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Erfindungen und Entdeckungen
12.06.2012, 07:06
Beitrag: #1
Erfindungen und Entdeckungen
.
Servus .

Dieses Thema ist den Erfindungen und Entdeckungen Gewidmet .
Aber ebenso den Erfindern und ihren Schicksalen .

luki

Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag Cool
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12.06.2012, 07:51
Beitrag: #2
Ressel und die Schiffsschraube .
.

Servus .

Josef Ressel ,
ein typisch österreichisches Erfinderschicksalchicksal.


Josef Ludwig Ressel geboren am 29.6.1973 in Chrudrim Böhmen .
Gestorben am 9.10.1857 in Laibach ( Ljubljana) war ein unbedanktes und ungewürdigtes Genie.

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Linz , leistete er seinen Militärdienst als Kartograph .
Anschließend begann er ein technisches Studium an der Unversität in Wien .
Da sein Vater an der Börse seine Ersparnisse verlor mußte er sein Studium abbrechen .
In dieser Zeit , 1812, entwarf er einen Schiffspropeller ( Schiffsschraube ) für Schiffe.

Sein Antrag für ein Stipendium an der Forstakademie wurde abgelehnt ,
er wurde als für zu schwach gefunden .

Über einen Kammerdiener beim Kaiser Franz I erhielt er bei selbigem eine Audienz .
Er überreichte dem Kaiser eine von ihm gezeichnete Skizze der Völkerschlacht von Leibzig.
Jener war von der Zeichnung so angetan , daß er Ressel das Stipendium aus eigener Tasche bezahlte.

[Bild: 220px-Josef_Ressel.jpg]
Nach Abschluß 1817 erhielt er eine Anstellung als Distriktförster in Unterkrain.

Da die neue K.u K. Marine Holz für die Kessel brauchte wurde im Karstgebiet aufgeforstet.
Wofür Ressel einen Plan für Nachhaltigkeit erstellte.
( Vielleicht einer der ersten Grünen?? )
Als er 1821 zum K.u K. Marineforstintendanten in Triest ernannt wurde wollte er seine technischen Ideen umsetzen .

[Bild: 500_Schilling_Joseph_Ressel_reverse.jpg]

Von den Reedern erhielt er keine Zustimmung , sie wollten bei Segel und Schaufelrad bleiben.
Zwei italienische Kaufleute überließen ihm eine Bark unter der Bedingung , daß Ressel für die Entwicklung seines Propellers selbst aufkommen müßte.
Er entwickelte eine Schiffsschraube , angetrieben mittels Handbetrieb .
Worauf er im Februar 1827 für seine Schiffsschraube ein K.uK. Patent erhielt.

[Bild: 16347_big.jpg]

Vergeblich versuchte er sein Patent wirtschaftlich umzusetzen .Daher stellte er es in Paris vor .

Daraufhin wurde man in Österreich aufmerksam und baute eine 4,4 KW starken Dampfmotor mit einer 1,5 m Resselschraube in Triest in das Schiff Civetta ein .
Es ereichte eine Geschwindigkeit von ca 11 sundenkilometer . Da aber eine Lötstelle an einer Dampfleitung aufging , trumpften seine kleingeistigen Gegner auf . Sie erreichten ein Verbot der Resselschraube , ja sogar eine Reparatur der Civetta.
Die Prozesse zogen sich über Jahre hin und ruinierten Ressel.

[Bild: Gedenktafel-5.jpg]

1840 kam der englische Schraubendampfer nach Triest .
Es wurde von Francis Pettit Smith 1838 , aufbauend auf das System Ressel erbaut .

Da Smith nachweislich nicht der Erfinder der Schiffsschraube war ,
schrieb die englische Regierung 1852 einen Preis von 20 000,- Pfund aus ,
für den Wahren Erfinder der Schiffsschraube .

Er schickte seine Unterlagen an die britische Admiralität in London .
Da er keine Antwort bekam , urgierte er .
Worauf er zur Antwort bekam : Seine Papiere seien leider verloren gegangen .

Der Preis wurde unter 5 Briten aufgeteilt .
Ein glückloses Erfinderschicksal .
Verbittert starb er am 9.10.1857 in Laibach an Thyphus.

Luki.

Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag Cool
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13.06.2012, 11:59
Beitrag: #3
Alfred Nobel
.
Servus .

Alfred Bernhard Nobel .

Schwedischer Chemiker und Erfinder .
Namensgeber und Stifter der Nobelpreise.

Alfred Bernhard wurde am 21.10.1833 in Stockholm geboren .

Sein Vater Immanuel Nobel wuchs ärmlich auf und heuerte
schon mit 14. Jahren als Matrose an .
Später absolvierte er eine Lehre als Schiffbauer .
Er absolvierte Kurse in Konstruktionslehre und unterrichtete als Lehrer
an einem technologischen Institut .
Im Alter von 26 Jahren heiratete er Carolina Andrietta Ahlsell , die aus einer vermögenden Familie stammte .
Sie hatten 8 Kinder , von denen aber nur 4. Söhne das Erwachsenenalter erreichten .

