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Volksempfänger, Volkswagen, Volksmotorrad, volkskühlschrank...
09.03.2017, 13:36
Beitrag: #41
RE: Volksempfänger, Volkswagen, Volksmotorrad, volkskühlschrank...
(09.03.2017 09:19)Triton schrieb:  Mit dem schwierigen Gelände sind eher beengte Verhältnisse als die Bodenbeschaffenheit gemeint. Es gab ja nun auch, wie gezeigt, andere Halbkettenfahrzeuge, die wirklich etwas transportieren und ziehen konnten.
Durchgesetzt hat sich letztlich das Radfahrzeug mit Allradantrieb, der Jeep war mit gut 1,50m Breite wohl kompakt genug.


Nein
wir reden und schreiben hier von der Ostfront 1941pp
in der Schlammperiode Frühjahr und im Herbst war kaum eine Fahrzeugbewegung möglich!
Porsche hat als Alternativ-Modell zum Raupenschlepper Ost einen Radschlepper entwickelt, der aber nicht auf die selben Leistungswerte kam.
Die Produktion unterblieb deshalb.
Der VW Kübel (ohne Allrad) hat sich da auch recht gut bewährt, halt auf Grund seines geringen Gewichts, aber schleppen konnte der nichts zusätzliches.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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09.03.2017, 20:55
Beitrag: #42
RE: Volksempfänger, Volkswagen, Volksmotorrad, volkskühlschrank...
Zurück zum Thema.

Als ich zum "Volkskühlschrank" recherchierte, wer kam mir da unter?
Man wird es kaum glauben, Albert Einstein, der schwäbische Physiker aus Ulm.
Er ließ sich 1928 einen "Automatischen-Beton-Volkskühlschrank" patentieren.
Von dem mindestens einige Ausstellungsstücke produziert wurden.

http://www.presse.uni-oldenburg.de/f-akt...5-363.html


maW die Nazis hatten auch kein Copyrigth für die "Volks-"Produkte.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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10.03.2017, 12:28
Beitrag: #43
RE: Volksempfänger, Volkswagen, Volksmotorrad, volkskühlschrank...
Der "Hitlersche" Volkskühlschrank sollte ähnlich wie der Volksempfänger von so gut wie allen Kühlgeräteherstellern produziert werden.
Es wurde einige Jahre entwickelt, es sollte ein langlebiges Gerät werden, ca. 75-90 Liter Nutzinhalt und zu einem Preis von 50 bis 60 Reichsmark verkauft werden.
Geplant war ein Produktions-Volumen von mindestens 250.000 Stück.
Es kam, wie bekannt, nicht dazu. Und 1941 wurde das Projekt "auf Eis gelegt". Man wollte zuerst noch schnell den Krieg gewinnen.
Der Kühlschrank zog erst ab Mitte der 50er Jahre in deutsche Haushalte ein.

Interessant aber, dass die Kühlgeräte-Industrie "mitzog" wie die Rundfunkhersteller, und nicht versuchte das Produkt zu hintertreiben wie die Autoindustrie.
Der Bau des Volkswagenwerks wurde lediglich in Angriff genommen, weil die Autoindustrie "mauerte". Den Volkswagen absolut nicht bauen wollte.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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10.03.2017, 14:09
Beitrag: #44
RE: Volksempfänger, Volkswagen, Volksmotorrad, volkskühlschrank...
(10.03.2017 12:28)Suebe schrieb:  Interessant aber, dass die Kühlgeräte-Industrie "mitzog" wie die Rundfunkhersteller, und nicht versuchte das Produkt zu hintertreiben wie die Autoindustrie.
Der Bau des Volkswagenwerks wurde lediglich in Angriff genommen, weil die Autoindustrie "mauerte". Den Volkswagen absolut nicht bauen wollte.
Das ist ja wohl voll verständlich. Es gab keine richtige Kühlschrankindustrie, also ist ein großer Auftrag vom Staat doch ein Traum. Wenn das Produkt dann etabliert ist, kann man mühelos noch eigene Geräte anbieten.

