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Germanisch/deutsche Dialekte
05.08.2012, 13:25
Beitrag: #101
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(04.08.2012 18:37)Renegat schrieb:  TT Ich denke, in Nord- und großen Teilen Westdeutschlands ist der Dialektzug längst abgefahren. In Schwaben und Bayern mag das anders sein, jedenfalls auf dem Lande, wo die "Eingeborenen" weitgehend unter sich sind.

Weitgehend unter sich...

Oh Renegat, das Paradies ist immer woanders.
Bei uns, Städtchen mit knapp 50.000 Einwohnern, hat über 30% der Bevölkerung einen Migrationshintergrund. Derzeit gibt es 9 Moscheen, es waren aber auch schon mehr.
Vor 20 Jahren war dominierende Sprache an den Treffpunkten der Jugend ein "Bullubullu-Deutsch" (meine Wortschöpfung, phonetisch nach dem Klang)
Das inzwischen, worüber meine Freude groß ist, einem Schwäbisch diverser Spielarten gewichen ist.
Sprache lebt.

Eingriffe, um eine Sprache am Leben zu erhalten, werden kaum zielführend sein. Eine Tote wiederbeleben ist sogar "Quark".

Aber, und das ist in der Vergangenheit in ganz großem Umfang geschehen mit den bekannten Folgen in ganz Norddeutschland.
Wenn man den Eltern ein halbes Jahrhundert lang erzählt, wunder was für Nachteile der Säugling später im Leben haben wird, wenn er auch nur einen Hauch von der Standartsprache abweicht,

wenn man das in der Zukunft unterlässt, das langt.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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05.08.2012, 13:52
Beitrag: #102
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(05.08.2012 13:25)Suebe schrieb:  Eingriffe, um eine Sprache am Leben zu erhalten, werden kaum zielführend sein.
Es kommt meiner Meinung nach drauf an, ob die Sprache von selbst ausstirbt oder verdrängt wird. Wenn der Sprachtod künstlich herbeigeführt wird, sollte versucht werden die Sprache zu retten.
Ein erfolgreiches Beispiel dafür ist die Sprache Manx auf der Insel Man.

"Auflehnung ist das heiligste aller Rechte und die notwendigste aller Pflichten."
Marquis de La Fayette
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05.08.2012, 19:03
Beitrag: #103
Germanisch/deutsche Dialekte
(02.08.2012 22:16)Suebe schrieb:  
(02.08.2012 20:52)Wallenstein schrieb:  @Arkona,

sagt man in Teilen der Uckermark tatsächlich Nudel, wenn man Kartoffel meint?

(02.08.2012 21:40)Viriathus schrieb:  Ich kanns mir auch kaum vorstellen!
.


Es ist ganz einfach tipp bei googel "uckermark kartoffel nudel"
Und gewöhn dich daran dass, der Suebe meist keinen Blödsinn verzapft Angel

Servus .
Ich habs gefunden .

Ich erinnere mich noch daß wir in der Kindheit , voluminöseren Frauen
als Dicke Nudel bezeichneten

Bei uns heißen sie eigentlich Erdäpfel .
Aber wegen des Fernsehens hat sich auch der Begriff Kartoffel eingebürgert .

Eine einfache aber gute Speise sind die Erdäpfel-nudeln .
Mit Rahmsoße oder mit Staubzucker als Süßspeise.
Und wie heißt das bei Euch ?
luki

Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag Cool
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05.08.2012, 20:13
Beitrag: #104
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(05.08.2012 19:03)Luki schrieb:  Eine einfache aber gute Speise sind die Erdäpfel-nudeln .
Mit Rahmsoße oder mit Staubzucker als Süßspeise.
Und wie heißt das bei Euch ?
luki
Was sind denn Erdäpfel-nudeln ?? Huh

"Auflehnung ist das heiligste aller Rechte und die notwendigste aller Pflichten."
Marquis de La Fayette
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05.08.2012, 20:37
Beitrag: #105
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(05.08.2012 20:13)Annatar schrieb:  
(05.08.2012 19:03)Luki schrieb:  Eine einfache aber gute Speise sind die Erdäpfel-nudeln .
Mit Rahmsoße oder mit Staubzucker als Süßspeise.
Und wie heißt das bei Euch ?
luki
Was sind denn Erdäpfel-nudeln ?? Huh

Ich glaub, ích weiß, was er meint. Bei uns als Kartoffelnudeln bekannt. Längliche, spitz zulaufende goldgelbe Teilkreationen aus Kartoffel.

Schupfnudeln werden die genannt.

[Bild: rezept-schupfnudeln.jpg]

http://autoimg.kochbar.de/kbrezept/42457...nudeln.jpg

Hmmm...
Schmecken sehr gut...

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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05.08.2012, 20:38
Beitrag: #106
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(05.08.2012 20:13)Annatar schrieb:  
(05.08.2012 19:03)Luki schrieb:  Eine einfache aber gute Speise sind die Erdäpfel-nudeln .
Mit Rahmsoße oder mit Staubzucker als Süßspeise.
Und wie heißt das bei Euch ?
luki
Was sind denn Erdäpfel-nudeln ?? Huh
Möchte ich auch wissen, Staubzucker ist wahrscheinlich österreichischer Puderzucker?
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05.08.2012, 21:15
Beitrag: #107
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(05.08.2012 20:37)Maxdorfer schrieb:  Schupfnudeln werden die genannt.
Unter dem Namen kenne ich sie auch.
(05.08.2012 20:37)Maxdorfer schrieb:  Hmmm...
Schmecken sehr gut...
Stimmt. Smile

"Auflehnung ist das heiligste aller Rechte und die notwendigste aller Pflichten."
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05.08.2012, 21:38
Beitrag: #108
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(05.08.2012 20:37)Maxdorfer schrieb:  
(05.08.2012 20:13)Annatar schrieb:  Was sind denn Erdäpfel-nudeln ?? Huh

Ich glaub, ích weiß, was er meint. Bei uns als Kartoffelnudeln bekannt. Längliche, spitz zulaufende goldgelbe Teilkreationen aus Kartoffel.

Schupfnudeln werden die genannt.

[Bild: rezept-schupfnudeln.jpg]

http://autoimg.kochbar.de/kbrezept/42457...nudeln.jpg

Hmmm...
Schmecken sehr gut...


Servus .

Die Erdäpfelnudeln auf dem Foto sehen aber etwas blass aus .
Meine Mutter rollte einen Teig lange aus .
Dann schnitt sie die Nudeln mit einem Messer in gleicher Länge ab .
Was den Vorteil hatte daß sie an allen Stellen gleichmäßig gebräunt werden konnten .
Und da sie Alle den gleichen Umfang hatten wurden sie auch gleichmäßig durch .

Aber im Prinzip wirds daß Gleiche sein .

G.v.luki

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05.08.2012, 21:49
Beitrag: #109
Regionale Kochrezepte
euer Einverständnis vorausgesetzt, habe ich dazu ein neues Thema erstellt.
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05.08.2012, 21:54
Beitrag: #110
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Ihr seid ja gut Smile, da kommen tolle nudelartige Bilder aber keiner beschreibt, was die Dinger mit Kartoffeln zu tun haben.
Da mußte ich doch schon wieder Wiki bemühen. http://de.wikipedia.org/wiki/Schupfnudel

Es war also ursprünglich eine gewöhnliche Nudel aus Getreidemehl und erst später, lange nach Einführung der Kartoffel und vor allem nach deren weiterer Bearbeitung, hat man das normale Mehl gegen Kartoffelmehl ersetzt.
Kartoffelmehlprodukte gibt es viele.
Ich hatte die Vorstellung, da werden Kartoffeln gekocht und gequetscht wie bei Knödeln oder gerieben wie bei Puffern.
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05.08.2012, 23:00
Beitrag: #111
Waldviertler Knödeln
(05.08.2012 21:54)Renegat schrieb:  Ihr seid ja gut Smile, da kommen tolle nudelartige Bilder aber keiner beschreibt, was die Dinger mit Kartoffeln zu tun haben.
Da mußte ich doch schon wieder Wiki bemühen. http://de.wikipedia.org/wiki/Schupfnudel

Es war also ursprünglich eine gewöhnliche Nudel aus Getreidemehl und erst später, lange nach Einführung der Kartoffel und vor allem nach deren weiterer Bearbeitung, hat man das normale Mehl gegen Kartoffelmehl ersetzt.
Kartoffelmehlprodukte gibt es viele.
Ich hatte die Vorstellung, da werden Kartoffeln gekocht und gequetscht wie bei Knödeln oder gerieben wie bei Puffern.

