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In 20 Tagen ist alles vorbei...Geschichte der Weltuntergänge
02.12.2012, 20:33
Beitrag: #1
In 20 Tagen ist alles vorbei...Geschichte der Weltuntergänge
In 20 Tagen ist alles vorbei., am 21 Dezemer läuft der Maya-Kalender ab und damit ist wieder mal ein Weltuntergang angesagt-der wievielte eigentlich ?

Ein Grund ,mal die Geschichte der Weltuntergänge zu untersuchen und die Motivation und die historischen Bedingungen und Folgen ,die die Postulation solcher Szenarien hatte.

Fast alle Religionen haben Weltuntergangs- und Apokalypseszenarien im Fundus angefangen vom Gilgameschepos über die biblische Sintflut und die Apokalypse des Johannes bis zum Ragnarök der alten Germanen.
Und mit diesen Grundlagen erfolgten immer wieder Untergangspro-
phezeihungen:

70 nChr
durch die Zerstörung des jüdischen Tempels durch die Römer
250.nChr.
Montanus, ein Sektenführer lehrte , dass das himmlische Jerusalem zwischen zwei Dörfern in Phygien Wirklichkeit werden würde.
500 n.Chr.
Der Gegenpapst Hippolytus lehrte : '500 Jahre werden nach der Geburt Christi noch vergehen, dann wird das Ende gekommen sein.'
800nChr
viele christliche Propheten datierten das Ende auf 800 n. Chr.
979 n.Chr.
nach Berechnungen des Mönches Abbo von Fleury,war 979 alles zu Ende
992 n.Chr.
In diesem Jahr fielen Mariä Verkündung und Karfreitag zusammen - Geburt und Tod
31. 12. 999
Papst Sylvester II verkündete, dass um Mitternacht des 31. Dezember 999 die Welt untergehen würde. In der christlichen Welt brach eine Massenhysterie aus,
1000 n.Chr.
Gemäß der Apokalypse des Johannes wird Satan von seinen Ketten befreit, wenn die tausend Jahre gehen zu Ende.. K
1169 n.Chr.
Alle Planeten waren in einem einzigen Sternbild - der Waage - versammelt,was den Weltuntergang einleiten sollte:
1186
Johannes von Toledo sagte im Jahr 1179 voraus, dass der Weltuntergang sieben Jahre später, also im Jahre 1186,stattfinden sollte. Denn im September dieses Jahres standen sämtliche Planeten im Zeichen der Waage
1254
Friedrich II. beweist, dass der Papst Innocent IV der Antichrist ist, da sich die Buchstaben seines lateinischen Names zu 666 aufaddieren lassen. Anzeichen für den Weltuntergang
1260
Joachim of Fiore lehrte, dass der Messias wieder erscheinen würde, da die Erde sieben Phasen durchlaufen hätte.
Februar 1420
Mitte Februar des Jahres 1420 sollte nach der böhmischen Taboriten-Bewegung Christus erneut auf der Erde erscheinen und den Weltuntergang einleiten
1500
Girolamo Savonarola, predigte, daß der Weltuntergang im Jahre des Herrn 1500 stattfinde
01.02. 1524
an diesem Datum trafen sich die Planeten Jupiter, Saturn und Mars im Sternbild der Fische - ein sicheres Zeichen für eine Sintflut.
1532
Das Jahr 1532 war das erste Jahr, in dem Martin Luther die Welt untergehen ließ.Für die Jahre 1538 und 1541 verkündete er das nochmals,dann ließ er es bleiben.
19.10.1533
Pfarrer Michael Stifel ,späterer Professor für Mathematik an der Universität Jena .und Erfinde der Vorläufer der Logarithmentafeln berechnet den Weltuntergang für den 19. Oktober 1533 um 8 Uhr früh .
1650
Nach Berechnungen der '5 Monarchen' sollte der Weltuntergang im Jahre 1650 beginnen.
1666
Die Zahl 1666 ist die Summe aus den Zahlen 1000 (Apokalypse) u. 666 (Zahl des Tieres)
1692
Der päpstliche Legat und Kardinal Pierre d'Ailly sagte 1419 das Weltende für 1692 voraus



. .



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02.12.2012, 20:35
Beitrag: #2
RE: In 20 Tagen ist alles vorbei...Geschichte der Weltuntergänge
Und ab dem 19.Jahrhundert ging es dann richtig los:

