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Untergang Westroms. Warum?
15.06.2012, 12:53
Beitrag: #21
RE: Untergang Westroms. Warum?
(15.06.2012 11:47)dieter schrieb:  Das mag so sein, ist für mich aber kein Grund das zu glauben. Ich sehe nur von Ägypten über Babylon, Griechenland und Rom dieselben Symptome.Rolleyes
Welche Symptome denn?
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15.06.2012, 15:41
Beitrag: #22
RE: Untergang Westroms. Warum?
(15.06.2012 11:47)dieter schrieb:  
(14.06.2012 14:19)Dietrich schrieb:  Die Dekadenztheorie als Ursache für den Untergang Roms wird schon seit vielen Jahrzehnten von den Historikern abgelent. Allgemein werden der Druck durch äußere Feinde und ökonomische Probleme als Grund angesehen.
Das mag so sein, ist für mich aber kein Grund das zu glauben. Ich sehe nur von Ägypten über Babylon, Griechenland und Rom dieselben Symptome.Rolleyes
Das hat er doch beschrieben:
Die zunehmende Dekadenz der Bevölkerung.

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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15.06.2012, 18:23
Beitrag: #23
RE: Untergang Westroms. Warum?
(15.06.2012 15:41)Maxdorfer schrieb:  Das hat er doch beschrieben:
Die zunehmende Dekadenz der Bevölkerung.

Die breite Bevölkerung war keineswegs "dekadent", sondern litt unter Krieg, Verheerungen und Seuchen, hervorgerufen durch eine unfähige Regierung und ihre katsstrophalen politischen und ökonomischen Fehlentscheidungen.
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15.06.2012, 20:51
Beitrag: #24
RE: Untergang Westroms. Warum?
(14.06.2012 09:35)dieter schrieb:  Lieber WDPG,
die Dekadenz war schon ein Problem, sonst hätte Ostrom keine Söldner gebraucht.

Ostrom hatte einfach nicht mehr die Bevölkerungsressourcen um sich gegen die zahlreichen Feinde zu verteidigen und dem Reich wurde nie die Chance gegeben eine neue Armee aufzubauen, so musste man auf Söldner zurückgreifen - mit Dekadenz hat das nicht wirklich was zu tun.

Und wie gesagt, weite Teile der Bevölkerung waren verarmt. Auch die Oberschicht hatte wohl in der Spätzeit von Byzanz nicht mehr den Reichtum von einst (verglichen mit anderen Ländern). Der Kaiser etwa konnte es sich nicht leisten seinen ganzen Palast zu bewirtschaften, musste mit einem Teil von diesem auskommen.
Sehe da keine Dekadenz.
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15.06.2012, 20:56
Beitrag: #25
RE: Untergang Westroms. Warum?
(14.06.2012 09:35)dieter schrieb:  Ein Staat der sich nicht mit seiner eigenen Bevölkerung verteidigen kann, ist dem Untergang geweiht.Rolleyes

Finde diese Theorie etwas seltsam, das heißt also jeder Staat mit einem Söldnerheer ist zum scheitern verurteilt.

Dabei gibt es sogar Erfolgsbeispiele: Venedig und Genua z.B. verwendeten selbst in ihren besten Zeiten Söldner, wie hätten sich diese kleinen Staaten denn sonst verteidigen können? Dennoch lief es lange gut.
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16.06.2012, 09:25
Beitrag: #26
RE: Untergang Westroms. Warum?
(15.06.2012 18:23)Dietrich schrieb:  
(15.06.2012 15:41)Maxdorfer schrieb:  Das hat er doch beschrieben:
Die zunehmende Dekadenz der Bevölkerung.

Die breite Bevölkerung war keineswegs "dekadent", sondern litt unter Krieg, Verheerungen und Seuchen, hervorgerufen durch eine unfähige Regierung und ihre katsstrophalen politischen und ökonomischen Fehlentscheidungen.
Ich weiß, ich wollte nur Renegat aufklären.

