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Nachdenken über die "Unterschicht"
26.10.2012, 21:13
Beitrag: #82
RE: Nachdenken über die "Unterschicht"
(26.10.2012 20:33)Suebe schrieb:  Sooo, das hört sich doch ganz anders an, wie die filosofierereien über die Motorisierung der Unterschicht.....Angel

Nicht wirklich. Ich habe das nämlich schon mal geschrieben. (Und nein, ich werde den Gedankengang mit dem Auto auch nicht mehr neu anstoßen. Ich sehe noch immer klar vor mir, was ich gemeint habe... Hat mit meinem letzten Satz zu tun)


(26.10.2012 20:33)Suebe schrieb:  Ich möchte aber hier die These aufstellen, dass seit der Aufhebung der Adelsvorrechte, seit der Einführung von BAFÖG oder zuvor Honnef, die Chancengleichheit weitgehend verwirklicht ist.

Es gab eine Zeitspanne, in der es die Chancengleichheit gab, das ist richtig. Und zwar ungefähr zu der Zeit, als ich zur Schule ging und in den darauffolgenden Jahren. Da konnte sich, wer wollte, von unten nach oben hocharbeiten.

Das ist heute aber nicht mehr so. Heute gibt es gewissermaßen einen neuen Adel, der die Entscheidungsträger stellt. Sie besuchen die "richtigen" Schulen, an denen schon die ersten wichtigen Verbindungen geknüpft werden, haben die "richtigen" Verbindungen. Vor 25 Jahren konnte man vielleicht mit harter Arbeit und viel Ehrgeiz von unten ganz nach oben in die Riege der Entscheidungsträger aufsteigen, aber heute geht das nicht mehr. Wenn du dich mal mit den Vorständen der großen Unternehmen beschäftigst, stellst du schnell fest, daß die weitestgehend für sich sind und der ehrgeizige, arbeitssame Aufsteiger doch recht selten ist. (Quelle: U. Herrmann: "Hurra, wir dürfen zahlen.)

(26.10.2012 20:33)Suebe schrieb:  Es gibt Menschen die Menge, die sind mit dem erreichten zufrieden (natürlich sollte es noch etwas mehr sein Wink) aber grundsätzlich sind sie mit ihrem Schicksal zufrieden, 37.5 Stunden, anschließend geht man in den Schachklub, an den See - Angeln, usw. usf.
Es will beileibe nicht jeder Entscheidungsträger sein.

Nein, warhscheinlich nicht. Aber ich zumindest will auch nicht, daß man über meinen Kopf hinweg entscheidet- und ich muss dann die Zeche zahlen.

(26.10.2012 20:33)Suebe schrieb:  Ich kenne einen, stammt aus dem gutbürgerlichen Milieu, hatte eine Spedition, parr Dutzend LKWs, ging pleite.
Fremd gegangen, Scheidung, Haus auch noch kaputt.

Säuft sich heute durch die Lande. Die Fastenzeit von Aschermittwoch bis Ostern hält er ein, kein Tropfen! Hat ständig ein paar Gelegenheitsjobs, ansonsten Harz4, könnte man als Unterschicht ansprechen, ich glaube aber nicht, dass der mit seinem Schicksal unzufrieden ist.

Mag sein, daß nicht unzufrieden ist- aber ehrlich gesagt- er hatte ja auch die Wahl, oder?
Das ist es vermutlich, was den großen Unterschied ausmacht. Es gibt Leute, die haben die Wahl. Und es gibt Menschen, die haben keine Wahl.
Ist heute leider so.

Schau dir die Kinder an, wie sie aufwachsen. Das Kind der alleinerziehenden Mutter, die keinen Unterhalt bekommt, und das Kind der Berufsmutter, deren Mann viel Geld verdient.. Und dann sag mir, daß beide die gleichen Chancen haben.
Nein, sorry, haben sie nicht. Nur eines der beiden Kinder wird G8 schaffen. Das andere nicht....

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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