1800
Die katholische Prophetin Suzette Labrousse sah im Jahre 1790 den Weltuntergang voraus und datierte ihn auf das Jahr 1800.
1814
Miss Southcott, eine 64 jährige Jungfrau und Teilzeitwahrsagerin, bekannt, das sie schwanger sei und den neuen Messias, den Shiloh, zur Welt bringen würde. Kurz nach seiner Geburt würde die Welt untergehen
21.03.1843
Von zahlreichen Theologen wurde aufgrund des 8. u. 9. Kapitels des biblischen Buches Daniel dieses Weltuntergangsdatum ermittelt.
21. 03. 1844
William Miller, amerikanischer Babtistenprediger und Gründer der Adventisten berechnet den Weltuntergang für den 21. 03. 1844
1864
Der britische Prediger Rev. Edward Irving sagte den Weltuntergang für das Jahr 1864 voraus. Aus seiner Anhängerschuft ging später die Neuapostolische Kirche hervor.
1874
Im Jahre 1874 sollte für die Zeugen Jehovas nach Aussagen ihres Gründers Charles Taze Russell die Welt zum ersten Male untergehen. Aber da sie sich gegen Ende des Jahres noch immer drehte, verlegte er den Weltuntergang rasch auf den 1. Oktober 1914.
1891
Am 14. Februar 1835 predigte Joseph Smith, der Gründer der Mormonen, auf einer Versammlung:den Weltuntergang für 1891
1901
Der Pfarrer Michael Baxter, Herausgeber des 'Christian Herald', verkündete 1889 dass 1901 die Welt untergehen würde.
17.05.1910
Im Mai 1910 näherte sich der Halleysche Komet zum 27. Male seit seiner ersten Beobachtung der Erde.
1914
Für die Zeugen Jehovas geht schon wieder mal die Welt unter. Das Datum berechneten sie aus dem Buch Daniel, Kapitel 4.
1925
Ein weiteres Jahr, in dem für die Zeugen Jehovas die Welt untergehen sollte.
1953
In seinem Buch "The Great Pyramid, Its Divine Message" sagte David Davidson den Weltuntergang für das Jahr 1953 voraus.
1957
Nach Auffassung des kalifornischen Pastors Mihran Ask sollte im Januar 1957 der große Kampf zwischen Gut und Böse stattfinden.
22. April 1959
Anhängern der Davidaner-Sekte warteten vergeblich auf die Ankunft des Messias.
1960
Der schottische Astronom Piazzi Smyth veröffentlichte 1860 ein Buch über Pyramidenforschung und schrieb dort,daß in den Abmessungen der Pyramiden Botschaften über einen Weltuntergang im Jahr 1960 versteckt sind.Im gleichen Jahr warteten die Mitglieder der Sekte des Bruder Emman am Fuße des Montblanc vergeblich auf das Ende der Welt.
04.02.1962
Weltuntergang nach der Prophezeiung von Sybille von Prag
1969
Für Charles Manson stand es fest, dass die Welt im Jahre 1969 untergehen würde.
1973
Moses David, der Gründer der Sekte 'Die Kinder Gottes' glaubte, dass 1973 ein Komet die Erde treffen und alles Leben vernichten würde.
1975
Für die Zeugen Jehovas geht schon wieder mal die Welt unter.
1978
Jim Jones, Messias der Volkstempler verkündet den Weltuntergang
Massenselbstmord seiner Fans im Dschungel von Guyana
1981
Die 'Lighthouse Gospel Tract Foundation' aus Arizona ,der Evangelist Bill Maupin und der Fernsehprediger Arnold Murray sahen den Weltuntergang voraus.
1982
Wim Malgo, der Gründer des Missionswerks Mitternachtsruf, terminierte aus astrologischen Gründen das Weltende auf den Frühling 1982
1984
Bhagwan Shree Rajneesh sagt das Weltende für die Jahre 1984-1999 voraus
1988
Da nach der Gründung Israels (1948) eine Generation (40 Jahre) vergangen war legte der christliche Fernsehkanal 'Trinity Broadcasting Network' den Weltuntergangstermin auf 1988 fest.
Ebenso der amerikanische Prophet Charles Taylor,Wim Malgo und Norbert Lieth vom Missionswerk Mitternachtsruf ,Paul Kuhn, religiöser Leiter der Michaelsvereinigung ,Hart Armstrong, Vorsitzender der 'Christian Communications' ,
1990
die militante Sekte "Summit Whitehouse, Church Universal and Triumphant " sagt das Weltende für 1990 voraus
1992
Lee Jang Rim, Führer der südkoreanischen Tami Mission Church
legte den Weltuntergang auf den 28. Oktober 1992
1993
Maria Tsvyguna, Führerin der radikalen russischen Sekte 'Große Weiße Bruderschaft', erkor sich selbst zum Messias Maria Devi Christos und legte den 24. November 1993 als Weltuntergangstermin fest.
1994
Im Jahre 1994 sollte für die Sonnentempler die Welt untergehen. Sektenmitglieder begingen mehrere Gruppeselbstmorde
1996
der Erzbischof Ussher of Armagh verkündigte im Jahre 1659 den Weltuntergang für 1996.
1997
Dan Miller & Bob Wadsworth vom 'Biblischen Astronomischen Nachrichtenblatt' legte den 10. April 1997 als Weltuntergangstermin fest .
Gleiches taten diverse Zahlenmystier,weil die magische Zahl 1331 addiert mit der 666 ergibt 1997
1998
Mitglieder der taiwanesischen christlich-buddhistischen Sekte 'God's Salvation Church' in Garland, Texas, gingen davon aus, das Gott am 25. März auf Kanal 18 in Garland eine Fernsehansprache halten und damit das Weltende einläuten würde
Bob J.R. Dobbs, Führer und Hohepriester der 'Curch of the SubGenius' ,Natalia de Lemeny-Makedonova ,die Sekten House of Yahweh und 'Centro' sagten ebenfalls das Ende der Welt für das Jahr 1998 voraus.
Außerdem steht in der Offenbarung des Johannes: 'Wer Verstand hat, berechne den Zahlenwert des Tieres -- seine Zahl ist 666... und 666+666+666=1998
1999
Weltuntergangs-Stichtag der 'Adventisten,derGod's Salvation Church ,der Ashtar-Command-Vereinigung ,von Joseph Kibweteere, Anführer der 'Bewegung für die Wiedereinsetzung der Zehn Gebote Gottes' ,dem Bibelexperte' Dotson Meade , Uriella, Führerin der Sekte 'Fiat Lux, und von Nostradamus -Michel de NotreDame himself sowie der Fatima-Botschaft und der Weissagungen des Malachias .
2000
Weltuntergangs-Stichtag der Wessager Jack van Impe , Elisabeth Tessier ,Edgar Cayce,Jeanne Le Royer,Bischof Hugh Latimer ,Sir Isaac Newton ,Monte Kim Miller,Vater Gobbi, Geistlicher der Marienbewegung ,Hal Lindsey ,Hans Jürgen Ewald, und natürlich sind das Missionswerk Mitternachtsruf und die Zeugen Jehovas auch mit dabei.
2002
Weltuntergangs-Stichtag des Wessagers Reverend J.S. Malan
2003
Weltuntergangs-Stichtag des Wessagers Häuptling Black Eagle Malachi
2005
Weltuntergangs-Stichtag des Wessagers George Curle
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02.12.2012, 20:37
Beitrag: #3
RE: In 20 Tagen ist alles vorbei...Geschichte der Weltuntergänge
Und für 2012 hatten wir echte Highlights:
2012
Michael Drosnin, Autor des umstrittenen Buches 'Der Bibelcode', glaubt, in den 5 Büchern Mose eine geheime Botschaft entdeckt zu haben, aus der hervorgeht, das im Jahr 2012 ein Komet auf der Erde einschlagen und alles Leben vernichten wird.
Die Seherin Sakina Blue Star interpretierte die Sagen der Hopi-Indianer entsprechend
Und natürlich der Maya-Kalender
Die Maya hielten dieses Jahr für das Ende ihre letzten Zykluses, danach wird die Welt vergehenund zwar am 21.12.2012.:. Die Venus geht im Westen unter, die Pleijaden gehen im Osten auf, gleichzeitig geht die Sonne unter, dafür geht der Orion auf.
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02.12.2012, 20:43
Beitrag: #4
RE: In 20 Tagen ist alles vorbei...Geschichte der Weltuntergänge
Die Fragen,die sich hieraus ergeben und die ich hier mit Euch diskutieren will sind :

