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Nachdenken über die "Unterschicht"
11.10.2012, 13:28
Beitrag: #31
RE: Nachdenken über die "Unterschicht"
(11.10.2012 13:02)Renegat schrieb:  Unser Schulsystem ist ein wichtiger Punkt der Diskussion über die Unterschicht. Ich frage mich aber, ob man alles mit fehlender Bildung erklären und mit Bildung alles erreichen kann.

Ja und nein. Bildung ist kein Garant für ein Erfolgreiches Leben. Nichtbildung aber einer für ein Versagerleben

(11.10.2012 13:02)Renegat schrieb:  Vor 40 Jahren wurden zu Zeiten Willy Brandts unter einer SPD-Regierung unser Bildungssystem geöffnet, Stichpunkte dazu: Bafög, verschiedene Möglichkeiten höhere Bildungsabschlüsse zu erwerben, 2. Bildungsweg.
Damals war mit einem Hochschulabschluss ein ordentlich bezahlter Arbeitsplatz so gut wie garantiert. Aber auch mit einer betrieblichen Ausbildung konnte man in Handwerk, Industrie oder als Kaufmann auskömmlich leben.
Selbst von an- oder ungelernten Tätigkeiten konnte man leben und wenn man sich anstrengte, sogar seine Position verbessern.
Diese Zeiten sind seit ca 20 Jahren vorbei. Bildung kann zwar die Situation verbessern, aber nur in der richtigen Sparte und wenn Beziehungen, Glück und eine geschickte Selbstvermarktung hinzukommen.

Nein, das ist nicht generell so. Ich kenne genug inbesondere Mütter, die nach langer Jobabwesenheit zuerst ganz klein in Aushilfstätigkeiten angefangen haben und sich dann aber über Weiterbildugnsangebote langsam hochgearbeitet haben. Die Möglichkeiten gibt es also durchaus.
Kann aber auch sein, daß das von der Region abhängig ist- hier sieht die Situation also gar nicht so schlecht aus.


(11.10.2012 13:02)Renegat schrieb:  Das klassische Arbeiterbewußtsein ist schon lange abhanden gekommen, es gibt die Jobs auch gar nicht mehr. Heute werden viele Tätigkeiten so weit aufgegliedert, dass sie nach ganz kurzer Anlernphase mehr schlecht als recht zu leisten sind, das macht die Arbeitnehmer auswechselbar, das wissen die auch und das ist das Ziel, denn so kann man den Preis für Arbeit drücken.
Beispiele: Callcenter, Zustelldienste, in solchen Jobs arbeiten einige gut gebildete Menschen und haben trotzdem so gut wie keine Chance eine auskömmliche Lebensperspektive zu entwickeln.

Nicht jeder Job läßt sich aber soweit reduzieren, daß man ihn aufteilen kann. Aber da wo es geht- da hast du natürlich recht, wird das sehr häufig so gemacht.

(11.10.2012 13:02)Renegat schrieb:  Es kann und muß nicht jeder Leiter oder sonstige Führungskraft werden aber jeder möchte sich einigermaßen mit seiner Arbeit identifizieren und dazu gehört das diese über eine vernünftige Bezahlung und ein ordentliches Anstellungsverhältnis wertgeschätzt wird.

Mit der Wertschätzuing hast du ein ziemliches gesamtgellschaftliches Problem angeprochen. Wer oder was wird denn generell wirklich wertgeschätzt? Haben wir nicht hierzulande eine Einstellung entwickelt, die Leistungen anderer herabzuwürdigen? Sie generell der Lächerlichkeit preiszugeben?

Im Geo stand in der Septemberausgabe ein hochinteressanter Artikel zum Thema "Narzisstische Gesellschaft." Wir leben in einer Gesellschaft, in der die einzelnen Mitglieder zunehmen narzisstisch gesprägt sind- die Wertschätzung anderer fällt in einem zunehmend narzisstisch gesprägten Weltbild leider hinten runter...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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