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Nachdenken über die "Unterschicht"
09.10.2012, 23:57
Beitrag: #11
RE: Nachdenken über die "Unterschicht"
(09.10.2012 17:12)Wallenstein schrieb:  Das Problematische daran ist, dass der Anteil der Unterschicht in der Gesellschaft, auf Kosten einer dünner werdenden Mittelschicht wächst.

Das hört man häufig, die Frage ist, ob es wirklich stimmt. Denn eigentlich schrumpft die Mittelschicht an sich nicht so wesentlich. Sie rutscht nur immer weiter von der Oberschicht weg in Richtung Unterschicht- die Mittelschicht wird ärmer.

(09.10.2012 17:12)Wallenstein schrieb:  Und das nicht, weil die Zahl der Langzeitarbeitslosen permanent steigt, sondern durch das Anwachsen des Billiglohnsektors.
Wenn jemand einen Full­time-Job hat und nicht mal die 1000 € Nettogrenze knacken kann, dann ist da etwas nicht in Ordnung.

Damit hast du zwar absolut recht, aber in der Regel stammen die langfristigen Billigjobber auch aus der Unterschicht und steigen nicht aus der Mittelschicht in die Unterschicht ab.

(09.10.2012 17:12)Wallenstein schrieb:  Alleinerziehende Mutter von zwei oder drei Kindern, arbeitet vollzeitbeschäftigt im Einzelhandel (übles Bsp., aber nicht unnormal) und verdient 960 € Netto im Monat. Die muss das ohnehin erstmal gebacken bekommen - die Kinder, die Arbeit und dann noch vernünftig davon leben. Dass das schwer ist, ist die eine Sache. Die andere - was geht auf ihr Rentenkonto ein? Von Vornherein verdammt zur Altersarmut!?

Definitiv.

(09.10.2012 17:12)Wallenstein schrieb:  In dieser Situation befindet sich nicht nur un- oder weniggebildetes, faules Gesindel.

Irgendwie stoße ich mich an dem Komma- nimm es mir nicht übel. Unser Bildungssystem ist nicht darauf ausgerichtet, Bildungsdefizite der Eltern auszugleichen. Faulheit ist nicht unbedingt die Ursache, wenn Kinder die Schule nicht schaffen oder nur schlecht schaffen.


(09.10.2012 17:12)Wallenstein schrieb:  Wir sind in den letzten Jahren ein gutes Stück zurückgerutscht. Zurückgeglitten auf ein Level, was Anzeichen eines Manchesterkapitalismus auf modernem Niveau in sich birgt.
Das kann auf Dauer nicht gut gehen.

Ja, und wer verdammt noch mal in die Hände spucken und etwas dagegen tun muss, ist die Mittelschicht. Es ist die Oberschicht, die diese Verhältnisse geschaffen hat.
Und die bescheuerte Mittelschicht tut alles, um sich von der Unterschicht abzugrenzen, in der festen Illusion, daß sie es schaffen könnten, irgendwann zur Oberschicht dazuzugehören.
Das werden sie nur nie. Aber in ihrem Machtstrebenübersieht die verblendete Mittelschicht, daß nur sie es in der Hand hat, an den bestehenden Verhältnissen etwas zu ändern.
Um es mal ganz billig und polemisch zu sagen- jeder kann für sich selbst die Entscheidung treffen, ob er den Vorzeige BMW fahren muss und dafür Lebensmittel und Klamotten da billig einkauft, wo Leute dafür ausgebeutet werden. Oder er kann sich entscheiden, anständige und faire Preise zu zahlen und dafür auf das, was ihm das gefühl gibt, zur Oberschicht zu gehören zu verzichten...
Nur rafft das irgendwie keiner. Vielleicht weil es mit der Bildung dann doch immer schlechter geworden ist...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
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