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16.06.2012, 09:28
Beitrag: #27
RE: Untergang Westroms. Warum?
Zum Untergang Ostroms bitte hier:
http://www.forum-geschichte.at/Forum/sho...hp?tid=143

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16.06.2012, 10:07
Beitrag: #28
RE: Untergang Westroms. Warum?
(15.06.2012 20:56)WDPG schrieb:  
(14.06.2012 09:35)dieter schrieb:  Ein Staat der sich nicht mit seiner eigenen Bevölkerung verteidigen kann, ist dem Untergang geweiht.Rolleyes
Finde diese Theorie etwas seltsam, das heißt also jeder Staat mit einem Söldnerheer ist zum scheitern verurteilt.
Dabei gibt es sogar Erfolgsbeispiele: Venedig und Genua z.B. verwendeten selbst in ihren besten Zeiten Söldner, wie hätten sich diese kleinen Staaten denn sonst verteidigen können? Dennoch lief es lange gut.
Lieber WDPG,
ja für eine Zeit, da aber keine Landeskinder Sodaten waren, ließ der Einsatz dann nach, wenn der Sold nicht mehr stimmte.Rolleyes

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16.06.2012, 10:10
Beitrag: #29
RE: Untergang Westroms. Warum?
(15.06.2012 20:51)WDPG schrieb:  
(14.06.2012 09:35)dieter schrieb:  Lieber WDPG,
die Dekadenz war schon ein Problem, sonst hätte Ostrom keine Söldner gebraucht.
Ostrom hatte einfach nicht mehr die Bevölkerungsressourcen um sich gegen die zahlreichen Feinde zu verteidigen und dem Reich wurde nie die Chance gegeben eine neue Armee aufzubauen, so musste man auf Söldner zurückgreifen - mit Dekadenz hat das nicht wirklich was zu tun.
Und wie gesagt, weite Teile der Bevölkerung waren verarmt. Auch die Oberschicht hatte wohl in der Spätzeit von Byzanz nicht mehr den Reichtum von einst (verglichen mit anderen Ländern). Der Kaiser etwa konnte es sich nicht leisten seinen ganzen Palast zu bewirtschaften, musste mit einem Teil von diesem auskommen.
Sehe da keine Dekadenz.
Lieber WDPG,
dass Armut eine Folge der Dekadenz ist, das ist völlig klar. Erst Dekadenz, dann Armut als logische Folge.Rolleyes

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16.06.2012, 10:31
Beitrag: #30
RE: Untergang Westroms. Warum?
(15.06.2012 12:53)Renegat schrieb:  
(15.06.2012 11:47)dieter schrieb:  Das mag so sein, ist für mich aber kein Grund das zu glauben. Ich sehe nur von Ägypten über Babylon, Griechenland und Rom dieselben Symptome.Rolleyes
Welche Symptome denn?

Puh, das Zitieren ist noch suboptimal.
Nett von dir, Maxdorfer, dass du mich aufklären willst.

Dass Dieter eine Dekadenztheorie vertritt, hatte ich sehr gut verstanden. Als er sie auf Babylon, Griechenland und Ägypten ausbreitete, habe ich ihn nach den angeblich immer gleichen Symptomen gefragt. Die interessieren mich immer noch, denn außer, dass diese Kulturen heute Geschichte sind, kann ich keine auffälligen Parallelen zu Westrom feststellen.
Das Symptom Söldner hat sich schon erledigt und trifft außerdem auf die 4 von Dieter genannten nicht so zu.

Wir könnten die Dekadenztheorie auch auslagern, ist ja durchaus ein spannendes Thema. http://de.wikipedia.org/wiki/Dekadenz
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16.06.2012, 10:58
Beitrag: #31
RE: Untergang Westroms. Warum?
(16.06.2012 10:31)Renegat schrieb:  
(15.06.2012 12:53)Renegat schrieb:  Welche Symptome denn?

Puh, das Zitieren ist noch suboptimal.
Nett von dir, Maxdorfer, dass du mich aufklären willst.

Dass Dieter eine Dekadenztheorie vertritt, hatte ich sehr gut verstanden. Als er sie auf Babylon, Griechenland und Ägypten ausbreitete, habe ich ihn nach den angeblich immer gleichen Symptomen gefragt. Die interessieren mich immer noch, denn außer, dass diese Kulturen heute Geschichte sind, kann ich keine auffälligen Parallelen zu Westrom feststellen.
Das Symptom Söldner hat sich schon erledigt und trifft außerdem auf die 4 von Dieter genannten nicht so zu.

Wir könnten die Dekadenztheorie auch auslagern, ist ja durchaus ein spannendes Thema. http://de.wikipedia.org/wiki/Dekadenz

Ich denke es passt hier schon ganz gut rein.

