Umfrage: Was machte Metternich als man ihn wekte?
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Metternich las die Depesche und ging zum Kaiser 0% 0 0%
Metternich las die Depesche schmiß seinen Onenigthstand raus und eilte zum Kaiser 0% 0 0%
Metternich legte die Depesche auf den Nachttisch und schief noch 2 Sunden 0% 0 0%
Metternich leitete die Depesche zuständigkeitshalber an Talleyrand weiter 0% 0 0%
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Wien im März 1815
04.06.2020, 15:55
Beitrag: #1
Wien im März 1815
Am 6. März 1815 gab Metternich abends die Anweisung, dass er nicht geweckt werden will.

In der Nacht, morgens halb sechs, kam eine Depesche aus Genua als "dringend" gekennzeichnet, der Diensthabende hielt dies für wichtig genug, dass Metternich geweckt wurde, und ihm die Depesche übergeben wurde.

Was machte dann Metternich?

Die Depesche enthielt die Nachricht, dass Napoleon aus Elba verschwunden sei. Wir wissen das heute, in wien wusste dies zu dem Zeitpunkt aber noch niemand.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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04.02.2021, 18:21
Beitrag: #2
RE: Wien im März 1815
Metternich legte die Depesche auf den Nachttisch und schlief noch 2 Stunden.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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04.02.2021, 19:46
Beitrag: #3
RE: Wien im März 1815
Parallelen zu Adolf Hitler, als er den D-Day verschlief und keiner seiner Satrapen es wagte, ihn deshalb zu wecken.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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05.02.2021, 16:35
Beitrag: #4
RE: Wien im März 1815
(04.02.2021 18:21)Suebe schrieb:  Metternich legte die Depesche auf den Nachttisch und schlief noch 2 Stunden.

Vielleicht war Metternich einfach nur vernünftig. Nachdem er die Depesche erhalten hatte, konnte er sich vermutlich sehr gut vorstellen, dass ihm ein anstrengender Tag bevorstehen würde. Also sorgte er erst einmal dafür, dass er ausgeschlafen war.

Was hätte sofortiges Handeln gebracht?

Mal abgesehen davon, dass er vielleicht erst einmal noch weitere Informationen abwarten wollte. Es hätte auch eine Falschmeldung sein können.
Wir sollten auch nicht außer Acht lassen, dass es damals noch kein Internet, Handy etc. gab? Die Möglichkeit, Napoleons Aufenthaltsort mit Hilfe eines Navigationsgerätes ausfindig zu machen oder eine sofortige Großfahndung von Wien aus in Auftrag zu geben, war damals nicht möglich. Abgesehen davon, war Metternich wohl auch nicht für Napoleons "Bewachung" zuständig.

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Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten.
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Josephine Tey, Alibi für einen König
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05.02.2021, 19:58
Beitrag: #5
RE: Wien im März 1815
OT:

In meiner Heimatstadt brannte ein Sägewerk.
Der Besitzer ging Zigarre rauchend und äußerlich unaufgeregt von seinem Wohnhaus zum Branntort.
"Herr Sowieso, Herr Sowieso ihr Sägewerk brennt!!!"
Riefen ihm die Leute zu. Außer sich vor Schrecken.
"Meint ihr es brennt langsamer, wenn ich renne?"
Entgegnete der kaltblütige Sägewerkbesitzer.

Eine wahre Begebenheit.

Dem Kenner sagt dies folgendes:
Es muss in Württemberg gewesen sein, wo es seit Alters her eine Pflichtfeuerversicherung gab.


