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Sterben der Kaiser des HRR
24.12.2012, 16:28
Beitrag: #1
Sterben der Kaiser des HRR
Pünktlich zu Weihnachten bin ich wieder dazu gekommen, die Serie zum Sterben der Kaiser und sonstigen Herrscher des Heiligen Römischen Reiches zu überarbeiten.
Somit erscheint heute als erstes der überarbeitete Artikel zu Karl dem Großen.

Die Platzierung in diesem Unterforum ist ein Kompromiss zwischen Karl dem Großen und Franz II. oder gar Wilhelm II. (denn die Hohenzollern-Kaiser und die Kaiser Österreichs möchte ich auch mit einbeziehen)

Die Texte zum Ableben einiger Herrscher habe ich sehr stark ergänzt, weil ich seit damals immer wieder Zugang zu bestimmten Büchern und Biographien gehabt hatte, aus denen ich dann Informationen extrahieren konnte.

Viel Spaß deshalb beim Lesen und noch einmal Frohe Weihnachten!

Der Maxdorfer

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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24.12.2012, 16:38
Beitrag: #2
RE: Sterben der Kaiser des HRR
Karl (der Große)
2. 4. 742 oder 747 bis 28. 1. 814
Kaiser von 800 bis 814


Leben: Karl der Große wurde am 2. April 742 oder 747 geboren. Er war der älteste Sohn des fränkischen Hausmeiers Pippin III. des Jüngeren, der 751 zum Frankenkönig gewählt wurde. 754 wurde Karl zusammen mit seinem Vater und seinem jüngeren Bruder Karlmann von Papst Stephan II. in der Pariser Kathedrale St. Denis zum König gesalbt. 768 starb der Vater Pippin d. J. und das Reich wurde zwischen den beiden Söhnen geteilt, doch nachdem Karlmann 771 jung gestorben war, vereinte Karl das Reich wieder. Von 772 bis 804 kämpfte er immer wieder gegen die Sachsen, die er schlussendlich besiegen konnte. 774 wurde er nach Kämpfen in Italien Langobardenkönig, 778 scheiterte ein Versuch, Spanien dem Reich einzuverleiben und 788 beseitigte er mit Baiern das letzte eigenständige Stammesherzogtum auf fränkischem Boden. Gegen die Awaren (ein Volk auf dem Balkan) kämpfte Karl der Große, wie er danach genannt wurde, von 791 bis 796 ebenso wie später gegen die Wikinger. 799 suchte Papst Leo III. bei dem mächtigen Frankenkönig Zuflucht, da er vom römischen Adel vertrieben worden war. Karl setzte ihn wieder ein und im Gegenzug wurde er am 24. Dezember 800 in Rom zum römischen Kaiser gekrönt. Nach diesen vielen Siegen zog sich Karl immer mehr auf seine Kaiserpfalz in Aachen mit ihren Bädern zurück und beschäftigte sich mit intellektuelleren Sachen – zum Beispiel lesen und schreiben lernen.

Ableben: In den letzten Jahren verschlechterte sich Karls Gesundheitslage erheblich – kein Wunder, wenn man sein hohes Alter bedenkt. Im Herbst 813 erkältete sich der Kaiser bei einem Jagdausritt in den Wäldern der Ardennen. Der ausgelaugte Körper hatte keine so große Widerstandskraft mehr wie in früheren Jahren, und so kam zu dem Fieber noch eine Lungenentzündung. Er musste in der Kaiserpfalz zu Aachen das Bett hüten. Dass der Kaiser fastete, half nichts, im Gegenteil, da nun wichtige Nährstoffe fehlten, wurde die Krankheit immer schlimmer. Als Todesursache gilt heute ein Infekt mit Rippenfellentzündung, unter anderem, da der Chronist Einhard von Fieber und Schmerzen in der Seite spricht. Karl der Große starb nach siebentägiger Krankheit am 28. Januar 814 mit 71 (bzw. 65) Jahren – für die damalige Zeit ein unglaublich hohes Alter – in Aachen. Er hatte 47 Jahre regiert und wurde noch am Tag seines Ablebens in der einst von ihm erbauten Aachener Pfalzkapelle beigesetzt. Sein Sarkophag war ein antikes Stück aus dem frühen dritten Jahrhundert, das in Rom gefertigt worden war. Über dem Grab stand ein goldener Bogen mit der Aufschrift: „Unter diesem Grabmal liegt der Körper Karls, des großen und rechtgläubigen Kaisers, der das Reich der Franken ansehnlich erweitert und 47 Jahre glücklich regiert hat. Er starb siebzigjährig im Jahre des Herrn 814 in der 7. Indiktion, am 5. Tag vor den Kalenden des Februar.“ Sein Sohn Ludwig, der 813 als Mitkaiser auf den Thron gekommen war, folgte ohne Schwierigkeiten als König nach.

Bedeutung: Karl dem Großen war es gelungen, das Frankenreich zur Großmacht zur machen und alle Völker Mittel- und Westkontinentaleuropas zu einen. Er führte das weströmische Kaisertum wieder ein und stand so mit dem byzantinischen Kaiser auf einer Stufe. Er stärkte das Frankenreich im Inneren und im Äußeren, setzte sich gegen alle Feinde durch. 1165 wurde Karl vom Gegenpapst Paschalis III. heilig gesprochen. Da seine Verehrung seit 1176 von der katholischen Kirche anerkannt wird, ist er neben Heinrich II. der einzige heiliggesprochene Kaiser.

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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25.12.2012, 21:06
Beitrag: #3
RE: Sterben der Kaiser des HRR
Freue mich echt darüber das du beschlossen hast die Serie auch in diesem Forum zu bringen, da diese mich immer sehr stark interessierte.

Viel Spaß beim Schreiben.
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