Neue Rätsel

[Teresa C.]

Suebe, du wirst mir hoffentlich verzeihen, dass ich aus Viktor von Scheffel einen Schwaben gemacht habe, aber ich bin halt nur eine dumme Österreicherin, die bei den deutschen Verhältnissen nicht so wirklich Durchblick hat. Und geographisch orientiere ich mich halt zu sehr an der mittelalterlichen Geographie. "Zwinkern"

Ich gebe zu, dass mir dieser gesuchte Wiener für ein Rätsel schon länger vorgeschwebt hat, doch war ich mir nicht sicher, ob das nicht doch zu schwierig sein würde.

Es ist tatsächlich Viktor von Scheffel, der den Gesuchten in einem Gedicht nennt:
…Schwer empört schau ich das wilde
Denkmal wilder Menschenart …
Sieh – da winkt versöhnlich milde
Auch ein Gruß der Gegenwart:
Schwindlig ob des Abgrunds Schauer
Ragt des höchsten Giebels Zack
Und am höchsten Saum der Mauer
Prangt der Name - Kiselak.

Der Reiseschriftsteller, Bergwanderer und "Sgraffiti-Vorläufer" Joseph Michael Kyselak (1798-1831) war im Brotberuf Beamter. Als Bergwanderer bewältigte er relativ weitere Strecken. Legendär ist eine längere Bergtour in der damaligen Habsburgermonarchie.

Seine Marotte, für die er selbst noch im 20.Jahrhundert bekannt war: Angeblich soll er auf jedem Fels, den er besuchte, seinen Namen geschrieben haben. Seine Geschichte zeigt jedenfalls, dass es schon etwas bringt, eine Idee zu haben und der erste zu sein, der sie ausführt.

Sein Schicksal mutet allerdings tragisch an, er starb noch relativ jung an der Cholera während er schrecklichen Epidemie, die 1830-1932 die Stadt Wien heimsuchte