Imanuel Nobel ( Vater -1801-1872 ) :

[Bild: pappa-big.gif]

Sein Vater gründete eine Fabrik , die aber in Konkurs ging .
Aus diesem Grunde floh er nach Rußland , wo er einige Fabriken gründete .
Finanziell wieder gesundet holte er 1842 seine Familie nach St. Petersburg .

Alfred Nobel beherrschte mit 17.Jahren 5. Sprachen :
Schwedisch , Russisch , Deutsch , Französisch und Englisch .

Er sollte in die Fußstapfen seines Vaters treten , der ein großer
und umtriebiger Erfinder war .
Daher bekam er Privatunterricht in Physik und Chemie .
Er interessierte sich aber sehr für Literatur und schrieb selber Gedichte .

Diese Flausen wollte ihm sein Vater austreiben und schickte ihn daher ,
im Alter von 17. Jahren , auf eine 2.Jährige Studienreise .
Diese führte ihn nach Schweden , Deutschland , Frankreich und in die USA.

Bei Professor Pelouze , in Paris , arbeitete er als Chemielaborgehilfe .
Da lernte er auch den italienischen Arzt Ascanio Sobrero kennen der
1847 das Nitroglyzerin erfunden hatte .
Es ist auch noch heute als Herzmittel gebräuchlich .
Er kehrte 1853 nach St. Petersburg zurück.

Nach dem Ende des Krimkrieges ( 30.3.1856 ) florierte die Nobelschen Rüstungsbetriebe in Russland nicht mehr und Vater Immanuel übergab sie
seinen älteren Söhnen Robert Hjalmar ( 1829-1896 ) und
Ludvik Immanuel ( 1831- 1888 ).
Mit seinen jüngeren Söhnen Alfred Bernhard und Emil Oscar ( 1843 – 1864 ) übersiedelte er nach Schweden .

Er baute mit den zwei Jüngeren sofort wieder eine Firma auf in der sie
mit Nitroglyzerin experimentierten .
1862 stellten sie es selbst her und vertrieben es als Nobels sprängolja ( Sprengöl ) .
Der Sprengstoff Nitroglyzerin war aber sehr gefährlich .
Bei einem Experiment 1864 gingen ungewollt 150 Kg in die Luft wobei 5 Arbeiter
und der jüngste Bruder Emil Oscar zu Tode kamen .
Nach diesem Unglück verfiel sein Vater und verstarb 1865 an einem Schlaganfall.

Nach diesem Unfall , verbot die schwedische Regierung die Erforschung und Erzeugung von Sprengstoffen in bebauten Gebieten .
Also baute Alfred eine Fabrik ausserhalb Stockholms .

[Bild: AlfredNobel2.jpg]

1867 hatte Alfred die zündende Idee das Sprengöl ( Nitroglyzerin ) sicherer zu machen .
Nach vielen Versuchen bemerkte er , wenn er Kieselgur beimengte ,
saugte das da? Öl in seinen unzähligen , mikroskopisch kleinen Öffnungen auf .
Und war dadurch problemlos transportierbar.
Das Dynamit war geboren .

http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0409055327

Das Dynamit setzt sich zusammen aus :

75 % Nitroglyzerin .
O,5% Natriumcarbonat ( calciniertes Soda ).
24,5% Kieselgur ( Siliciumdioxidschalen fossiler Kieselalgen ) ,
auch Diatomeenerde genannt .


Aus Wikipedia : Urheber : Pbroks 13

[Bild: 220px-Dynamite-5.svg.png]

Aus Wikipedia :
Schnitt durch eine Dynamitstange:
A. Mit Glycerintrinitrat getränktes Kieselgur
B. Schutzhülle
C. Sprengkapsel
D. Zündschnur/Zündkabel

Da im Berg- und Strassenbau viele Unfälle passierten , aufgrund des schwer
handbaren Nitroglyzerins , war Alfred Nobel sehr glücklich mit dem Dynamit einen sichereren Sprengstoff entdeckt zu haben der diese tragischen Unfälle verhinderte .

Dynamit verbesserte die Arbeitssicherheit der Beschäftigten enorm .
Auch die Handbarkeit des neuen Sprengstoffes wurde einfacher .
Aber das fiel auch den Militärs auf und sie setzten es in Kriegen ein .
Was wiederum viele menschliche Opfer kostete .

Und 1887 erfand er auch die Sprenggelatine :

92 % Nitroglycerin .
8 % Nitrocellulose .

Daraus entwickelte er ein rauchschwaches Sprengpulver , das Ballisit .

Durch seine 355 Patente wurde er sehr Reich .
In vielen Ländern der Welt standen seine Fabriken .