Das Auto dagegen war schon eingeführt, Henry Ford hat gezeigt, dass es keinen Staat braucht, um große Mengen davon unters Volk zu bringen. Ford und Opel (Eifel und P4/Kadett waren wohl die meistverkauften Autos damals mit Abstand) boten schon Autos an, die nicht weit von den geforderten 1000 RM Kaufpreis weg waren. Aber beides waren keine deutschen Unternehmen.
In Italien und Frankreich gab es Projekte für ein billiges, vollwertiges Massenmobil auch ohne den Herrn mit der Fliege unter der Nase.

Das Halbkettenkonzept stammt übrigens aus Frankreich von Citroen, es hatte aber sehr wohl Gründe, warum die Franzosen es weniger enthusiastisch weiterverfolgten als die Wehrmacht.
"Das Halbkettenfahrzeug war viel teurer als der Panzer. Der hohe Grad an Technologie, der notwendig war, um ein zuverlässiges Fahrzueg zu produzieren, machte jedes Exemplar zu einem Meisterstück der Ingenieurskunst, das mit hohem Aufwand an Zeit und Ingenieurskunst erkauft wurde. Wenn nur ein kleiner Teil dieser Aufwendungen auf andere Waffen oder Ausrüstungen verwendet worden wäre, hätte die Sache für die deutschen Streitkräfte vielleicht ganz anders ausgesehen." (Chris Bishop, Waffen des zweiten Weltkriegs)

"Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara)
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10.03.2017, 15:54
Beitrag: #45
RE: Volksempfänger, Volkswagen, Volksmotorrad, volkskühlschrank...
(10.03.2017 14:09)Triton schrieb:  
(10.03.2017 12:28)Suebe schrieb:  Interessant aber, dass die Kühlgeräte-Industrie "mitzog" wie die Rundfunkhersteller, und nicht versuchte das Produkt zu hintertreiben wie die Autoindustrie.
Der Bau des Volkswagenwerks wurde lediglich in Angriff genommen, weil die Autoindustrie "mauerte". Den Volkswagen absolut nicht bauen wollte.
Das ist ja wohl voll verständlich. Es gab keine richtige Kühlschrankindustrie, also ist ein großer Auftrag vom Staat doch ein Traum. Wenn das Produkt dann etabliert ist, kann man mühelos noch eigene Geräte anbieten.

Das Auto dagegen war schon eingeführt, Henry Ford hat gezeigt, dass es keinen Staat braucht, um große Mengen davon unters Volk zu bringen. Ford und Opel (Eifel und P4/Kadett waren wohl die meistverkauften Autos damals mit Abstand) boten schon Autos an, die nicht weit von den geforderten 1000 RM Kaufpreis weg waren. Aber beides waren keine deutschen Unternehmen.
In Italien und Frankreich gab es Projekte für ein billiges, vollwertiges Massenmobil auch ohne den Herrn mit der Fliege unter der Nase.

Das Halbkettenkonzept stammt übrigens aus Frankreich von Citroen, es hatte aber sehr wohl Gründe, warum die Franzosen es weniger enthusiastisch weiterverfolgten als die Wehrmacht.
"Das Halbkettenfahrzeug war viel teurer als der Panzer. Der hohe Grad an Technologie, der notwendig war, um ein zuverlässiges Fahrzueg zu produzieren, machte jedes Exemplar zu einem Meisterstück der Ingenieurskunst, das mit hohem Aufwand an Zeit und Ingenieurskunst erkauft wurde. Wenn nur ein kleiner Teil dieser Aufwendungen auf andere Waffen oder Ausrüstungen verwendet worden wäre, hätte die Sache für die deutschen Streitkräfte vielleicht ganz anders ausgesehen." (Chris Bishop, Waffen des zweiten Weltkriegs)