Servus .

Das gibt es auch bei uns , z.B.;

Waldviertler Knödeln .

Eine Hälfte gekochte und eine Hälfte rohe , geriebene und dann leicht ausgepreste
( entwässerte ) Erdäpfel vermengen .

Schmecken wunderbar zu Fleisch mit Saft oder Soßen .
Wie z.B.. Schweinsbraten !!!!!!

[Bild: 070321_14_g.jpg]

Ein Genuß .
G.v.luki

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05.08.2012, 23:13
Beitrag: #112
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Hallo Luki,

deine Waldviertel Knödel kenne und schätze ich genauso. Das sind einfach Klöße halb+halb, gibt´s schon lange aus der Packung. Meine Oma hat die noch selber gemacht, genauso wie echte Nudeln.
Von Knödeln oder nordisch Klößen gibt es viele Varianten. Sehr lecker sind auch die verschiedenen Serviettenknödel, oft mit Hefe als Triebmittel.
http://de.wikipedia.org/wiki/Serviettenkn%C3%B6del

Ups, nun sind wir noch im alten Thread, Steppenwolf hatte die Rezepte schon umgebettet.
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06.08.2012, 10:53
Beitrag: #113
Dialektworte
Oberösterreichisch :

Der oberösterreichische Dialekt ist keine eigene Sprachgruppe ,
einige Wörter sind dennoch besonders .

Eine kleine Auswahl an Hoamatland - Deutsch ( Landeshymne ) :

Goi : Gell , hat nichts mit dem hebräischen Wort Goi (Nichtjude) zu tun .

Drawig : Es eilig haben .

Bunki : Kuchen vom Blech , nicht verwechseln mit Bünki ( gepresster Strohballen ) .

Neichtl : Eine kurze Zeit ( Zeitl ),
leitet sich von „Eicht“ ( einst : eine kurze Zeiteinheit ,
Zeit der Dämmerung ) ab , das „ N “ ist ein verkürzter unbestimmter Artikel
zur leichteren Aussprache.

Eanta : Eher , früher , bevor .

Iada : Dienstag , auch Iritag ,
leitet sich vom gotischen „ Areinsdag “ , dem Ares-Tag ab ,
dem Tag des griechischen Kriegsgottes .

Gschma : Liebenswert , gemütlich,
allgemeiner Ausdruck des Wohlgefallens und Wohlbefindens .

Flenna : Weinen .
Leitet sich vom Mittelhochdeutschen vlehen / vlen ( dringlich bitten ) ab .

Dumön : Sich beeilen .
Mittelhochdeutsch: tumeln = taumeln .

Degerl : Tiegel , flaches Gefäß mit Deckel .
Lateinisch : tegula ( Dachziegel ) .

Netta : Nur .
Aus dem italienischen „ netto “ .

luki

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06.08.2012, 11:41
Beitrag: #114
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Schwäbisch:

Ein Merkmal des Schwäbischen ist die Verkleinerungsform mit -le

Die Flasche Bier wird zum "Bierfläschle"
in den Jahren als die Flüchtlinge und Heimatvertriebenen der 1. Generation sich bei uns einlebten, es gab ganze Stadtviertel bewohnt von ihnen, hat es manche Besonderheit gegeben.
Bei mir ums Eck gab es ein Viertel in dem die Bewohner von dem
"Fläsch le Bier" sprachen, das "le" als separates Wort "lö" ausgesprochen.
Eine Varietät die inzwischen natürlich längst ausgestorben ist.

Das Kind wird zum Kendle
Das Auto zum Wägele (und wenn es ein 8-Zylinder aus Untertürkheim ist)
Die Angetraute wird zum Weible

Auf die häufigen Lehnworte aus dem französischen habe ich schon hingewiesen.
Aber auch mit dem Österreichischen haben wir manches gemeinsam.
fällt mir gerade der Blumenkohl ein, der bei uns Karfiol heißt.
Oder die Marillen.
OT:
Zu Zeiten als das Gebiet des Alpendollars noch nicht zur EU gehörte, haaben meine Kumpels auf dem Rückweg vom Skifahren, Bergtour usw. immer noch schnell eine Flasche "Stroh-Rum" erworben. 90% in der BRD verboten. Ich habe mir immer ein Pulle Marillen-Likör gekauft. Mitbringsel für meine Mutter, die vom Alkohol so gar nichts hielt. Aber der Marillen-Likör...

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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06.08.2012, 13:00
Beitrag: #115
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
.
Servus Suebe .

Euer " - le " wird bei uns zum " - erl " .

Weiberl , Kinderl , Hunderl , Auterl ( Auto ) , Knöderl ,
a Rauscherl ( kleiner Rausch ) usw .

Beim Nachdenken fiel mir wieder meine Jugendzeit ein .
Immer wenn ich wieder mal unsterblich verliebt war fiel ich automatisch
in den Dialekt .
Ich konnte gar nicht anders .
Denn die Phrase " ich liebe Dich " war schon zur damaligen Zeit , für mich ,
zu abgetroschen und unglaubwürdig .
Aber bei den nachfolgenden , immer ehrlich gemeinten , Beteuerungen
schmolzen sogar die bürgerlichen und österreichisch hochdeutsch sprechenden
Maderl / Dirndln ( Mädchen / Fräuleins ) , wie Butter in der Sonne .

I hau Di so gern = Ich habe Dich sehr gerne .
I hau Di so liab = Ich habe Dich sehr lieb .
I mog Di so = Ich mag Dich so sehr .

Wie mir meine Söhne versicherten ( 20. Jahre alt ) verfallen sie
bei großen Gefühlen auch in eine Art Dialekt .
Trotz MTV und Fernsehserien .

luki

P.S. Du hast einmal über den versunkenen Oberlauf der Donau geschrieben .
Beim Stöbern entdeckte ich diese Seiten :

Die schwarze Donau .
http://dokujunkies.org/tag/donau
und :
http://www.weltbildung.com/donauquelle.htm

Vielleicht kennst Du sie noch nicht ?


G.v.luki

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06.08.2012, 20:26
Beitrag: #116
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(06.08.2012 13:00)Luki schrieb:  .
Servus Suebe .

Euer " - le " wird bei uns zum " - erl " .

Weiberl , Kinderl , Hunderl , Auterl ( Auto ) , Knöderl ,
a Rauscherl ( kleiner Rausch ) usw .

Beim Nachdenken fiel mir wieder meine Jugendzeit ein .
Immer wenn ich wieder mal unsterblich verliebt war fiel ich automatisch
in den Dialekt .
Ich konnte gar nicht anders .
Denn die Phrase " ich liebe Dich " war schon zur damaligen Zeit , für mich ,
zu abgetroschen und unglaubwürdig .
Aber bei den nachfolgenden , immer ehrlich gemeinten , Beteuerungen
schmolzen sogar die bürgerlichen und österreichisch hochdeutsch sprechenden
Maderl / Dirndln ( Mädchen / Fräuleins ) , wie Butter in der Sonne .

I hau Di so gern = Ich habe Dich sehr gerne .
I hau Di so liab = Ich habe Dich sehr lieb .
I mog Di so = Ich mag Dich so sehr .

Wie mir meine Söhne versicherten ( 20. Jahre alt ) verfallen sie
bei großen Gefühlen auch in eine Art Dialekt .
Trotz MTV und Fernsehserien .

luki

P.S. Du hast einmal über den versunkenen Oberlauf der Donau geschrieben .
Beim Stöbern entdeckte ich diese Seiten :

Die schwarze Donau .
http://dokujunkies.org/tag/donau
und :
http://www.weltbildung.com/donauquelle.htm

Vielleicht kennst Du sie noch nicht ?