Welche historischen Auswirkungen hatten diese Untergangs-Szenarien ?

Gibt es gemeinsame Merkmale dieser Szenarien und ihrer Protagonisten.?

Welche historischen und sozialen Voraussetzungen begünstigen das Entstehen und die Akzeptanz solcher Apokalypsos-Szenarien ?
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02.12.2012, 22:10
Beitrag: #5
RE: In 20 Tagen ist alles vorbei...Geschichte der Weltuntergänge
Freue mich das du ein Thema dazu aufgemacht hast, ich wollte schon ein Thema über Weltuntergänge aufmachen, wusste aber noch nicht recht wie das genau aussehen sollte.
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02.12.2012, 22:13
Beitrag: #6
RE: In 20 Tagen ist alles vorbei...Geschichte der Weltuntergänge
(02.12.2012 20:43)zaphodB. schrieb:  Die Fragen,die sich hieraus ergeben und die ich hier mit Euch diskutieren will sind :
Welche historischen Auswirkungen hatten diese Untergangs-Szenarien ?

Ein hier noch nicht genanntes Weltuntergangsszenario ist das mancher schwäbischen Pietisten des 18. Jahrhunderts.

Eine historische Auswirkung war, dass die in nennenswertem Umfang in das damalige zaristische Russland zogen. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts hinein.
Denn der Herr kommt beim Weltuntergang aus dem Osten. Und umso früher, je weiter man im Osten bei der Ankunft des Herrn ist, desto kürzer ist der Aufenthalt im Jammertal.

