Osmanen: Aufstieg und Abwehrstrategien:
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01.02.2017, 15:42
Beitrag: #80
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RE: Morea an Venedig?
(31.01.2017 23:43)WDPG schrieb: Es stimmt, das Venedig auf die Inseln keinen Anspruch stellte. Aber mich wunderte es halt das man nicht eher diese anvisierte, als Griechenland. Hier gab es schon kurz Überlegungen, aber man nahm dann doch die Morea. Ich finde es ebenfalls erstaunlich, dass Venedig bei den Friedensverhandlungen nicht zuallererst auf der Rückgabe Kretas bestand, das es erst 50 Jahre zuvor verloren hatte und das zudem leichter als der Peloponnes/Morea zu verteidigen gewesen wäre. Ich vermute, dass die Großmächte angesichts der gewaltigen territorialen Verluste des Osmanischen Reichs (ganz Ungarn, Siebenbürgen, Kroatien) bei den Inseln im östlichen Mittelmeer Zugeständnisse machten. Und so fiel Venedig der Diplomatie zum Opfer, die es selbst in seiner Glanzzeit so meisterhaft beherrscht hatte. Von nun an wahrte die Republik Venedig angesichrs ihrer militärischen Hiilflosigkeit - besonders zu Lande - eine strikte Neutralität und hielt sich von allen Bündnissen und Auseinandersetzungen fern. Das hatte zur Folge, dass im 18. Jh. die Armeen anderer Staaten das Staatsgebiet Venedigs - die Terra Ferma - rücksichtslos durchzogen, während Venedig nur hilflos protestierte. Es hat viele Diskussionen gegeben, ob Venedig seinen Untergang hätte vermeiden können, wenn es die Bevölkerung der Terra Ferma in seine Staatsorgane aufgenommen und sie als gleichberechtigten Teil betrachtet hätte. Aber dafür war die ehrwürdige Serenissima längst zu erstarrt. |
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