G.v.luki


Der kleine Rausch heißt bei uns Räuschle.
Der große "einen Blotter im Gesicht haben" Dodgy

Fällt mir wieder der Amtsrichter Dodel ein.
eine Zeugin hat ganz viele Vornamen, fragt Dodel sie, welches der Rufname wäre, das versteht sie nicht, meint Dodel, wie sie denn ihr Mann nennen würde.
Ja meint die Zeugin "früher da hätte er sie Schätzle genannt, später Päule, aber heute würde er nur noch du Rindvieh rufen".
Man beachte, beim Rindvieh feht die -le Endung.

Fällt mir noch ein, die "Tüte" die man im Markt erstehen kann, um die Nudeln zu tranportieren, die nennen wir "Gucke".


Zu den "vertraulichen Gesprächen" ich habe einen guten Bekannten, inzwischen 80 Jahre alt, vermutlich 50 Beziehungen hinter sich, nie Verlobt oder Verheiratet gewesen, ein Schwerenöter wie er im Buch steht. Der sagt "Über Liebe wird immer gesprichen, über Ehe nie".
Ich frage ihn gelegentlich welcher Sprache er sich hierbei bedient.


Danke für die Links. Die kannte ich noch nicht.
Den Fakt schon.
Ein Stück hinter der Achquelle hat ein Erdfall die Höhle unpassierbar gemacht, In jahrelanger Arbeit haben die hinter dem Erdfall einen Stollen gegraben, und die unterirdische Donau tatsächlich wiedergefunden.
Man darf gespannt sein, was da im Laufe der Zeit noch entdeckt wird.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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06.08.2012, 21:22
Beitrag: #117
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(06.08.2012 20:26)Suebe schrieb:  Fällt mir noch ein, die "Tüte" die man im Markt erstehen kann, um die Nudeln zu tranportieren, die nennen wir "Gucke".

Servus .

Tüten gibts bei uns nicht .

Bei uns nennen wir sie Sackerl .

Leinen - , Nylon - , Plastik - oder Papiersackerl .
Sogar wenn sie schon etwas größer sind .Blush

luki

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07.08.2012, 14:18
Beitrag: #118
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Zitat Dr. Hermann Bizer in Tailfinger Heimatbuch 1953

Zitat:Die Mundart darf nicht als verkommene Schriftsprache angesehen werden, kann auch aus dieser nicht abgeleitet und erklärt werden.
Vielmehr hat sie sich aus älteren Sprachstufen, dem Mittelhochdeutschen und Althochdeutschen (alemannischer Prägung) entwickelt. Ihrem inneren Gehalt nach ist sie besonders anschaulich und bildhaft.

Dr. Bizer schreibt "Mundart" für "Dialekt".

Der Aussage als solches ist aber auch aus heutiger Sicht nichts hinzuzufügen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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09.08.2012, 19:37
Beitrag: #119
Patent auf Gruß .
.

Servus .

Ich verstehe die Welt nicht mehr .

Da wurden Grüße patentiert und deutsche Zeitungsschreiberlinge
ziehen das ins Lächerliche .

Eine bayrische Firma hatte sichh in Alicante ( Spanien ) unter Anderen ,
die Grüße " Servus " und " Griaß di " um je 900. € bis 2021
patentieren lassen .

Was kommt als Nächstes dran .

Vielleicht ; guten Morgen , Mahlzeit , Grün , Blau , Rechts ; Links
Geradeaus .....?

Das die auf dem dafür europaweit zuständigen Patentamt in Alicante
niemand sitzen haben der der Gepflogenheiten der Mitgliedsländer
etwas mächtig ist enbindet sie nicht ,
vor der Erteilung der Patente einen Anruf zu tätigen oder
wenigstens sich im Internet zu erkundigen .

Daß so eine Patentierung überhaupt möglich ist .
Sonst ersinnt die EU auch jedes nur erdenkliche Gesetz
und unsinnige Vorschriften .
Anscheinend hat man daher für Sinnvolles keine Zeit mehr .

Boshafterweise müßte man den Spaniern das Wort " Siesta "
Und den Baiern das Wort " Bayern " vor der Nase wegpatentieren .

Das gäbe dann ein Munterwerden auf der Wiesn .

Da passen die Verse Nestroys , wie die Faußt aufs Auge :

Da wurd’ ein’ erst recht angst und bang,
denn dann stund’ d’Welt g’wiß nicht mehr lang.


Luki

http://www.tz-online.de/aktuelles/bayern...51858.html

http://www.nachrichten.at/nachrichten/ch...t58,942899

http://tirol.orf.at/news/stories/2544224/

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15.08.2012, 20:28
Beitrag: #120
RE: Germanisch/deutsche Dialekte

Dann will ich auch mal was zum Pfälzischen beitragen. Eigentlich spreche ich Hochdeutsch, aber mit leichten pfälzischen Anklängen (wie Wortverkürzungen etc.) und ein paar umgangssprachlichen Begriffen aus dem dunklen Pfälzerwald.
Aber an sich kann ich bei Bedarf auch auf Mundart umsteigen.

Belsisch des is e Dialeggt der wo a ä baar ganz besonnere Wörta hawwe tut, un der wo nadierlisch a alles ä bissel anners aussprischt.
(Übersetzt: Pfälzisch ist ein Dialekt, der ein paar ganz besondere Wörter hat, und der natürlich alles ein bisschen anders ausspricht.)

Da klingt die Dialektform doch viel gemütlicher, stimmt’s oder hab ich Recht? Wink


1. Beispiele für die Lautverschiebung im Pfälzischen:
Kersch = Kirche
Werdschaft = Wirtschaft
Fies = Füße
Woscht = Wurst (dementsprechend Doscht = Durst)
uffmache = aufmachen
oofange = anfangen
Mischel = Michael

  • Beispiel aus der Praxis: "Wenn de des Leewe rischtisch geniese willst, dann muss'de des Grab von owwe, de Kersch von auße un de Werdschaft vun inne angugge!"


2. Völlig neue Wortschöpfungen
Grumbeere = Kartoffel (DER Klassiker für den pfälzischen Dialekt)
olwer = tollpatschig, ungehobelt (als Substantiv auch verwendet: Ein Olwer)
Lewwerkäs = Fleischkäse
Schlabbergöschel = nette Bezeichnung für eine gesprächige Person
abblatze = bezahlen
workse = würgen
Alla = Viele Bedeutungen: „Auf Wiedersehen“, „also gut“, „oh nein“, etc. (vom franz. aller = gehen)


3. Zur Weiterbildung:
Der humorvolle "Telekolleg Pfälzisch" von Christian Habekost:

Teil 1: http://www.youtube.com/watch?v=j4GhXqNnUtk
Teil 2: http://www.youtube.com/watch?v=4sF6Mozx3cE
Teil 3: http://www.youtube.com/watch?v=abiK4-8WMIk

LG
Der Maxdorfer

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21.12.2012, 11:52
Beitrag: #121
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(15.08.2012 20:28)Maxdorfer schrieb:  Beispiel aus der Praxis: "Wenn de des Leewe rischtisch geniese willst, dann muss'de des Grab von owwe, de Kersch von auße un de Werdschaft vun inne angugge!"

Mir war doch von Anfang an klar, dass da was nicht stimmen kann. Es heißt eigentlich:

"Wennde des Leewe rischtisch geniese willscht, dann mussde de Kersch von auße, de Berg vun unne un de Werdschaft vun inne oogugge!"

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21.12.2012, 18:09
Beitrag: #122
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(15.08.2012 20:28)Maxdorfer schrieb:  Grumbeere = Kartoffel (DER Klassiker für den pfälzischen Dialekt)

Servus Maxdorfer .

Dieses Wort kannte ich auch .
So nannten einige der älteren Volksdeutschen die Erdäpfel .
Deren Vorfahren waren nach den Türkenkriegen im südwesten Deutschlands
angeworben worden um die entvölkerten Gebiete im Südosten
der KuK. Monarchie neu zu besiedeln .

Als Diese nach dem zweiten Weltkrieg aus den Nachfolgestaaten
vertrieben wurden , ließen sich auch sehr viele in meiner Gegend nieder .
Und jene Älteren sprachen zuhause natürlich ihren mitgebrachten Dialekt .