Was die letzten Jahrzehnte aus Russland wieder nach Deutschland gekommen ist, sind zum Teil Nachkommen dieser Leute.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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02.12.2012, 22:17
Beitrag: #7
RE: In 20 Tagen ist alles vorbei...Geschichte der Weltuntergänge
(02.12.2012 20:35)zaphodB. schrieb:  Und ab dem 19.Jahrhundert ging es dann richtig los:
1999
Weltuntergangs-Stichtag der 'Adventisten,derGod's Salvation Church ,der Ashtar-Command-Vereinigung ,von Joseph Kibweteere, Anführer der 'Bewegung für die Wiedereinsetzung der Zehn Gebote Gottes' ,dem Bibelexperte' Dotson Meade , Uriella, Führerin der Sekte 'Fiat Lux, und von Nostradamus -Michel de NotreDame himself sowie der Fatima-Botschaft und der Weissagungen des Malachias .
2000
Weltuntergangs-Stichtag der Wessager Jack van Impe , Elisabeth Tessier ,Edgar Cayce,Jeanne Le Royer,Bischof Hugh Latimer ,Sir Isaac Newton ,Monte Kim Miller,Vater Gobbi, Geistlicher der Marienbewegung ,Hal Lindsey ,Hans Jürgen Ewald, und natürlich sind das Missionswerk Mitternachtsruf und die Zeugen Jehovas auch mit dabei.
....


1999 kann ich mich noch an eine Weltuntergangsstimmung bei der Sonnenfinsternis die man damals sah erinnern - sogar manche Zeitungen machten da künstlich ein bisschen ein Theater-soweit ich mich erinnern kann war das doch auch noch irgendeine Nostradamus-Prophezeiung.

2000 hatten nicht nur die von dir erwähnten eine Panik, da gab es doch auch noch die Geschichte mit den Computern die das 00 nicht verkraften und deshalb massenweise ausfallen werden (was dann aber nicht passierte).
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02.12.2012, 22:26
Beitrag: #8
RE: In 20 Tagen ist alles vorbei...Geschichte der Weltuntergänge
(02.12.2012 20:43)zaphodB. schrieb:  Welche historischen Auswirkungen hatten diese Untergangs-Szenarien ?

Einer der führenden schwäbischen Pietisten des 18. Jahrhunderts war Albrecht Bengel
aus wiki:
Zitat:Johann Albrecht Bengel (* 24. Juni 1687 in Winnenden; † 2. November 1752 in Stuttgart) war ein schwäbischer lutherischer Theologe und ein Hauptvertreter des deutschen Pietismus.
./.
1740 erschien die Erklärte Offenbarung Johannis, worin er aus Offb 20 EU in chiliastischer und postmillenaristischer Manier den Beginn des ersten eschatologischen Millenniums (Zeitraums von tausend Jahren) für den 18. Juni 1836 berechnete. Bengel vertrat in der Eschatologie einen Dischiliasmus, d. h. die Auffassung, dass der persönlichen Wiederkunft Christi und dem Jüngsten Gericht ein Zeitraum von zweimal (griech. „dís“) tausend Jahren (vgl. griech. „dischília éte“ = 2000 Jahre) vorausgehen sollte. 1742 veröffentlichte er den lateinischen Gnomon Novi Testamenti, einen um Genauigkeit bemühten Kommentar zum Neuen Testament, der den wahren Sinn des Textes aufschließen, aufzeigen sollte („Gnomon“ bedeutet „Zeiger“).

Noch lange nach seinem Tod wirkten die Gedanken Bengels in Württemberg nach. Beispielsweise wurde auch Johann Tobias Beck von ihm geprägt. Freilich wurden sie von einem Teil seiner Anhänger stark umgedeutet. Der Akzent wurde bei diesen im Anschluss an Offb 19 EU auf die dem Beginn des ersten Jahrtausends vorausgehenden Gerichte gelegt, und sie gingen im Gegensatz zu Bengel von einer persönlichen Wiederkunft Christi im Jahre 1836 aus. Als im frühen 19. Jahrhundert Missernten und Fehlherbste auftraten und Württemberg in eine schwere Krise stürzte, schienen sich solche Erwartungen zu erfüllen. Deshalb kam es 1816/17 zu einer starken Auswanderungsbewegung in den Kaukasus, das damalige Südrussland (siehe auch Kaukasiendeutsche). Da Palästina wegen der osmanischen Herrschaft nicht zugänglich war, wollte man dem wiederkommenden Christus wenigstens ein Stück weit entgegen ziehen. Aber 1836 blieb die erwartete Wiederkunft aus.

Seine Ideen wirken auf die eine oder andere Art und Weise bis heute in der Evangelischen Landeskirche Württembergs und beeinflussen Handeln und Denken sehr vieler Schwaben bis heute.
Teilweise bewusst, überwiegend aber eher unbewusst.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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02.12.2012, 22:46
Beitrag: #9
RE: In 20 Tagen ist alles vorbei...Geschichte der Weltuntergänge
Hier eine reale Folge des Bengelschen "Endzeitglaubens"

