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Die Reitervölker der Steppen .
15.06.2012, 23:38
Beitrag: #1
Die Reitervölker der Steppen .
.
Servus .

In dieses Thema würden Artikel über die Hunnen , Mongolen , Skythen usw passen
,sofern die Beiträge nicht zur Ergänzung anderer Themen dienen .

luki

Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag Cool
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23.10.2012, 15:49
Beitrag: #2
RE: Die Reitervölker der Steppen .
Das Thema Steppenvölker ist ein sehr interessantes. Oft tauchen sie auf aus den unbekannten Steppen brachten große Volksbewegungen in Gang, mit entsprechenden Einfluss auf die Geschichte. Viele von ihnen verschwinden dann sehr plötzlich.

Recherchen in diesem Bereich sind extrem spannend, aber oft auch aufwendig, oft findet man nicht sehr viel über diese Völker. Es kann leicht sein, das ich mich bei Gelegenheit mal näher mit den verschiedensten Steppenvölkern hier auseinandesetze oder zumindest meinen Senf zum Thema gebe.

Hier möchte ich aber auf einen Tread hinweisen in dem auch sehr viele Steppenvölker vorkommen, weil die Gegend sehr gut für sie geeignet war. Ich meine die zahlreichen Steppenvölker die, die Halbinsel Krim besiedelten. Näheres findet ihr hier: http://www.forum-geschichte.at/Forum/sho...6#pid12686
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31.10.2012, 14:29
Beitrag: #3
RE: Die Reitervölker der Steppen .
Ein Volk, das immer wieder mit Steppenvölkern zu tun hatte, sind die Chinesen.
Zur Zeit der Han probierten die Chinesen eine Taktik aus, die sich als überaus erfolgreich erweisen sollte: Sie schenkten ihren Nachbarn so viel, dass sich damit eine ganze Industrie aufbauen ließ. Als Folge dieser "Geschenkeoffensive" sinisierten sich die Steppenvölker so weit, dass nach dem Zusammenbruch des Han-Imperiums gerade in Nordchina viele Reiche entstanden, die sich als chinesische Reiche sahen und auch Namen älterer chinesischer Reiche trugen (z.B. Wei, Han), deren Herrschaftsschicht aber von Steppenvölkern abstammte (was oft schamhaft verschwiegen wurde, vielmehr wurde versucht, die Herrschaftsschicht irgendwie an chinesische Dynastien anzubinden; ein Reich in Nordostchina nannte sich z.B. "Han", hatte aber mit den eigentlichen Han nichts zu tun; auch der Name "Wei" tauchte immer wieder auf als Bezeichnung für ein Reich eines ehemaligen Steppenvolkes).

Nachdem gleichzeitig Südchina kolonisiert wurde und sich auch dort mehrere Reiche bildeten, deren Bevölkerung sich aus chinesischen Siedlern und nichtchinesischen Einheimische zusammensetzte, flüchteten viele Nordchinesen in das Yangtse-Gebiet und erhöhten dort den Anteil der chinesischen Bevölkerung enorm. Die einheimischen Kulturen, die sich teilweise sehr von den Chinesen unterschieden, gingen unter, wurden von den Chinesen förmlich aufgesaugt.

So wurde Nordchina, die Region, in dem die chinesische Kultgur entstanden war und wo sich auch die ersten chinesischen Reiche gebildet hatten (z.B. das des "Ersten Kaisers") zu einem Gebiet, in dem zwar chinesisch gelebt wurde (und geherrscht), das aber überwiegend von Nichtchinesen bewohnt wurde, die sich gleichwohl als Chinesen sahen. Demgegenüber wurde das ursprünglich nur von Nichtchinesen bewohnte Gebiet Südchinas (Sechuan, Yangtse-Tal) zu einem Gebiet, in dem die Mehrzahl der Chinesen wohnte und wohin sich auch die Bevölkerung flüchtete, die vor den immer von Neuem nachrückenden neuen Steppenvölkern auswich.

VG
Christian
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16.03.2013, 13:46
Beitrag: #4
RE: Die Reitervölker der Steppen .
(31.10.2012 14:29)913Chris schrieb:  .....nach dem Zusammenbruch des Han-Imperiums gerade in Nordchina viele Reiche entstanden, die sich als chinesische Reiche sahen und auch Namen älterer chinesischer Reiche trugen (z.B. Wei, Han), deren Herrschaftsschicht aber von Steppenvölkern abstammte (was oft schamhaft verschwiegen wurde, vielmehr wurde versucht, die Herrschaftsschicht irgendwie an chinesische Dynastien anzubinden; ein Reich in Nordostchina nannte sich z.B. "Han", hatte aber mit den eigentlichen Han nichts zu tun; auch der Name "Wei" tauchte immer wieder auf als Bezeichnung für ein Reich eines ehemaligen Steppenvolkes).....

Die Reitervölker die China oder auch nur Teile von China erobert hatten standen immer wieder vor dem gleichen Problemen. Sie selbst waren nur ein relativ kleine Minderheit, die bestenfalls als Oberschicht über das jeweilige Gebiet herrschen konnte. Der chinesische Lebensstil war viel luxeriöser als der, der Steppe. Passte man sich nicht diesem an war man nicht mehr als ein "primitiver" Plünderungstrupp, passte man sich diesem an lief man gefahr militärisch schwächer und bei der ersten Schwächephase vertrieben zu werden.

Meist verfolgte man eine Anpassungsstrategien, der Eroberer passte sich mit der Zeit (oft sogar relativ schnell) dem Eroberten an - über kurz oder lang passierte das oben genannte und man wurde vertrieben. Manchmal führte der Kampf zwischen "Anpassungsgegnern" und Beführwortern auch zu einem Machtkampf, der dafür sorgte das sich die Chinesen leicht taten ihre normadisch stämmigen Oberherren abzuschütteln.
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16.03.2013, 17:06
Beitrag: #5
RE: Die Reitervölker der Steppen .
(16.03.2013 13:46)WDPG schrieb:  [quote='913Chris' pid='13120' dateline='1351686584']

Meist verfolgte man eine Anpassungsstrategien, der Eroberer passte sich mit der Zeit (oft sogar relativ schnell) dem Eroberten an - über kurz oder lang passierte das oben genannte und man wurde vertrieben. Manchmal führte der Kampf zwischen "Anpassungsgegnern" und Beführwortern auch zu einem Machtkampf, der dafür sorgte das sich die Chinesen leicht taten ihre normadisch stämmigen Oberherren abzuschütteln.

Früher sagte man dazu: sie verweichlichten.
Die Mongolen Kublai Khans machten einen Unterschied zwischen Nordchinesen und Südchinesen, da sie erkannten oder wußten, daß Erstere zu großen Teilen von eingedrungenen Nomadenstämmen abstammten.
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16.03.2013, 17:51
Beitrag: #6
RE: Die Reitervölker der Steppen .
(16.03.2013 17:06)Harald1 schrieb:  Die Mongolen Kublai Khans machten einen Unterschied zwischen Nordchinesen und Südchinesen, da sie erkannten oder wußten, daß Erstere zu großen Teilen von eingedrungenen Nomadenstämmen abstammten.

