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Fundleere Schichten, Krisengründe
20.05.2013, 13:28
Beitrag: #58
Fundleere Schichten, Krisengründe
(20.05.2013 10:57)913Chris schrieb:  Wenige oder keine Funde muss also nicht menschenleer heißen, das hast du auf dem logischen Wege für Alamannien dargelegt, und das lässt sich auch auf archäologischem und namenskundlichem Weg für Norikum erschließen.

VG
Christian

Servus .

Gerade zu den fundleren Zeiten im ehemaligen Ufernorikum habe ich etwas erfahren .
In Linz war vor Kurzem eine Ausstellung die WDPG und ich besuchten :
Von Lentia bis Linze .

Da wurde auch eine Keltenstadt aus den ersten Jahrhunderten vorgestellt .
Sie hatte eine enorme Ausdehnung ca. 15.Hektar urbane Besiedelung .
Heute gehört das Gebiet zur Gemeinde Hörsching .
Das war bis nach dem Kriege rein landwirtschaftliches Gebiet mit kleinen
Häuseransiedlungen und Dörfern .

Oberhalb und auch schon auf ihr wurde im zweiten Weltkrieg der Fliegerhorst Vogler
mit Kassernen und Flughafen angelegt , der sich mittlerweile zum regionalen
Zivielflughafen Linz - Hörsching vergrößert hat .
Unterhalb der Keltenstadt und vermutlich zum Teil auch auf Ihr zieht sich
die vierspurige Bundesstrasse I.
Und westwärts davon beginnt schon meine Heimatstadt Traun .

Stellt Euch vor , ich kannte diese Stadt gar nicht .
Wen ich auch fragte , kein Mensch kannte diese enorm große Stadt .

Da im Kriege mein Land sehr zerbombt wurde , war nach 1945. der
Wiederaufbau angesagt .
Und da dieses Gebiet ( die welser Heide ) im Alpenvorland liegt und
zum Teil auch altes Schwemmland der Traun ist , verfügte es über enorme Schottervorkommen .
Ideal für den Wiederaufbau .

Und so auch an diesem Stadort .
Da wurde ab 1950. großflächig Schotter abgebaut .
Für Notgrabungen kein Interesse und kein Geld .
Verständlich für diese Zeit .
Um ein bekanntes Sprichwort umgewandelt .
Zuerst kommt das Fressen und dann erst die Kultur .

Beim Bau des Fliegerhorstes wurde sicherlich auf geschichtliche Funde
nicht geachtet .
Und Heute , wenn man die Bundesstrasse entlangfährst , zwischen Linz nach Wels , glaubt man daß man sich nur in einer Stadt bewegt .
Alles verbaut , was Bodenfund zu entdecken sehr erschwert .

Die Funde aus jener Keltenstadt sind sehr mikrig .

Und so war es vermutlich auch an anderen Orten .
Bodenfunde wurden als unnütze Scherben angesehen .
Alles was nicht aus Gold oder Silber war oder kurrios aussah , wurde achtlos
eingepflügt oder Großflächig abgebaut .

Und so gingen auch Fundstellen unwiederbringlich verloren .

G.v.Luki

Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag Cool
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