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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17.06.2012, 09:44
Beitrag: #32
RE: Untergang Westroms. Warum?
(16.06.2012 10:31)Renegat schrieb:  [quote='Renegat' pid='1569' dateline='1339757592']
Welche Symptome denn?
Puh, das Zitieren ist noch suboptimal.
Nett von dir, Maxdorfer, dass du mich aufklären willst.
Dass Dieter eine Dekadenztheorie vertritt, hatte ich sehr gut verstanden. Als er sie auf Babylon, Griechenland und Ägypten ausbreitete, habe ich ihn nach den angeblich immer gleichen Symptomen gefragt. Die interessieren mich immer noch, denn außer, dass diese Kulturen heute Geschichte sind, kann ich keine auffälligen Parallelen zu Westrom feststellen.
Das Symptom Söldner hat sich schon erledigt und trifft außerdem auf die 4 von Dieter genannten nicht so zu.

Lieber Renegat,
dann will ich Dir mal anhand der Geschichte von Ägypten, Babylon, Griechenland meine Meinung über die Dekadenz dieser Länder erklären.
Zuerst Ägypten: Dort war es üblich, dass der Pharao sein Schwester schwängerte und so teilweise Idiotchen oder mit anomalen Gliedmaßen behaftete Kinder rauskamen. Außerdem erinnere ich an Kleopatra, die sich zuerst von Cäsar schwängern ließ und dann von Octavian. Außerdem war es den Ägyptern trotz aller anderen Darstellungen nicht möglich die Seevölker endgültig zu besiegen, sie mußten gestatten, dass die Philister sich in Palästina ansiedelten. Söldner hatten die Ägypter auch, zuerst die Seevölker, das erinnert mich an Rom und seine Germanen und dann Nubier aus dem Sudan.
Bei Babylon ist es ganz einfach, das AT spricht von der Hure Babylon und die Perser als unverbrauchtes Volk hat denn die Herrschaft am Euphrat und Tigris übernommen.
In Hellas, gab es für die Athener durch Perikles ein Wohlleben, weil sie die Gelder der Ionischen Griechen aus Kleinasien verwalteten, dann kam der Peleponesische Krieg, der ganz Hellas in Mitleidenschaft zog und Athen verlor. Aber auch Sparta weichte im Laufe der Zeit auf, da nicht genug Nachwuchs (Kinder) da waren und die jungen Spartiaten keine Blutsuppe mehr essen wollten. Griechen verdingten sich als Söldner bei den Persern.Rolleyes
Das ist natürlich nur ein kurzer Ausschnitt aus der Geschichte dieser Länder, hoffentlich hast Du meine Erklärungen verstanden. WinkIdea

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17.06.2012, 16:26
Beitrag: #33
RE: Untergang Westroms. Warum?
(17.06.2012 09:44)dieter schrieb:  Zuerst Ägypten: Dort war es üblich, dass der Pharao sein Schwester schwängerte und so teilweise Idiotchen oder mit anomalen Gliedmaßen behaftete Kinder rauskamen.

Die rituelle Geschwisterheirat war bereirs am Anfang der ägyptischen Geschichte üblich, ohne dass es den Aufstieg des Landes über 2500 Jahre gehemmt hätte.

(17.06.2012 09:44)dieter schrieb:  Außerdem erinnere ich an Kleopatra, die sich zuerst von Cäsar schwängern ließ und dann von Octavian.

Den Begriff "schwängern" wollen wor mal außen vorlassen.

Zu Zeiten Kleopatras gab es keine autochthonen ägyptischen Pharaonen mehr. Wir befinden uns mit dieser griechischen Dynastie bereits bei den Diadochenreichen. Das amouröse Abenteuer Caesars trug sicher nicht zum Untergang Ägyptens bei.

(17.06.2012 09:44)dieter schrieb:  Außerdem war es den Ägyptern trotz aller anderen Darstellungen nicht möglich die Seevölker endgültig zu besiegen, sie mußten gestatten, dass die Philister sich in Palästina ansiedelten. Söldner hatten die Ägypter auch, zuerst die Seevölker, das erinnert mich an Rom und seine Germanen und dann Nubier aus dem Sudan.

Die Seevölkerbewegung traf um 1200 v. Chr. den gesamten östlichen Mittelmeerraum. Die damit verbundenen Auseinandersetzungen haben mit einer "Dekadenz" nicht das mindeste zu tun.

(17.06.2012 09:44)dieter schrieb:  Bei Babylon ist es ganz einfach, das AT spricht von der Hure Babylon und die Perser als unverbrauchtes Volk hat denn die Herrschaft am Euphrat und Tigris übernommen.

Das Babylonische Reich fiel nach über 1000 Jahren einem stärkeren Invasor zum Opfer.