Deswegen hatte das chinesische Mongolenreich auch viel kürzeren Bestand als etwa das Reich der Mandschu...

VG
Christian
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16.03.2013, 18:32
Beitrag: #7
RE: Die Reitervölker der Steppen .
(16.03.2013 17:51)913Chris schrieb:  
(16.03.2013 17:06)Harald1 schrieb:  Die Mongolen Kublai Khans machten einen Unterschied zwischen Nordchinesen und Südchinesen, da sie erkannten oder wußten, daß Erstere zu großen Teilen von eingedrungenen Nomadenstämmen abstammten.

Deswegen hatte das chinesische Mongolenreich auch viel kürzeren Bestand als etwa das Reich der Mandschu...

VG
Christian

Verstehe ich nicht. Weswegen?
Die Mandschu hatten übrigens schon bei der Reichsgründung mindestens zur Hälfte chinesische Soldaten.
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17.03.2013, 08:32
Beitrag: #8
RE: Die Reitervölker der Steppen .
Die Goldene Horde als Relikt des Mongolensturms hatte allerdings eine relativ lange Halbwertszeit.
Selbst nachdem die Bevölkerung sich mehrheitlich aus einheimischen turksprachigen Stämmen zusammensetzte, hielten die Kernmongolen als herrschende Schicht an den Traditionen der Steppennomaden fest.

Und du warst schön. In deinem Auge schien
sich Nacht und Sonne sieghaft zu versöhnen.
...
So kam dich meine Liebe krönen.
Und meine nächteblasse Sehnsucht stand,
weißbindig wie der Vesta Priesterin,
an deines Seelentempels Säulenrand
und streute lächelnd weiße Blüten hin.

(Rainer Maria Rilke)
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17.03.2013, 09:31
Beitrag: #9
RE: Die Reitervölker der Steppen .
(17.03.2013 08:32)Wallenstein schrieb:  Die Goldene Horde als Relikt des Mongolensturms hatte allerdings eine relativ lange Halbwertszeit.
Selbst nachdem die Bevölkerung sich mehrheitlich aus einheimischen turksprachigen Stämmen zusammensetzte, hielten die Kernmongolen als herrschende Schicht an den Traditionen der Steppennomaden fest.

Aber als chinesische Dynastie konnten sich die Mongolen nicht lang halten, weil sie die Chinesen konsequent benachteiligten. Das gab einen Aufstand, der das Ende der Yüan-Dynastie bedeutete.

VG
Christian
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17.03.2013, 09:32
Beitrag: #10
RE: Die Reitervölker der Steppen .
(16.03.2013 18:32)Harald1 schrieb:  Verstehe ich nicht. Weswegen?
Die Mandschu hatten übrigens schon bei der Reichsgründung mindestens zur Hälfte chinesische Soldaten.

Ebend deswegen. Die Mandschu sinisierten sich, die Mongolen nicht. Das ist der Unterschied.

VG
Christian
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17.03.2013, 13:24
Beitrag: #11
RE: Die Reitervölker der Steppen .
(17.03.2013 09:32)913Chris schrieb:  
(16.03.2013 18:32)Harald1 schrieb:  Verstehe ich nicht. Weswegen?
Die Mandschu hatten übrigens schon bei der Reichsgründung mindestens zur Hälfte chinesische Soldaten.

Ebend deswegen. Die Mandschu sinisierten sich, die Mongolen nicht. Das ist der Unterschied.

VG
Christian

Ja ja, aber der Untergang des chinesischen Mongolenreiches kam nicht davon, daß die Mongolen zwischen Nord- und Südchinesen unterschieden. So las sich deine Bemerkung.

der Vollständigkeit halber: Auf der sozialen Stufenleiter standen die Südchinesen ganz ganz unten, die Nordch. eine Stufe höher. Rangordnung: Mongolen, Moslems (Türken, Iraner u.a.m.), Nordchinesen, Südchinesen.
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17.03.2013, 13:37
Beitrag: #12
RE: Die Reitervölker der Steppen .
(17.03.2013 08:32)Wallenstein schrieb:  Die Goldene Horde als Relikt des Mongolensturms hatte allerdings eine relativ lange Halbwertszeit.
Selbst nachdem die Bevölkerung sich mehrheitlich aus einheimischen turksprachigen Stämmen zusammensetzte, hielten die Kernmongolen als herrschende Schicht an den Traditionen der Steppennomaden fest.

Die Goldene Horde lebte ja auch im südrussischen und westsibirischen Steppengürtel, also einem Gebiet, daß der Mongolei landschaftlich und klimatisch ähnelte.
Bei den Mongolen in China kommt hinzu, daß sie der Lebensart und Wirtschaftsweise der Chinesen völlig gleichgültig und verständnislos gegenüberstanden. In der alten Tradition lebenden Mongolen war es also auch ziemlich gleichgültig, daß sie China verloren. Hinzu kam, daß sie von den Chinesen in Ruhe gelassen wurden. Durch den Lamaismus, den sie angenommen hatten, waren sie auch absolut nicht mehr kriegerisch.
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20.03.2013, 20:07
Beitrag: #13
RE: Die Reitervölker der Steppen .
(17.03.2013 09:31)913Chris schrieb:  Aber als chinesische Dynastie konnten sich die Mongolen nicht lang halten, weil sie die Chinesen konsequent benachteiligten. Das gab einen Aufstand, der das Ende der Yüan-Dynastie bedeutete.

VG
Christian

Außerdem schwächte sich die Yüan-Dynastie mit Streitigkeiten, soweit ich erkennen kann spielte da diese "wer sind wir-Frage" die ich vorher dargestellt habe auch eine Rolle.
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28.03.2013, 15:58
Beitrag: #14
Steppenvölker im Norden Chinas:
Im Laufe der Zeit entstanden immer wieder gigantische Steppenreiche, einige der eher westlich gelegenen sind uns z.B. in meiner Serie der Geschichte der Krim begegnet, aber auch in der Geschichte Chinas spielten Steppenreiche immer wieder eine große Rolle, ich werde hier mal eine kurze Übersichte über einige dieser Steppenreiche, die China bedrohten oder sogar Teile Chinas eroberten schaffen. Konkret werde ich über jene Völker schreiben, die eine Art Vorherrschaft über die Steppe im Zeitraum von der Vereinigung Chinas bis zur Zeit von Dschingis Khan schreiben:

-Hsiung Nu: Steppenvölker die in China einfielen gab es schon immer, doch nachdem Qin Shihuandgi China vereinigt hatte gerieten sie in starke Bedrängnis (es wurden z.B. ihre besten Weidegründe eingenommen), das veranlasste sie sich zusammenzuschließen zur Hin Nu, unter Mao-Tun und seinen Nachfolgern war man extrem erfolgreich – fast hätte man den ersten Han-Kaiser gefangengenommen, Han-China musste Tribut zahlen und auch das Volk der Yuezhi wurde nach westen verdrängt, wo es das Griechisch-Baktrische Reich zerstörte.
Besiegt wurde sie schließlich zuerst von Han-China unter Kaiser Wuti und später von ihren eigenen Vasallen den Sien-Pi, ein Teil wanderte nach Süden ab und gründete hier ein Reich, ein Teil wanderte nach Westen – könnte Vorfahr oder zumindest Vorbild der Hunnen gewesen sein.