[Bild: 170px-Deutsches_Uhrenmuseum_2069.jpg]
Zitat:Beschreibung
Deutsch: Doppelglobusuhr (um 1785) von Philipp Matthäus Hahn (Entwurf) und Philipp Gottfried Schaudt (Ausführung) (Deutsches Uhrenmuseum, Furtwangen; Inv.-Nr. 43/0001)
English: Double-globe clock (c. 1785) by Philipp Matthäus Hahn (design) und Philipp Gottfried Schaudt (production) (Deutsches Uhrenmuseum, Furtwangen; inventory no. 43/0001)
Datum 26. September 2009
Quelle Eigenes Werk
Urheber Flominator (talk)
Genehmigung
(Weiternutzung dieser Datei)

Own work, copyleft: Multi-license with GFDL and Creative Commons CC-BY-SA-3.0 and older versions (2.5, 2.0 and 1.0)

eine Weltzeitmaschine des Ph. Matthäus Hahn

wieder aus Wiki:
Zitat:Nach dem Studium arbeitete er in Lorch als Hauslehrer. Seine erste von mehreren Anstellungen als Vikar erhielt er 1761 in Breitenholz. 1764 wurde er Pfarrer in Onstmettingen, dem heutigen Stadtteil von Albstadt. Hier entstanden (unter der Mitwirkung Philipp Gottfried Schaudts) seine ersten Neigungswaagen und Weltmaschinen. Bei den Weltmaschinen handelt es sich z. B. um das „Nürnberger Modell“, eine Uhr mit Kalender, die die Zeit bis zur Apokalypse anzeigen, sowie synchronisierte helio- und geozentrisches Orreries enthalte

Ph. Matthäus Hahns Bedeutung wird außerhalb Württembergs eigentlich bis heute verkannt. Er hat es nicht mal ins Lexikon geschafft.

Dabei geht, was an Feinmechanischer Industrie auf der Südwestalb zu finden ist, und es ist nicht wenig, auf Hahns Wirken zurück. Und sein Bemühen die Apokalypse zu berechnen.

Nur ein Beispiel:
http://www.bizerba-openworld.com/cms/deu...nehmen.php

Es wird kaum einen Supermarkt, kaum eine Metzgerei weltweit geben, in der nicht eine Bizerba-Waage steht. Als Folge von Hahns Entwicklung der Neigungswaage, als "Abfallprodukt" seiner Weltmaschine.


Jaaa, ich weiß, die Frage war viel philosophischer gestellt.
Aber hier haben wir eine handfeste reale Folge des Endzeit-Denkens schwäbischer Pietisten.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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02.12.2012, 23:13
Beitrag: #10
RE: In 20 Tagen ist alles vorbei...Geschichte der Weltuntergänge
Suebe,dass die Schwaben ihren eigenen Weltuntergang haben müssen war mir schon klar,Big Grin
Aber die Begründung für die Ostkolonisation war mir neu, interessiert mich allerdings sehr.
Denn wie Du weißt zog ja ein Zweig meiner Sippe 1810 mit Sack und Pack von Calw in die Steppe hinter Odessa und nach Bessarabien. Die dortigen Siedlungen mit Namen wie "Gnadenthal" verweisen ebenfalls stark auf pietistische Wurzeln.
Allerdings erfolgte 1898 ,als der Zar die versprochenen Privilegien widerrief , von dort eine Massenauswanderung nach den USA/N.D., also nach Westen.
Ich nehm mal an ,die vielen amerikanischen Sekten,die Weltuntergangsprognosen aufstellen , haben dann teils auch schwäbische WurzelnWink .

WDPG, die Geschichte mit den Computern zählt zu einer speziellen Art, ich würde sie mal naturwissenschaftlich-technischen Apokalypsen nennen, die im Gegensatz zu den religiös begründeten auf einem realen naturwissenschaftlichen oder technischen Kernproblem beruhen und dieses zu einem existenzbedrohenden ,globalen Szenario entwickeln.
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02.12.2012, 23:55
Beitrag: #11
RE: In 20 Tagen ist alles vorbei...Geschichte der Weltuntergänge
Die gute alte Bizerba-Waage ein Abfallprodukt des Armageddon, und ein positives obendrein-man lernt doch immer wieder was dazu.:yes:
Leider waren die Auswirkungen nicht immer so positiv,wie die diversen Massenselbstmorde durchgeknallter Sekten zeigen.

Aber solche Prophezeihungen hatten auch wirkungen auf die praktische Politik:
Der von Johannes von Toledo für 1186 vorausgesagte Weltuntergang löste in Europa eine Massenhysterie aus. In Deutschland grub man allenorts Unterstände, der Erzbischof von Canterbury ordnete ein dreitägiges Fasten an, um Britannien auf das jüngste Gericht vorzubereiten und der Kaiser von Byzanz ließ alle Fenster seines Palastes vermauern . und stellte jegliche Regierungstätigkeit vorübergehend ein. Dies gab z.B. dem neuen Bulgarenreich die Zeit sich zu konstituieren.

