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Österreich zwischen den Weltkriegen .
21.06.2012, 09:00
Beitrag: #1
Österreich zwischen den Weltkriegen .
.

Servus .

In dieses Thema werde ich einige Beiträge hereinstellen die unsere erste Republick betreffen .
Es sind aber natürlich auch alle Anderen eingeladen ihre Sicht der damaligen Zeit und ihrer Ereignisse zu schildern .
Das können auch Erlebnisse und Erzählungen der Großeltern sein .

luki

Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag Cool
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21.06.2012, 10:07
Beitrag: #2
RE: Österreich zwischen den Weltkriegen .
Was ich von Österreich weiß ist nicht viel.Nachdem dem WKI wollte sich Österreich Deutschland anschließen, das wurde ihnen aber von den Siegermächten verboten. Ich habe als Briefmarkensammler Briefmarken von Östereich, die als "Deutschösterreich" firmiert sind. Dann hatte Österreich den Austrofachismus, der nicht mit dem Nationalsozialimus von Hitler zu verwechseln ist. Der Anführer und Kanzler des Austrofachismus wurde ermordet, mit dem Namen Dollfuss. Später erlaubt Schuchnig, der unter Druck von Hitler stand, dass deutsche Truppen in Österreich einmarschierten und eine Volksabstimmung über den Verbleib Österreichs stattfindet. Auf den Heldenplatz in Wien wurde der Anschluß von Österreich begeistert von den Menschen gefeiert und bei der Abstimmung sprach sich eine überwiegende Mehrheit für den Anschluß an Deutschland aus.Rolleyes
Das war in Grundzügen alles was ich über die Geschichte Österreichs zwischen den Weltkriegen weiß.Shy

Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu
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22.06.2012, 01:12
Beitrag: #3
RE: Österreich zwischen den Weltkriegen .
Lieber Dieter,

da geschah noch Vieles andere mehr! Leider wird die Zwischenkriegszeit, obwohl sie historisch sehr interessant ist und sich in kürzerster Zeit wahnsinnig viel veränderte, sehr stiefmütterlich behandelt.Viele Errungenschaften aus dieser Zeit prägen uns noch heute.

Ein paar Eckpunkte: Ausarbeitung der noch heute gültigen Verfassung, Implementierung von Demokratie und des damals revolutionären Wohlfahrtsstaates (sehr fortschrittliche Arbeits und Sozialgesetze, sozialer Wohnbau, besseres Bildungsangebot,....), Festsetzen der noch heute gültigen Staatsgrenzen, Einführung des harten Schillings, Frauenwahlrecht,...

MfG, Titus Feuerfuchs
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22.06.2012, 01:14
Beitrag: #4
RE: Österreich zwischen den Weltkriegen .
Übrigens: Dollfuß wurde bei einem Putschversuch (sog. "Juliputsch") der Nationalsozialisten ermordet.

MfG, Titus Feuerfuchs
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22.06.2012, 11:09
Beitrag: #5
RE: Österreich zwischen den Weltkriegen .
Lieber Titus,
vielen Dank für die interessanten Informationen.Smile

Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu
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22.06.2012, 15:44
Beitrag: #6
RE: Österreich zwischen den Weltkriegen .
Zwischen Versailler Vertrag und Anschluss an das Reich weiß ich NICHTS über Österreich, ich vermutete nur immer, dass es verkleinert worden war und eine Demokratie wurde.

Umso interessanter sind da eure Ausführungen!

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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22.06.2012, 17:09
Beitrag: #7
RE: Österreich zwischen den Weltkriegen .
(22.06.2012 15:44)Maxdorfer schrieb:  Zwischen Versailler Vertrag und Anschluss an das Reich weiß ich NICHTS über Österreich, ich vermutete nur immer, dass es verkleinert worden war und eine Demokratie wurde.

Umso interessanter sind da eure Ausführungen!

Deine "Vermutung" Wink ist natürlich richtig, konkret sah das so aus:

[Bild: 666px-Dissolution_of_Austria-Hungary.png]

(http://familypedia.wikia.com/wiki/Austria-Hungary)




[Bild: 784px-Austria-Hungary_post-division%2C_W..._atlas.jpg]

(http://en.wikipedia.org/wiki/File:Austri...atlas.jpg)

Die politische Landschaft Ostmitteleuropas, so wie wir sie heute kennen, wurde im Wesentlichen in der Zwischenkriegszeit durch den Zerfall der großen Monarchien,besonders Ö-U, gebildet.

