Kreuzzüge Allgemein:
|
12.10.2014, 01:20
Beitrag: #37
|
|||
|
|||
RE: Kreuzzüge Allgemein:
(11.10.2014 01:22)Sansavoir schrieb: ................. Das Philipp ein Gewinner war, das hast du schon sehr ausführlich und schlüssig erklärt. Eine kleine Ergänzung noch zu der Geschichte das man im Königreich Jerusalem über den geplanten Kreuzzug gar nicht so erfreut war, möchte ich noch kurz etwas ergänzen. Eines fällt mir, wenn ich mich mit den Kreuzzügen beschäftige immer wieder auf: Total unterschiedliche Sichtweisen der damaligen Mächte. Die Herrscher in Jerusalem dachten was Beziehungen zu den Arabern, die Einhaltung des Friedens und den manchmal geschlossenen Handelsbeziehungen oft ganz anders, als die Leute in Westeuropa die zum Kreuzzug aufbrachen, so zumindest mein Eindruck. -In Jerusalem und den übrigen Kreuzritterstaaten war man sich über die oft eher knappen Ressourcen im klaren, man war froh wenn man sich halbwegs halten konnte und den einen oder anderen Streit zwischen Feinden etwas nutzen konnte. Das Gefühl hier Gigantische Unternehmungen zu brauchen, hatte man nicht. Wenn ein Kreuzzug erwünscht war, dann am ehesten dann wenn man Hilfe brauchte, weil man in Bedrängnis war (durch den Fall Jerusalems z.B.). -Im Westen hatten manche ganz andere Erwartungen, mein Gefühl ist das am Anfang von so manchen Kreuzzug die Stimmung ungefähr so war, das man glaubte man könne ohne größere Probleme weite Gebiete Syriens oder auch ganz Ägypten unter Kontrolle bringen. Wobei sich dann bei vielen sehr schnell zeigte, wie knapp die Ressourcen tatsächlich waren. -Die Seemächte in Italien dachten dann nochmals anders, ihnen war es wichtig das man geschlossene Handelsbeziehungen nicht gefährdet. Auch wenn man natürlich ein Verbündeter (und oft Profiteur) der Kreuzzugsbewegung war. Und Byzanz das die feindlichen Mächte im Osten schon seit Jahrhunderten kannte und für das die aus dem Weste kommende "Hilfe" oft ein Ärgernis oder sogar eine Gefahr (je nach politischer Lage) darstellte, sah die Kreuzzüge dann nochmals anders. -Ganz zu schweigen von der islamischen Welt. Also treffen hier oftmals total unterschiedliche Denkweisen aufeinander. Kein Wunder das man es in Europa oft für nötig hielt einen Kreuzzug zu starten, während die Fürsten der Kreuzzugsstaaten gar nicht immer so eine Freude mit den Neuankömmlingen hatten, die ihnen da helfen wollten. |
|||
|
Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste