Bauten und Bauwerke
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12.06.2012, 07:21
Beitrag: #2
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Carl Ritter von Ghega und die Semmeringbahn .
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Servus . Carl Ritter von Ghega . Und die Errichtung der Semmeringbahn . Geboren wurde er am 10.1.1802 als Sohn albanischstämmiger Eltern in Venedig . Da Venedig 1814 vom napoleonischen Königreich Italien wieder im Lombardo - Venezianischen Königreich zu Österreich kam war er mit 12 Jahren wieder Bürger des Kaiserreichs ( wie schon 1805- 1806 ) . Da sein Vater Marineoffizier war , hatten seine Eltern auch für den Sohn eine Marineausbildung vorgesehen . Er besuchte das Marinekollegium . Aber frühzeitig entdeckte man sein mathematisches Talent und er durfte schon als 15. Jähriger die Universität in Padua besuchen . Schon ein Jahr später , mit 16. erwarb er die Diplome als Ingenieur und Architekt . Als Siebzehnjähriger promovierte er „ cum laude „ zum Doktor der Mathematik . Mit 18. Jahren erhielt er ein Doktorrat in Padua . Seine Ingenieurkarriere begann er als Strassenbauer . Er arbeitete bei der Po-regulierung mit und errichtete einige Amtsgebäude . Er erfand eine neue Nivelierungslatte und einen Kurven – Nonius . 1933 veröffentlichte er sein erstes Fachbuch und war Abteilungsingenieur I. Klasse . Als in Wien die Nordbahntrasse ausgeschrieben wurde erwarb das Bankhaus S.M.Rothschild das Privileg zum Bau derselben . Projektleiter war der Venezianer Hermengild Francesconi , der Ghega als Mitarbeiter nach Wien holte . Für dieses Projekt schickte er Ghega zu Studienzwecken nach Westeuropa . In Newcastle lernte Ghega den Vater der Lokomotiven , Stevenson kennen , der in ihm die Begeisterung für die Eisenbahn weckte . Beim Nordbahnbau war er für einige Streckenabschnitte Chefingenieur und Vorgesetzter von 14.000 Bauarbeitern . Er erbaute das 637 m lange Brünner Viadukt , die erste bogenförmige Bahnbrücke Österreichs . Anschließend baute er Hochgebirgsstrassen und eine Kettenbrücke über die Etsch . Ghega wurde 1842 in die Planungskommission der südlichen Staatsbahn Wien – Triest berufen . Die Strecke Wien- Glognitz bestand schon . Auf der neuerbauten Strecke Mürzzuschlag – Graz lenkte er persönlich die Lokomotive des Jungfernzuges . Schon 1846 wurde die Verlängerung nach Cilli , Untersteiermark ( heute Slowenien ) eröffnet . Dann kam 1848 die Revolution dazwischen . Die Strecke über den Semmering ( Ostalpen ) war der Knackpunkt . Es waren ursprünglich 895 Höhenmeter mit Steigungen von bis zu 25 % zu überwinden . Ghega wollte die Trasse als Ädhesionbahn führen . Seine Gegner hielten ihm vor , daß der bekannte Ingenieur Negrelli diese Bahntrasse als Spitzkehrenbahn führen wolle und sogar Stevenson es für unmöglich hielte daß eine Normalbahn solche Steigungen schaffe . Ghega wurde als Scharlatan , der Staatsvermögen vergeude , verspottet und daß sein Vorhaben die hirnverbrannte Phantasie eines Halbnarren sei . Der Junge Kaiser Franz Joseph vertraute ihm und bestellte ihn zum Zentraldirektor der Eisenbahnbauten . Im Frühjahr 1849 kam der kaiserliche Befehl : Der Bahnbau über den Semmering ist fortzusetzen . Viadukt der Semmeringbahn über die Kalte Rinne. Lithographie von E. Benkert © Niederösterreichisches Landesmuseum, St. Pölten, für AEIOU Es war eine mörderische Baustelle . Die Cholera grassierte unter den Arbeitern und raffte über 700 von ihnen dahin . Steinschläge taten ein Übriges und forderten weitere Todesopfer . An der Lokomotivausschreibung 1850 beteiligten sich vier Fabriken . Am 12.10. 1853. wurde das letzte Gleisstück geschlossen . Da die vier Speziallokomotiven noch nicht zugelassen waren , borgte sich Ghega von den Staatsbahnen eine Lok aus und fuhr die Strecke erstmals selbst ab ., Die offizielle Probefahrt war dann am 23. 10. 1853 über die Teilstrecke . http://www.schwarzataler-online.at/wordp...chwendung/ Die Semmering -Teilstrecke hat eine Länge von 41 km. 457 m. Höhenunterschied und Steigungen bis 25 % . Sie weist 16 Viadukte auf und 15 Tunnels mit einer Gesamttunnellänge von 4,5 Km . Wovon der Haupttunnel eine Länge von 1400 m. aufweist . Und zählt 100 gemauerte Bogen – und Eisenbahnbrücken ohne die Verwendung von Stahl oder Eisen . Am 27. 7.1857. wurde die Strecke Wien – Triest ( durchgehend ) feierlich eröffnet . Schon 1851 wurde Carl Ghega in den Ritterstand erhoben . Verschiedenste Ehrungen folgten nach . Später plante er noch ein Eisenbahnnetz für die gesamte Monarchie . Am 14. 3.1860. starb Carl Ritter von Ghega in Wien an der Schwindsucht ( TBC ) . Als er einmal auf seine Nationalität angesprochen wurde entgegnete er : Ich bin ein italienischer Österreicher . Die Semmeringbahn wurde 1998 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt . Begründung : Daß sie eine herausragende technische Lösung eines großen physikalischen Problems in der Konstruktion früherer Eisenbahnen repräsentiere . Luki. Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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Bauten und Bauwerke - Luki - 12.06.2012, 07:02
Carl Ritter von Ghega und die Semmeringbahn . - Luki - 12.06.2012 07:21
Der Schwarzenberger Schwemmkanal . - Luki - 23.06.2012, 17:52
RE: Bauten und Bauwerke - zaphodB. - 07.07.2012, 19:18
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