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verlässliche Jahreszahlen?
26.03.2013, 12:42
Beitrag: #16
RE: verlässliche Jahreszahlen?
Nicht bei der Konstantinischen (eigentlich ja Pippinischen) Schenkung, aber sehr wohl bei so manchen "untergeordneten" Urkunden ging man aber auch in gutem Glauben ans Fälschen: Bspw. "wusste" ein Kloster, dass ihm ein bestimmtes Recht "schon immer" zukam, wusste gleichzeitig, dass es einen bestimmten Gründer hatte, etwa einen örtlichen Herzog. Also verfasste man die Urkunde, die es geben müsste, die es aber aufgrund blöder Umstände nicht gab, einfach im Nachhinein, schrieb dort die beanspruchten Rechte fest und legte das Ganze dem Gründer in den Mund.
Die gefälschte Urkunde sagt also etwas darüber aus, welche Rechte der Fälscher zu einer bestimmten Zeit für sich reklamierte. Dazu muss man lediglich den Fälschungszeitpunkt herausfinden, was aufgrund stilistischer Merkmale oder aufgrund verräterischer, zur angeblichen Verfassungszeit der Urkunde noch nicht üblicher titulaturen oft recht einfach ist. Und dann kann man spekulieren, wie alt das beanspruchte Recht wirklich sein kann. Vioal - Detektivrätsel erfolgreich abgeschlossen.

Das macht Urkundenforschung so spannend... Wink

VG
Christian
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Nachrichten in diesem Thema
verlässliche Jahreszahlen? - RoW - 20.02.2013, 09:18
RE: verlässliche Jahreszahlen? - 913Chris - 26.03.2013 12:42

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