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Württemberg vor der Schlacht bei Nördlingen
29.07.2021, 19:47
Beitrag: #4
RE: Württemberg vor der Schlacht bei Nördlingen
Württemberg war ein "Hauptleidtragender" des Restitutionsediktes, der Widerstand wurde im "Kirschenfeldzug" von einem kaiserlichen Heer mit angeblich 40.000 Mann gebrochen.
Zu der Zeit war der Herzog Eberhard III. erst 14 Jahre alt und stand unter Vormundschaft. Also eine schwierige Situation.
Das württ. Heer (2 Regimenter) musste aufgelöst werden.

Als dann die Schweden zur Rettung der Protestanten in den Krieg eingriffen und nach der Schlacht bei Breitenfeld nach Süddeutschland vorrückten, verbündete sich der Herzog-Administrator von Württemberg mit Schweden.
Das württ. Heer wurde wieder aufgestellt, und ein umfassender Krieg gegen die südd. katholischen Fürsten begann.
Ganz erstaunliche Eroberungen wurden gemacht. Zwischen Alb und Bodensee auch im Nord- und Südschwarzwald. Wo es nicht reichte half Schweden.
Die eroberten Gebiete wurden mit Kontribution belegt, und, wo Schweden mitmachte, zur Huldigung gezwungen.
Truppenzahlen bis 20.000 Mann werden genannt. (Hmmmm????)
Inzwischen war der Herzog für volljährig erklärt worden. Der Herzog-Administrator verlangte Teile der Eroberungen für sich. Und den jungen Herzog gelüstete es auch nach Kriegsruhm. Also ging die Eroberungspolitik weiter....

Dann aber, im September 1634, nach der Schlacht bei Nördlingen, war es damit vorbei.
Der Herzog floh nach Straßburg und das Herzogtum wurde "ausgeplündert".

Wobei man hier gleich mit einer weiteren Legende aufräumen kann, die "kriegsungewohnten" württ. Bauern, die den Schweden zugezogen waren, und von den kaiserlichen Berufskriegern massakriert wurden....
vertragen die Nachschau auch nicht.
Es war das württ. Heer, 2 Regimenter stark, und kam wie die Schweden und die Truppen Bernhards von Weimar auf der Flucht böse unter die Räder.
Grund und Ursache war aber keineswegs die "kriegsungewohnheit" der Württemberger (wie auch nach 3 Jahren Eroberungszügen) sondern dass das verbündete schwedische Heer sich mit den wesentlich stärkeren kaiserlichen Truppen auf eine Schlacht eingelassen hatten.
Die deutliche Überlegenheit und die hohe Kampfkraft der spanischen Truppen, war von den schwedischen Heerführern einschl. Bernhards von Weimar nicht erkannt worden.

Die Niederlage war total.
Südwestdeutschland wurde durch das Eingreifen Frankreichs bis 1648 Hauptkriegsschauplatz.

Die Eroberungszüge und versuchten Inbesitznahmen, reichsrechtlich war dies gar nicht möglich, wurden zum Grund und Anlass für den Umgang mit dem eroberten Herzogtum. Man hatte mow alle südd. Kleinherrscher, die in der Regel innert der Familien Ämter in Wien inne hatten, schwer verärgert.

Alles andere über die Jahre 1630 bis 1634, in vielen (eigentlich allen) württ. Landesgeschichten bis heute verbreitet, sind typische Mythen von Leibdragoner-Historikern des 19. Jahrhundert.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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RE: Württemberg vor der Schlacht bei Nördlingen - Suebe - 29.07.2021 19:47

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