Und der Beweis friedrichs II, dass der Papst Innocent IV der Antichrist ist, da sich die Buchstaben seines lateinischen Names zu 666 aufaddieren lassen. und daher die Apokalypse bringt ist schon hohe Politik.
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03.12.2012, 15:36
Beitrag: #12
RE: In 20 Tagen ist alles vorbei...Geschichte der Weltuntergänge
(02.12.2012 23:13)zaphodB. schrieb:  Suebe,dass die Schwaben ihren eigenen Weltuntergang haben müssen war mir schon klar,Big Grin
Aber die Begründung für die Ostkolonisation war mir neu, interessiert mich allerdings sehr.
Denn wie Du weißt zog ja ein Zweig meiner Sippe 1810 mit Sack und Pack von Calw in die Steppe hinter Odessa und nach Bessarabien. Die dortigen Siedlungen mit Namen wie "Gnadenthal" verweisen ebenfalls stark auf pietistische Wurzeln.
Allerdings erfolgte 1898 ,als der Zar die versprochenen Privilegien widerrief , von dort eine Massenauswanderung nach den USA/N.D., also nach Westen.
Ich nehm mal an ,die vielen amerikanischen Sekten,die Weltuntergangsprognosen aufstellen , haben dann teils auch schwäbische WurzelnWink .

Ja, ganz sicher.
Wobei sie zum größeren Teil direkt in die USA sind.
In den 20ern und wieder nach dem 2. WK wurden Beziehungen und Verbindungen wieder aufgefrischt.
Äußeres Zeichen: die Methodisten sind in Württemberg Mitglied der ev. Landeskirche.

(02.12.2012 23:55)zaphodB. schrieb:  Die gute alte Bizerba-Waage ein Abfallprodukt des Armageddon, und ein positives obendrein-man lernt doch immer wieder was dazu.:yes:

Die "gute alte" .....sag das mal in Balingen....Big Grin

Haushahn der Aufzughersteller geht übrigens ebenfalls auf Hahn zurück, gehörte sogar bis vor wenigen Jahren der Familie Hahn.
Es wird das Hahnsche Planetengetriebe verbaut, ebenfalls aus der Weltuhr.

Der Zusammenhang zwischen Pietismus und Geschäftstüchtigkeit ist übrigens unübersehbar.

Die Erklärung dafür kann man übrigens schon bei Luther lesen, und hat Ministerpräsident Kretschmann vor kurzem mal wieder vor laufenden Kameras ausgesprochen.

"Aus einem verzagten Allerwertesten kann kein fröhlicher Furz kommen"

Der Pietist verzagt nicht, auch Angesichts des Weltuntergangs weiß er sich mit seinem Schöpfer im Reinen.
Er schließt nicht die Augen und vermauert nicht die Fenster seines bescheidenen Heimes. Er macht weiter und ist guter Dinge.


Liege ich so richtig zu deiner Fragestellung? Sind das die Antworten die du erwartest?
Aber ganz ohne Jux, so ein Denken über zweieinhalb Jahrhunderte zieht tiefe Furchen und hat Auswirkungen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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03.12.2012, 16:08
Beitrag: #13
RE: In 20 Tagen ist alles vorbei...Geschichte der Weltuntergänge
Solche "Erweckungsbewegungen" nahmen zeitweise den Charakter einer Massenhysterie an. Dazu noch ein einer Zeit wo der "Schwarze Tod" wirklich ganze Landstriche veröden ließ und ausgerechnet da spielte auch noch das Klima verrückt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Flagellanten

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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03.12.2012, 17:29
Beitrag: #14
RE: In 20 Tagen ist alles vorbei...Geschichte der Weltuntergänge
In der Neuzeit gab und gibt es Spekulationen über einen möglichen Weltuntergang im Bereich der katholischen Mystik - wenn man das als Mystik bezeichnen möchte - vor allem auch im Zusammenhang mit Marienerscheinungen und damit verbundenen Prophezeiungen der Mutter Gottes.

Teilweise wurde Spekulationen auch vom Vatikan durch eine gewisse "Geheimhaltungspolitik" begünstigt, etwa bei der sog. dritten Prophezeiung von Fatima. Zwar wurde sie vor ca. 10 Jahren vom damaligen Kardinal Ratzinger feierlich "enthüllt", allerdings halten sich bis heute Gerüchte, es sei nur ein Teil der Botschaft bekannt gemacht worden, das dicke Ende würde immer noch vom Vatikan unter Verschluss gehalten.

