Nachdenken über die "Unterschicht"
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11.10.2012, 20:32
Beitrag: #44
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RE: Nachdenken über die "Unterschicht"
(11.10.2012 19:07)Renegat schrieb: Gut, Bunbury, mit dem Begriff Bildung waren wir auf der falschen Spur. Meinst du damit eher Durchblick, den Einsatz des gesunden Menschenverstandes? Nein, der gehört zwar dazu, ist aber eher Vorraussetzung als Ergebnis. Es ist eher eine Bereitschaft, seinen Horizont zu erweitern, neues dazu zu lernen, althergebrachte Pfade zu verlassen, sich aktiv mit seiner Umwelt zu beschäftigen und auseinanderzusetzen. Ob das nun innerhalb eines Berufsbildes oder breitgefächert stattfindet, spielt letztendlich keine Rolle. Ein gebildeter Mensch zeichnet sich letztendlich durch die Fähigkeit aus, immer wieder etwas neues dazulernen zu wollen und zu können und so letztendlich seinen Wissens- und Erfahrungsschatz stark ausbauen zu können. Und somit kommt er immer wieder in Situationen, in dem ihm das, was er früher gelernt hat, von Nutzen ist. Und das kann Schule definitiv nicht leisten. Was sie leisten sollte, ist den Kindern beizubringen, wie man sich weiterbildet... (11.10.2012 19:07)Renegat schrieb: Den zweiten Punkt, den Bunbury angesprochen hat, finde ich sehr sehr wichtig, nämlich die Funktion des Verbrauchers als Homo ökonomikus, der durch seine "Geiz ist geil"-Mentalität angeblich unser heutiges Lohngefüge verantwortet. Auch hier gilt- das ist nur eine Seite der Medaille. Rein Betriebswirtschaftlich gilt: Gewinn= Umsatz - Kosten. Der Umsatz wird durch Marketing (= Bedürfnisse zu erzeugen, die man gar nicht hatte) angeheizt. Die Kosten durch Dumpinglöhne gedrückt, um die Gewinne zu erhöhen. Ich bin mir nicht sicher, ob der Verbraucher, der beim Billigdiscounter einkauft, diese Billiglöhne verursacht. Aber mit seinem Einkauf billigt er sie. Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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