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Wie verlief in der Spätantike die Immigration von Norden ins Römische Reich?
23.08.2016, 14:59
Beitrag: #29
RE: Wie verlief in der Spätantike die Immigration von Norden ins Römische Reich?
(23.08.2016 13:34)Aguyar schrieb:  Allerdings war dieses System der Versorgung dazu verdammt, ständig weiterzuwachsen (wie die Wirtschaft, die auch ständig wachsen muss, um zu funktionieren Big Grin ). Irgendwann waren - wie Du gesagt hast - die Grenzen erreicht und das Ganze war nicht mehr rentabel, weil die eroberten Gebiete zum Einen zu weit weg lagen (logistischer Aufwand) oder aber aus klimatischen Gründen zu wenig her gaben. Und zu diesem Zeitpunkt begann der Aufwand den Ertrag zu übersteigen: d.h. die Kosten zum Unterhalt der Armeen wurden höher, als der Etrag, den die Heere einbrachten. Dabei ist es unerheblich, ob die Armeen von römischen Bürgern oder von Söldnern gebildet wurden. Erste Schwierigkeiten kamen auch auf, als infolge Missernten die afrikanischen und ägyptischen landw. Lieferungen (die u.a. einen grossen Teil des Staatsweizens ausmachten) sporadisch ausblieben. Ein weiterer Punkt: Weniger oder keine Neu-Eroberungen bedeuteten auch einen Rückgang der Verfügbarkeit von Sklaven, die ein wesentlicher Bestandteil der römischen Wirtschaft ausmachten.

Tja, und ich frage mich schon die ganze Zeit, ob es reiner Zufall ist, dass "Die Grenzen des Wachstums" von einer Gruppe namens "Club of Rome" geschrieben wurdeSmile

(23.08.2016 13:34)Aguyar schrieb:  Ich meine nachvollziehen zu können, was du mit den "blöden" Römern, deren Wert- und Moralvorstellungen wir übernommen hätten, meinst. Im Bereich der Justiz sind wir ganz klar "Rom-lastig". Genauso stark geprägt wurden wir allerdings vom Christentum, welches aber nur zum Teil und mit starken Einschränkungen als "spätrömisch" bezeichnet werden kann.

Viele römische Strukturen fanden sich aber später im Christentum wieder- zumindest im römisch- katholischen. Was kein Wunder ist, denn ich neige durchaus zu der Auffassung, dass z.B. Paulus als erster das Christentum, wie es aus Galiliea kam, ein bißchen römisch angepaßt hat.(Liebe Christen bitte nicht auf den Schlips getreten fühlen.) Auch das Konzil von Nicea entsprach doch einer sehr römischen Haltung. Andere christliche Zweige, die sich unabhängig von Rom gebildet hatten, wurden in den folgenden von der römisch- katholischen Kirche entweder ignoriert oder gleich verboten. Gerade das christliche Vergeben hat sich weniger durchgesetzt als die römiche Vergeltung, auch in Bezug auf die Stellung der Frau haben sich römische Vorstellungen eindeutig auch in der Kirche durchgesetzt. (Was mich natürlich besonders interessiert und betrifft). Von daher kann ich das Christentum als anderen, Rom gegenüber gestellten Einfluss nicht gelten lassen. Aber das können wir ja bei Gelegenheit an anderer Stelle noch einmal ausführlich diskutieren....


(23.08.2016 13:34)Aguyar schrieb:  Die Wertvorstellungen die wir von den Griechen übernommen haben, möchte ich aber etwas in "Schutz" nehmen. Zwar haben die Römer viele kulturelle Errungschaften und auch die Götterwelt von den Griechen übernommen, aber wesentliche Bestandteile deren Philosophie ignoriert - mit einigen Aspekten davon konnten sie offenbar nichts anfangen.
Leider. Zumindest was die Bedeutung von Intelligenz und Individualität angeht. Was Schönheitsideale anbetrifft, habe ich mit dne Griechen allerdings auch meine Probleme... Nein, ich bemängele bei den Griechen letztendlich nur das Konzept des Ideals.
Leider hat sich das mit der Indiviualität überhaupt nicht durchgesetzt. Aber auch das ist wieder ein wunderbares Diskussionsthema....

(23.08.2016 13:34)Aguyar schrieb:  Die griechische Kultur halte ich (meine persönliche Meinung) u.a. auch deshalb für etwas besonderes, weil es meines Wissens die einzige Hochkultur der Geschichte ist, die nicht gleichzeitig eine militärische Grossmacht war (Alexander war Mazedone, nicht Grieche). Und weiter, so meine ich (meine ganz persönliche These), dass die Griechen das "Individuum" entdeckt hatten (Ägypter und Römer, aber auch Inder, Chinesen oder Inkas hatten einen "Ameisenstaat"). Jedenfalls möchte ich die Gedankenwelt der alten Griechen für unsere heutigen Wertvorstellung auf keinen Fall missen, während ich die Römer durchaus ebenfalls für entbehrlich halte. Rolleyes

Ja, da gebe ich dir recht. Und wenn die Römer den Weltraum erobert hätten, wissen wir auch, was sie geworden wären. "Wir sind die Borg. Sie werden assimiliert werden..."

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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RE: Wie verlief in der Spätantike die Immigration von Norden ins Römische Reich? - Bunbury - 23.08.2016 14:59

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