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Hexenverfolgung
17.09.2021, 22:19
Beitrag: #13
RE: Hexenverfolgung
Die spanische Inquisition war zwar von 1478 bis 1834 tätig, die meisten Opfer waren jedoch in den ersten ca. 100 Jahren zu beklagen, vor allem unter der Herrschaft der Katholischen Könige Isabella und Ferdinand. Die meisten Opfer waren jüdische oder arabische Konvertiten, denen man unterstellte, ihren alten Glauben noch zu praktizieren. Lutheraner machten nur einen geringen Anteil aus, Reformierte wurden hauptsächlich in den Spanischen Niederlanden verfolgt.

Die römische, spanische oder portugiesische Inquisition darf jedoch nicht mit der eigentlichen Hexenverfolgung gleichgesetzt werden. Das waren voneinander unterschiedliche Prozesse, auch wenn es für die Opfer der Inquisition und der Hexenprozesse oft auf den Scheiterhaufen endete.

Etwa 75 bis 80 % der Opfer der Hexenprozesse in Europa waren Frauen. Besonders in Skandinavien war aber die Anzahl männlicher Opfer sehr hoch. Die Frauen waren häufig Angehörige der städtischen Mittel- oder Oberschicht. Ein bekanntes Opfer war Katharina Kepler, die nur infolge des unermüdlichen Einsatzes ihres Sohnes Johannes Kepler gerettet werden konnte.

Die Hexenprozesse in den Fürstbistümern Würzburg und Bamberg sind sich auch, aber nicht nur, mit der verstärkten Rekatholisierung während des Dreißigjährigen Krieges zu erklären. Die Intensität in diesen beiden Fürstbistümer ist sicher auch in der Person des Fürstbischofs Johann Georg von Aschhausen bzw. seines Würzburger Nachfolger Philipp von Ehrenberg und seines Bamberger Nachfplger Johann Georg Fuchs von Dornheim zu sehen. Unter Franz von Hatzfeld, der wieder Würzburger und Bamberger Bischof war, ebbten die Hexenverfolgungen wieder ab. Die lag sicher nicht nur am neuen Bischof, sondern auch an der schwedischen Besetzung bzw. der Politik von Axel Oxenstierna und dem Bemühen Bernhard von Weimar, sich als Herzog von Franken zu behaupten.

Man darf auch nicht vergessen, dass der Fürstbischof von Münster - Christoph Bernhard von Galen - nach dem Dreißigjährigen Krieg die Hexenverfolgungen bekämpfte und schließlich verbot.

Ein eifriger Hexenverfolger war Benedikt Carpzov der Jüngere, der als Begründer der deutschen Rechtswissenschaften gilt. Aus der Familie Carpzov stammen einige bedeutende Juristen und lutherische Theologen des 16. bis 18. Jahrhunderts. Dass sich sehr viele lutherische Theologen und Juristen an den Hexenverfolgungen beteiligten, lässt sich mit Luther selbst begründen, der an den Teufel glaubte und ihn mit allen Mitteln bekämpfen wollte.

Die Hexenverfolgungen in England unter Jakob I. stehen sicher auch im Zusammenhang mit der Person des Königs.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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