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Walther von der Vogelweide .
04.03.2016, 13:50
Beitrag: #9
RE: Walther von der Vogelweide .
(04.03.2016 09:05)Aguyar schrieb:  
(11.06.2012 13:48)Luki schrieb:  Zeit seines Lebens hatte er Existenzsorgen .
Er wünschte sich so gerne ein kleines Lehen .
Der Staufer „ Friedrich II. „ erfüllte ihm seinen Wunsch .
Er bekam sein Lehen in der Nähe von Würzburg .

Aus diesem Grund wird ja auch das Sprichwort "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing" auf ihn zurückgeführt, was natürlich völlig unhistorisch ist.
Man weiss nicht einmal, in welchem Jahrhundert dieses Gerücht aufgekommten ist. Big Grin

Das "heißeste" Kandidat für dieses Sprichwort dürfte übrigens Michael Beheim (um 1420- um 1475), von dem das Zitat stammt: "Der furst mich hett in knechtes miet, ich ass sin brot und sang sin liet."
(Dieser Satz, der von ihm überliefert ist, wird gewöhnlich im Zusammenhang mit seinem letzten Auftraggeber, dem Kurfürsten Friedrich I. von der Pfalz, gesehen.)

Michael Beheim war der Sohn eines Webers, war zunächst als Weber tätig und dürfte dann durch den Kriegsdienst Möglichkeiten bekommen haben, um auch als Dichter Karriere zu machen.

Zunächst war er in den Diensten des Reichserbkämmerers Konrad von Weinsberg, weitere besonders prominente "Arbeitgeber", die er zumindest auch selbst als solche anführt, waren: der spätere Kurfürst / Markgraf Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach (Hohenzollern), Herzog Albrecht III. von Bayern-München (Wittelsbacher), (Erzherzog Albrecht VI. von Österreich, König Ladislaus V. Postumus von Ungarn und Böhmen und Kaiser Friedrich III. (die letztern drei alle Habsburger) sowie Kurfürst bzw. Graf Friedrich I. von der Pfalz (Wittelsbacher).

Ich persönlich würde ihn nicht für einen Wendehals halten, ich habe eher den Eindruck, dass er zu jenen gehört, denen es recht leicht fällt, sich mit allen möglichen Leuten anzulegen.

Allerdings verfasste er "politische" Texte (darunter auch solche, die wir heute als politische Propaganda bezeichnen würde) und seine sehr unterschiedlichen Auftraggeber waren auch oft untereinander verfeindet, worauf er Rücksicht zu nehmen hatte.

Quelle/n:
- Niemeyer, Friederike: "Ich, Michel Pehn" : zum Kunst- und Rollenverständnis des meisterlichen Berufsdichters Michael Beheim,
Frankfurt am Main [u.a.]: Lang 2001 (Zugl.: Freiburg (Breisgau), Univ., Diss., 2000)
- Musiklexikon

Mehr zu ihm, siehe bei "Tante Wicki". (Nachdem, was ich über Beheim aus der Fachliteratur weiß, habe ich den Eindruck, dass die Zusammenfassung hier durchaus recht zulässig ist.)

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Josephine Tey, Alibi für einen König
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Walther von der Vogelweide . - Luki - 11.06.2012, 13:48
RE: Walther von der Vogelweide . - Teresa C. - 04.03.2016 13:50

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