Es ist unsinnig, hinter jedem Untergang eines Staates Dekadenz zu vermuten. Es gibt äußere Feinde und falsche politische und ökonomische Entscheidungen von Regierungen. Mit einer "Dekadenz" hat das alles nichts zu tun. Eine solche Betrachtung ist vorgestrig und wird von seriösen Historikern seit Jahrzehnten nicht mehr verwendet.

Die moderne Forschung sagt dazu:

Zitat:Die populäre Vorstellung, „spätrömische Dekadenz“ habe zum Ende des Imperiums geführt, wird von der großen Mehrheit der Althistoriker schon seit Jahrzehnten nicht mehr vertreten. Heute wird die Spätantike, in deren Zeitraum (etwa 300 bis 600) der Fall Roms fiel, viel differenzierter gedeutet als beispielsweise noch von Otto Seeck. Die lange so dominante Dekadenztheorie wird heute in Fachkreisen als weitgehend obsolet betrachtet, zumal viele neuere Arbeiten die Vitalität der Epoche betonen, wobei sich jedoch Akzente (etwa im kulturellen Bereich) verschoben. Diese Neubewertung hängt auch damit zusammen, dass man die „klassische Antike“ inzwischen weit weniger idealisiert als früher, sondern sich zumeist um eine neutralere Bewertung der anschließenden Epoche bemüht. Obwohl spätestens ab etwa 550 (also erst am Ende der Spätantike) ein gravierender Rückgang der Bildung konstatiert werden kann (zuerst im Westen, dann im Osten), ist es wohl richtiger und wissenschaftlich produktiver, statt von Verfall und Untergang von einer Transformation zu sprechen. .
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17.06.2012, 18:26
Beitrag: #34
RE: Untergang Westroms. Warum?
Diskutieren kann man es trotzdem, deshalb habe ich zu den Dekadenztheorien, einen eigenes Thema eröffnet und hoffe auf rege Beteiligung.

