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Untergang Westroms. Warum?
17.06.2012, 16:26
Beitrag: #33
RE: Untergang Westroms. Warum?
(17.06.2012 09:44)dieter schrieb:  Zuerst Ägypten: Dort war es üblich, dass der Pharao sein Schwester schwängerte und so teilweise Idiotchen oder mit anomalen Gliedmaßen behaftete Kinder rauskamen.

Die rituelle Geschwisterheirat war bereirs am Anfang der ägyptischen Geschichte üblich, ohne dass es den Aufstieg des Landes über 2500 Jahre gehemmt hätte.

(17.06.2012 09:44)dieter schrieb:  Außerdem erinnere ich an Kleopatra, die sich zuerst von Cäsar schwängern ließ und dann von Octavian.

Den Begriff "schwängern" wollen wor mal außen vorlassen.

Zu Zeiten Kleopatras gab es keine autochthonen ägyptischen Pharaonen mehr. Wir befinden uns mit dieser griechischen Dynastie bereits bei den Diadochenreichen. Das amouröse Abenteuer Caesars trug sicher nicht zum Untergang Ägyptens bei.

(17.06.2012 09:44)dieter schrieb:  Außerdem war es den Ägyptern trotz aller anderen Darstellungen nicht möglich die Seevölker endgültig zu besiegen, sie mußten gestatten, dass die Philister sich in Palästina ansiedelten. Söldner hatten die Ägypter auch, zuerst die Seevölker, das erinnert mich an Rom und seine Germanen und dann Nubier aus dem Sudan.

Die Seevölkerbewegung traf um 1200 v. Chr. den gesamten östlichen Mittelmeerraum. Die damit verbundenen Auseinandersetzungen haben mit einer "Dekadenz" nicht das mindeste zu tun.

(17.06.2012 09:44)dieter schrieb:  Bei Babylon ist es ganz einfach, das AT spricht von der Hure Babylon und die Perser als unverbrauchtes Volk hat denn die Herrschaft am Euphrat und Tigris übernommen.

Das Babylonische Reich fiel nach über 1000 Jahren einem stärkeren Invasor zum Opfer.

Es ist unsinnig, hinter jedem Untergang eines Staates Dekadenz zu vermuten. Es gibt äußere Feinde und falsche politische und ökonomische Entscheidungen von Regierungen. Mit einer "Dekadenz" hat das alles nichts zu tun. Eine solche Betrachtung ist vorgestrig und wird von seriösen Historikern seit Jahrzehnten nicht mehr verwendet.

Die moderne Forschung sagt dazu:

Zitat:Die populäre Vorstellung, „spätrömische Dekadenz“ habe zum Ende des Imperiums geführt, wird von der großen Mehrheit der Althistoriker schon seit Jahrzehnten nicht mehr vertreten. Heute wird die Spätantike, in deren Zeitraum (etwa 300 bis 600) der Fall Roms fiel, viel differenzierter gedeutet als beispielsweise noch von Otto Seeck. Die lange so dominante Dekadenztheorie wird heute in Fachkreisen als weitgehend obsolet betrachtet, zumal viele neuere Arbeiten die Vitalität der Epoche betonen, wobei sich jedoch Akzente (etwa im kulturellen Bereich) verschoben. Diese Neubewertung hängt auch damit zusammen, dass man die „klassische Antike“ inzwischen weit weniger idealisiert als früher, sondern sich zumeist um eine neutralere Bewertung der anschließenden Epoche bemüht. Obwohl spätestens ab etwa 550 (also erst am Ende der Spätantike) ein gravierender Rückgang der Bildung konstatiert werden kann (zuerst im Westen, dann im Osten), ist es wohl richtiger und wissenschaftlich produktiver, statt von Verfall und Untergang von einer Transformation zu sprechen. .
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