So lernte ich auch die Grumbera kennen , vermutlich waren unter den
Neubürgern auch Ettliche dabei deren Vorfahren pfälzische Wurzeln hatten .

G.v.Luki.

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21.12.2012, 18:38
Beitrag: #123
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(21.12.2012 18:09)Luki schrieb:  
(15.08.2012 20:28)Maxdorfer schrieb:  Grumbeere = Kartoffel (DER Klassiker für den pfälzischen Dialekt)

Servus Maxdorfer .

Dieses Wort kannte ich auch .
So nannten einige der älteren Volksdeutschen die Erdäpfel .
Deren Vorfahren waren nach den Türkenkriegen im südwesten Deutschlands
angeworben worden um die entvölkerten Gebiete im Südosten
der KuK. Monarchie neu zu besiedeln .

Als Diese nach dem zweiten Weltkrieg aus den Nachfolgestaaten
vertrieben wurden , ließen sich auch sehr viele in meiner Gegend nieder .
Und jene Älteren sprachen zuhause natürlich ihren mitgebrachten Dialekt .

So lernte ich auch die Grumbera kennen , vermutlich waren unter den
Neubürgern auch Ettliche dabei deren Vorfahren pfälzische Wurzeln hatten .

G.v.Luki.

Die Dialekte und Sprachen vermischen sich durch die verschiedensten Wanderbewegungen, durch die der Hugenotten nach Preußen, die der Deutschen nach Amerika, und so weiter. Und dies in weit größerer Menge, aber auch in kleinerem Maßstab, als man hieraus erkennen kann.

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21.12.2012, 21:20
Beitrag: #124
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(21.12.2012 18:38)Maxdorfer schrieb:  
(21.12.2012 18:09)Luki schrieb:  Servus Maxdorfer .

Dieses Wort kannte ich auch .
So nannten einige der älteren Volksdeutschen die Erdäpfel .
Deren Vorfahren waren nach den Türkenkriegen im südwesten Deutschlands
angeworben worden um die entvölkerten Gebiete im Südosten
der KuK. Monarchie neu zu besiedeln .

Als Diese nach dem zweiten Weltkrieg aus den Nachfolgestaaten
vertrieben wurden , ließen sich auch sehr viele in meiner Gegend nieder .
Und jene Älteren sprachen zuhause natürlich ihren mitgebrachten Dialekt .

So lernte ich auch die Grumbera kennen , vermutlich waren unter den
Neubürgern auch Ettliche dabei deren Vorfahren pfälzische Wurzeln hatten .

G.v.Luki.

Die Dialekte und Sprachen vermischen sich durch die verschiedensten Wanderbewegungen, durch die der Hugenotten nach Preußen, die der Deutschen nach Amerika, und so weiter. Und dies in weit größerer Menge, aber auch in kleinerem Maßstab, als man hieraus erkennen kann.


Die Grombiera gibt es bei uns auch, wobei sie auch Erdäpfel und Herdäpfel genannt werden.
Wobei, es gibt durchaus unterschiedliche Wörter von Ort zu Ort, der Kenner kann zT heute noch an der Dialektfärbung innerhalb der Stadt das Wohnviertel ausmachen.

Bei uns gibt es das Wort "keien" das man so grob mit "werfen" umschreiben kann.
In meinem Wohnort hat "keien" aber außerdem noch die Bedeutung von "hinfallen". Was lt. Mundartforschern nur hier nachzuweisen ist.

Die Donauschwaben, sie kommen ja überwiegend aus dem Banat, bei uns die größte Gruppe der Heimatvertriebenen, entsprechen/antsprachen von der Sprachmelodie her unserem Schwäbisch eigentlich noch recht gut. So, dass die heute noch lebenden aus der 1. Generation inzwischen nur noch schwer zu identifizieren sind.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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21.12.2012, 21:48
Beitrag: #125
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Ich meinte ja auch nicht, dass man an dem Wort einen Pfälzer erkennt. Es ist bloß so, wenn irgend jemand Pfälzisch sagt, kommt ziemlich bald das Wort "Grumbeere".

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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24.12.2012, 17:55
Beitrag: #126
Mundartweihnachtsliedlied
.
Servus .

Der dichtende Dechant .


[Bild: 49_14_Reidinger.jpg]

Anton Reidinger, geboren 1839, Geistlicher,
Mundartdichter und Ehrendomherr von Linz.

Heute ist heiliger Abend und da paßt im Thema über
die Mundarten auch ein Weihnachtslied .

Es wird scho glei Dumpa , es wird scho glei Nacht .
Wurde vom oberösterreichischen Pfarrer Anton Reidinger verfasst .
Er war ein Mundartdichter und Seelsorger .
Geboren wurde er am 29. 4. 1839. in Krengelbach ( Bez, Wels-Land ) .
Verstorben ist er am 24. 12. 1912. in Obernberg am Inn .

Irrtumlich wurde dieses Lied als altes tiroler Liedgut beschrieben .
Aber es ist jüngeren Datums und in oberösterreichischen Mundart verfasst .

Es ist eines der wenigen weltweit bekannten Weihnachtslieder ,
das vorwiegend in der Originalmundart gesungen wird .

[Bild: 34c29bc692.jpg]


Es wird scho glei dumpa , es wird scho glei Nacht ,
Drum kim i zu dir her , mei Heiland auf d'Wacht .
Will singen a Liadl , dem Liebling dem kloan ,
Du magst ja net schlafn, i hör die nur woan .
Hei , hei , hei , hei !
Schlaf siaß , herzliabes Kind !

Vergiss hiaz , o Kinderl, dein Kummer , dei Load ,
dass d'dada muaßt leidn im Stall auf da Hoad .
Es ziern ja die Engerl dei Liegerstatt aus .
Möcht schöna nit sein drin an König sei Haus .
Hei , hei , hei , hei !
Schlaf siaß , herzliabes Kind !

Ja Kinderl , du bist halt im Kripperl so schen ,
mi ziemt , i kann nimmer da weg von dir gehen .
I wünsch dir von Herzen die süaßte Ruah ,
die Engerl vom Himmel , die deckn di zua .
Hei , hei , hei , hei !
Schlaf siaß, herzliabes Kind !

Mach zua deine Aigal in Ruah und in Fried
und gib mir zum Abschied dein Segn no grad mit !
Aft werd ja mei Schlaferl a sorgenlos sein ,
aft kann i mi ruahli aufs Niederlegn gfrein.
Hei , hei , hei , hei !
Schlaf siaß , herzliabes Kind !


Ins Hochdeutsche übersetzt :

Es wird schon gleich dunkel , es wird ja schon Nacht ,
drum komm ich zu dir her , mein Heiland auf d'Wacht .
Wir singen ein Liedlein dem Kindlein , dem klein'n .
Du magst ja nicht schlafen , ich hör dich nur wein'n .
Hei , hei , hei , hei !
Schlafe süß , herzliebstes Kind !

Vergiß jetzt , o Kindlein , dein' Kummer , dein Leid ,
daß du da mußt leiden im Stall auf der Heid' .
Es zier'n ja die Engel dein Krippelein aus ,
möcht' schöner nicht sein in dem vornehmsten Haus.
Hei , hei , hei , hei !
Schlafe süß , herzliebstes Kind .

O Kindlein , du liegst dort im Kripplein so schön ;
mir scheint , ich kann niemals von dir dort weggehn .
Ich wünsch' dir von Herzen die süßeste Ruh' ;
die Engel vom Himmel , die decken dich zu .
Hei , hei , hei , hei !
Schlafe süß herzliebstes Kind !

Schließ zu deine Äuglein in Ruh' und in Fried'
und gib mir zum Abschied dein' Segen nur mit .
Dann wird auch mein Schlafen ganz sorgenlos sein ,
dann kann ich mich ruhig auf's Niederleg'n freun .
Hei , hei , hei , hei !
Schlafe süß herzaliebstes Kind !


Liebe Grüße vom Luki.

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26.01.2013, 15:41
Beitrag: #127
Bersentolerisch und Zimbrisch .
.
Servus .

Gerade sah ich einen Sendeausschnitt über das Fersentalerische .

Einheimisch : Bersntolerisch, bersntoler Sproch oder taitsch .
Oder auch Mochenisch ; italienisch : mòcheno .