TT:
Der kaltblütige Metternich hatte auch eine Feuerversicherung.
Denn:
1. Waren die Heere noch nicht abgemustert. Und im jeden Fall stärker als die zdZ noch nur evtl. zu Napoleon übergehenden franz. Truppen.
2. War das für Metternich, Hardenberg pp. das allerbeste was geschehen konnte.
Denn das Problem das Napoleon für alle Alliierten (und die Bourbonen) darstellte, konnte nun endgültig gelöst werden.
Und es öffneten sich Optionen die Kriegskosten von Frankreich ersetzt zu bekommen, was bis zu diesem Zeitpunkt der Zar verhinderte.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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06.02.2021, 11:12
Beitrag: #6
RE: Wien im März 1815
Es ist aber doch ein Unterschied, ob mein Sägewerk direkt vor meiner Nase brennt oder Napoleon nicht mehr auf Elba ist. (Wobei vermutlich zunächst einmal nicht sicher war, ob Napoleon auf das italienische Festland übergesetzt hatte oder mit einem Schiff von Elba nach Frankreich aufgebrochen war.)

ich vermute einmal, dass sich Metternich anders verhalten hätte, wenn Napoleon seinen "Gewahrsam" in Wien verlassen hätte, denn das wäre nicht nur peinlich gewesen (die Leute seines Kaisers Franz sind nicht imstande, Napoleon zu bewachen), sondern dem Kaiser beziehungsweise ihm wäre auch die Verantwortung dafür zugeschoben worden. Was wiederum die Position des Kaisers auf dem Wiener Kongress geschwächt hätte. (Am Ende hätte Talleyrand ihn verdächtigt, Napoleon er habe Napoleon absichtlich entkommen lassen, um damit dem französischen Königreich z schaden.)
Wahrscheinlich hätte Metternich auch anders agiert, wenn Napoleons Aufenthaltsort sich im damaligen Habsburgerreich befunden hätte.

Letztlich aber war er weder für die Überwachung des Kaisers verantwortlich noch vor Ort, sodass er sich sofort selbst ein Bild von der Lage machen und daher auch vernünftige Befehle geben hätte können.

Letztlich hatte Napoleons Flucht sogar Vorteile. Die Verhandlungen auf dem Wiener Kongress, die gerade zu tümeln begonnen hatten, erhielten Auftrieb. Daneben gab es genug andere, die größtes Interesse daran hatten, das neue Problem Napoleon rasch zu lösen, weil es für die eigene Position gefährdete. (Hätte das französische Königreich nach einer neuen etwas längeren Herrschaft Napoleons, die neue Friedensverhandlungen notwendig gemacht hätte, noch einmal so günstige Friedensbedingungen erhalten? Daneben hatte die Vertreter Frankreichs auf dem Wiener Kongress wohl auch Grund dazu, zu zeigen, dass sie nicht an Napoleons Flucht schuld waren oder diese sogar ermöglicht hatten.)

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06.02.2021, 12:38
Beitrag: #7
RE: Wien im März 1815
Zitat:Letztlich hatte Napoleons Flucht sogar Vorteile. Die Verhandlungen auf dem Wiener Kongress, die gerade zu tümeln begonnen hatten, erhielten Auftrieb. Daneben gab es genug andere, die größtes Interesse daran hatten, das neue Problem Napoleon rasch zu lösen, weil es für die eigene Position gefährdete. (Hätte das französische Königreich nach einer neuen etwas längeren Herrschaft Napoleons, die neue Friedensverhandlungen notwendig gemacht hätte, noch einmal so günstige Friedensbedingungen erhalten? Daneben hatte die Vertreter Frankreichs auf dem Wiener Kongress wohl auch Grund dazu, zu zeigen, dass sie nicht an Napoleons Flucht schuld waren oder diese sogar ermöglicht hatten.)

Einen größeren Gefallen konnte Napoleon den Alliierten gar nicht machen.
2. das Problem "Napoleon" wurde ein für allemal gelöst - auf St. Helena
und hätte ihn Blücher auf der Flucht erwischt wäre es noch drastischer für Napoleon gekommen.

1. der Zar musste nun seinen Widerstand gegen die Kriegskosten-Entschädigungen die Frankreich auferlegt werden sollte, aufgeben.
Alexander wollte die nur für Private anerkennen, nicht für Staaten, um den neuen Bourbonen-Staat nicht von vorneherein schwer zu belasten.
Insbesondere für Preußen haben diese Zahlungen nach dem 2. Pariser Frieden den Staatsbankrott verhindert.

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