Eklat im Bundestag wegen des Betreuungsgeldes
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19.06.2012, 22:06
Beitrag: #18
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RE: Eklat im Bundestag wegen des Betreuungsgeldes
(19.06.2012 20:27)Annatar schrieb: Diese Meinugn vertreten die Erzieher vielfach gar nicht. Ich hab nur eine überspitze Aussage formuliert. Ich bin mir nicht sicher, ob wirklich alle 20 eine Therapie bräuchten. Jan-Uwe Rogge, einer der führenden Pädagogen, sagte einmal, daß sich die Hälfte aller Kindertherapien in Luft auflösen würden, wenn man den Kindern nur wenigstens die Bewegungsräume lassen würde, die sie natürlicherweise bräuchten. Wenn die Kinder aber mit dem Auto (weil Mama und/oder Papa auf dem Weg zur Arbeit snd) zur Kita gebracht und von der Kita abgeholt werden, und keine Möglichkeit mehr haben, sich richtig auszutoben und sich ihre Freiräume zu nehmen (die sie in der Kita auch nicht haben), dann ist es kein Wunder, daß die Anzahl hyperaktiver und unkonzentrierter Kinder steigt. Dazu kommt, daß auch Erzieher heute lieber zu früh unterstellen, daß ein Kind eine Therapie braucht als zu spät. Man will ja schließlich nichts verpassen. Ich erinnere mich daran, daß in einem Kindergarten die Leitung wechselte. Die alte Leiterin ging in Rente, eine neue mit fünf Jahre Berufserfahrung kam. Nach drei Monaten wurden 1/2 der Kinder eine Therapie empfohlen. Vorher waren es gerade mal zwei Kinder. Bewilligt wurden dann am Ende drei weitere Therapien, die anderen wurden ärztlich nicht unterstützt. Mitunter scheint es, daß gerade jüngere Erzieherinnen dazu neigen, eine Therapie zu empfehlen, als sich selbst mit einem etwas schwierigeren Kind herumzuschlagen... Wie gesagt, ich kenne alle Formen. Eltern, die es sich sehr einfach machen und Erzieherinnen, die sich bemühen.Aber genauso auch Eltern, die sich sehr bemühen und Erzieherinnen, die es sich sehr einfach machen. Mir mißfällt im übrigen die Feindschaft, die sich da in den letzten Jahren in dem Bereich aufbaut. Eltern gegen Erzieher/ alternativ Eltern gegen Lehrer. Ich denke, da tritt die ganze Misere unseres Bildungssystems offen zu tage. Wie soll das ganze funktionieren, wenn alle Bildugnsparteien nicht zusammen- sondern gegeneinander arbeiten? Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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