Ich wußte daß es in Italien , südlich von Südtirol ,
deutsche Sprachinseln gibt .
Kannte Diese aber nur unter der Bezeichnung : Zimbrisch .

Aber das Fersentalerische ist anscheinend ein eigener südbairischer
Dialekt und vom Zimbrischen verschieden .

Die Fersentaler wanderten vermutlich im 11. bis 13. Jahrhundert ?
Wegen Überbevölkerung aus Südbaiern aus .

Erst 1987. wurde sie als Minderheitensprache im Trentino anerkannt .
Neben dem Ladinischen und dem Zimbrischen .

Aus Wikipedia ; Urheber : Sajoch .

[Bild: 220px-Language_distribution_Trentino_2011.png]

Minderheitensprachen im Trentino:
Grün : Fersentalerisch (Mòcheno)

Und Größer :
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:L...o_2011.png

Sie haben zwar eine Volksschule , die bei Ihnen erste Schul heißt .
Aber nur zwei Stunden Unterricht in Deutsch und nur eine Stunde
Bersentolerisch pro Unterrichtswoche .
Die weiterführenden Schulen befinden sich außerhalb der Sprachinseln
und unterrichten nur auf italienisch .
Und so verlassen die Meisten zur Weiterbildung ihre Dörfer
und studieren in Südtirol , Österreich oder Deutschland .
So kommen den Gemeinden schön langsam die Sprecher
des Bersentolerischen abhanden .

Es gibt zwar auf Wikipedia ein Portal , aber mit sehr wenigen Beiträgen .

http://bar.wikipedia.org/wiki/Bersntolerisch

http://de.wikipedia.org/wiki/Fersentalerisch

http://de.wikipedia.org/wiki/Fersental

Zum Zimbischen ist noch zu sagen daß es Unterschiede
zum Südbairischen zeigt .

Ihre Sprache hat andere Benennungen zu den Alpentieren .
Z.B.: billa goaz = wilde Geiß = Gämse .
Billa ökso = wilder Ochse = Rothirsch
Bearn = Verona ( Dietrich von Bern )

Desswegen wird von einigen Sprachforschern eine Abstammung
des Zimbrischen vom Langobardischen angenommen .

http://de.wikipedia.org/wiki/Langobarden...imbrischen

Aus Wikipedia ;

[Bild: 300px-Zimbern.png]

Zimbrische Sprachinseln .

Und Größer :
http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0113003325

G.v.Luki

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26.01.2013, 21:34
Beitrag: #128
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Wenn Dialekte so richtig breit gesprochen werden sind sie selbst für Leute aus der Nachbarschaft die sie nicht gelernt haben völlig unverständlich.
Beispiel: ich habe als 9-jähriger Frankfurterisch gelernt und beherrsche es perfekt.
Einige meiner Kollegen kamen aus der an Frankfurt angrenzenden Wetterau (Friedberg, Büdingen usw). Wenn der Kollege aus dem 20 km entfernten Karben so richtig loslegte verstand ich kein Wort!
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26.01.2013, 21:42
Beitrag: #129
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(21.12.2012 18:09)Luki schrieb:  
(15.08.2012 20:28)Maxdorfer schrieb:  Grumbeere = Kartoffel (DER Klassiker für den pfälzischen Dialekt)



So lernte ich auch die Grumbera kennen , vermutlich waren unter den
Neubürgern auch Ettliche dabei deren Vorfahren pfälzische Wurzeln hatten .

G.v.Luki.

Das ist richtig. Das Donauschwäbische ist eigentlich Pfälzisch. Warum es dann Schwäbisch heißt ist mir schleierhaft. Vielleicht kannten sich die Ösrterreicher, die die Neuankömmlinge in Banat und Batschka ansiedelten, mit deutschen Dialekten nicht aus.
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26.01.2013, 22:07
Beitrag: #130
Germanisch/deutsche Dialekte
(26.01.2013 21:42)Harald1 schrieb:  Das ist richtig. Das Donauschwäbische ist eigentlich Pfälzisch. Warum es dann Schwäbisch heißt ist mir schleierhaft. Vielleicht kannten sich die Ösrterreicher, die die Neuankömmlinge in Banat und Batschka ansiedelten, mit deutschen Dialekten nicht aus.


Servus Harald .

Bei den Südslawen heißen alle Deutschsprachigen - Schwabos.
Schwabo bedeutet Schwabe .
Ihre Gastarbeiter die in den freien Tagen in ihre Heimat heimfuhren ,
wurden als Yugoschwabos benannt .
Da sie wegen ihres langjährigen Aufenthalts im Norden
auch etwas ihre Mentalität angepasst hatten .

G.v.luki.

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27.01.2013, 01:28
Beitrag: #131
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(26.01.2013 22:07)Luki schrieb:  
(26.01.2013 21:42)Harald1 schrieb:  Das ist richtig. Das Donauschwäbische ist eigentlich Pfälzisch. Warum es dann Schwäbisch heißt ist mir schleierhaft. Vielleicht kannten sich die Ösrterreicher, die die Neuankömmlinge in Banat und Batschka ansiedelten, mit deutschen Dialekten nicht aus.


Servus Harald .

Bei den Südslawen heißen alle Deutschsprachigen - Schwabos.
Schwabo bedeutet Schwabe .
Ihre Gastarbeiter die in den freien Tagen in ihre Heimat heimfuhren ,
wurden als Yugoschwabos benannt .
Da sie wegen ihres langjährigen Aufenthalts im Norden
auch etwas ihre Mentalität angepasst hatten .

G.v.luki.

Das mit der Bezeichnung als Schwabe ist wirklich etwas merkwürdig. In Mittelpolen, also z.B. in den Regionen Posen und Lodz waren auch viele der deutschen Einwanderer aus der Pfalz gekommen, also auch einige meiner Vorfahren, dennoch wurden Deutsche entweder als Nimietz o. als Schwaben bezeichnet. Ich muß gleich mal recherchieren, was für ein Dialekt der Pfälzische jetzt wirklich ist.
Historisch gesehen haben dort wohl zuerst Kelten gelebt, dann Sueben, dann eine gemischte romanisch, suebisch, fränkische(Ubier/Matthiaker) Bevölkerung, bis die Pfalz fränkisch wurde. Sie hatte dann natürlich nachbarschaftliche Sprachbeziehungen zum nordallemanischen Dialektraum(Schwaben), neben den historischen Beziehungen als suebisches Substrat.

http://de.wikipedia.org/wiki/Pfälzische_Dialekte

Auch die Kinderarbeiter in Norditalien, die aus der Schweiz stammten, wurden doch auch als Schwabenkinder bezeichnet. Das mit der Bezeichnung muß also noch einen anderen Hintergrund haben.

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
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27.01.2013, 02:15
Beitrag: #132
Germanisch/deutsche Dialekte
(27.01.2013 01:28)Paul schrieb:  Auch die Kinderarbeiter in Norditalien, die aus der Schweiz stammten, wurden doch auch als Schwabenkinder bezeichnet. Das mit der Bezeichnung muß also noch einen anderen Hintergrund haben.

Servus Paul .

Das mit den Schwabenkindern ( Hüttekinder ) kenne ich aus Tirol und Vorarlberg .
Zu Saisonbeginn im Frühjahr zogen arme Kinder nach Schwaben .
Daher der Name Schwabenkinder .
Dort wurden sie verpachtet und aufgeteilt .
Sie verrichteten Arbeiten als Knechte oder Mägde ,
oder wenn sie Glück hatten als Zofen in Stadthäusern .
Das waren Kinder ab 9. Jahren !!!!

[Bild: 220px-B%C3%BCndner_Schwabenkinder_1907.JPG]

Bündner Schwabenkinder in Arnach (1907)

http://de.wikipedia.org/wiki/Schwabenkinder

Es wurde auch ein Kinofilm über diese Thematik gedreht :

http://de.wikipedia.org/wiki/Schwabenkinder_%28Film%29

G.v.Luki

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27.01.2013, 10:17
Beitrag: #133
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(27.01.2013 01:28)Paul schrieb:  Das mit der Bezeichnung als Schwabe ist wirklich etwas merkwürdig. In Mittelpolen, also z.B. in den Regionen Posen und Lodz waren auch viele der deutschen Einwanderer aus der Pfalz gekommen, also auch einige meiner Vorfahren, dennoch wurden Deutsche entweder als Nimietz o. als Schwaben bezeichnet. Ich muß gleich mal recherchieren, was für ein Dialekt der Pfälzische jetzt wirklich ist.