Mal vorab:
Der "Erfinder" des Halbkettenfahrzeugs war Adolphe Kegresse aus Hericourt (im weiteren Sinn auch ein Landsmann von uns Idea, gehörte ja lange zu Mömpelgard)
https://de.wikipedia.org/wiki/Adolphe_K%C3%A9gresse

zum "Rest" deines Posts heute Abend mehr.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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10.03.2017, 22:25
Beitrag: #46
RE: Volksempfänger, Volkswagen, Volksmotorrad, volkskühlschrank...
Ja, und Kégresse arbeitete für Citroen.
Wenige Jahre nach den Kegresse-Fahrzeugen war Citroen (zeitweise Marktführer in Europa) pleite und wurde von Michelin erworben. Ok, lag angeblich am Traction Avant, aber die Halbkettenfahrzeuge waren zumindest kein vermarktbares Konzept.

Der 2CV war eine ähnliche Entwicklung wie der Käfer, ganz ohne Staat und KdF-Propaganda, und dabei noch konstruktiv deutlich moderner als das Krabbeltier. Aber im NS-Staat wollte wohl das Regime auch gerne bestimmen, was die Volksgemeinschaft kauft.

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11.03.2017, 00:39
Beitrag: #47
RE: Volksempfänger, Volkswagen, Volksmotorrad, volkskühlschrank...
(10.03.2017 22:25)Triton schrieb:  Ja, und Kégresse arbeitete für Citroen.
Wenige Jahre nach den Kegresse-Fahrzeugen war Citroen (zeitweise Marktführer in Europa) pleite und wurde von Michelin erworben. Ok, lag angeblich am Traction Avant, aber die Halbkettenfahrzeuge waren zumindest kein vermarktbares Konzept.

Der 2CV war eine ähnliche Entwicklung wie der Käfer, ganz ohne Staat und KdF-Propaganda, und dabei noch konstruktiv deutlich moderner als das Krabbeltier. Aber im NS-Staat wollte wohl das Regime auch gerne bestimmen, was die Volksgemeinschaft kauft.

André Citroen hat seine Firma in der Spielbank verzockt.
Das ist Fakt.

Die Franzosen hatten 1940 ca. 1.000 Halbkettenfahrzeuge, die bei der Wehrmacht in allerlei Einsatzzwecken noch lange liefen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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11.03.2017, 00:56
Beitrag: #48
RE: Volksempfänger, Volkswagen, Volksmotorrad, volkskühlschrank...
Ich kenne den Bishop nicht, aber bei Fahrzeugen scheint mir der eher in der 3. Lig zu spielen...Innocent

Zitat Triton
Zitat:...
"Das Halbkettenfahrzeug war viel teurer als der Panzer. Der hohe Grad an Technologie, der notwendig war, um ein zuverlässiges Fahrzueg zu produzieren, machte jedes Exemplar zu einem Meisterstück der Ingenieurskunst, das mit hohem Aufwand an Zeit und Ingenieurskunst erkauft wurde. Wenn nur ein kleiner Teil dieser Aufwendungen auf andere Waffen oder Ausrüstungen verwendet worden wäre, hätte die Sache für die deutschen Streitkräfte vielleicht ganz anders ausgesehen." (Chris Bishop, Waffen des zweiten Weltkriegs)

Der Oswald, Kraftfahrzeuge und Panzer, Motorbuchverlag Stgt. 8. Auflage 1975
Seite 181
"Alle 6 Typen der hier behandelten Halbketten-Zugmaschinen haben sich gut und teilweise sogar ausgezeichnet bewährt, ...."