MfG, Titus Feuerfuchs
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22.06.2012, 20:46
Beitrag: #8
RE: Österreich zwischen den Weltkriegen .
(22.06.2012 15:44)Maxdorfer schrieb:  Zwischen Versailler Vertrag und Anschluss an das Reich weiß ich NICHTS über Österreich, ich vermutete nur immer, dass es verkleinert worden war und eine Demokratie wurde.

Umso interessanter sind da eure Ausführungen!

Servus Maxdorfer .

1919 gab es verschiedene Vorortverträge ( Paris ) .
Versaille , war für die Franzosen sehr wichtig .
Da wurden aber nur die Verträge mit Deutschland abgehandelt .

Für Österreich- Ungarn ließ man sich etwas Anderes einfallen .

Den Friedensverträge für Ungarn schloß man in Trianon ab .
http://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von_Trianon

Den für Österreich schloß man im in einem anderen Vorort ab :

Vertrag von St . Germain .

Dazu von mir etwas später mehr .

Denn das betraf die Republik " Deutsch -Österreich " die in jenem Vertrag nachträglich verboten wurde und in dem explizit aufgeführt wurde daß das Selbstbestimmungsrecht der Völker nicht für die deutschen Bürger der Nachfolgestaten gilt .

Soviel zur amerikanischen Fairness .
Wie heißt es so schön :
Der Zweck heiligt die Mittel .

luki.

Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag Cool
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22.06.2012, 21:20
Beitrag: #9
RE: Österreich zwischen den Weltkriegen .
(22.06.2012 20:46)Luki schrieb:  
(22.06.2012 15:44)Maxdorfer schrieb:  Zwischen Versailler Vertrag und Anschluss an das Reich weiß ich NICHTS über Österreich, ich vermutete nur immer, dass es verkleinert worden war und eine Demokratie wurde.

Umso interessanter sind da eure Ausführungen!

Servus Maxdorfer .

1919 gab es verschiedene Vorortverträge ( Paris ) .
Versaille , war für die Franzosen sehr wichtig .
Da wurden aber nur die Verträge mit Deutschland abgehandelt .

Für Österreich- Ungarn ließ man sich etwas Anderes einfallen .

Den Friedensverträge für Ungarn schloß man in Trianon ab .
http://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von_Trianon

Den für Österreich schloß man im in einem anderen Vorort ab :

Vertrag von St . Germain .

Dazu von mir etwas später mehr .

Denn das betraf die Republik " Deutsch -Österreich " die in jenem Vertrag nachträglich verboten wurde und in dem explizit aufgeführt wurde daß das Selbstbestimmungsrecht der Völker nicht für die deutschen Bürger der Nachfolgestaten gilt .

Soviel zur amerikanischen Fairness .
Wie heißt es so schön :
Der Zweck heiligt die Mittel .

luki.

Wobei man aber erwähnen sollte, dass es ohne den Einfluss der Amerikaner noch finsterer für Ö ausgesehen hätte. Ohne sie hätte es z.B. kein Selbstbestimmungsrecht in Kärnten gegeben.

MfG, Titus Feuerfuchs
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22.06.2012, 21:49
Beitrag: #10
Österreich zwischen den Weltkriegen .
.

Servus Titus .

Ohne lange Nachzudenken .

Das in Südkärnten war von der Einwohnerzahl nicht so tragisch aber wichtig fürs Selbstwertgefühl .
Das Kanaltal und Andere gingen sowieso ohne Abstimmungen verloren .

In Südtirol wurden , von einer Einwohnerzahl von ca. 380 000 .
ca. 350 000. Tiroler ungefragt italienisiert . ( Die Italiener wurden erst später von Mussolini von Süditalien importiert ) .

Abert tragischer waren die 3,6. Millionen Deutschösterreicher die auf einmal
ungefragt Tschechen wurden .
Gegen ihren erklärten politischen Willen .
Schönen Gruß an die Wilsondoktrin .

Und das bei einer Restösterreichischen Bevölkerung von ca. 6, 4 .
Millionen Einwohnern .

Das Obige meinerseits ein Schnellschuß , rein aus dem Kopf .
Später , bei mehr Zeit etwas mehr .

Ich möchte aber nicht daß meine Ausführungen einen etwas revanchistischen
Eindruck erwecken sollten .