Es ist ein rheinfränkischer Dialekt und ist verwandt mit allen Dialekten, die in einem breiten Streifen zwischen Kassel und dem nordelsass gesprochen werden. (http://de.wikipedia.org/wiki/Rheinfränkisch).

Das mit den Schwaben ist so seltsam nun auch wieder nicht, wenn die Balkandeutschen auch auf Umwegen zu ihrer Bezeichnung gekommen sind. Die Nachbarvölker haben die Deutschen nach dem Stamm benannt, der ihnen am bekanntesten war. Als z.B. die Norditaliener im Frühmittelalter "ihre" Deutschen fragten, welche Sprache sie sprächen, bekamen sie nicht "bairisch" zur Antwort, sondern "teodisco", also "Volkssprache" im Unterschied zum Latein. Ergo nannten sie ihre Handelspartner "teodisco", woraus dann die "Deutschen" wurden. Das gleiche passierte auf slawischer Seite, wo "niemez" im Grunde "die Stummen" bedeutet, also eine Bezeichnung für Nichtslawisch-Sprecher ist. Ursprünglich bezeichneten die Slawen mit diesem Wort auch bei den Slawen nur die Bayern, bis sich die Bezeichnung auf alle Deutschen ausweitete.

Die Bezeichnung "Schwaben" für die Deutschen, die sich später in den slawischen Gegenden ansiedelten, ist etwas schwieriger zu erklären. Als die russischen Zaren nach Siedlern suchten, kamen v.a. Menschen aus den Gegenden Deutschlands, die weg wollten, is logisch. Damals, im 17., 18.Jh., war in der Pfalz gerade eine schlechte Zeit (noch war die Region nicht durch die Restitutionskriege verheert, aber Hungersnöte gab´s auch damals schon, außerdem war die Pfalz um Kaiserslautern seit jeher wladreich, also schlechtes Ackerland), aber auch in Schwaben hatte sich dank Realteilung schon eine Menge Bauern gebildet, die von ihrem Hof nicht mehr leben konnten. Also kamen v.a. Schwaben und Pfälzer in den Osten. Als die Österreicher im 17.Jh. ihre Militärgrenze mit potentiellen Steuerzahlern besiedeln wollten, kamen ebenfalls v.a. Pfälzer und Schwaben.
Warum wurden diese Leute nun Schwaben genannt und nicht Pfälzer? Da bin ich nun auch auf Vermutungen angewiesen. Entweder haben die relativ wenigen Schwaben unter den Neusiedlern den Ton angegeben, oder man ging schlicht danach, wie sich die Leute anhörten. Aufgrund der größeren Nähe zwischen Schwaben und Balkan (Donauhandel! Ulm! [wie bedeutend der Handel mit dem Donauraum für Ulm war, kann man am Ulmer Rathaus sehen: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de...haus.jpg]) und weil sich die verschiedenen Dialekte für nichtschwäbische und nichtpfälzische Ohren dann doch a bissl ähnlich anhören kann es auch sein, dass man die bekanntere Bezeichnung verwendete. In erster Linie kannte man an der mittleren und unteren Donau natürlich Bayern bzw. Österreicher, aber der nächste deutsche Stamm von Bayern Richtung Westen waren dann die Schwaben...

Das ist die Erklärung, die ich anbieten kann, denn historisch haben sich die Pfälzer nie als Schwaben bezeichnet und gehörten auch nie zu einem schwäbischen Territorium.

VG
Christian
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27.01.2013, 10:23
Beitrag: #134
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(27.01.2013 02:15)Luki schrieb:  Das mit den Schwabenkindern ( Hüttekinder ) kenne ich aus Tirol und Vorarlberg .
Zu Saisonbeginn im Frühjahr zogen arme Kinder nach Schwaben .
Daher der Name Schwabenkinder .

Kenn ich auch aus Bayern. Dort gab es seit dem Mittelalter nicht nur italienische Wanderhändler (der bayerische Begriff "Katzelmacher" für Italiener stammt aus dieser Zeit; "Katzel" ist laut Wikipedia eine Verballhornung des italienisch-romanischen Wortes für "Kessel", ich kenn das eher so, dass ein "Katzel" ein Art Holzlöffel war, was dann auf hölzerne Küchengeräte aller Art ausgeweitet wurde, die wiederum von diesen aus dem norditalienischen und südschweizerischen Raum stammenden Händlern angefertigt und verkauft wurden), sondern mein persönlicher Stammbaum beginnt im 17.Jh. mit einer Magd aus Tirol, deren Sohn aus leicht nachvollziehbaren Gründen den Hof erbte, auf dem sie arbeitete... Smile

VG
Christian
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27.01.2013, 14:11
Beitrag: #135
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(27.01.2013 10:17)913Chris schrieb:  
(27.01.2013 01:28)Paul schrieb:  Das mit der Bezeichnung als Schwabe ist wirklich etwas merkwürdig. In Mittelpolen, also z.B. in den Regionen Posen und Lodz waren auch viele der deutschen Einwanderer aus der Pfalz gekommen, also auch einige meiner Vorfahren, dennoch wurden Deutsche entweder als Nimietz o. als Schwaben bezeichnet. Ich muß gleich mal recherchieren, was für ein Dialekt der Pfälzische jetzt wirklich ist.

Es ist ein rheinfränkischer Dialekt und ist verwandt mit allen Dialekten, die in einem breiten Streifen zwischen Kassel und dem nordelsass gesprochen werden. (http://de.wikipedia.org/wiki/Rheinfränkisch).

Das mit den Schwaben ist so seltsam nun auch wieder nicht, wenn die Balkandeutschen auch auf Umwegen zu ihrer Bezeichnung gekommen sind. Die Nachbarvölker haben die Deutschen nach dem Stamm benannt, der ihnen am bekanntesten war. Als z.B. die Norditaliener im Frühmittelalter "ihre" Deutschen fragten, welche Sprache sie sprächen, bekamen sie nicht "bairisch" zur Antwort, sondern "teodisco", also "Volkssprache" im Unterschied zum Latein. Ergo nannten sie ihre Handelspartner "teodisco", woraus dann die "Deutschen" wurden. Das gleiche passierte auf slawischer Seite, wo "niemez" im Grunde "die Stummen" bedeutet, also eine Bezeichnung für Nichtslawisch-Sprecher ist. Ursprünglich bezeichneten die Slawen mit diesem Wort auch bei den Slawen nur die Bayern, bis sich die Bezeichnung auf alle Deutschen ausweitete.

Die Bezeichnung "Schwaben" für die Deutschen, die sich später in den slawischen Gegenden ansiedelten, ist etwas schwieriger zu erklären. Als die russischen Zaren nach Siedlern suchten, kamen v.a. Menschen aus den Gegenden Deutschlands, die weg wollten, is logisch. Damals, im 17., 18.Jh., war in der Pfalz gerade eine schlechte Zeit (noch war die Region nicht durch die Restitutionskriege verheert, aber Hungersnöte gab´s auch damals schon, außerdem war die Pfalz um Kaiserslautern seit jeher wladreich, also schlechtes Ackerland), aber auch in Schwaben hatte sich dank Realteilung schon eine Menge Bauern gebildet, die von ihrem Hof nicht mehr leben konnten. Also kamen v.a. Schwaben und Pfälzer in den Osten. Als die Österreicher im 17.Jh. ihre Militärgrenze mit potentiellen Steuerzahlern besiedeln wollten, kamen ebenfalls v.a. Pfälzer und Schwaben.
Warum wurden diese Leute nun Schwaben genannt und nicht Pfälzer? Da bin ich nun auch auf Vermutungen angewiesen. Entweder haben die relativ wenigen Schwaben unter den Neusiedlern den Ton angegeben, oder man ging schlicht danach, wie sich die Leute anhörten. Aufgrund der größeren Nähe zwischen Schwaben und Balkan (Donauhandel! Ulm! [wie bedeutend der Handel mit dem Donauraum für Ulm war, kann man am Ulmer Rathaus sehen: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de...haus.jpg]) und weil sich die verschiedenen Dialekte für nichtschwäbische und nichtpfälzische Ohren dann doch a bissl ähnlich anhören kann es auch sein, dass man die bekanntere Bezeichnung verwendete. In erster Linie kannte man an der mittleren und unteren Donau natürlich Bayern bzw. Österreicher, aber der nächste deutsche Stamm von Bayern Richtung Westen waren dann die Schwaben...