http://www.forum-geschichte.at/Forum/sho...38#pid1738
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18.06.2012, 11:50
Beitrag: #35
RE: Untergang Westroms. Warum?
(17.06.2012 16:26)Dietrich schrieb:  
(17.06.2012 09:44)dieter schrieb:  Zuerst Ägypten: Dort war es üblich, dass der Pharao sein Schwester schwängerte und so teilweise Idiotchen oder mit anomalen Gliedmaßen behaftete Kinder rauskamen.
1)Die rituelle Geschwisterheirat war bereirs am Anfang der ägyptischen Geschichte üblich, ohne dass es den Aufstieg des Landes über 2500 Jahre gehemmt hätte.
(17.06.2012 09:44)dieter schrieb:  Außerdem erinnere ich an Kleopatra, die sich zuerst von Cäsar schwängern ließ und dann von Octavian.
2)Den Begriff "schwängern" wollen wor mal außen vorlassen.
3)Zu Zeiten Kleopatras gab es keine autochthonen ägyptischen Pharaonen mehr. Wir befinden uns mit dieser griechischen Dynastie bereits bei den Diadochenreichen. Das amouröse Abenteuer Caesars trug sicher nicht zum Untergang Ägyptens bei.
(17.06.2012 09:44)dieter schrieb:  Außerdem war es den Ägyptern trotz aller anderen Darstellungen nicht möglich die Seevölker endgültig zu besiegen, sie mußten gestatten, dass die Philister sich in Palästina ansiedelten. Söldner hatten die Ägypter auch, zuerst die Seevölker, das erinnert mich an Rom und seine Germanen und dann Nubier aus dem Sudan.
4)Die Seevölkerbewegung traf um 1200 v. Chr. den gesamten östlichen Mittelmeerraum. Die damit verbundenen Auseinandersetzungen haben mit einer "Dekadenz" nicht das mindeste zu tun.
(17.06.2012 09:44)dieter schrieb:  Bei Babylon ist es ganz einfach, das AT spricht von der Hure Babylon und die Perser als unverbrauchtes Volk hat denn die Herrschaft am Euphrat und Tigris übernommen.
5)Das Babylonische Reich fiel nach über 1000 Jahren einem stärkeren Invasor zum Opfer.
6)Es ist unsinnig, hinter jedem Untergang eines Staates Dekadenz zu vermuten. Es gibt äußere Feinde und falsche politische und ökonomische Entscheidungen von Regierungen. Mit einer "Dekadenz" hat das alles nichts zu tun. Eine solche Betrachtung ist vorgestrig und wird von seriösen Historikern seit Jahrzehnten nicht mehr verwendet.
Die moderne Forschung sagt dazu:
Zitat:Die populäre Vorstellung, „spätrömische Dekadenz“ habe zum Ende des Imperiums geführt, wird von der großen Mehrheit der Althistoriker schon seit Jahrzehnten nicht mehr vertreten. Heute wird die Spätantike, in deren Zeitraum (etwa 300 bis 600) der Fall Roms fiel, viel differenzierter gedeutet als beispielsweise noch von Otto Seeck. Die lange so dominante Dekadenztheorie wird heute in Fachkreisen als weitgehend obsolet betrachtet, zumal viele neuere Arbeiten die Vitalität der Epoche betonen, wobei sich jedoch Akzente (etwa im kulturellen Bereich) verschoben. Diese Neubewertung hängt auch damit zusammen, dass man die „klassische Antike“ inzwischen weit weniger idealisiert als früher, sondern sich zumeist um eine neutralere Bewertung der anschließenden Epoche bemüht. Obwohl spätestens ab etwa 550 (also erst am Ende der Spätantike) ein gravierender Rückgang der Bildung konstatiert werden kann (zuerst im Westen, dann im Osten), ist es wohl richtiger und wissenschaftlich produktiver, statt von Verfall und Untergang von einer Transformation zu sprechen. .
Was die moderne Forschung sagt, ist mir völlig schnuppe. Ich schreibe hier meine persönliche unmaßgebliche Meinung dazuRolleyes und erinnere nur an Troja, dessen Existenz von der Geschichtswissenschaft auch beststritten wurde, bis Schlieman sie entdeckte.Angry
1) Welchen Aufstieg meinst Du?Huh Ägypten war durch seine Wüsten so abgeschirmt, dass es mit anderen Völkern nur schwer in Kontakt kam. Die Hethiter konnte es nicht besiegen.Rolleyes
2) Kannst Du außen vorlassen, ich nicht, weil es den Tatsachen entspricht.
3) Ist mir bekannt, dass es eine griechische Dynastie war, die sich aber auf ägypt. Tradition berief.
4) Wie ich schon geschrieben hatte, konnte Ägypten den Zuzug der Philister in Palästina nicht verhindern, das ist für mich ein Zeichen von Dekadenz.
5) Dann les Dir mal das AT durch, was es über Nebukadnezar und Babylon schreibt.
6) Was ich als sinnig oder unsinnig betrachte, das mußt Du mir schon überlassen, ob die vorgestrig ist oder nicht ist mir egal.Angry Was sind schon seriöse Wissenschaftler, ich erinnere nur an die "Meinungsverschiedenheiten" über die Neandertaler. Ich bin in 70 Jahren dazu gekommen, mir von allen Dingen eine eigene Meinung zu bilden und mir ist es völlig egal was "seriöse Historiker" dazu meinen.Rolleyes

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18.06.2012, 13:57
Beitrag: #36
RE: Untergang Westroms. Warum?
(18.06.2012 11:50)dieter schrieb:  Was die moderne Forschung sagt, ist mir völlig schnuppe. Ich schreibe hier meine persönliche unmaßgebliche Meinung dazu

Wenn dir die Meinung der Geschichtsforschung "völlig schnuppe" ist, dann ist deine Meinung in der Tat "unmaßgeblich".
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18.06.2012, 15:47
Beitrag: #37
RE: Untergang Westroms. Warum?
(18.06.2012 11:50)dieter schrieb:  Was die moderne Forschung sagt, ist mir völlig schnuppe.
Lieber Dieter,

das sollte es dir aber nicht sein.
Man muss mit der vorherrschenden Lehr- u. Forschungsmeinung nicht immer übereinstimmen - im Gegenteil -, aber ignorieren (schnuppe sein) solltest du sie auch nicht.

Nicht umsonst gibt es z.B. seit ein paar Tagen dieses Forum, in dem Pro und Contra geschichtswissenschaftlicher Ergebnisse und Auslegungen diskutiert werden können.
Geschichte ist keine exakte Wissenschaft. Es bleibt oft genügend Raum für kreative Neuinterpretationen und eigene Überlegungen.
Inwieweit sich diese dann mit der etablierten Meinung messen können und tatsächlich plausibel sind, ist eine andere Sache.