Aber vielleicht ist es mit obigen Zahlen etwas erklärbarer , warum die Mehrheit der Politiker , auch wichtige der SPÖ , einen Anschluß an Deutschland wünschten .

luki

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22.06.2012, 21:52
Beitrag: #11
RE: Österreich zwischen den Weltkriegen .
Ab wann spricht man denn vom Austro-Faschismus. Ist es richtig, dass man erst nach der Niederschlagung der Februarunruhen von 1934 und die darauffolgende Annullierung der sozialdemokratischen Mandate am 16. Februar 1934 vom Austro-Faschismus sprechen kann? Oder werden die gesamten Regierungszeiten von Dollfuß und Schuschnigg (20. Mai 1932 bis 11./12. März 1938) als Austro-Faschismus gewertet?

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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22.06.2012, 21:58
Beitrag: #12
AMI-like
(22.06.2012 21:20)Titus Feuerfuchs schrieb:  Wobei man aber erwähnen sollte, dass es ohne den Einfluss der Amerikaner noch finsterer für Ö ausgesehen hätte. Ohne sie hätte es z.B. kein Selbstbestimmungsrecht in Kärnten gegeben.

Servus .

Nein .

Da für die ungarische Reichshälfte der Reststaat Ungarn und für die zisleithanische Reichshälfte der Reststaat Österreich verurteilt wurde , kleiner konnten wir nicht mehr gestutzt werden .
Rechts Ungarn , ging nicht und links Baiern , wollten wir aber durften nicht .
Rienne va plus . Noch mehr Österreicher , das wollten nicht mal die Italiener .

Aber in Einem hast Du Recht .
Die Amerikaner pfiffen die Franzosen etwas zurück ,
denn ihre Rachegedanken waren etwas zu maßlos .
Insofern hast Du Recht .

luki

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22.06.2012, 22:10
Beitrag: #13
RE: Österreich zwischen den Weltkriegen .
(22.06.2012 21:52)Sansavoir schrieb:  Ab wann spricht man denn vom Austro-Faschismus. Ist es richtig, dass man erst nach der Niederschlagung der Februarunruhen von 1934 und die darauffolgende Annullierung der sozialdemokratischen Mandate am 16. Februar 1934 vom Austro-Faschismus sprechen kann? Oder werden die gesamten Regierungszeiten von Dollfuß und Schuschnigg (20. Mai 1932 bis 11./12. März 1938) als Austro-Faschismus gewertet?

Nein. Der Austrofaschismus entstand 1933 mit der Selbstausschaltung des Parlamentes. Bei einer sehr knappen Abstimmung traten alle drei Nationalratspräsidenten zurück, um an selbiger teilnehmen zu können. Das Parlament war infolge ohne Führung (was rechtlich nicht vorgesehen war), die Abgeordneten gingen ratlos nachhause. Dollfuß nutzte dieses Vakuum, verhinderte ein erneutes Zusammentreten des Parlamentes und rief 1934 eine neue ständestaatliche Verfassung aus, in der das Recht nicht mehr vom Volk, sondern von Gott ausging. Damit war die Demokratie entgültig tot und der Faschismus an der Macht.

MfG, Titus Feuerfuchs
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22.06.2012, 22:47
Beitrag: #14
RE: Österreich zwischen den Weltkriegen .
Danke für die Information. D.h. die "Verfassung 1934" ist das entscheidende Kriterium.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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22.06.2012, 23:16
Beitrag: #15
RE: Österreich zwischen den Weltkriegen .
(22.06.2012 21:49)Luki schrieb:  .

Servus Titus .

Ohne lange Nachzudenken .

Das in Südkärnten war von der Einwohnerzahl nicht so tragisch aber wichtig fürs Selbstwertgefühl .
Das Kanaltal und Andere gingen sowieso ohne Abstimmungen verloren .


In Südtirol wurden , von einer Einwohnerzahl von ca. 380 000 .
ca. 350 000. Tiroler ungefragt italienisiert . ( Die Italiener wurden erst später von Mussolini von Süditalien importiert ) .

Abert tragischer waren die 3,6. Millionen Deutschösterreicher die auf einmal
ungefragt Tschechen wurden .
Gegen ihren erklärten politischen Willen .
Schönen Gruß an die Wilsondoktrin .

Und das bei einer Restösterreichischen Bevölkerung von ca. 6, 4 .
Millionen Einwohnern .

