so stattgefunden hätte...

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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04.10.2012, 22:09
Beitrag: #5
RE: 20. Juli 1944 revidiert
Außerdem gehen "Bedingungen" in einem Vertrag, einer Vereinbarung (Casablanca), immer mit den realen Bedingungen und Zuständen einher.
Die Westalliierten wären schon froh gewesen, diesen Krieg vorzeitig beenden zu können.
Es ging nicht nur um Menschen, die geopfert wurden, es ging auch um Millionen und auch damals schon, um Milliarden von Dollars.

Wie hätte die SU darauf reagiert? Das ist eine wichtige Frage. Wohl die wichtigste.

Und du warst schön. In deinem Auge schien
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...
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Und meine nächteblasse Sehnsucht stand,
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04.10.2012, 22:54
Beitrag: #6
RE: 20. Juli 1944 revidiert
Ich denke auch, dass die bedingslose Kapitulation Deutschlands die einzige Voraussetzung für einen sofortigen Frieden gewesen wäre. Die Westalliierten hätten sicher noch im Juli 1944 einer bedingungslosen Kapitulation zugestimmt und ihre Besatzungszonen besetzt. Wie sich die Sowjetunion verhalten hätte, ist schwer einzuschätzen. Ich denke aber, dass die Sowjetunion nach der Besetzung Rumäniens und Bulgariens einen Waffenstillstand zugestimmt hätte. Ob der polnische Aufstand stattgefunden hätte und wenn ja, wie sich dann die neue deutsche Regierung verhalten hätte, wage ich nicht zu beurteilen.

Im Gegensatz zu hpd1311 glaube ich nicht, dass es so einfach wäre, Figuren wie Goebbels, Himmler oder Göring zu verhaften. Letztlich hätte man innerhalb kürzester Zeit die komplette NS- und SS-Organisationen nicht nur entmachten, sondern zerstören müssen. Dies kann ich mir aber ohne Gegenwehr nicht vorstellen. Somit wäre ein Bürgerkrieg möglich, auch weil es eben 1944 noch viel zu viele überzeugte Anhänger des NS-Regimes gab.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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05.10.2012, 07:57
Beitrag: #7
RE: 20. Juli 1944 revidiert
Die "Bedingungslose Kapitulation" war ein im Völkerrecht bis dato unbekannter Begriff.
Das Ende des Amerikanischen Bürgerkrieges diente hier als Muster.

Die US-Amerikaner betrachteten es als großen Fehler, dass man den Europäern 1918 einen "Verhandlungsfrieden" nach europäischer Tradition gestattet hatte, anstatt auf "Surrender" zu bestehen.
Und der Erfolg, nicht nur in Europa auch in Japan scheint ihnen recht zu geben.

Ein Pfingsterlebnis mit Missionsbefehl hatten/haben die US-Amerikaner zumindest bis Vietnam tief in ihrem Selbstverständnis eingeprägt.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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05.10.2012, 11:13
Beitrag: #8
RE: 20. Juli 1944 revidiert
(04.10.2012 22:54)Sansavoir schrieb:  ./.
Im Gegensatz zu hpd1311 glaube ich nicht, dass es so einfach wäre, Figuren wie Goebbels, Himmler oder Göring zu verhaften. Letztlich hätte man innerhalb kürzester Zeit die komplette NS- und SS-Organisationen nicht nur entmachten, sondern zerstören müssen. Dies kann ich mir aber ohne Gegenwehr nicht vorstellen. Somit wäre ein Bürgerkrieg möglich, auch weil es eben 1944 noch viel zu viele überzeugte Anhänger des NS-Regimes gab.

Denke ich nicht.
Natürlich hätte es noch Knallereien gegeben, aber ich denke nicht mehr.
Eine Fortsetzung der Hitler-Diktatur ohne Hitler halte ich für unmöglich.

Hitler hatte einen fast "Messianischen" Mythos um seine Person aufgebaut.
Die anderen, Göring, Goebbels, Himmler usw. hielt man in Deutschland für alles mögliche, nur nicht für Ehrenmänner.
Denen wäre das deutsche Volk nicht auf die andere Straßenseite gefolgt. geschweige denn in die Götterdämmerung.

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05.10.2012, 20:50
Beitrag: #9
RE: 20. Juli 1944 revidiert
Sehe ich ähnlich-der Führerkult war zu ausgeprägt und Hitler hatte dafür gesorgt,daß neben ihm keiner hoch kam , der als potentieller Kronprinz hätte fungieren können.Hinzu gab es starke Rivalitäten zwischen den subalternen Nazigrößen wie Göbbels und Göring.
Das einzige ernsthafte Problem hätte m.E. Himmler als ReichsführerSS darstellen können, ,da die SS als durchorganisierter paramilitärischer Verband in der Umsturzsituation leicht hätte die Oberhand gewinnen können.
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05.10.2012, 22:01
Beitrag: #10
RE: 20. Juli 1944 revidiert
(05.10.2012 11:13)Suebe schrieb:  Denke ich nicht.
Natürlich hätte es noch Knallereien gegeben, aber ich denke nicht mehr.
Eine Fortsetzung der Hitler-Diktatur ohne Hitler halte ich für unmöglich.

