Einfluss von Kindheit und Jugend auf die Persönlichkeitsbildung
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04.12.2012, 23:36
Beitrag: #2
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RE: Einfluss von Kindheit und Jugend auf die Persönlichkeitsbildung
Hallo Maxdorfer,
ich versuche mal schnell Deine Fragen zu beantworten. (04.12.2012 21:37)Maxdorfer schrieb: - In wie weit hatte die Ausbildung einer breiten Masse einer Gesellschaft oder einzelner Schichten Einfluss auf die Geschichte dieses Volkes? Wo kann man solches zumindest vermuten?Zu dieser Frage fällt mir Brandenburg bzw. Preußen ein. Seit der Herrschaft des "Großen Kurfürsten" Friedrich Wilhelm wurde aus dem Adel und Teilen des Bürgertums eine nur dem Kurfürsten / König verpflichtete zivile Beamtenschaft und Offizierkorps gebildet. In deren Ausbildung wurde Wert gelegt auf Tugenden wie Ordnung, Fleiß, Pünktlichkeit, Genauigkeit usw. Diese Ausbildung wurde dann auch unter Friedrich I., Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II. fortgesetzt. So dass man zuerst von preußischen, nach der Reichsgründung von 1871 sogar von deutschen Tugenden sprach bzw. spricht. (04.12.2012 21:37)Maxdorfer schrieb: - Welcher Herrscher wurde in seinen außergewöhnlichen Handlungen durch seine ersten Lebensjahre/-jahrzehnte beeinflusst? Haben uns bekannte außergewöhnliche Menschen der Geschichte und ihre Handlungen eine Wurzel in der Kindheit?Infolge ihrer schwierigen Kindheit entstanden Herrscherpersönlichkeiten, die zeitlebens mit ihrer Politik ihr Kindheitstrauma kompensieren wollten. Friedrich II. von Preußen durch die Misshandlungen seines Vaters. Wilhelm II. wegen seines missgebildeten Armes. Mary Tudor durch die Ablehnung ihres Vaters. Iwan IV., Peter I., Heinrich IV. (HRR) - alle wegen Ereignisse als Minderjährige unter fremder Regentschaft Ludwig XIV. wurde dagegen von seiner Mutter Anna von Österreich und Mazarin zu einem selbstbewussten, fast selbstgerechten, jungen Mann erzogen. Der Sonnenkönig glaubte schließlich selbst, dass er der Mittelpunkt der Welt ist. Dagegen wurde Ludwigs Bruder Philipp von Orleans jeglicher Wille gebrochen und jegliche Fähigkeiten unterdrückt. Das Ergebnis der Erziehung: einerseits der strahlende Sonnenkönig und andererseits ein willenloser Höfling, den später die Aufklärer als Beispiel der Dekadenz des Adels vorführten. (04.12.2012 21:37)Maxdorfer schrieb: - Was kann man besonders aus den Antworten auf die erste Frage auf die heutige Zeit übertragen? Wenn Du Lebensbeschreibungen von Herrschern liest, wirst Du oft feststellen, dass Erlebnisse der Kindheit und Jugend sehr prägend waren. Leider oft im negativen Sinn. Das trifft nicht nur für gekrönte Herrscher zu. So das war es erst einmal. Werde versuchen, noch weitere Beispiele zu finden. VG Sansavoir "Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
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