Servus Luki,
Da hast du natürlich völlig recht, besonders betreffend Südtirol.

(22.06.2012 21:49)Luki schrieb:  Das Obige meinerseits ein Schnellschuß , rein aus dem Kopf .
Später , bei mehr Zeit etwas mehr .

Ich möchte aber nicht daß meine Ausführungen einen etwas revanchistischen
Eindruck erwecken sollten .

Das müsstest du doch nicht schreiben, es versteht sich von selbst, dass man die Genese unserer Republik nüchtern oder auch aus österreichischer Sicht betrachten soll und darf.


(22.06.2012 21:49)Luki schrieb:  Aber vielleicht ist es mit obigen Zahlen etwas erklärbarer , warum die Mehrheit der Politiker , auch wichtige der SPÖ , einen Anschluß an Deutschland wünschten .

luki

Auch,aber nicht nur. Das proklamierte Staatsgebiet Deutsch-Österreichs (Sudetenland!) wäre in seiner Form ohne einen Anschluss überhaupt nciht administrierbar gewesen.
Dazu kam der bekannte wirtschaftliche Aspekt und die Tatsache, dass die Sozialisten, besonders Bauer, ihre Politik des "Austromarxismus" gemeinsam mit Deutschland verwirklichen wollten.

MfG, Titus Feuerfuchs
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22.06.2012, 23:35
Beitrag: #16
Österreich zwischen den Weltkriegen .
(22.06.2012 21:52)Sansavoir schrieb:  Ab wann spricht man denn vom Austro-Faschismus. Ist es richtig, dass man erst nach der Niederschlagung der Februarunruhen von 1934 und die darauffolgende Annullierung der sozialdemokratischen Mandate am 16. Februar 1934 vom Austro-Faschismus sprechen kann? Oder werden die gesamten Regierungszeiten von Dollfuß und Schuschnigg (20. Mai 1932 bis 11./12. März 1938) als Austro-Faschismus gewertet?

Servus .

Ende von Schuschnik eher nicht mehr .

Zur österreichischen Volksabstimmung bekam er die Unterstützung der Sozialdemokraten .
Hitler wußte daß diese , mit roter Unterstützung , für Österreich ausgehen würde .

Schuschnik wurde auf den Obersalzberg eingeladen .
Alleine ; Hittler und 3. Generäle waren Tischnachbarn .
Es wurde mit sofortigem Einmarsch gedroht , wenn ;
Erstens , die Abstimmung nicht abgeblasen würde .
Und Zweitens Seiß - Inqwart ( Nationalsozialist ) nicht sofort als Innenminister angelobt wird .

Das bedeutete , daß das Militär und die Polizei unter einem NS Minister stand .

Da auch große Teile der paramilitärischen Hahnenschwänzler ( Christlichsozial ) der Steiermark und Kärntens extrem rechtslastig waren und sich die Regierung sich auf ihre Unterstützung nicht mehr verlassen konnte mußte Schuschnick nachgeben .
Sie gingen auch leider auch geschlossen zur NS über .

Noch dazu hat der vorherige Unterstützer Mussolini wegen Südtirol die Seiten gewechselt
und wurde zu einem Palatin Hitlers .

Erst nach dem Kriege stellte sich heraus daß die deutsche Armee absolut nicht gerüstet war und die Armeeführung zu diesem Zeitpunkt strickt gegen den Einmarsch war.
Ihre Armeeführung fürchtete unüberwindbaren Wiederstand in Tirol und Oberösterreich .
Wie sich im Nachhinein herausstellte war der Einmarsch zwar ein Wochenschauerreignis , aber von der militärischen Logistik ein Fiasko .
Hätte die österreichische Regierung an die Polizei und die Teile des treuen Militärs nicht einen Nichtangriffs erlassen , die Wochenschauberichte würden anders aussehen .

Man muß sich das einmal vorstellen .
Für die damalig wenigen deutschen Flugzeugen , war auf den Abflughäfen nicht einmal genügend Sprit vorhanden .
Sie konnten erst einen Tag später starten ( Wochenschaureif ) .
Aber da war doch schon Alles gelaufen .

luki

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22.06.2012, 23:43
Beitrag: #17
RE: AMI-like
(22.06.2012 21:58)Luki schrieb:  
(22.06.2012 21:20)Titus Feuerfuchs schrieb:  Wobei man aber erwähnen sollte, dass es ohne den Einfluss der Amerikaner noch finsterer für Ö ausgesehen hätte. Ohne sie hätte es z.B. kein Selbstbestimmungsrecht in Kärnten gegeben.