-Sien-Pi: Die Sien-Pi (auch Xianbei genannt) vertrieben die Hsiung-Nu nach Westen. Sie schufen ein großes Steppenreich, das allerdings eher kurzlebig war und bald wieder in mehrere Teile zerfiel, Teilen der Sien-Pi gelang es später Teile Chinas zu erobern und hier ein kurzlebiges Reich zu Gründen.

-Juan-Juan (auch Rouran genannt): In der Steppe folgte das Volk der Juan-Juan das wiederholt China bedrohte. Ein bewährte Mittel Chinas war das Ausspielen der einzelnen Steppenvölker, so unterstützte man zB. Die Sien-Pi gegen die Hsiung-Nu. Bei den Juan-Juan kam es bald zu Streitigkeiten, die China zusätzlich schürrte. Schließlich kam es sogar zu einer Teilung, die dann wieder rückgängig gemacht werden konnte. Doch das ganze dürfte die Juan-Juan geschwächt haben, so konnte Türkenführer Bumin die Juan-Juan relativ leicht besiegen. Die Awaren dürften in den Juan-Juan ihre Vorfahren gesehen haben – ob da was dran ist und wenn ja wie der Zug der Juan-Juan nach Westen verlaufen ist weiß ich nicht wirklich.

-Kök-Türkenreich I: Schon bald nach Bumin kam es zu einer Teilung in Ost und Westtürken, beides gigantische Steppenvölker. Die Westtürken besiegten unter anderem im Bündnis mit den Sassaniden die Weissen Hunnen und schlugen später im Bündnis mit Ostroms Kaiser Heraklaios die Sassaniden. Die Osttürken bissen sich am wiedererstarktem China die Zähne aus und wurden von der Tang-Dynastie (Chinas) erobert, das Westtürkenreich zerfiel (eine Folge davon war das Bulgaren und Casaren Richtung Westen zogen), Reste von diesem fielen schließlich an Tang-China.

-Kök-Türkenreich II: Die Steppe zu halten war für China kein leichtes Unterfangen und so kam es das es den Kök-Türken im 7. und 8. Jahrhundert erneut gelang ein Großreich in der Steppe zu gründen. Andere Steppenvölker wie Oghusen, Karluken und Uiguren brachten das Kök-Türkenreich zu fall.

-Uiguren: Die Uiguren waren nun an der Reihe ein großes Steppenreich zu gründen, zu China hatte man gute Verbindungen. Ich vermute mal das auch sie gegen China Plünderungszüge unternommen haben, aber man stellte dem Kaiser von China auch immer wieder erfolgreiche Söldnerarmeen zur Verfügung. Die Uiguren (die anscheinend nicht mit den heutigen ident sind) wurden von den Kirgisen verdrängt.

-Kirgisen: Die Kirgisen gründeten nun ein Großreich, sie versuchten erfolglos an die guten Beziehungen ihrer Vorgänger zu China anzuknüpfen, was jedoch nicht gelang. Im 10. Jahrhundert wurden sie vom Volk der Kitan besiegt und in ihrer Stammgebiete zurückgedrängt.

-Kitan: Den Kitan gelang es nicht nur ein Großreich in der Steppe aufzubauen, sondern auch Teile Chinas einzunehmen. Gekommen ist das Volk der Kitan ursprünglich aus der Mandschurei, von dort kam auch das Volk das sie schließlich verdrängte, die Dschurdschen. Ein Teil der Kitan gründete später das Reich der Kara-Kitai. Dieses besiegte den letzten Herrscher des persischen Seldschukenreichs (Sultan Sandschar, ich habe in meiner Serie über die Perserreiche darüber berichtet). Es baute ein großreich auf, dem auch der mächtige Choresm-Shah von Persien untertan war. Als sich dieser mit einem Naimanenfürst verbündete und das Herrscherhaus stürzte endete dieses Reich.

-Dschurdschen: Die Dschurdschen waren ursprünglich Vasallen der Kitan, stürzten diese dann aber und bauten ein eigenes Reich in Nordchina auf. Besiegt wurde das Volk von den Mongolen.
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29.03.2013, 21:35
Beitrag: #15
Die Holzbeinprothese des Xiongnu .
.
Servus .

Im Spektrum der Wissenschaft 4/2013 habe ich einen interessanten Artikel gelesen .

Er handelt über die bis jetzt älteste erhaltene Beinprothese , aus dem 3. Jahrhundert v. Chr.
die nahe der Oasenstadt Turfan
in der chinesischen autonomen Region Xinjiang gefunden wurde .

Die Prothese ist sehr ausgeklügelt und besteht aus weichem Holz ( vermutlich Pappel ) .
Der obere Teil ist flach und konnte mittels Schnüren am Oberschenkel festgebunden werden .
Um den Abrieb zu verhindern steckt das Holzbein am unteren Ende in einem Ziegenhorn , der wiederum in einem Pferdehuf steckte ( Esels-? ) .
Der ihm eine breitere Auftrittsfläche verschaffte und so das Einsinken in weichere
Untergründe ( z.B.: Sand ) verhinderte .

Abbildung und Skitze der Prothese .

[Bild: 1-s2.0-S1040618212003370-gr7.jpg]

Sie stammt aus dem 3. Jahrhundert v.Chr. und sein Besitzer wurde mit einem deformierten Kniegelenk geboren und erlebte aufgrund seines Holzbeines
ein Alter von 50. bis 65. Jahren .
Er könnte eventuell den Chesi angehört haben .
Aber wahrscheinlicher ist daß er zur Konföderation der Xiongnu gehörte ,
die im 3. Jahrhundert das Tarimbecken erobert hatten .

Lage der Provinz :

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:L...uselang=de

Karte der Fundstelle :

[Bild: 1-s2.0-S1040618212003370-gr1.jpg]

Beide Bilder aus dem Link :
http://www.sciencedirect.com/science/art...8212003370

Wenn der Träger den Xiongnu angehörte , dann mußte er mit Jener
auch reiten gekonnt haben .
Denn die Xiongnu waren eine Reitervölkerkonföderation .

Aber wer waren die Xiongnu ?
Sie waren Reiternomaden und schufen das erste Reiternomadengroßreich .
Welche Sprache sprachen sie ?
Wir wissen es nicht .
Vermutungen reichen von altsibirisch über mongolisch bis türkisch .
Am Ende ihrer Herrschaft und der Aufsplitterung in Teilreiche überwog
vermutlich der türkische Einfluss.

Bei uns waren sie lange als die Vorfahren der Hunnen bekannt ,
was aber vermutlich nicht zutrifft .

Sie waren ursprünglich ein Teil der Rong oder Di die 714. und 541.
von Chinesen geschlagen wurden .

Erstmals wurden sie 349. v.Chr .erwähnt .
Darin wurden die Jie beschrieben einer der damals 19. Stämme der Konföderation .
Diese sollen volle Bärte und lange Nasen gehabt haben .

Mumie um 143/185. v.Chr.