Zu den Preisen:
Mittl. Halbketten-Schützenpanzerwagen RM 23.000,
der Achtrad Panzerspähwagen RM 53.000,
der Panzer III 100.000RM
Nachzulesen aaO Seite 318

Bishops Meinung:
Zitat:machte jedes Exemplar zu einem Meisterstück der Ingenieurskunst, das mit hohem Aufwand an Zeit und Ingenieurskunst erkauft wurde
das schreibt Oswald
"obwohl sie vom ingenieurmäßigen Standpunkt aus - insbesonder im Hinblick auf ihre abenteuerlich anmutende Lenkung - zunächst kaum viel Vertrauen erwecken konnten"

konträrer können Aussagen eigentlich gar nicht mehr sein.
Und, wohlgemerkt, der Oswald ist auch heute noch das Standartwerk zu allem was Motoren und Räder bei den deutschen Heeren hatte.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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11.03.2017, 01:39
Beitrag: #49
RE: Volksempfänger, Volkswagen, Volksmotorrad, volkskühlschrank...
(10.03.2017 14:09)Triton schrieb:  ./.

Das Auto dagegen war schon eingeführt, Henry Ford hat gezeigt, dass es keinen Staat braucht, um große Mengen davon unters Volk zu bringen. Ford und Opel (Eifel und P4/Kadett waren wohl die meistverkauften Autos damals mit Abstand) boten schon Autos an, die nicht weit von den geforderten 1000 RM Kaufpreis weg waren. Aber beides waren keine deutschen Unternehmen.
In Italien und Frankreich gab es Projekte für ein billiges, vollwertiges Massenmobil auch ohne den Herrn mit der Fliege unter der Nase.

./.

Das ist ja schon richtig, Ford hat das vorgemacht.
Die Einkommen der Amerikaner waren im "Ford-Zeitraum" 1912-1928 aber gut dreimal so hoch wie die der Deutschen, bei wesentlich niedrigeren Lebenshaltungskosten.
Und das ist ja dann auch der hintergrund der "Volks-produkte-Idee" über riesige Stückzahlen die bisherigen Luxus-Produkte für den "Volksgenossen" erschwinglich zu machen.

Der Opel P4 hat im letzten Produktionsjahr 1937 RM 1.450,-- gekostet produziert 1937 17846
der Nachfolger Kadett 1938 RM 1.800,--
produziert 1938 33.840
Ford Eifel RM 2.590 bei einer Produktion von 21.682 Stück
DKW F7 Reichsklasse RM 1.795 Produktion 1938 ziemlich genau 40.000 Stück
Adler Trumpf Junior 1E RM 2.800 Produktion ca. 20.000 Stück
Preise für die 2-türige Limousine, Stückzahlen nach Oswald, bei DKW nach Kirchberg

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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11.03.2017, 10:40
Beitrag: #50
RE: Volksempfänger, Volkswagen, Volksmotorrad, volkskühlschrank...
Edit zu den Preisen:
Der o.g. ist für den Schützenpanzerwagen! der auf dem gleichen Fahrgestell wie die Halbkettenzugmaschine aber natürlich gepanzert, große Heckklappe dass die Grenies zügig raushüpfen konnten maW
die Halbkettenzugmaschine hat garantiert weniger als die Hälfte gekostet. keine 10.000 RM. Leider konnte ich da gestern Abend so schnell keinen Preis finden.

Wo Bishop seine Zahlen herhaben will wird wohl immer ein Geheimnis bleiben.

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11.03.2017, 15:22
Beitrag: #51
RE: Volksempfänger, Volkswagen, Volksmotorrad, volkskühlschrank...
(11.03.2017 00:39)Suebe schrieb:  André Citroen hat seine Firma in der Spielbank verzockt.
Das ist Fakt.
Zu meinem Großvater, damals noch wohlhabender Geschäftsmann, kam ein Nachbar, ebenfalls Geschäftsmann, aber weniger erfolgreich. Er brauche einen für damalige Verhältnisse sehr hohen Betrag (2 VW Käfer? Wohl noch mehr.) kurzfristig zur Überbrückung einer Krise, er bekomme das Geld sehr bald schon zurück. Unter Nachbarn und ehrlichen Kaufleuten doch eine Ehrensache! Ok, das Geld wechselte den Besitzer.
Kurze Zeit später kam der Bittsteller wieder daher. Tja, mit der Rückzahlung werde es nichts. Er war zur Vermehrung des Betrags in der Spielbank. Damit er mit dem Gewinn wieder finanziell Luft habe und das Geld gleich zurückgeben kann. Ist ja eine alte Weisheit, in der Spielbank gewinnt am Ende immer der Spieler. Klar, weiss jeder.
Tja, nur der Nachbar hatte eben Pech. Und Opa blauäugig hatte Mitleid und wohl einfach sein Geld in den Wind geschrieben. 2 Jahrzehnte später war es übrigens genau umgekehrt, der Sohn des Spielers war sehr erfolgreich und das Geschäft meines alten Herrn in der Krise. Aber die Zeiten der Nachbarschaftshilfe waren vorbei...