Das ist die Erklärung, die ich anbieten kann, denn historisch haben sich die Pfälzer nie als Schwaben bezeichnet und gehörten auch nie zu einem schwäbischen Territorium.

VG
Christian


Ihr wollt mir eine Freude machen! Blush
Vielen Dank.

Zitat: In Mittelpolen, also z.B. in den Regionen Posen und Lodz

Für die Provinz Posen ist mir die Einwanderung aus dem Südwesten neu, (wäre interessant mehr darüber zu erfahren)
Galizien und Westpreußen ist mir dagegen geläufig.
Lodz ist ein anders gelagerter Fall, die Einwanderung geschah dort durch gezielte Anwerbung von Facharbeitern im Zuge der Industrialisierung.

Zitat:Das mit der Bezeichnung als Schwabe ist wirklich etwas merkwürdig.

Christian hat da kompetent Auskunft gegeben.
Wenn ich das noch durch einen, wie ich meine sehr wichtigen Punkt ergänzen darf:
Der Württemberger hatte seit dem 16. Jahrhunderts (Tübinger Vertrag) das Grundrecht der Freizügigkeit, auch der Leibeigene! Deshalb darf man wohl davon ausgehen, dass die Schwaben, in dem Fall speziell die Württemberger meist die ersten waren, die "geregelt", da sie ja keinen fragen mussten, in die jeweiligen Gegenden auswanderten.
Für die später eintreffenden der Name einfach übernommen wurde.

Zitat:Luki schrieb: Das mit den Schwabenkindern ( Hüttekinder ) kenne ich aus Tirol und Vorarlberg .
Zu Saisonbeginn im Frühjahr zogen arme Kinder nach Schwaben .
Daher der Name Schwabenkinder

Das ist so zweifellos richtig.
Diese Sonderform der "Saisonarbeit" in dem Fall von Kindern gab es bis in die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts hinein. Ziele waren in aller Regel die großen Höfe Oberschwabens.
Was hier aber anzumerken ist, es war allen Beteiligten bewusst, dass es sich um Kinder handelte! Die keineswegs im rechtsfreien Raum landeten!
Auch zB die Schulpflicht galt für die Hütekinder.
Was natürlich nichts daran ändert, welche schlimmen Zustände hier aufschimmern, Kinder in die Fremde schicken, damit ein Esser weniger am Tisch sitzt...........
Die Entlohnung war eigentlich eher rudimentär, und beschränkte sich meist auf eine Neuausstattung an Kleidung.

Im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck gab es in den 90ern eine Sonderausstellung zum Thema, ich müsste noch eine Dokumentation irgendwo rumliegen haben.Rolleyes Vielleicht finde ich sie kurzfristig.
Dies würde aber eher in das aktuelle Thema des "lebendigen Forums" passen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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27.01.2013, 15:27
Beitrag: #136
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Zurück zu "ist Schottisch eine eigene Sprache?":
Wir, meine Ehefrau und ich, waren mal in einem Pub in London und trafen dort ein schottisches Ehepaar, das sehr, sehr nett war und uns ein abgestandenes Bier nach dem anderen spendierte. Von dem was sie sprachen verstanden wir allerdings kein Wort. Ob das an ihrer Sprache oder an dem Bier daß sie intus hatten lag kann ich nicht sagen.
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27.01.2013, 18:09
Beitrag: #137
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Vielleicht lag es an dem Bier, das ihr intus hattet. Big Grin

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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27.01.2013, 20:13
Beitrag: #138
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(27.01.2013 18:09)Sansavoir schrieb:  Vielleicht lag es an dem Bier, das ihr intus hattet. Big Grin

Nein, Mein Freund, Irrtum. Ich habe diese unsachliche Bemerkung erwartet.
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28.01.2013, 08:39
Beitrag: #139
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(27.01.2013 20:13)Harald1 schrieb:  
(27.01.2013 18:09)Sansavoir schrieb:  Vielleicht lag es an dem Bier, das ihr intus hattet. Big Grin

Nein, Mein Freund, Irrtum. Ich habe diese unsachliche Bemerkung erwartet.

Na gut. Wir glauben Dir mal. Big Grin

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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28.01.2013, 09:39
Beitrag: #140
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(21.12.2012 21:20)Suebe schrieb:  Bei uns gibt es das Wort "keien" das man so grob mit "werfen" umschreiben kann.
In meinem Wohnort hat "keien" aber außerdem noch die Bedeutung von "hinfallen". Was lt. Mundartforschern nur hier nachzuweisen ist.

Bist du dir da sicher?
Mir ist das "na keie" (hinfallen) durchaus auch geläufig.

nicht ärgern, nur wundern...
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28.01.2013, 10:48
Beitrag: #141
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(28.01.2013 09:39)Uta schrieb:  
(21.12.2012 21:20)Suebe schrieb:  Bei uns gibt es das Wort "keien" das man so grob mit "werfen" umschreiben kann.
In meinem Wohnort hat "keien" aber außerdem noch die Bedeutung von "hinfallen". Was lt. Mundartforschern nur hier nachzuweisen ist.

Bist du dir da sicher?
Mir ist das "na keie" (hinfallen) durchaus auch geläufig.


und das "fort keia" (wegschmeißen) ebenfalls?

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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28.01.2013, 10:53
Beitrag: #142
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(28.01.2013 10:48)Suebe schrieb:  
(28.01.2013 09:39)Uta schrieb:  Bist du dir da sicher?
Mir ist das "na keie" (hinfallen) durchaus auch geläufig.


und das "fort keia" (wegschmeißen) ebenfalls?

Ja, sicher
allerdings nicht hier im Schwarzwald. Aber aus dem RW- Umfeld kenne ich das schon. Hab es selbst oft verwendet. Vielleicht ist da der Einfluss von der Alb sehr stark?
In RW tummeln sich ja doch viele Heuberger Wink

Gruß Uta

nicht ärgern, nur wundern...
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28.01.2013, 12:23
Beitrag: #143
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(28.01.2013 10:53)Uta schrieb:  
(28.01.2013 10:48)Suebe schrieb:  und das "fort keia" (wegschmeißen) ebenfalls?

Ja, sicher
allerdings nicht hier im Schwarzwald. Aber aus dem RW- Umfeld kenne ich das schon. Hab es selbst oft verwendet. Vielleicht ist da der Einfluss von der Alb sehr stark?
In RW tummeln sich ja doch viele Heuberger Wink

Gruß Uta


der "Heuberg" hieß bei uns früher Hardt, genauer Ebinger Hardt, und man ist bis heute nicht so glücklich, dass durch den "badenserischen" Truppenübungsplatz dieser Name mehr oder weniger untergegangen ist.
für uns lag der Heuberg jenseits von Schlichem und Bära.

Aber OK.
Die og Info habe ich von Dr. Hermann Bizer aus seinem Tailfinger Heimatbuch. (war übrigens mein erster Englischlehrer und Deutschlehrer :coolSmile dort weist er auf die Doppelbedeutung des Wortes "keia" hin, die man nur in Ebingen kennen würde, andernorts und auch in Tailfingen dagegen ncht.
Ich lese es am besten nochmals nach. Vielleicht spielt mir der Alois einen Streich......

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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28.01.2013, 12:50
Beitrag: #144
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(28.01.2013 12:23)Suebe schrieb:  der "Heuberg" hieß bei uns früher Hardt, genauer Ebinger Hardt, und man ist bis heute nicht so glücklich, dass durch den "badenserischen" Truppenübungsplatz dieser Name mehr oder weniger untergegangen ist.
für uns lag der Heuberg jenseits von Schlichem und Bära.