Servus .

Nein .

Da für die ungarische Reichshälfte der Reststaat Ungarn und für die zisleithanische Reichshälfte der Reststaat Österreich verurteilt wurde , kleiner konnten wir nicht mehr gestutzt werden .
Rechts Ungarn , ging nicht und links Baiern , wollten wir aber durften nicht .
Rienne va plus . Noch mehr Österreicher , das wollten nicht mal die Italiener .

Nun das stimmt so nicht ganz. Der erste Vertragsentwurf von St. Germain vom 2. Juni 1919 sah ein Österreich ohne Südkärnten und ohne Burgenland vor. Weiters wurde Österreich darin die südsteirische Stadt Radkersburg und weitere Teile des nördlichen Niederösterreichs in der Gegend von Gmünd und Mistelbach vorenthalten (Hohenau an der March, Litschau,...).

Grob zu erkennnen auf dieser Karte des Österreichischen Staatsarchives:

http://oesta.gv.at/Images/2008/9/14/1399479197.jpg

(22.06.2012 21:58)Luki schrieb:  Aber in Einem hast Du Recht .
Die Amerikaner pfiffen die Franzosen etwas zurück ,
denn ihre Rachegedanken waren etwas zu maßlos .
Insofern hast Du Recht .

luki

Genau das war es, worauf ich hinaus wollte. Die Amis hatten gute wissenschaftliche Berater, namentlich Prof. Archibald Coolidge, der über die örtlichen Gegebenheiten sehr gut informiert war. Er empfahl sowohl eine Angliederung Südböhmens und -mährens, als auch eine des Burgenlandes.

Die Amerikaner wollten auch zumindest einen Teil von Südtirol bei Ö belassen, drangen aber damit nicht durch. Letzlich war es aber Wilson, der den Italienern seinen entgültigen Sanktus für eine Annexion gab, was er aber im Nachhinein bereute.

MfG, Titus Feuerfuchs
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27.06.2012, 11:58
Beitrag: #18
RE: Österreich zwischen den Weltkriegen .
Trotz der zweifelsfrei guten demokratischen Entwicklung in Österreich müssen
die Gründe für den Austrofaschismus der Geschichte 15 jahre vorher gesehen werden, als das Land den Krieg verlor und vom hoehn Sockel der Selbstherrlichkeit gestoßen wurde.
Den Völkern , die bis 1918 kujoniert. polizeistaatlich unterdrückt worden sind, sollte Östereich nun auf Augenhöhe gegenüber stehen ?

In den rd. 17 Jahren nach dem Ende des Weltkrieges, schon beginnend Anfang der 20 Jahre, hatte es in Österreich Bestrebungen für einen Anschluss an Deutschland gegeben, obwohl in St. Germain ausdrücklich verboten, Auch Teilanschlüsse (Salzburg an Bayern ) wurden angedacht.
Die Vereinbarungen von St. Germain wurden darum iin den 20 Jahren noch einmal ausdrücklich Österreich unter die Nase gerieben.

Alles in Allem entsprach der Anschlusswille an Deutschland der überwiegenden Mehrheit der Österreicher, die dann durch die Brüllerei auf dem Heldenplatz in Wien 1938 sich Bahn machte.

Ich kritisiere das nicht, es entsprach einer verständlichen Mentalität, wieder mehr zu sein als ein Staat kleiner Größe.
Die Osterreicher setzten auf Hitler, als Ihren Mann, der sie wieder zur alten Größe führen würde, auch wenn sie wieder nur Juniorpartner sein würden.
Dass diese Haltung heute immer noch nicht gerne gesehen wird, sich Österreich gerne und bemäntelnd als erstes Opfer des Faschismus sieht, dieses sogar als Postulat bei seiner Neugründung nach 1945 festhiehlt, sollte nicht von den Fakten ablenken.
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27.06.2012, 13:52
Beitrag: #19
Die Mähr des Völkerkerkers .
.
Servus Krasnaja .

Die Mähr des Völkerkerkers kam von einigen wenigen radikalen , nationalen Minderheitenpolitiker auf .
Und wurde dann später genüßlich von den kommunistischen Volksvertretern verbreitet ,
um von den Unzulänglichkeiten ihrer eigenen Volksdemokratien abzulenken .