[Bild: czajna102.jpg]

Rekonstruierung :

[Bild: czajna101.jpg]

Aus Grabfunden weiß man heute daß sie sich aus verschiedenen Völkern zusammensetzten .
Darunter auch iranischen , wie die Saken und Sarmaten .
Ihr Kern bestand vermutlich aus Altaistämmen denen sich auch
mongolische und türkische Stammesgruppen anschlossen .
Stämme die sich freiwillig anschlossen wurden als gleichberechtigt angesehen .
Jene die aber die unterworfen wurden verblieben in einem Abhängigkeitsverhältnis .

Aufgrund ihrer Angriffe auf Nordchina lösten sie damit die Bauten
der ersten Verteidigungsmauern aus .
Diese entstanden von ca. 350. bis 290. v. Chr. in der Zeit der streitenden Reiche
und des ersten chinesischen Kaisers Qin Shi Huangdi .

Der Gründer des Reiches war T`ou-man der erste Chanyu ( der Erste ; der Höchste ? ).
Der sein Reich einem jüngeren Sohn übergeben wollte und deswegen von Mao Tun
( 234. - 174. v. Chr. ) seinem ältesten Sohn ausgeschaltet wurde .

[Bild: 250px-Asia_200bc.jpg]

Und Größer :

http://en.wikipedia.org/wiki/File:Asia_200bc.jpg

Karte der Xiongnuausbreitung um 200. v. Chr.:

Der hatte sich nämlich , als kommandierender General der Kavallerie
eine nur ihm ergebene Truppe geschaffen .
Die Anderen Truppen waren immer zuerst ihren Stämmen ergeben .
Seine Truppe aber nur ihm .
Weiters führte er eine Zentralisierung der Stammesgesellschaft ein .
Das gleiche System wandte später auch Dschingis Khan an .

Unter Mao Tun eroberten sie das Königreich Chu , die Ostmongolei ,
Die Donghu in der Mandschurei .
Die Xiongnu besiegte auch mehrmals das Han Reich und sie nahmen sogar
200.v.Chr. deren ersten Kaiser Han Gaozu gefangen .
Ab da war das Hanreich tributpflichtig .
Mao Tun heiratete eine sehr angesehene Chinesin , vermutlich eine Tochter des Kaisers .

http://ewas.us/xiongnu2.jpg

Als er 174. seine westlichen Rivalen , die iranischen Yuezhi und die Wusun schlug
waren die Xiongnu am Höhepunkt der Macht ..

Größte Ausdehnung :

http://www.face-music.ch/nomads/map_xiongnu.jpg

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:T...uselang=de

Nach dem Tode Mao Tuns folgte ihm sein Sohn Ki-Ok ( Laoshang ) nach .
Unter ihm griffen sie 166. v. Chr. die chinesische Hauptstadst Chang`an an .
Da sich die schon unter seinem Vater geschlagenen Yuetzi erhoben ,
griffen die Xiongnu 160. v.Chr. nochmals an und schlugen diese so ,
daß Jene lieber auswanderten .
Sie nahmen auch noch verbliebene Sakenstämme mit und zogen Richtung Baktrien ,
die Saken bis Nordindien .

Unter dem Hankaiser Wudi wurden die Xiongnu erstmals besiegt .
Und unter Yizhixie , Mao-Tuns Enkel wurden sie so schwer geschlagen sodaß sie sich
in ihre Stammländer in der Steppe zurückziehen mußten .

China übernahm dadurch die Kontrolle über die Seidenstrasse .

Um ca.60.v. Chr. zerfielen die Xiongnu in 5. Teile .
Hu-ha-yeh ( 58-31.v.Chr. ) unterwarf sich den Han Chinesen und konnte so seine
Rivalen ausschalten und die Xiongnu nochmals einen .

Nach ihm teilte sich das Reich und die von den Chinesen favorisierten die Xianbei
eroberten um ca.155.n.Chr. die Nordxiongnu und der Rest zog nach Ostturkestan
wo sie in den anderen Völkern aufgingen.
Die Südlichen Xiongnu ( in Shangxi ) zogen unter den Han südwärts .
Wobei die Nördlicheren in den türkischen Tabgatsch und die Südlicheren
in den Han-chinesen aufgingen .

Link über Ausgrabung mit Bildern der Funde :

http://depts.washington.edu/silkroad/arc...hhist.html

Luki

Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag Cool
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30.03.2013, 10:06
Beitrag: #16
RE: Steppenvölker im Norden Chinas:
(28.03.2013 15:58)WDPG schrieb:  Steppenvölker die in China einfielen gab es schon immer, doch nachdem Qin Shihuandgi China vereinigt hatte

Eines dieser Steppenvölker existierte zur Zeit der zweiten nachgewiesenen Dynastie Chinas, der Zhou. Damals kämpfte der König Mu gegen die Quanrong oder Dong Rong, einem Steppenvolk, das eine schamanistische Religion hatte (es führte seine Abstammung auf zwei weiße Hunde bzw. Wölfe zurück), eine tibeto-birmanische Sprache hatte und den Zhou schwer zu schaffen machte. Nach einem Kriegszug konnte Mu - der als mehr impulsiver als weiser König dargestellt wird - einen wohl überraschenden Sieg einfahren (von dem Kriegszug hatten ihm seine Berater vehement abgeraten...), bei dem ihm alle fünf Könige der Quanrong in die Hände fielen. Die Macht dieses im neutigen Nordwestchina (Gansu) beheimateten Steppenvolks war damit vorerst gebrochen. Vorerst, denn etwa 200 Jahre nach ihrer Niederlage fielen die Quanrong wieder in China ein - während eines Machtkampfes innerhalb des Zhou-Reichs hatte einer der Beteiligten die Quanrong zu Hilfe gerufen - und nahmen die Hauptstadt der Zhou ein. Sie töteten dabei den amtierenden Zhou-König.
Die Quanrong konnten wieder vertrieben werden, aber die herrschende (Westliche) Zhou-Dynastie hatte ihre Macht eingebüßt. Sie wurde abgelöst von der Östlichen Zhou-Dynastie mit der Hauptstadt Chengzhou, die in der Folge immer wieder Hauptstadt Chinas wurde. Damit begann in China die Periode "Frühling und Herbst", in der die Zhou schon bald nur noch repräsentative Wirkung hatten, während eine ganze Handvoll Staaten um die Vorherrschaft in China kämpften.
Die Quanrong gab es auch später noch: Im 1.Jh.n.Chr. sollen 6 Millionen Menschen den Quanrong ("der Stamm der Weißen Wölfe") Tribut gezollt haben, und noch im 7.Jh.n.Chr. wird berichtet, die Quanrong hätten die Hauptstadt der Tang angegriffen.
Der Legende nach soll schon Ku bzw. Gaoxin, der Ururenkel des legendären - d.h. historisch nicht nachweisbaren - "Gelben Kaisers" Xuanyan-shi bzw. Youxiong-shi (beide Namensformen sind überliefert, laut Sima-Quien, dem großen Historiker aus der Han-Zeit, war er der erste der "historischen" Kaiser"), die Quanrong als Feinde gehabt haben. Der Legende nach lebte Gaoxin um 2400 v.Chr.

VG
Christian
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04.10.2013, 20:23
Beitrag: #17
Die Hunnen I.
Die Hunnen

Teil I.