Was ich damit sagen wollte: So war es wohl. Firma in den Miesen. Der Spieler denkt, er gewinnt immer. So wie Verbrecher denken, sie werden nie erwischt. Am Ende ist es wurscht, was zuerst da war. Michelin war als neuer Eigner ein Glücksfall.

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14.04.2017, 21:54
Beitrag: #52
Volkstraktor
Ab 1937 wurde, um dem zunehmenden Arbeitskräftemangel in der Landwirtschaft abzuhelfen, in Deutschland ein "Volkstraktor" entwickelt.
Entwicklungsleiter wie beim Volkswagen Prof. Porsche.
und auch die Vorgaben ähneln sich. Großserientauglich, einfache Bedienung und -Wartung, und hohe Zuverlässigkeit.
Und nicht zu vergessen, ein Verkaufspreis von weniger als 1.000 Reichsmark
der über die Großserie, angedacht war eine Jahresproduktion von über 100.000 Stück, realisiert werden sollte.

Auch da gab es Paralellen zu Ford. Dieser hatte sich im 1.WK ein Geschäft davon versprochen, die Bauern Englands und Frankreichs (Pferdemangel!) mit Traktoren zu versorgen. (Seine Miteigentümer waren allerdings anderer Meinung, so musste Ford dies auf eigene Kappe durchziehen unter dem Markennamen Fordson)

Es ging beim Volkstraktor "eigentlich" wie beim Volkswagen, ein paar Prototypen wurden gebaut, ein Werk geplant .... und der Krieg kam.
Das Werk allerdings war, anders als das Volkswagenwerk noch im Planungsstadium, und eine militärische Verwendung eines kleinen Traktors scheint sich auch nicht ergeben zu haben.
Jedenfalls war von offizieller Seite ab Kriegsbeginn zuerstmal"aus die Maus".
In der zweiten Kriegshälfte wurde der Landmaschinenmangel anscheinend gross, und von einer Fabrik im besetzten Italien sollte eine Serie des Volkstraktors gebaut werden. Was aber kriegsbedingt dann auch unterblieb.

Porsche hat die Prototypen "gebunkert" und auch noch weiterentwickelt.

Nach dem Krieg war der Bedarf an Landmaschinen riesig, Porsche suchte einen Lizenznehmer für den "Volkstraktor" und fand ihn in dem Uhinger Werkzeughersteller Allgaier. Der den Traktor als AP 17 herstellte (Allgaier Porsche 17 PS)
Qualität und Preis stimmte, der Traktor wurde ein großer Verkaufserfolg.
Trotzdem hat sich Allgaier 1955 aus dem Geschäft zurückgezogen, Mit Werkzeugen wäre mehr zu verdienen, hieß es. Vielleicht waren die Porsche-Lizenzforderungen auch hoch. Ich weiß es nicht.
Es begann jedenfalls ein neues Kapitel beim Volkstraktor, jetzt unter dem Namen Porsche-Diesel

