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Sprache als Identifikationsmerkmal
03.12.2020, 11:50
Beitrag: #30
RE: Sprache als Identifikationsmerkmal
(02.12.2020 23:07)Teresa C. schrieb:  Dass sich das einfache Volk gerne von seinen Anführern vereinnahmen ließ und an dessen Werten orientiert, sieht man immer wieder ... (ZITAT Suebe), ich könnte mir allerdings vorstellen, dass sich die meisten wie auch heute selbst die nächsten waren. Sich von den Anführern vereinnahmen lassen - die Anführer sind meistens aus der selben Gegend, das deutet auf gemeinsame Interessen hin und so etwas eint gewöhnlich. Abgesehen davon, was wusste ein Normalo damals von der großen Welt, der vielleicht nie aus seinem Heimatdorf weggekommen ist?

Das Zitat war eigentlich von mir... ich habe nur die Formalitäten verbockt...
Es dürfte aber gerade im Mittelalter einen großen Unterschied gemacht haben, ob der Lehnsherr ein weltlicher oder geistlicher gewesen war und ob der Ehrgeiz sich eher materiell oder auf den Platz an Gottes Seite orientiert hatte...
Nein, der Normalo wußte nichts von der Welt. Er wußte aber, wie oft er in die Kirche gehen, wann und wo er seine Pacht entrichten musste und das hing nun mal vom Lehnsherr ab.

Was im übrigen wohl auch ein Identitätsmerkmal gewesen sein dürfte- der jeweilige Lehnsherr, zumindest bei dem einen oder anderen (Ist ja auch heute noch so, dass sich manche Menschen über ihren Arbeitgeber definieren)

(02.12.2020 23:07)Teresa C. schrieb:  Mit Internet, Fernsehen etc. haben wir heute so viele Informationsmöglichkeiten und trotzdem habe ich oft den Eindruck, dass wir die Dinge kaum wirklich beurteilen können, wenn wir nicht zufällig direkt vor Ort sind ...
Wäre eine eigene Debatte wert... das geht mir genauso

(02.12.2020 23:07)Teresa C. schrieb:  Eine einheitliche Sprache war vielleicht gar nicht identitätsstiftend, aber für einen Herrscher als Machterhalt-Instrument ganz nützlich. Und vielleicht ist etwas Wahres an der Überlegungen aus der Lokalforschung, dass im Mittelalter Urkunden gewöhnlich auf Latein ausgestellt wurden, weil es so möglich war, Freie um zu enteignen und vom Adel abhängig zu machen, ohne dass sie das wirklich mitbekamen.

Verweist Latein nicht immer irgendwie auf die Kirche? Dokumente wurden nicht nur auf Latein ausgestellt, sondern in der Regel auch in Klöstern ausgestellt und aufbewahrt... Gerade Latein war mit Sicherheit ein Machtinstrument.

Vielleicht war es aber auch für den einfachen Bauern deshalb identitätsstiftend, dass er nicht Latein konnte...

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RE: Sprache als Identifikationsmerkmal - Bunbury - 03.12.2020 11:50

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