Hunnen war der Sammelbegriff von Gruppen von zentralasiatischen Reiterstämmen. In diesem Beitrag geht es hauptsächlich um die europäischen Hunnen. Nicht um die iranischen Hephtaliten, die man auch die weißen Hunnen nennt. Und auch nicht um die früheren hunnischen Stämme die unterhalb des Kaukasus ins persische Reich eingefallen sind.

Woher sind sie gekommen ?

So wie vor der Völkerwanderung alle Steppenvölker die auf Raubzug gingen , von den Römern als Skythen bezeichnet wurden , so benannte man später Alle als Hunnen. Im vierten Jahrhundert hörte man daß das Sassanidenreich von den Hunnen angegriffen wurde . Das waren aber die iranischen Chioniten . Und 359 haben die Römer Diese sogar im römisch-persischen Krieg , als Hilfstruppen der Perser , bei der Belagerung von Amida kennengelernt . Die Chioniten sind dann vn den iranischen Kidariten geschlagen worden und Jene wieder von den Hephtaliten , die im Kern ebenfalls aus iranischen Stämmen bestanden . Da sie Alle eine ähnliche Lebens- und Kampfweise hatten und man es nicht besser wußte , benannte man Alle als Hunnen .

Die europäischen Hunnen , waren in jener Zeit , noch auf mehrere Stämme und Sprachen aufgeteilt . Und sie zogen als Nomaden oberhalb des Kaukasus und östlich des asowschen Meeres umher . Möglicherweise gab es einige trockene Jahre und sie haben sich westwärts auf die Suche nach neuen Weidegründen aufgemacht . Ob sich einige Stämme zusammen schlossen oder auch erobert wurden , das läßt sich Heute nicht feststellen . Sie waren aber ursprünglich kein homogene Volk . Denn anhand von Skelettfunden aus jener Zeit , konnte man anhand des Zahnschmelzes feststellen , daß Einige an weit voneinander entfernt liegenden Gebieten aufgewachsen sind . Vermutlich sprachen die vereinten Stämme auch verschiedene Sprachen . Einer davon , oder eventuell auch mehrere waren vermutlich angesehener als die Mehrheit und deren Fürsten hatten hatten das Sagen . Und jener vermuteten Familie gehörte später dann auch Attila an .

[Bild: 220px-Hunnenwanderung.png]
So vermutet man den Reiseweg der Hunnen.

Und Größer :
https://bar.wikipedia.org/wiki/Datei:Hun...derung.png

Ihre Bewaffnung :

Ursprünglich waren die hunnischen Reiter nicht allzu groß gewachsen , kein Vergleich zu den Goten . Geritten sind sie auf kleinen Pferden mit einem Stockmaß von etwa 135/140 cm . Ungefähr so wie die heutigen Haflinger und man würde sie unter die Kleinpferde ( Ponnys ) einteilen . Sie waren aber genügsame , zähe und ausdauernde Tiere . Die römischen Legionäre unterm Julius Caesar waren es gewöhnt , 30/40 Km am Tag zu marschieren . Die Hunnen führten auf ihren Raubzügen , pro Mann zwei bis drei Pferde zum Wechseln mit . Das bedeutete aber daß sie täglich bis zu 80/90 Km pro Tag zurücklegen konnten . So eine rasante Mobilität hatte man vorher in Mitteleuropa nicht gekannt .

[Bild: 220px-AttilatheHunonhorsebackbyGeorgeSStuart.jpg]
So idealisiert , ein hunnischer Reiter.

Einige Fachleute sind der Meinung das sie noch ohne Steigbügel ritten . Das ist aber schwer zu glauben . Da die Sarmaten , die vom 6. Jahrhundert v.Chr. bis ins dritte Jahrhundert n.Chr. oberhalb des Kaukasus gelebt hatten schon Fußhilfen ( Steigbügel ? ) kannten . Wieso sollten gerade die Hunnen so Dumm gewesen sein und solche Reitverbesserungen nicht übernommen haben . Möglich daß sie anfänglich nur Lederschlaufen verwendeten . Das Partische Pfeileschießen , 15 bis 20 Pfeile per Minute , auch im Galopp rückwärts auf die Verfolger , wäre ohne festen Stand nicht möglich gewesen .

Am Gürtel trugen die Hunnen noch ein Messer ( Dolch ) . Was sie aber so einzigartig machte war ihr Lasso . Mit dem haben sie nicht nur die nördlich lebende Bevölkerung für die südlichen Sklavenmärkte der Römer eingefangen . Diese Seilschlingen verwendeten sie auch sehr geschickt im Nahkampf . Weiters verfügten sie auch über leichte Wurfspeere und gekrümmte oder gerade Schwerter ( Säbel ? ) .


Der Kompositbogen :

Aber ihre wichtigste Waffe war der Kompositbogen . Mit diesem hatt man gegenüber einem Holzbogen wesentlich weiter schießen können , da man einen viel stärkeren Zug aufbrachte . Solche Bögen wurden aus Holz , Knochenteilen und Tiersehnen hergestellt und alle Teile waren mit Knochenleim verklebt . Die Herstellung so eines Bogens konnte schon einige Jahre dauern .

[Bild: Hun_bow.jpg]
Nachbau eines hunnischen Reflexbogens.

Das einzig Dumme an de Bögen war nur daß er andauernde direkte Nässe nicht vertrug . Da sich der Leim des Bogens lösen konnte und er dadurch die Festigkeit verlor . Aus diesem Grund haben den Bogen in einem eigenen Futteral am Sattel hängen gehabt , der über eine Lasche verfügte , sodaß der Bogen auch bei Regen vor Nässe geschützt war .

[Bild: 120px-Reflex-bow.svg.png]

[Bild: 120px-Siyah.jpg]
Bogen mit knöchernen Endverstärkungen , die die Schnellkraft noch wesentlich verstärkte .

Aber mittels ihrer Bögen schossen sie schon aus sicherer Entfernung verherende Pfeilsalven auf ihre Gegner ab . Solche hunnischen Angriffe war man nicht gewöhnt . De Römer und die Germanen hatten zuvor meist nur zu Fuß gekämpft . Pfeil und Bogen sind wurden von Beiden nie als wichtige Waffen bei Kämpfen eingesetzt worden . Sollten ihre zufußkämpfenden Gegner trotzdem ihren Pfeilsalven standgehalten haben , dann haben die Hunnen einen Rückzug gemacht . Einen frontalen Nahkampf sind die Hunnen gerne aus dem Weg gegangen . Wurden sie aber auf ihrem vermeindlichen Rückzug verfolgt oder hatten sie vorher schon die gegnerischen Reihen stark gelichtet und durcheinandergebracht und zersprengt , dann haben sie ihre Gegner kleinweise vernichtet .


Sie haben Alle überrollt.

