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Geschichte des Neujahrsbackwerks
01.01.2013, 22:57
Beitrag: #1
Geschichte des Neujahrsbackwerks
Prosit Neijohr
Bretzel wie e Scheierdohr
Kuche wie e Owwepladd
werren alle Leit vun satt.


Bei diesem Neujahrswunsch meiner Heimat ist mir aufgefallen,daß es zum Jahreswechsel allerlei spezielles Backwerk gibt,dessen Geschichte es sich vielleicht mal aufzuklären lohnt.
In bestimmten Gegenden schenkt man guten Freunden Neujahrsbrote oder Neujahrskuchen als Glücksbringer , damit das “Brot” im neuen Jahr nichts ausgeht. Außerdem sollen die Beschenkten damit vor Krankheit und Unglück bewahrt werden.
In Rheinhessen ,Südhessen schwaben und Baden gibt es Neujahrsbrezeln.in anderen Gegenden Neujahrsringe (Hefekränze mit Rosinen), Neujahrsbrezeln, Neujahrsmännchen und Neujährchen in diversen Variationen.
Erzählt einfach mal,was bei Euch so üblich ist und welchen geschichtlichen Hintergrund das hat.
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01.01.2013, 23:19
Beitrag: #2
RE: Geschichte des Neujahrsbackwerks
Die Neujahrsbrezel geht zurück auf das Frühmittelalter und die damals entstehende Klosterkultur mit ihren Backstuben..
Die Bezeichnung Bretzel geht auf das lateinische Wort brachium ‚Arm‘ zurück ,da die verkreuzten Enden mit ineinander geschlungenen Armen verglichen wurden. Der Brezel symbolisiert zum Beten verschränkte Arme. Aus dem römischen Ringbrot, das im frühen Christentum für das Abendmahl verwendet wurde, entstand zunächst eine abgewandelte Form , bei der ein Arm - ähnlich eine Sechs - über den Ring hinausragte. Den Schritt zur heute geläufigen Brezelform stellte das Aneinanderführen und Verbinden "einarmiger Brezel" dar. Diese Herkunft sowie die enge Verbindung zum christlichen Glauben erklärt, weshalb der Brezel als "heiligem Gebäck" besondere Segens- und Heilkraft zugeschrieben wurde.Als ursprüngliches Devotionsgebäck und religiöse Fastenspeise war die Herstellung zeitlich reglementiert Die in Südhessen,dem Rheinland ,Baden und Schwaben bekannten Neujahrsbrezeln sind ungelaugt. Sie werden meist aus Hefeteig hergestellt und sollen Glück und Wohlergehen verheißen. Sie haben einen Durchmesser bis über einen Meter und ein Gewicht bis zu 2,5 kg

Neben der Neujahrsbretzelsoll es in der Vorderpfalz noch eine besondere Form des Neujährchens in Form einer Art von Doppelhaken geben,wie mir ein Kumpel aus Maxdorf berichtet hat.Vielleicht weiß unser Vertreter vor Ort dazu mehr zu berichten.
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02.01.2013, 16:00
Beitrag: #3
RE: Geschichte des Neujahrsbackwerks
(01.01.2013 22:57)zaphodB. schrieb:  Prosit Neijohr
Bretzel wie e Scheierdohr
Kuche wie e Owwepladd
werren alle Leit vun satt.


Erzählt einfach mal,was bei Euch so üblich ist und welchen geschichtlichen Hintergrund das hat.


aus meiner frühen Jugend kenne ich auch die Neujahrsbrezel. Aber inzwischen scheint es die bei uns nicht mehr zu geben.
Schade für den alten Brauch.

OT:
Was mir noch einfällt an Neujahrsbräuchen, war das "Neue Jahr anwünschen" bei den Paten. Musste man am Neujahr morgen so gegen 11 Uhr zum Patenonkel und zur Patentante, denen ein "Gutes Neues Jahr" wünschen und sich für die Weihnachtsgeschenke bedanken. Bei meiner Tante kein Problem, mein Patenonkel jedoch nahm seine Pflicht sehr ernst und hat mich insbesondere ausgibig zu meinen Schulischen Leistungen interviewt, und nicht mit Tadel gespart. Anlügen konnte ich ihn nicht, seine Schwester, meine Mutter, hat ihn immer bestens mit Infos versorgt, wenn ich wieder was ausgefressen hatte.
War ich meist "Kreiznarret", wenn ich dort wieder gehen konnte.

TT:
Zum Bäcker.
Insgesamt scheint der Beruf des Bäckers schon eine gewisse höhere Sonderstellung innegehabt zu haben.
Mindestens kann ich mir die Berufsbezeichnung "Pfister" vom lat. Pistor nicht anders erklären, die die Bäcker in Südd. noch vor 2-3 Generationen trugen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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03.01.2013, 23:39
Beitrag: #4
RE: Geschichte des Neujahrsbackwerks
Bei uns gab es den Brauch des Neujahrsanschießens-man ging mit einer Zündplättchenpistole von Haus zu Haus und auch zu den Verwandten und knallte eifrig. Dafür gab es dann Neujahrsgeld .

was das Neujahrsbackwerk in der Vorderpfalz in Form eines Doppelhakens ][ betrifft, so hoffe ich,daß unser Maxdorfer uns Auskunft über diese Form des Neujährchens geben kann . Oder gibt es anderswo auch diese Art von Neujahrsbackwerk ?
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04.01.2013, 13:55
Beitrag: #5
RE: Geschichte des Neujahrsbackwerks
(03.01.2013 23:39)zaphodB. schrieb:  Bei uns gab es den Brauch des Neujahrsanschießens-man ging mit einer Zündplättchenpistole von Haus zu Haus und auch zu den Verwandten und knallte eifrig. Dafür gab es dann Neujahrsgeld .

was das Neujahrsbackwerk in der Vorderpfalz in Form eines Doppelhakens ][ betrifft, so hoffe ich,daß unser Maxdorfer uns Auskunft über diese Form des Neujährchens geben kann . Oder gibt es anderswo auch diese Art von Neujahrsbackwerk ?

Meinst Du dies?
[Bild: images?q=tbn:ANd9GcS5fJVvS2jAzz0oHalkaMe...EiJJwjHPTg]

Zum Pfister habe ich mal meinen "Vocke" befragt.
Das Bäckerhandwerk ist aus den Klosterbäckern des frühen Mittealters entstanden. Der St. Gallener Klosterplan benennt bereits eine Bäckerei.
Daher der lateinische Pfister und die Pfisterei.
Später ein Handwerk ausgebüt unter Herrschaftsrechten, deshalb oft die Verbindung Mühle-Bäckerei oder Wirtschaft-Bäckerei
(apropos wenn ich in die Gegend von Wangen im Allgäu komme, schau ich immer beim fidelisbäck vorbei, warmer Leberkäse, frische Backwaren und wenn ich eine Chauffeuse habe noch ein dunkles Bier..... grosse Klasse)

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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06.01.2013, 19:32
Beitrag: #6
RE: Geschichte des Neujahrsbackwerks
den Fidelisbäck kenn ich auch-da fall ich auch ein,wenn ich in der Gegend bin.

Das ist auch eine Interessante Gebäckform.,die Du da hast.Hat die Form irgendeine kultische Bedeutung ?

das Maxdorfer Neujahrs-Gebäck sieht aber anders aus.nämlich wie zwei gegeneinander gewendete C mit den Öffnungen nach aussen.
Eisenverzierungen in ähnlicher Form sieht man teilweise an alten Scheunen und Ställen.
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