Also - Zweifeln und Hinterfragen ist gut, Ignorieren nicht.
Dieser Hinweis auch in deinem ganz eigenem Interesse.Wink

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19.06.2012, 09:16
Beitrag: #38
RE: Untergang Westroms. Warum?
(18.06.2012 13:57)Dietrich schrieb:  
(18.06.2012 11:50)dieter schrieb:  Was die moderne Forschung sagt, ist mir völlig schnuppe. Ich schreibe hier meine persönliche unmaßgebliche Meinung dazu
Wenn dir die Meinung der Geschichtsforschung "völlig schnuppe" ist, dann ist deine Meinung in der Tat "unmaßgeblich".
Das ist sie sowieso, weil sie auf der eigenen Erfahrung beruht, die ich in der Nachkriegszeit ab 1945 sammeln konnte. Gesundheitlich ging es uns noch nie sogut, als in dieser Zeit, weil wir nicht zuviel zu essen hatten.Rolleyes

Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu
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19.06.2012, 09:33
Beitrag: #39
RE: Untergang Westroms. Warum?
(18.06.2012 15:47)Butterfly schrieb:  
(18.06.2012 11:50)dieter schrieb:  Was die moderne Forschung sagt, ist mir völlig schnuppe.
Lieber Dieter,
das sollte es dir aber nicht sein.
Man muss mit der vorherrschenden Lehr- u. Forschungsmeinung nicht immer übereinstimmen - im Gegenteil -, aber ignorieren (schnuppe sein) solltest du sie auch nicht.
Nicht umsonst gibt es z.B. seit ein paar Tagen dieses Forum, in dem Pro und Contra geschichtswissenschaftlicher Ergebnisse und Auslegungen diskutiert werden können.
Geschichte ist keine exakte Wissenschaft. Es bleibt oft genügend Raum für kreative Neuinterpretationen und eigene Überlegungen.
Inwieweit sich diese dann mit der etablierten Meinung messen können und tatsächlich plausibel sind, ist eine andere Sache.
Also - Zweifeln und Hinterfragen ist gut, Ignorieren nicht.
Dieser Hinweis auch in deinem ganz eigenem Interesse.Wink
Lieber Butterfly,
ich ignoriere sie nicht, nehme sie auch zur Kenntnis, teile sie aber nicht und habe hier genügend Gegenbeispiele gebracht. Siehe Schliemann und Troja oder die Behauptung der Neandertaler hätte sich nicht mit dem HSS vermischen können. Brachte Paul allerhand Minuspunkte im Nirwana ein, bis er dann gegangen wurde.Angry Man brachte das Beispiel, dass sich ein indischer Elefant auch nicht mit dem afrikanischen vermischen konnte und so wäre es auch beim Neandertaler und HSS. Nun wissen wir, dass bis zu 4% Neandertal-Gene in uns stecken. Bei manchen mehr und bei manchen weniger.Wink
Bin Jahrgang 1941 und habe die Nachkriegszeit voll mitbekommen, gesundheitlich ging es uns noch nie so gut wie in dieser Zeit, weil wir uns nicht überessen konnten.Wink
Mein Fazit: Nicht Hunger und Not vernichten ein Volk, sondern Wohlleben in Saus und Braus. D hat den 2. WK so gründlich verloren, wie kein anderes Land auf der Erde, 12 Millionen Flüchtlinge aus den Ostgebieten, aber die Substanz des Volkes stimmte und heute sind wir eine der führenden Industrie- und Exportländer auf der Erde.Smile

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19.06.2012, 09:54
Beitrag: #40
RE: Untergang Westroms. Warum?
(19.06.2012 09:33)dieter schrieb:  Mein Fazit: Nicht Hunger und Not vernichten ein Volk, sondern Wohlleben in Saus und Braus. D hat den 2. WK so gründlich verloren, wie kein anderes Land auf der Erde, 12 Millionen Flüchtlinge aus den Ostgebieten, aber die Substanz des Volkes stimmte und heute sind wir eine der führenden Industrie- und Exportländer auf der Erde.Smile
Das ist ziemlich quer und obendrein zynisch, Dieter. Auch wenn man sie als Jugendlicher selbst erlebt hat, sollte man sich über die Nachkriegszeit informieren, sonst landet man in der Falle der eigenen geschönten Erinnerung. Es ist sehr menschlich, dass Negativerlebnisse vergessen und die eigene Jugend glorifiziert wird.
Stichworte zur Nachkriegszeit: Hungertyphus, Tausch der letzten Besitztümer gegen Nahrung zwischen Städtern und Landbevölkerung, Auswanderung, Care-Pakete, Marshallplan.
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