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Nachdenken über die "Unterschicht"
11.10.2012, 14:10
Beitrag: #32
RE: Nachdenken über die "Unterschicht"
(11.10.2012 13:28)Bunbury schrieb:  Ja und nein. Bildung ist kein Garant für ein Erfolgreiches Leben. Nichtbildung aber einer für ein Versagerleben

Das ist mir zu sehr auf die schulische Erstbildung und das Erreichen von bestimmten Bildungsabschlüssen abgestellt.
Es gibt nun mal viele Schüler, insbesondere Jungen, die mit unserem Schulsystem überhaupt nicht zurechtkommen. Dazu gibt es Untersuchungen.
Wenn man die deshalb schon in jungen Jahren auf die Versagerkarriere festlegt, hängt man einen Teil der Genration unter 35 ab. Die haben ja selbst ein Wort dafür geprägt, was in diesem Kontext benutzt wird, Looser.

Sind wir mal ehrlich, was von dem, was wir bis zum Abitur als Schulstoff gelernt haben, brauchen wir im wirklichen Leben?
Man erwirbt damit einen Berechtigungsschein. Wenn man clever ist, erwirbt man danach noch weitere Berechtigungsscheine, mit denen man sich um die Teilnahme am Arbeitsleben bewerben kann.
Hätten nicht auch die Schulversager eine faire zweite Chance verdient?
Müssen die Eltern ihre Kinder wirklich bis zum Abitur und noch weiter schleifen, weil sie Angst haben, dass ihre Kinder es nicht "mal besser haben"?

Ich kenne einen Fall, 9-jähriger Junge, 4. Klasse wird wahrscheinlich im Januar keine Gymnasialempfehlung kriegen. Eltern wohnen in ländlicher Kleinstadt, es gibt nur ein Gymnasium, da kursiert die Aussage der Schule, dass diese keine Schüler mit erweitertem Sek-1-Abschluss nach der 10. Klasse aufnehmen wird, also wird gedrillt. Die Eltern überlegen sich sogar umzuziehen, damit sie eine größere Schulauswahl haben. Da frage ich mich doch, wie ein Neunjähriger da noch Spaß am lernen haben soll. Sowas macht mich wütend, kann man dem Kind nicht Zeit geben für eine eigene Entwicklung? Zur Not kann man sich auch noch mit 30 auf den Hintern setzen, dann tut man es aus eigenem Antrieb.




(11.10.2012 13:28)Bunbury schrieb:  Nein, das ist nicht generell so. Ich kenne genug inbesondere Mütter, die nach langer Jobabwesenheit zuerst ganz klein in Aushilfstätigkeiten angefangen haben und sich dann aber über Weiterbildugnsangebote langsam hochgearbeitet haben. Die Möglichkeiten gibt es also durchaus.
Kann aber auch sein, daß das von der Region abhängig ist- hier sieht die Situation also gar nicht so schlecht aus.
Stimmt, das ist abhängig von der Region. Im Süden sieht es gut aus, im Norden und Westen etwas schlechter und im Osten ziemlich düster. Wenn wir Europa betrachten, haben wir in den Mittelmeerländern hohe Arbeitslosigkeit bei gut ausgebildeten jungen Leuten, ein riesiges Konfliktpotenzial, wo Bildung so gar nicht weitergeholfen hat.



(11.10.2012 13:28)Bunbury schrieb:  Nicht jeder Job läßt sich aber soweit reduzieren, daß man ihn aufteilen kann. Aber da wo es geht- da hast du natürlich recht, wird das sehr häufig so gemacht.


Mit der Wertschätzuing hast du ein ziemliches gesamtgellschaftliches Problem angeprochen. Wer oder was wird denn generell wirklich wertgeschätzt? Haben wir nicht hierzulande eine Einstellung entwickelt, die Leistungen anderer herabzuwürdigen? Sie generell der Lächerlichkeit preiszugeben?
Ich möchte das gar nicht philosofisch betrachten, es hat ja handfeste wirtschaftsökonomische Gründe. Mache ich den Anderen klein, ist er nicht so teuer. Nur stehen sich beim Zocken auf dem Bazar zwei Geschäftspartner auf Augenhöhe gegenüber. Auf dem Arbeitsmarkt gibt es ein faires Kräfteverhältnis nur noch auf Teilmärkten, die streiken, wie jetzt die Ärzte.
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