Osmanen: Aufstieg und Abwehrstrategien:
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13.01.2013, 14:45
Beitrag: #28
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RE: Osmanen: Aufstieg und Abwehrstrategien:
[quote='Sansavoir' pid='18684' dateline='1357919080']
[quote='WDPG' pid='18675' dateline='1357906352'] Interessanter dagegen, wäre abzuwägen, ob das seit dem 14. Jahrhundert aufstrebende Großfürstentum Moskau ein potentieller Verbündeter gewesen wäre. Denn nach der siegreichen Schlacht am Schnepfenberg im Jahr 1380 unter Dimitri Donskoi stieg Moskau zu einer regionalen, wenn nicht gar Großmacht auf. Was für dieses Bündnis spricht, beide Staaten praktizierten den orthodoxen Ritus des Christentums. Allerdings hatte sich Moskau mit Angriffen von Polen-Litauen und den Mongolen bzw. Tataren auseinander zu setzen. Ich halte jedenfalls das Großfürstentum Moskau als einen potentiellen Verbündeten, um den sich die byzantinische Diplomatie nicht ausreichend gekümmert hatte. Dass sie es nicht tat, lag sicher mit den ungenügenden Kenntnissen der byzantinischen Diplomatie über den Nordosten Europas und ihrer auf West- bzw. Mitteleuropa fixierten Politik zusammen. Nicht zu vergessen, der erhebliche logistische Aufwand, den man für die diplomatische Beziehungen mit Moskau zu betreiben hatte. Trotzdem wäre wohl um 1450 eine Alternative für Byzanz ein Bündnis mit dem Großfürstentum Moskau und den ägyptischen Mamelucken gewesen. Ob dieses auf Dauer gegen die Osmanen Bestand hätte, ist eine andere Frage. Die Tataren und Mongolen wären osmanische Verbündete geworden, die den Nachschub der Moskowiter beträchtlich erschwert hätten. Und die Mamelucken, die den Gebrauch von Feuerwaffen ablehnten, wären auch nicht für ewig ein loyaler Verbündeter geblieben. Aber um mein obiges "Nein" etwas zu entkräften. Byzanz hätte nur Möglichkeiten gehabt, weiter zu bestehen, wenn man sich Jahr für Jahr, Jahrzehnt für Jahrzehnt, auf alle möglichen, politischen Konstellationen eingestellt hätte und bereit gewesen wäre, ungewöhnliche neue Wege zu gehen. Dies war aber mit einer auf Traditionen verhafteten Diplomatie nicht zu machen. Ende Zitat Das Großfürstentum Moskau konnte Byzanz nicht helfen, selbst wenn es gewollt hätte. Erstens hatte es keinen Zugang zum Schwarzen Meer. Dieser wurde versperrt von der Goldenen Horde und ab 1441 vom Khanat Krim, das 1478 autonomerVasall des Osmanenreiches wurde. Noch 1445 wurde der Moskauer Großfürst Wassili II der Blinde Gefangener der Krimtartaren und mußtefreigekauft werden. Erst 1774/1783 geriet das Krimkhant unter russische Herrschaft (Katharina II). |
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Sind die Osmanen "Erben" von Byzanz? | Dietrich | 14 | 28.610 |
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