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Nachdenken über die "Unterschicht"
22.10.2012, 04:53
Beitrag: #67
RE: Nachdenken über die "Unterschicht"
(11.10.2012 10:00)Bunbury schrieb:  Hier spricht jemand, der vom deutschen Schulsystem überhaupt keine Ahnung hat. Jede Studie, die sich mit unserem Schulsystem beschäftigt, sagt aus, daß der schulische Erfolg eines Kindes im wesentlichen vom Bildungsstand seiner Eltern abhängt.


Dass diese Korrelation besteht, auf die sich übrigens Sarazzin stützt, ist unzweifelhaft. Dass sie die Haupt- oder gar alleinige Voraussetzung für Bildungserfolg ist, stelle ich in Zweifel.
Unzweifelhaft ist jedoch, dass es auch ein Teil der Nachkommen schlecht oder gar nicht gebildeter Eltern schaffen, Erfolg zu haben.

(11.10.2012 10:00)Bunbury schrieb:  Nach einem Jahr G8 Erfahrung unterschreibe ich diese Aussage auf der Stelle. Der Umstieg von der Grundschule auf G8 ist ohne die Hilfe der Eltern nicht zu bewerkstelligen. Entweder, in dem sie selbst die Hausaufgaben kontrollieren, Schwachstellen erkennen und mit den Kindern üben- oder in dem sie Nachhilfe bezahlen. Durch den komprimierten Stundenplan bliebt tendenziell zu wenig Zeit, um das Erlernte auch zu Üben (insbesondere im Englischen eine Katastrophe.).

In allen Details kenne ich das deutsche Schulsystem in der Tat nicht. Tatsache ist jedoch, dass in Ö "G8" seit jeher funktioniert, HTL und HAK dauern ein Jahr mehr.
Ich finde es gut, wenn gewisse Anforderungen gestellt werden, schließlich hat nur so eine Ausbildung, wie die Matura, einen Wert.


(11.10.2012 10:00)Bunbury schrieb:  Wo sollen bitte die Kinder, deren Eltern kein Englisch sprechen, u.U.mit dem Deutschen nicht gut zurecht kommen (Betrifft nicht nur Ausländer) und über die vier Grundrechenarten nicht hinauskommen, da Hilfe finden? Selbst, wenn sie lernen wollen- der Unterricht ist verdammt noch mal nicht so konzipiert, daß sie das alleine schaffen können.

Wenn das so ist, gibt es erhebliche didaktische Mängel. Wie hoch ist den die Ausfallquote?
Für ein sehr begabtes Kind aus der bildungsfernen Schicht wird das ungeachtet dessen ebenso wenig ein Problem sein, wie für ehrgeizige und fleißige Kinder der Unterschicht. Schließlich gibt es dort auch Eltern, die wollen, dass ihre Kinder einmal mehr haben als sie selbst und diese fördern.


(11.10.2012 10:00)Bunbury schrieb:  Nein, das hat mit Faulheit nicht das mindeste zu tun. Hier wurde ein Schulsystem gestrickt, das nur dazu beitragen soll, daß die, die unten sind, auch unten bleiben.

Klingt für meinen Geschmack etwas paranoid.

(11.10.2012 10:00)Bunbury schrieb:  Denn ganz böse gefragt- wer füllt die Regale bei Aldi auf, wenn tatsächlich jeder die gleiche Chance auf Bildung hätte?

Die viel propagierte Chancengleichheit bedeutet eben nicht, dass alle denselben Abschluss bekommen. Sie bedeutet, dass an alle von der Schule dieselben Anforderungen gestellt werden und dass der Bildungszugang für Kinder aus allen Schichten gewährleistet ist, dh. dass für den Zugang zu höheren Schulen kein Schulgeld verlangt wird.

Chancengleichheit ist selektiv, da der eine seine Chance verwertet und der andere nicht. Die Schule kann nicht die Aufgabe der Eltern übernehmen und sämtliche Unterschiede ausgleichen.
Will man, dass auch minderbegabte und demotivierte höhere Abschlüsse bekommen, muss man diese stark fördern, was extrem teuer ist, oder das Niveau herunterschrauben, was billiger und zz in Ö der Fall ist.

Da ist es doch vernünftiger, für diese einen anderen Ausbildungsweg ins Auge zu fassen.


Ich finde deine Frage nicht böse sondern realistisch.
Außerdem sind Handwerker und Facharbeiter sehr gefragt. In vielen OECD-Ländern gibt es Facharbeitermängel, sodaß sich ihr Verdienst laufend erhöht. Auf der anderen Seite steht ein Haufen arbeitsloser Geisteswissenschaftler...

MfG, Titus Feuerfuchs
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