Unter ihren mythischen Khan Balamir sollen sie über die Wolga nach Westen gezogen sein . Und dann die iranischen Stämme der Alanen 374 geschlagen haben und den Großteil deren Überlebenden in ihre Reiterei eingebaut haben . Dazu später mehr . Gemeinsam überfielen sie dann in den Jahren 375 bis 378 das ostrogotische Greutungenreich vom Ermanarich ( Ostgoten ) in der Ukraine . Ein Teil der Greutungen floh ins römische Gebiet , aber die Meisten unterwarfen sich den Hunnen und dienten ihnen als Fußkämpfer . Und auch die Terwingen ( Visigoten - Westgoten ) sind aus Drakien nach Westen oder nach Süden ( Thrakien ) ins römische Reich geflohen . Sie wollten als Föderaten angesiedelt werden , waren aber von Denen nicht erwünscht . Daher kam es 378 bei Adrianopel zur Schlacht . Dabei haben die Terwingen-Goten das römische Heer geschlagen hatten . Dabei kam deren Kaiser Valens und ca 20.000 römische Soldaten ums Leben . Angeblich sollen bei der gotischen Reiterei auch Hunnen mitgekämpft haben . Die Terwingen haben anschließend praktisch den ersten germanischen Staat auf römischen Boden gegründet .

380 haben hunnische Stämme schon die ungarische Tiefebene beiderseits der Theiss besiedelt .

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So stellte man sich einen hunnischen Raubzug vor.
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Weil mann ihre Kampfweise nicht gewöhnt war und weil die Römer nicht begreifen konnten daß die Hunnen die ihrerseits so gefürchteten Goten so rasch besiegen konnten hat man sie verteufelt . Der Schriftsteller Jordanus hat die Hunnen ungefähr so beschrieben :


Ihre Wildheit hat alle Vorstellungen übertroffen . Ihr Anblick versetzt einen schon in Angst uns Schrecken . Sie sind ein hässliges menschliges Geschlecht , an keiner bekannten Sprache kenntlich , zweibeinigen wilden Tieren gleich , die Beine mit Ziegenfell bedeckt . Mid einer Kleidung die sie nie ausziehen , bis sie am Körper zerfällt . Borstenhaarig , mit von Narben entstellten Gesichtern, das wie ein schrecklicher Klumpen aussieht . Mit einer plattgedrückten Nase und aus tiefen Löchern herausschauende Schlitzaugen . An Wildheit Alles übertreffend , mit massigen Gliedmassen und mächtigem Nacken . Sie leben von Wurzeln und rohn Fleisch , daß sie im Sattel mürbe reiten . Schwerfällig beim Gehen , ohne festen Wohnsitz , aber von geschickter Gewandtheit und Ausdauer auf den Pferden . Sie sind furchtbare Kämpfer , gefährlich mit dem Lasso und Bogen . Sie seien treulos , verschlagen , undurchschaubar , unbeständig , ohne Achtung vor den Göttern und jeglicher Religion . Sie sind unbeherrscht und Wankelmütig , aber unersättlich nach Gold.....


Als Söldner :

Die Hunnen hatten zu jener Zeit keine gemeinsame Führung . So haben einige Stämme im oströmischen Reich geplündert . Andere Hunnen haben aber derweil als römische Söldner im Westen gegen Germanen gekämpft . Weil sie keine zentrale Führung hatten , wurden sie von den Römern gegen rebelierende Feldherren aber auch gegen andere Hunnen eingesetzt .

Die Hunnen noch nicht vereint :

Sie haben zwar eine mächtige Landmasse durchzogen und beherrscht , waren aber unter mehreren Fürsten aufgeteilt . Die aber gelegentlich sogar untereinander um die besten Plätze gestritten hatten . Einige Namen von Hunnenhäuptlinge sind uns aus der Zeit bekannt .

Der Basich und der Kursisch zogen wegen einer Hungersnot mit ihren Stämmen bis Persien , wo sie geschlagen wurden . Der Basich trat anschließend mit dem Rest seiner Reiter ins oströmische Militär ein .

Der Bekannteste war der Stammführer Uldin . Seine Hunnen hatten an der unteren Donau ihre Weidegründe . Als der oströmische Rebell Gainas in Konstantinopel mit der Hilfe von Goten einen Aufstand machte wurde er vom römischen Heermeister Fravitas aus der Stadt vertrieben . Gainas Truppe wurde dann von den Hunnen unter Uldin geschlagen worden . Uldin schickte seinen abgeschlagenen Kopf zu den Oströmern worauf er ein fürstliges Goldgeschenk bekam .

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Die Hunnen kämpften auch mit dem Lasso.
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Als der Greutungen-Gote Radagaius mit ca 100.000 Leuten seines Volks , davon ca 20.000 Kämpfer , 406 vor den Hunnen nach Norditalien floh , sah das der weströmische Heermeister Stilicho nicht gerne . Daher hatte er den Uldin mit seinen Hunnen eingeladen und Jene haben dann für die Römer die germanischen Flüchtling niedergemacht . Im Winter 404/5 ist er mit seinen Reitern wieder am Balkan eingefallen. 408 hat er Thrakien gebrandschsatzt sich aber nach grosser Gegenwehr mit seinen Hunnen wieder zurückgezogen . Ab 409 hat man von Uldin nichts mehr vernommen . Wie groß sein Einfluss bei den Hunnen war und wieviele Stämme ihm folgten ist nicht bekannt .

Namentlich ist noch der Donatus bekannt , der im Donauraum sein Domizil gehabt haben soll und von den Oströmern ermordet wurde . Und in dem heutigen östlichen Ungarn soll 412/413 der Charaton das Kommando gefürt haben .

Die Brüder Oktar und Rua :

Unter den drei Brüdern , Oktar , Rua ( Ruga ) und Mundschuk waren die europäischen Hunnen und ihre Germanen unter einer Führung . Der Oktar war der Khan und hatte sein Lager im Westen an der unteren Theiss gehabt . Sein jüngerer Bruder Rua hat über die östlichen Hunnen von der unteren Donau aus geherrscht . Sein Lager befand sich etwa in der Gegend von Bukarest-Ploesti . Als 430 der Otkar an Völlerei verstarb hat sein Bruder Rua auch die Herrschaft im Westen angetreten . Zuerst herrschte er mit seinem Bruder von 425 bis 430 und bis 434/435 alleine .

Das Problem bei den Reiterreichen war , daß die Herrschaft immer lockerer wurde , je weiter die Stämme vom Herrscher weglebten . Als die Alanen von den Hunnen besiegt waren , wurden sie nicht vernichtet sondern es wurde ihnen ein Bündniss angeboten . Und so haben Sie weiterhinn unter ihren eigenen Häuptlingen gelebt und sind auf deren Raubzügen auch unter eigenen Schwadronen und bei Schlachten auch als eigene Panzerreiter mitgeritten .

[Bild: 220px-S%60Gwandl_vo_oan_Reitafiaschtn..JPG]
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Genauso haben es die Hunnen mit den verbliebenen Germanen gehalten . Stämme der Greutungen , Terwingen , Goten und Andere sind beim Boden und damit bei den Hunnen geblieben . Tradizionell haben Diese als Infanterie zu Fuß gekämpft und sie waren auch bei den Hunnen unter ihren eigenen Fürsten integriert . Da man die Germanen und die Alanen als Krieger und auch zur Sicherstellung brauchte werden sie sicherlich nicht von den Hunnen wirtschaftlich ausgepresst worden sein . Sie werden , wie alle Anderen auch , ihren Anteil an der Versorgung und ihren Kriegsdienst geleistet haben .