Wenn es so schrecklich war damals als anderssprachiger Bürger in der KuK-Monarchie
zu leben , warum wird noch heute in Julisch-Venetien und Triest der Geburtstag
Kaiser Franz Josefs am 18.8. groß gefeiert .
Alles nur touristische Folklore ?
Oder schwingt da etwas Wehmut mit an die damalige Rechtsstatlichkeit ,
der Korrektheit der Politiker und der Unbestechlichkeit der Beamten .
Erwähnt wird dort des Öffteren .

Aber jetzt nach Norden , ins ehemalige Königreich Galizien und Lodomerien ,mit der Hauptstadt Krakau .
Die Religionsfreiheit wurde dort noch früher als in den
österreichischen Kronländern eingeführt .

Im Gegensatz zu den Russischen und Preussischen , polnischen Gebieten ,
war in den österreichischen Polnisch die Unterrichtssprache .
Ein eigener Minister wurde für dieses halbautonome Gebiet eingerichtet ,
der von Beginn bis 1918. immer ein Pole war .
1866. wurde polnisch zur Amtssprache erhoben .
Ab 1869. war ihr Gebrauch bei offiziellen Angelegenheiten verpflichtend .
Selbstverständlich waren Alle gleichberechtigte Untertanen des Reichs .
Mit eigenen Abgeordneten und nicht wenigen Ministern in der Regierung .
Sieht so ein Völkerkerker aus ?

Was für die auch dort wohnenden Ruthenen ( Ukrainer ) Tschechen ,
Juden und Deutsche sehr von Nachteil war .

Eigenartigerweise ist da die polnische Verfassung vom 2.4.1997. ein Rückschritt .

Im Artikel27. heißt es :
Artikel 27. In der Republik Polen ist die polnische Sprache die Amtssprache.
Diese Vorschrift verletzt nicht Rechte der nationalen Minderheiten, die sich aus ratifizierten völkerrechtlichen Verträgen ergeben.

( aber es wird obig den Minderheiten nicht das Recht zugestanden bei offiziellen Angelegenheiten oder vor Gericht sich ihrer Muttersprache zu bedienen )

Im Artikel 35. erlaubt man ihnen zwar privat in ihrer Sprache zu Sprechen und
zu Singen , aber von einer gezielten Förderung der Minderheiten lese ich nichts ?

Artikel 35. (1) Die Republik Polen gewährleistet den polnischen Staatsangehörigen,
die nationalen und ethnischen Minderheiten angehören, die Freiheit der Erhaltung
und der Entwicklung der eigenen Sprache, der Erhaltung von Bräuchen und Traditionen sowie der Entwicklung der eigenen Kultur.

(2) Nationale und ethnische Minderheiten haben das Recht auf Bildung eigener Ausbildungs- und Kultureinrichtungen sowie der Einrichtungen, die dem Schutz
der religiösen Identität dienen.
Sie haben auch das Recht an Entscheidungen in solchen Angelegenheiten beteiligt
zu werden, die ihre kulturelle Identität betreffen.

Nur weil es von den Kommunisten , in späteren Jahren , offtmals wiedergekäut wurde , ist die Behauptung vom österreichischen Völkerkerker nicht richtig .

Damals war eine andere Zeit .
Die Monarchien kann man mit heutigen Demokratien und unseren heutigen Rechten schlecht vergleichen .

Aber von den damaligen europäischen Monarchien , war die Zisleitanische
( österreichische ) Reichshälfte , eine der Lebenswertesten .
Für die breite Masse war es da und dort nicht einfach und allerorts
verbesserungswürdig .

G.v.luki

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27.06.2012, 14:29
Beitrag: #20
RE: Österreich zwischen den Weltkriegen .
Die Kuk-Monarchie wurde mitnichten von den Österreichern beherrscht, eher noch von den Ungarn. Tatsaechlich war es eine Militärdiktatur. Ich denke immer, wenn Österreich das Trentino, in dem es nur wenige Deutschsprachige gab, an Italien abgetreten hätte und auch Teile Istriens (ohne Triest) hätte man den Verrat Italiens und seinen Kriegseintritt verhindern können. Während des Kriegs gab es noch Verhandlungen, aber die scheiterten an der Unentschlossenheit Österreichs. Der Geiz ist ein Laster.
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