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Jugendliche Herrscher in Antike und Mittelalter
14.08.2016, 08:54
Beitrag: #48
RE: Jugendliche Herrscher in Antike und Mittelalter
Erstmal vielen Dank für Eure Auskünfte. Ich denke, dass der Aufstieg vieler Familien im 15. Jh. doch mit Förderung durch Kaiser Sigismund zusammenhängt. Die Förderung von ihm nahestehenden Menschen war für Sigismund eine Notwendigkeit, da die Luxemburger Dynastie ihm spätestens seit 1411 kein (fähiges) Personal bereit stellte. Nutznießer dieser Personalpolitik war z.B. der Habsburger Albrecht V., der als Nachfolger aufgebaut wurde und schließlich als Schwiegersohn zum engen Familienkreis Sigismunds gehörte. 1437/38 vollzog sich der Dynastiewechsel relativ problemlos, erst der frühe Tod des nunmehrigen Königs Albrecht II. im Jahr 1439 war eine politische Zäsur. Sigismunds Freunde und Kampfgefährten profitierten ebenso von dieser Politik, so Friedrich VI., Burggraf von Nürnberg und Markgraf von Ansbach und Kulmbach, der 1415 zum Kurfürsten von Brandenburg aufstieg oder Friedrich der Streitbare, der 1423 zum Kurfürsten von Sachsen aufstieg.

Der Aufstieg der Grafen von Cilli ist sicher Sigismunds zweiter Ehe mit Barbara von Cilli geschuldet. Umgedreht brauchte Sigismund auch Verbündete, in diesem Fall wechselten wohl die in Kärnten, Slowenien und Ungarn begüterten Grafen vom Lager der (leopoldinischen Linie der) Habsburger ins Lager der Luxemburger.

Ähnlich verhielt es sich mit deren Konkurrenten, die Hunyadis. Offensichtlich hat es zwei Brüder namens Johann (Janos) gegeben, daher die stark abweichenden Geburtsjahre. Der Ältere ist dann wohl 1387 geboren und starb 1442 als Ban von Szöreny (das wusste ich bisher nicht) und der Jüngere, also der Reichsverweser wurde 1407/09 geboren und verstarb 1456. Ob nun einer von beiden der Sohn von Sigismund war, kann nur Spekulation bleiben.

Ein weiteres Herrschaftsinstrument Sigismunds, seine Interessen auf den Balkan bzw. gegen die Türken zu verteidigen, war z.B. der Drachenorden. Vlad II. Dracul, zeitweise Woiwode der Walachei, erhielt seinen Beinamen aufgrund seiner Mitgliedschaft im Drachenorden. Während der Reichstage von 1430 und 1431 soll er zur Leibgarde Sigismunds gehört haben. Sollte Vlad tatsächlich seine Ehefrau nach Nürnberg geholt haben, ist es durchaus möglich, dass sein zweiter Sohn Vlad III. Draculea (Vlad Tepes) in Nürnberg geboren wurde.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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Ergänzung zu Gordian III - WDPG - 01.12.2012, 14:12
RE: Jugendliche Herrscher in Antike und Mittelalter - Sansavoir - 14.08.2016 08:54

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