Mit den Raubzügen hat sich aber bei den Häuptlingen und Reiterführern ein Verlangen nach Luxus und Schmuck eingestellt . In ihrem riesigen Gebiet war zwar die Versorgung gesichert und auch die Metallverarbeitung auf einem hohen Stande . Da sie die Bernsteinstrassen kontrollierten und mittels Menschenraub von den Protoslawen und den Finno-Ugriern die Sklavenmärkte der Römer und Perser belieferten hatten sie regelmäßige Erlöse . Aber in Mitteleuropa waren die Gebiete ohne Bewohner die noch ( Kunst )- Handwerke ausübten . Vom Khan haben seine Grossen aber erwartet , daß er sie für ihre Treue und Gefolgschaft mit Geschenken bedenkt . Und Gols, Silber und Schmuck war halt nur bei den Römern zu holen . Und desswegen haben sie regelmäßig Raubzüge in den Balkan zu den Oströmern unternommen .

Mit Westrom hatte man zu der Zeit faßt ein partnerschaftliches Verhältniss gepflegt . Der Weströmische Patrizier und Heermeister Flavius Aëtius war als Jüngling Geisel . Zuerst bei den späteren Westgoten und anschließend bei den Hunnen . So lernte er sie besser kennen und konnte Kontakte knüpfen . Später brachte er es zum Curopalatus ( Oberster der Palastverwaltung ) und in jener Funktion wurde er vom Johannes , der 423 nach dem Tode vom weströmischn Kaiser Honorius nach der Herrschaft griff , gebeten ob Aëtius ihm dabei mit seinen hunnischen Kontakten nicht helfen könne . Als 425 Aëtius mit einem hunnischen Heer in Norditalien erschien , hatte man den Johannes schon um die Ecke gebracht , aber wegen der hunnischen Unterstützung gewann Aëtius sehr an Ansehen da er sofort gegen den Oströmer Asper eine Schlacht führte . Daraufhin wurde er zum weströmischen Magister Militum Gallia ernannt worden . Vom neuen Kaiser Valentinian III und seiner Familie wurde er sogar zum Comes ( Gefährten ) erhoben worden , weil er die Hunnen wieder nach Hause geschickt hatte . Aber sicherlich nicht mit leeren Händen .

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B 8: Mosaikbildniss der Gala Plazida.

Der Flavius Aëtius hat 429 in Gallien gegen die Westgoten und gegen die Franken Kämpfe geführt . Daraufhin wurde er zum mächtigsten Manne Westroms . Der Kaisermutter Galla Placida wurde daraufhin sein Einfluss zu Groß und holte desshalb aus Africa den Feldherren Bonifacius . Daraufhinn zog der Aëtius mit seinen Soldaten von Gallien nach Italien wo er sich Bonifacius stellte . Jene Schlacht verlor er und daher floh er mit seinen Leuten zu den Hunnen .

433 zog er mit gut ausgerüsteten Truppen , die meisten davon Hunnen , nach Ravenna . Mit jenen Truppen , als Druckmittel im Rücken , wurde er als oberster Millitärführer , praktisch als Regierungschef eingesetzt . Von beiden Hunneneinmärschen ist nichts von Plünderungen bekannt . Was bedeutet daß sie anderweitig entlohnt wurden . Da sie anschließend das westliche Panonien übernommen haben , nimmt man an daß Diese s ihnen als Dank überlassen hatte . Denn er war mehr am wohlhabenderen Italien und Gallien interessiert und weniger am armen Westpanonien .

Ab 430 haben die Römer in Gallien mit den Burgundern Probleme gehabt . Denn Jene wollten sich auch links des Rheins , zu den Belgern ausbreiten und waren davon nicht abzubringen , obwohl sie 435 von Flavius Aëtius geschlagen und zurückgetrieben worden sind . Daraufhin hat er 436 die Hunnen , da schon unter Bleda , dafür bezahlt daß Diese die Burgunder vernichten ( Nibelungenlied ).
Das Zeigt daß die Hunnen Ostrom ausgeplündert haben , von Westrom schon untern Rua ( Ruga ) , nur jährliche Geschenke gefordert haben und für Deren Kriegszüge gegen Bezahlung Truppen gestellt oder sogar für die Römer Kämpfe ausgefochten haben .

Rua ( Ruga ) :

Als sein Bruder Otgar verstarb hatt der Rua die alleinige Führung übernommen . Zu der Zeit wird er schon die meisten europäischen Hunnenstämme unter seiner Führung versammelt gehabt haben und man kann schon von einem hunnischen Großreich sprechen . Seine Neffen ( oder Söhne ? ) , den Bleda und den Attila hatte er , nebst Anderen , als Provinzkhane eingesetzt .

Als Khan war der Rua ein Fuchs . Mittels kleineren Überfällen hatte er Ostrom jährlich erpresst und Unsummen an Schmuck und Gold gefordert . 434, noch kurz vor seinem Ableben hatte er noch mit Ostrom den Vertrag von Margus ausgehandelt . In Jenem sich Ostrom verpflichtete , einen jährlichen Tribut an die Hunnen zu bezahlen . Alljährlich 700 Pfund Gold , das sind etwa 350 Kg . In jenem Vertrag wurde auch den Hunnen der unbeschränkte Zugang zu den römischen Marktplätzen gewährt . Damit sie selbst einkaufen und mit ihren Erzeugnissen und Waren handeln können . Auf diesen Passus hatte Rua besonders bestanden , weil er dadurch die wirtschaftliche Lage der einfachen Hunnen und Germanen verbessern wollte . In jenem Vertrag wurde auch festgelegt welche Beträge die Römer für die verschleppten gewöhnlichen Leute , zwecks Freikauf bezahlen mußten . Für jede Person den doppelten Jahressold eines gewönlichen römischen Soldaten . Er hatte es nicht mehr erlebt , aber die Gelder und das Gold kamen seinen Nachfolgern dem Bleda und dem Attila zugute . Als Rua verstarb wurde sein Tod in Byzanz als Wunder gefeiert . Da haben sie noch nicht geahnt daß sie mit Attilla aus der Dachtraufe in den vollen Regenguß kommen werden .

Alle Bilder aus Wikipedia : Urheber :

B1 : Stw
B2 : Peter d'Aprix
B3 : Korisios
B4 : Korisios
B5 : Ulpiano Checa (1860-1916)
B6 : Peter Johann Nepomuk Geiger (1805–1880)
B7 : Luki
B8 : Antikes Mosaik
B9 : William R. Shepherd (1871-1934)


Teil II folgt, luki.
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05.10.2013, 23:36
Beitrag: #18
RE: Die Hunnen
(04.10.2013 20:23)Luki schrieb:  Als Söldner :

Die Hunnen hatten zu jener Zeit keine gemeinsame Führung . So haben einige Stämme im oströmischen Reich geplündert . Andere Hunnen haben aber derweil als römische Söldner im Westen gegen Germanen gekämpft . Weil sie keine zentrale Führung hatten , wurden sie von den Römern gegen rebelierende Feldherren aber auch gegen andere Hunnen eingesetzt .