Um es kurz zum machen. Bei der Marienerscheinung wurde eine Botschaft übermittelt, die sich in drei Teile gliedert. Lange Zeit wurden nur die ersten beiden Teile öffentlich gemacht.
Die erste Offenbarung enthält eine Vision der Hölle, die zweite gilt als Ankündigung des Zweiten Weltkriegs. Die dritte Prophezeiung wurde von der Kirche lange Zeit geheim gehalten, so dass sich viele Legende um sie rankten. Es wurde über eine Ankündigung des Weltuntergangs spekuliert, von einer Prophezeiung die so schrecklich sei, dass man sie den Menschen nicht zumuten wolle.
Wie gesagt, vor einigen Jahren machte die Kirche dem Rätsel ein Ende und gab den Text der dritten Offenbarung bekannt. Es handelt sich um die Vision einer zerstörten Stadt, ein weißgekleideter Bischof steigt eine Treppe empor und wird erschossen. Die offizielle Kommentierung der Kirche deutet diese Szene als Hinweis auf die verfolgten Christen der Neuzeit und als Ankündigung des Attentats auf Papst Johannes Paul II. Der polnische Papst war tief davon überzeugt, dass die Mutter Gottes ihm an diesem Tag das Leben gerettet hat, indem sie, dass auf ihn abgefeuerte Projektil umgeleitet habe. Zum Dank ließ er ja bekanntlich die Kugel in die Krone der Madonna von Fatima einlassen.
Allerdings halten sich bis heute Gerüchte, der Text sei unvollständig. Weltuntergangspropheten weisen darauf hin, im ersten Teil der Botschaft, habe Maria eine Vision (Hölle) übermittel und dann eine konkrete Deutung des Geschehens geliefert (Weltkrieg). Der zweite Teil der Botschaft müsse ähnlich aufgebaut sein. Die Kirche habe nur die Vision (zerstörte Stadt, ermordeter Bischof/Papst), nicht aber die zugehörige Deutung veröffentlicht. Genährt wird diese Theorie von einer kryptischen Bemerkung Josef Ratzingers, die Geschichte von Fatima sei noch nicht zu Ende erzählt.
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03.12.2012, 17:49
Beitrag: #15
RE: In 20 Tagen ist alles vorbei...Geschichte der Weltuntergänge
(03.12.2012 17:29)Marco schrieb:  Die Kirche habe nur die Vision (zerstörte Stadt, ermordeter Bischof/Papst), nicht aber die zugehörige Deutung veröffentlicht. Genährt wird diese Theorie von einer kryptischen Bemerkung Josef Ratzingers, die Geschichte von Fatima sei noch nicht zu Ende erzählt.


Da gefallen mir aber meine Pietisten besser.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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03.12.2012, 18:10
Beitrag: #16
RE: In 20 Tagen ist alles vorbei...Geschichte der Weltuntergänge
Ein ebenfalls beliebtes Mittel katholischer Mystik über den Weltuntergang zu Rätseln sind "Papstlisten" die irgendwann in der Zukunft enden und dass sei ein Hinweis auf das Ende der Welt. Diese Papstlisten weisen meist das Problem auf, dass sie durch einen Begriff verschlüsselt sind. Eine Blume wurde zum Beispiel auf Papst Paul VI. (1963-1978) bezogen, weil in seinem Papstwappen eine Lilie zu sehen ist. Eine Mondsichel auf Papst Johannes Paul I. (1978) weil sein Pontifikat so rasch verging wie eine Mondphase. Eine Sonne soll auf Johannes Paul II. Warum weiß keiner so genau. Teilweise wurde behauptet im Wappen seiner Heimatstadt Krakau sei eine Sonne abgebildet (was nicht stimmt), andere sagen in seinem Geburtsjahr habe es eine Sonnenfinsternis gegeben. Nach dieser Liste wäre Benedikt XVI. der vorletzte Papst, sofern man ihn mit einer Olive in Verbindung bringen kann...Mittelalterliche Propheten habe die Olive als Zeichen für eine Epoche des Friedens gedeutet, was ich für die Zeit Benedikts weder in weltlicher Hinsicht, noch in Bezug auf die Situation der katholischen Kirche erkennen kann. Andere haben spekuliert, der vorletzte Papst würde den kirchlichen Ritus dahin abändern, dass neben Brot und Wein auch eine Olive auf dem Altar geopfert würde. Ein solches Experiment kann ich mir beim gegenwärtigen Papst erst recht nicht vorstellen. Vielleicht ist die Olive aber auch nur ein Hinweis auf das hohe Alter dieses Papstes.

Oder man hat sich schon an einem früheren Zeitpunkt in dieser Liste verrechnet und Benedikt XVI. ist nicht der vorletzte, sondern bereits der letzte Papst. Damit wären wir bei einem Teil der sog. "Garabandal-Prophezeiung". Auch sie geht auf eine Marienerscheinung zurück, sie sich Anfang der 1960er Jahre in dem nordspanischen Dörfchen Garabandal ereignet haben soll. Einem kleinen Mädchen ist mehrmals im Traum die Mutter Gottes erschienen. Das Kind hat sich Stück für Stück ihrer Mutter anvertraut. Überliefert ist folgende Szene. Das Mädchen geht mit der Mutter ins Dorf. Auf dem Weg hören sie die Glocken läuten. Als das Mädchen fragt, warum es läutet erklärt die Mutter, dass sei wegen dem Papst, er sei am Morgen gestorben. Es war Pfingstmontag 1963 und gemeint war Johannes XXIII. Das Mädchen sagte: "Ach ja, der Papst. Jetzt gibt es nur noch drei Päpste." Als die Mutter fragt warum, erwidert das Mädchen, dass habe ihr die Jungfrau Maria offenbart. Sie habe auch noch gesagt, eigentlich wären es ja noch vier Päpste, aber einen würde sie nicht zählen. Später spricht die Mutter ihre Tochter nochmals auf den Vorgang an und fragt, ob die Jungfrau Maria auch gesagt habe, warum sie einen Papst nicht zähle. Das Mädchen meint, das habe die Jungfrau Maria ihr nicht gesagt, vielleicht würde dieser Papst nur sehr kurz regieren, aber das habe Maria nicht gesagt, sondern nur, dass sie ihn nicht mitzählen würde.
Von einem Weltuntergang war in Garabandal aber nie die Rede, sondern nur von einer "Warnung" - einem furchtbaren Zeichen am Himmel - und von einem Wunder, dass an einem Donnerstag um 19.30 Uhr stattfinden wird.
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04.12.2012, 22:14
Beitrag: #17
RE: In 20 Tagen ist alles vorbei...Geschichte der Weltuntergänge
17.05.1910
Im Mai 1910 näherte sich der Halleysche Komet zum 27. Male seit seiner ersten Beobachtung der Erde.