Sein Vermögen hatte er wegen großer Kriege gemacht .
Dem Krimkrieg , dem Sezissionskrieg , dem preussisch – österreichischen Krieg
und dem deutsch – französischem Krieg .
Und vielleicht fühlte sich verantwortlich für die Opfer .

Er lernte die Baronin Bertha von Suttner kennen , die kurzfristig als seine Sekräterin arbeitete und Friedensaktivistin war ( Die Waffen nieder ).
Aus der Brieffreundschaft geht hervor daß er für sie eine große Zuneigung verspürte .

Da er kinderlos war bestärkte sie ihn sein Vermögen zum Nutzen der Menschheit aufzuwenden .
Da er wegen der militärischen Auswirkungen seiner Erfindungen Gewissensbisse verspürte verfasste er testamentarisch :
Das ca. 6 % seines Vermögens an Verwandte und Bekannte und Menschen aus seinem Umfeld ( z. B. Bedienstete ) gehen und 94 % für eine Stiftung vorgesehen sind .

„ Das Kapital , vom Testamentvollstrecker in sicheren Wertpapieren realisiert , soll einen Fond bilden , dessen jährliche Zinsen als Preise denen zuerteilt werden , die im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen gebracht haben .„


Ausschnitt aus Nobels Testament ( 27.11.1895. ) :

[Bild: 220px-Alfred_Nobels_will-November_25th%2C_1895.jpg]

http://www.nobelprize.org/alfred_nobel/

Er selbst zog sich vereinsamt nach San Remo zurück wo er am 10.12.1896 . verstarb .

„ Ich bin besonders der Ansicht , dass große vererbte Vermögen ein Unglück sind , die das Menschengeschlecht nur in Apathie führen .„
Alfred Nobel.

Sein Vermögen betrug 31. Millionen schwedische Kronen .
Die Nobelstiftung wurde 1900 gegründet .
1901 wurden die ersten Preise in den nachfolgenden Kategorien verliehen .
Literatur.
Physik.
Chemie.
Physiologie , Medizin .
Erhaltung des Friedens .

1905 erhielt Berta von Suttner den Friedensnobelpreis.

Luki.

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13.06.2012, 16:34
Beitrag: #4
RE: Erfindungen und Entdeckungen
Hier würden auch die "Deutschen Erfindungen" aus dem G/Geschichte Forum passen.

Ansonsten: Gute Serie, Luki!

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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06.12.2012, 19:46
Beitrag: #5
RE: Erfindungen und Entdeckungen
Na, dann kommen halt ein paar der "Deutschen Erfindungen und Entdeckungen":

Die Thermosflasche
________________________________________
Der Chemnitzer Professor Adolf Fredinand Weinhold bemerkte (unabhängig von der früheren Entdeckung dieses Prinzips durch den schottischen Chemiker James Dewar) 1880, dass ein doppelwandiges Gefäß, zwischen dessen beiden Hüllen sich ein Vakuum befindet, den Inhalt länger warm oder kalt halten konnte. Ursprünglich war diese Entdeckung nur Teil einer größeren Erfindung, einer 1881 veröffentlichten Apparatur zur Festigung von Quecksilber. Die Wände waren aus Stahl und wurden später durch Glas ersetzt. Der ebenfalls deutsche Glastechniker Reinhold Burger forschte dann um die Jahrhundertwende nach einem Weg, dieses Prinzip praktisch zu nutzen. 1903 konstruierte er einen einen Behälter für verflüssigte Luft für einen Eismaschinenfabrikanten und meldete diese Erfindung am 1. 10. zum Patent an. Drei Jahre später verkaufte er das Patent an die Thermos AG (Charlottenburg), die diese praktische Erfindung ab 1920 unter dem Namen Thermosflasche maschinell produzierte und verkaufte.

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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06.12.2012, 19:49
Beitrag: #6
RE: Erfindungen und Entdeckungen
Die Currywurst
________________________________________
Berlin, im Jahre 1949. Der Schock der Niederlage Deutschlands im Zweiten Weltkrieg wich langsam, wirtschaftlich ging es ebenfalls aufwärts. In dieser Aufbruchsstimmung entwickelte Herta Heuwer ein neues Rezept für ihre Imbissbude: klein geschnittene Bratwürste in einer pikanten Tomatensauce aus 12 indischen Gewürzen – darunter Curry – und einigen anderen Zutaten. Sie ahnte nicht, dass sich dieses Rezept weit über die Grenzen Deutschlands hinaus verbreiten und ab den 1950er Jahren zu einem der beliebtesten Gerichte entwickeln würde. Doch eben dies geschah, jährlich werden heute in Deutschland um die 800 Millionen Portionen verspeist. Heuwer ließ 1959 die Sauce patentieren und eröffnete ein größeres Restaurant. Zwar wird die Currywurst mittlerweile zunehmend von Döner und Hamburger verdrängt, sie ist jedoch immer noch ein beliebtes „Fast Food“ – seit 2009 gibt es in Berlin sogar das Deutsche Currywurst – Museum.

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