Stimmt, das Aethius Hunnen in seinem Dienst hatte (bevor er gegen Attila kämpfte) ist allgemein bekannt. Doch vermutlich hat z.B. auch der erfolgreiche Mitkaiser und Feldherr Constantius III Hunnen in seinem Dienst, was eine Erklärung für den einen oder anderen schnellen Erfolg ist.
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30.10.2013, 01:19
Beitrag: #19
Hunnen unterm Attila II.
Attila

Als Ruha 434 verstorben war hat Attilas älterer Bruder Bleda dessen Stelle im Westen des Hunnenreiches eingenommen . Attila aber als sein untergebener Teilherrscher im Osten , an der unteren Donau. Überliefert ist , daß de Beiden die Söhne vom zweiten Bruder Ruas (Ruga) waren , der Mundschuk hieß . In zwei Berichten wurde aber geschrieben daß sie aber die Söhne Ruas waren . Das wird sich heute nicht mehr klären lassen und ist auch nicht mehr wichtig , wessen Söhne die Beiden waren . Von den beiden Brüdern an ist die Geschichte der Hunnen so halbwegs gesichert überliefert . Beide waren sicherlich schon unter ihren Vorgängern als Provinzkommandeure eingesetzt .

Bleda kämpfte im Westen noch für die Weströmer ( z.B.: gegen die Burgunder ) , aber sonst war er mehr mit der Situation für die Hunnen zufrieden . Die jährlichen Tribute hatten ihm gereicht . Sein jüngerer Bruder Attila , war aber ein geborener Machtmensch . Er hatte ja gesehen was unter Ruas alleiniger Führung für die Hunnen möglich war . Um den Jahreswechsel 444/445 is dann der Bleda umgebracht worden . Wie das genau vonstatten ging ist nicht bekannt . Es gibt da die unterschiedlichsten Überlieferungen . Aber vermutlich hatte dabei der Attila seine Hände im Spiel . Und von da ab war Attila der einzige Führer der meisten Hunnen . Einige Stämme und Reitergruppen haben sich daraufhinn zu den Oströmern abgesetzt und wurden von diesen mit offenen Armen empfangen .


[Bild: 220px-Huns450.png]

Aus Wikipedia ; Urheber : Slovenski Volk
Größer :
https://bar.wikipedia.org/wiki/Datei:Huns450.png

Der Attila wurde in den Jahren von 395/400 ? geboren worden . Die verschiedenen Angaben variieren von 395 bis 400. Also war er zum Jahreswechsel 344/345 , als er die Alleinherrschaft übernahm, schon 49/50 ( 44/45) Jahre alt . Er verlegte seinen Regierungssitz sofort in dieTheissebene . Das war taktisch sehr geschickt , den von dort war es für Reiterheere , nicht allzu weit in den Balkan und nach Italien runter . Und auch die west - östligen Handelswege ( Donau ) gingen dort vorbei .

Von den späteren Historikern wird er bis Heute verteufelt . Der einzige oströmische Historiker Priscus hat Attila realistisch geschildert . Priscus wurde als Unterhändler mit einer oströmischen Delegation zu den Hunnen Mitgeschickt und lernte Attila persönlich kennen .

Er hat ihn als nicht zu groß gewachsen aber mit breiten Schultern und gelblich-brauner Haut geschildert .
Mit einem herrischen und gebieterischen Auftritt , aber auch mit einem etwas schütteren Bartwuchs .
Priskus hat ihn aber auch als nicht jähzornigen sondern als wohlüberlrgten Menschen beschrieben . Der zwar Wutausbrüche zeigte, die aber nach Priscus meinung eingeplant waren und seine Umgebung einschüchtern sollte . Die er aber anschließend mid wohlüberlegten Geschenken oder Vertragsnachlässen wieder beruhigt hatte . Den Attila beschrieb er auch so , daß Jener bei Verhandlungen jederzeit das Heft in der Hand hatte und die Theatralik bewußt eingesetzt habe .


Attila solle für Bittsteller immer ein offenes Ohr gehabt haben und seinen Fürsten soll er immer ein treuer Freund gewesen sein .
Zu seinem engsten Beraterkreis gehörten neben einigen Hunnen auch der Gepidenkönig Ardarich und der Ostgotenkönig Valamar .
Sein engster Berater war der Skire Edekon und sein Sekretär war der Römer Orestes .

Und eigenartigerweise hatt der Attila mehr Verhandlungen als Kriegszüge geführt . Es haben sogar Römer , freiwillig unter den Hunnen gelebt . In seinem Reich hatte es religiöse Freiheit gegeben . Jeder konnte an den Gott oder Götter glauben den er verehrte . Selbst war der Attila dem Schamaismus zugetan .

Vom Priscus ist auch eine Beschreibung von Attilas Residenz überlisfert . Sie thronte auf einer Anhöhe die per Palisadnzaun umkranzt war . Mittendrinnen der Königssitz , nochmals mit Palisaden umzäunt . Die Holzhäuser standen auf Steinfundamenten . In den Häusern waren die fugenlos verarbeiteten Holzwänden mit fein geknüpften farbenprächtigen Teppiche behangen .

Die Königsempfänge in der großen hölzernen Halle hat Priscus so geschildert .
Attila saß auf einem erhöhten Thron , gegenüber des Eingangs und die Gäste nahmen vor ihm im Halbkreis Platz . Sie wurden mit Wein und Braten bewirtet . Die Gäste und seine Fürsten speisten von Silbertellern und tranken aus Goldpokalen . Auch waren seine Großen prunkvoll gewandet . Attila selbst trug ein einfaches Gewand und trank aus einem Holzbecher . Da soll noch jemand sagen daß der Attila kein natürliches Gespür für Psychologie gehabt haben .

Da ja der Attila einige Zeit als Geisel bei den Römern lebte , hatte er sicherlich gewußt wie er die Römer bei Verhandlungen zu behandeln hatte .
Als Geisel soll er mit den Jüngligen Geiserich ( Wandale ) und Lauderich ( Gepide ) zu der Zeit in Rom gelebt haben , als die Westgoten unter Alarich August 410 die heilige Stadt erobert hatten .

Sein Name Attila , unter dem man ihn heute kennt , war kein hunnisches Wort . Für die Bedeutung des Namens gibt es zwei Erklärungen. Die Eine wäre , daß sie aus dem Gotischen kommen solle und Väterchen bedeute .
Ob sich solch ein verniedlichender Name für einen Autokraten geziemt hätte ? .
Der zweite Erklärung kommt aus den alten Türkisprachen und da würde der Name Attila " grenzenlose Macht " bedeuten . Was schon eher zu solch einem gefürchteten Herrscher paßen würde .

Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag Cool
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30.10.2013, 09:49
Beitrag: #20
RE: Hunnen unterm Attila II.
(30.10.2013 01:19)Luki schrieb:  Ob sich solch ein verniedlichender Name für einen Autokraten geziemt hätte ? .
Klar doch passt das. "Väterchen Zar" oder "Väterchen Stalin" waren im Russischen gängige Bezeichnungen. Auch der Spitzname "Mutti" für Angela Merkel ist ähnlich zu werten.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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