Hitler hatte einen fast "Messianischen" Mythos um seine Person aufgebaut.
Die anderen, Göring, Goebbels, Himmler usw. hielt man in Deutschland für alles mögliche, nur nicht für Ehrenmänner.
Denen wäre das deutsche Volk nicht auf die andere Straßenseite gefolgt. geschweige denn in die Götterdämmerung.

Sehe ich anders. Himmler hätte versucht weiter zu machen. Die SS und Waffen-SS hätte nicht einfach kapituliert. Himmler und seine SS-Schergen wussten, dass sie für ihre Verbrechen zu Verantwortung gezogen werden. Ebenso wussten SS- und Waffen-SS-Angehörige, dass sie nicht die gleiche Behandlung wie Wehrmachtsangehörige zu erwarten hätten. Vorstellbar ist ein Rückzug der SS nach Böhmen und Mähren. Egal was passiert wäre, die SS hätte noch ein großes Problem für die neue Regierung bedeutet.

Ebenso ist es schwer vorstellbar, dass z.B. die Wlassow-Armee oder die in deutschen Verbänden kämpfenden Russen, Ukrainer, Litauer usw. kapituliert hätten.

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05.10.2012, 22:10
Beitrag: #11
RE: 20. Juli 1944 revidiert
(05.10.2012 20:50)zaphodB. schrieb:  Sehe ich ähnlich-der Führerkult war zu ausgeprägt und Hitler hatte dafür gesorgt,daß neben ihm keiner hoch kam , der als potentieller Kronprinz hätte fungieren können.Hinzu gab es starke Rivalitäten zwischen den subalternen Nazigrößen wie Göbbels und Göring.

Das ist richtig. Die Frage ist aber, ob es z.B. Bormann gelungen wäre, die verschiedenen NS-Organisationen an sich zu binden und zu mobilisieren.

(05.10.2012 20:50)zaphodB. schrieb:  Das einzige ernsthafte Problem hätte m.E. Himmler als ReichsführerSS darstellen können, ,da die SS als durchorganisierter paramilitärischer Verband in der Umsturzsituation leicht hätte die Oberhand gewinnen können.

Sehe ich auch so. (siehe oben)

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06.10.2012, 09:00
Beitrag: #12
RE: 20. Juli 1944 revidiert
(05.10.2012 22:01)Sansavoir schrieb:  Sehe ich anders. Himmler hätte versucht weiter zu machen. Die SS und Waffen-SS hätte nicht einfach kapituliert. Himmler und seine SS-Schergen wussten, dass sie für ihre Verbrechen zu Verantwortung gezogen werden. Ebenso wussten SS- und Waffen-SS-Angehörige, dass sie nicht die gleiche Behandlung wie Wehrmachtsangehörige zu erwarten hätten. Vorstellbar ist ein Rückzug der SS nach Böhmen und Mähren. Egal was passiert wäre, die SS hätte noch ein großes Problem für die neue Regierung bedeutet.

Ebenso ist es schwer vorstellbar, dass z.B. die Wlassow-Armee oder die in deutschen Verbänden kämpfenden Russen, Ukrainer, Litauer usw. kapituliert hätten.

Dem Führer und seinen Wunderwaffen die "demnächst" eingesetzt werden, man braucht bloß noch ein bißchen Zeit und solange muss man die Amis, Iwans usw. halt mit dem aufhalten was man jetzt hat, sind die Deutschen in die Götterdämmerung gefolgt.
Kein Zweifel.
Dan Palladinen glaube ich nicht. Auch die SS nicht, die Zweifel an der Führung waren in der Waffen-SS, wie manche Zeitzeugen schreiben, eher größer als anderswo.

Zu den Wlassow-Truppen habe ich Detailkenntnisse die über "was wäre wenn" hinausgeht.
Auf dem Truppenübungsplatz Heuberg wurde 1945 eine Division der Wlassow-Armee aufgestellt. Als die Franzosen heranrückten haben sich die Wlassow-Truppen für neutral erklärt. Was den Franzosen zunächst natürlich sehr recht war, die Russen hatten keine schweren Waffen, aber regional hätten die schon einen erheblichen Faktor dargestellt.
Die Franzosen haben faktisch "weiträumig abgesperrt", und die Russen in Ruhe gelassen.
Was man nie vergessen darf, ohne Logistik ist eine Kriegführung auch im kleinsten Rahmen nicht möglich. Und die Wlassow-Truppen hatten keine Logistik, überhaupt keine. Die Franzosen haben dieser "neutralen Armee" nichts geliefert, gar nichts.
Die Russen haben dann Schafe und Vieh gestohlen, die deutsche Bevölkerung hat sich gewehrt, es gab einige Schießereien, Tote auf beiden Seiten, ein paar Einödhöfe wurden angezündet. Dann waren die Russen ausgehungert und sind zu Kreuze gekrochen, haben die Waffen abgeliefert und sich in die Hände der Franzosen gegeben.
Ihr weiteres Schicksal unterstelle ich als bekannt.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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