Zu dem Termin habe ich im G-Forum schonmals was geschrieben... Finde es nur nicht mehr.

Wer die Vergangheit nicht achtet, dem kann es die Zukunft kosten

"Im übrigen, mein Sohn, lass dich warnen! Es nimmt kein Ende mit dem vielem Bücherschreiben und viel studieren ermüdet den Leib!" Kohelet 12,12
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06.12.2012, 18:46
Beitrag: #18
RE: In 20 Tagen ist alles vorbei...Geschichte der Weltuntergänge
(04.12.2012 22:14)WernerS schrieb:  17.05.1910
Im Mai 1910 näherte sich der Halleysche Komet zum 27. Male seit seiner ersten Beobachtung der Erde.

Zu dem Termin habe ich im G-Forum schonmals was geschrieben... Finde es nur nicht mehr.

Hier ist es:

WernerS schrieb:Ich möchte hier kurz auf eine (geschichtlich unwichtige) aber im nachhinein ulkige Annektote aus dem Jahre 1910 berichten. Ich bin im Journal für Astronomie darauf aufmerksam geworden. Damals tauchte der periodische Komet Halley am Himmel wieder auf. Und das verhieß großes Unglück, denn um diese Zeit galt es nun endlich erwiesen, dass der Schweif des Kometen das hochgiftige Gas Cyan enthält und ausgerechnet am 19.Mai die Erde den Schweif des Kometen kreuzt.

Das löste auf der Erde eine seltsame Hysterie auf; Weltuntergangparties, humorvolle Postkarten und ja - sogar Gedichte befassten sich mit dem bevorstehenden Ende. Sowie die US-Marine darum geworben hat, doch ein U-Boot zu mieten, um dem Cyangas zu entgehen. Andere hatten eine andere Idee. Eine Leiter von "nur" 369700000000 KM zum Mond für den Preis von 30 Pfennig. Wer schneller auf den Mond wollte konnte sich als Kanonenkugel hochschießen lassen; pro Schuss 200 Mark, erheblich teuerer und nicht für den gewöhnlichen Arbeiter empfehlenswert. Über dies gab es auch Postkarten, die an ihrer Humorität nicht zu überbieten waren.

Zu den Weltuntergangsparties.. Die rauschenden Feste hatten (ich zitiere hier Heinz Kremer) folgende Tagesordnung:

1. Teil
Henkersmahlzeiten an resevierten Tischen
Letztes Konzert des Orchesters
Fakelpolonaise durch den Park mit Betrachtung des herankommenden Kometen
Punkt 12 Uhr: Großer Krach: Zusammenstoß mit Komet/ Weltuntergang unter Palmen

2. Teil:
(Gelangt zur Aufführung falls der große "Krach" überstanden worden ist)
Fortsetzung des Balls
Wiedereröffnungsfeier in allen noch verbliebenen Häusern.

[Bild: 2010_20_31_01_01.jpg]

Postkarte Quelle: Sonntagsblatt Bayern

http://www.g-geschichte.de/forum/industr...910-a.html

VG

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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02.02.2013, 13:20
Beitrag: #19
RE: In 20 Tagen ist alles vorbei...Geschichte der Weltuntergänge
Ich verlinke hier noch einen Aufsatz über Apokalypse und Millenarismus im Dreißigjährigen Krieg, der die Weltuntergangsprophezeihungen des frühen 17. Jahrhunderts behandelt.

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18.02.2013, 11:37
Beitrag: #20
RE: In 20 Tagen ist alles vorbei...Geschichte der Weltuntergänge
Nachträglich verlinke ich außerdem noch einen Artikel über den Maya-Kalender und den dort angeblich angesagten Weltuntergang, der lange vor diesem Hype, im Jahr 2004, in der Zeitschrift "Abenteuer Archäologie" publiziert wurde.

Vorläufig kein Weltuntergang - epoc.de

Sehr interessant, das alles.

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