Teil 2 folgt

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15.04.2017, 10:32
Beitrag: #53
RE: Volksempfänger, Volkswagen, Volksmotorrad, volkskühlschrank...
Ein OT-Zwischenruf:
Vor vielen Jahren hatte ich geschäftlich viel mit einem damals schon Älteren zu tun.
Der hat in den begnnenden 5ern Landmaschinen verkauft. Natürlich hauptsächlich Traktoren.
Mit dem jungen Bauern sei meist alles schnell klar gewesen. die kannten die Vorteile der Motorisierung aus "feldgrauen Zeiten", dann hätte aber oftmals der alte Bauer auch noch etwas wissen wollen.
"wie stark ist der?" wäre dann oft die Frage gewesen, und auf die Antwort 12 PS, 13 PS je nachdem, soll nicht nur einmal das Geschrei groß gewesen sein,
"ob man einen Vogel hätte, mit 12 oder 13 Rössern zum Pflügen zu fahren..."

es war damals das Wissen, dass ein Pferd kurzzeitg auch 10PS Leistung bringt, noch nicht so verbreitet.

Der Porsche-Allgaier hatte 17 PS

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15.04.2017, 20:38
Beitrag: #54
RE: Volksempfänger, Volkswagen, Volksmotorrad, volkskühlschrank...
Nachdem Allgaier aus dem Geschäft ausstieg, gewann Porsche Mannesmann als neuen Partner.
Die neue Mannesmann Tochter "Porsche-Diesel-Motorenbau Friedrichshafen" übernahm die Produktion. Die technische Fortentwicklung und Betreuung nach wie vor bei der Porsche KG.
Das Modellprogramm wurde erweitert, es gab nun 1-2-3und4-Zylinder Motoren das Design wurde verändert, die elegante Motorhaube wurde zum Erkennungszeichen des Porsche-Diesel.
Man hatte zeitweilig 12% Marktanteil in Deutschland und war nach Stückzahl zweitgrößter Schlepperhersteller in Deutschland.
Gegen Ende der 50er Jahre war der Traktoren-Markt aber ziemlich gesättigt, Porsche hatte auf den technishen Wandel und die sich ändern Kundenwünsche wohl auch zu spät reagiert.
Jedenfalls Mannesmann stieg aus.
Porsche kam dann noch mit MAN ins Geschäft, versuchte noch etliches, aber der Markt verlangte Traktoren mit 50PS und mehr, und die hatte Porsche nicht im Angebot. So wurde die Produktion 1963 eingestellt.

Saldiert, es wurden ca. 40.000 Allgaier-Porsche und 120.000 Porsche-Diesel verkauft, war der Erfolg des "Volkstraktors" immens.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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24.09.2018, 19:39
Beitrag: #55
RE: Volksempfänger, Volkswagen, Volksmotorrad, volkskühlschrank...
Noch einen Nachklapp.
In den 50er60ern Jahre gab es in West-Deutschland "VolksKraftstoff" zu kaufen. Verkauft an Tankstellen mit dem Zeichen VK
Der Sprit sollte so 8bis10 Pfennige billiger sein als an den Markentankstellen, was sich aber nicht lange durchhalten ließ.
Initiator und Besitzer war Georg von Opel der sein Dollar-Vermögen aus dem Verkauf der Opel-Autowerke auf alle möglichen Art und Weise investierte.
So war er zdZ Mehrheitsaktionär der Reifenfirma Continental, die Chips (Kartoffel-Chips) brachte er nach Deutschland, die Marke Chio-Chips gehörte ihm. Und vieles andere mehr.

Und er gründete und initiierte die Tankstellenkette "VK"
in den ausgehenden 50er Jahren bezog er das Benzin aus der DDR, nach dem Mauerbau war die Quelle dicht. Und er kaufte bei wechselnden Raffinerien ein, hatte dann dadurch aber Probleme mit den Preisen, und der Volkskraftstoff dümpelte, es wurde nichts rechtes mehr.
Georg von Opel hatte dann keine große Freude mehr an der Kette und hat sie 1969 an die Sopi verkauft.
Nach der Fusion wurde die bis heute florierende Jet daraus.

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