Danke für die Info!

Ich muss fairerweise aber auch zugeben, dass in RW und Umgebung jeder, der sich sprachlicherseits als "von dr Alb" stammend zu erkennen gibt, automatisch auf den ominösen "Heuberg" verortet wird. Fragt man allerdings, wo denn der Heuberg genau sei, kann dir in RW kaum einer eine befriedigende Antwort geben. Irgendwo zwischen Balingen und Tuttlingen....

Zitat:Aber OK.
Die og Info habe ich von Dr. Hermann Bizer aus seinem Tailfinger Heimatbuch. (war übrigens mein erster Englischlehrer und Deutschlehrer :coolSmile dort weist er auf die Doppelbedeutung des Wortes "keia" hin, die man nur in Ebingen kennen würde, andernorts und auch in Tailfingen dagegen ncht.
Ich lese es am besten nochmals nach. Vielleicht spielt mir der Alois einen Streich......
Vielleicht hat er ja schon recht, vielleicht wurde das Wort "exportiert".


OT: Eine kleine Anekdote nur für den Sueben:

Rottweiler Narrensprung, Klein-Uta steht an der Straße, hinter ihr ein älteres Ehepaar, mit sehr markantem Zungenschlag.
Plötzlich ruft er aufgeregt: "Do, hosch's Heizmanne gsäh?"
Sie darauf: "Wau????"
Er: "Sell danne dau, s'hot grad gwauke."
Klein-Uta fassungslos, hat kein Wort verstanden. Der Opa von Klein-Uta meint nur lapidar: "Heuberg! Eindeutig Heuberg!" Big Grin

nicht ärgern, nur wundern...
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28.01.2013, 15:09
Beitrag: #145
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(28.01.2013 09:39)Uta schrieb:  
(21.12.2012 21:20)Suebe schrieb:  Bei uns gibt es das Wort "keien" das man so grob mit "werfen" umschreiben kann.
In meinem Wohnort hat "keien" aber außerdem noch die Bedeutung von "hinfallen". Was lt. Mundartforschern nur hier nachzuweisen ist.

Bist du dir da sicher?
Mir ist das "na keie" (hinfallen) durchaus auch geläufig.

Aus dem Bairischen kenn ich den Ausdruck, es habe jemanden "hi ghaut", also "hin gehauen", das hat aber mit eurem "keien" wahrscheinlich nix zu tun.
Im Lexer bin ich überraschenderweise auch auf keinen Hinweis gestoßen. Aus dem Mittelhochdeutschen kommt das Wort also auch nicht. Spricht alles tatsächlich für eine lokale Sprachspezialität...

VG
Christian
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28.01.2013, 15:49
Beitrag: #146
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(28.01.2013 12:50)Uta schrieb:  Danke für die Info!

Ich muss fairerweise aber auch zugeben, dass in RW und Umgebung jeder, der sich sprachlicherseits als "von dr Alb" stammend zu erkennen gibt, automatisch auf den ominösen "Heuberg" verortet wird. Fragt man allerdings, wo denn der Heuberg genau sei, kann dir in RW kaum einer eine befriedigende Antwort geben. Irgendwo zwischen Balingen und Tuttlingen....



OT: Eine kleine Anekdote nur für den Sueben:

Rottweiler Narrensprung, Klein-Uta steht an der Straße, hinter ihr ein älteres Ehepaar, mit sehr markantem Zungenschlag.
Plötzlich ruft er aufgeregt: "Do, hosch's Heizmanne gsäh?"
Sie darauf: "Wau????"
Er: "Sell danne dau, s'hot grad gwauke."
Klein-Uta fassungslos, hat kein Wort verstanden. Der Opa von Klein-Uta meint nur lapidar: "Heuberg! Eindeutig Heuberg!" Big Grin

Aus aktuellem Anlass:
am Samstag starb der Schwiegergroßvater meiner Tochter.
Hat man dem erzählt, dass für uns der schnellste Weg nach Schwenningen über Wellendingen wäre, hat er sich fast kaputt gelacht, und folgenden Monolog gehalten: "Wa, vo Wellendingen obenra? Die Sau kauf i et!" Hot der Bauer gesagt "Ja worom au des? Mei Alte ischt vo det".

Er ruhe in Frieden.
War ein netter Mensch.



TT:
Der Gebirgsstock den man heute gemeinhin Heuberg nennt, wird so grob von einer Linie Tuttlingen-Balingen-Ebingen-Sigmaringen-Tuttlingen umgrenzt.
Die Region der 10 Tausender, nach den 10 Bergen die 1.000 m und mehr über NN messen und alle in dem Bereich sind.
Quer über den "heutigen" Heuberg geht aber eine Sprachgrenze, das Übergangsgebiet zu jenen, die eine Lautverschiebung verschlafen haben.
Und früher war es grob so, dass soweit schwäbisch gesprochen wurde, war es das Hardt und wo die alemannischen Brocken, wie zB das von dir genannte "wau" für wo oder das "dau" für du, dazwischen kamen, war der Heuberg.
Am Harras ist die Sprach-Grenze zu verorten oder zwischen Nusplingen und Egesheim, eben diese recht großen Waldgebiete dort.

Ich habe es soeben nochmals nachgelesen, der Dr. Bizer weist explizit daraufhin, dass der Ebinger zweierlei Bedeutungen für "keien" kennen würde, der Tailfinger aber nicht. er schreibt es in wunderschöner Lautschrift, die ich damals nicht schnallte, als er mein Steißtrommler war, und heute natürlich noch weniger, außerdem ist sie inzwischen ja eh überholt, ........................irgendwie geht mir heute schon die Vergangenheit nach

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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28.01.2013, 16:47
Beitrag: #147
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(28.01.2013 15:49)Suebe schrieb:  Aus aktuellem Anlass:
am Samstag starb der Schwiegergroßvater meiner Tochter.
Das tut mir leid.

Zitat:TT:
Der Gebirgsstock den man heute gemeinhin Heuberg nennt, wird so grob von einer Linie Tuttlingen-Balingen-Ebingen-Sigmaringen-Tuttlingen umgrenzt.
Die Region der 10 Tausender, nach den 10 Bergen die 1.000 m und mehr über NN messen und alle in dem Bereich sind.
Quer über den "heutigen" Heuberg geht aber eine Sprachgrenze, das Übergangsgebiet zu jenen, die eine Lautverschiebung verschlafen haben.
Und früher war es grob so, dass soweit schwäbisch gesprochen wurde, war es das Hardt und wo die alemannischen Brocken, wie zB das von dir genannte "wau" für wo oder das "dau" für du, dazwischen kamen, war der Heuberg.
Am Harras ist die Sprach-Grenze zu verorten oder zwischen Nusplingen und Egesheim, eben diese recht großen Waldgebiete dort.
Danke! Smile

Man hat mitunter bei einigen Dörfern/kleineren Städten schon den Eindruck, sie wären zumindest so lange von der Außenwelt abgeschnitten gewesen, dass sich eine eigene Sprache herausbilden konnte. Ich brauchte z.B. rund 2 Jahre, bis ich die Bedeutung von "migga mian" herausbekommen habe. (Es heißt: bremsen müssen...Rolleyes.)

Eigentlich eine Lebensaufgabe, das aufzudröseln

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28.01.2013, 21:14
Beitrag: #148
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(28.01.2013 16:47)Uta schrieb:  Man hat mitunter bei einigen Dörfern/kleineren Städten schon den Eindruck, sie wären zumindest so lange von der Außenwelt abgeschnitten gewesen, dass sich eine eigene Sprache herausbilden konnte. Ich brauchte z.B. rund 2 Jahre, bis ich die Bedeutung von "migga mian" herausbekommen habe. (Es heißt: bremsen müssen...Rolleyes.)

Eigentlich eine Lebensaufgabe, das aufzudröseln

Das ist richtig.
Und Sprache lebt. Das ist wirklich ein überaus interessantes Kapitel.
Bei uns gibt es ein Stadtviertel, in den 50ern erbaut und damals überwiegend von Heimatvertriebenen und Flüchtligen bewohnt. In dem Viertel haben die damals Jüngeren (heute sind die zwischen 70 und 80) in dem Bemühen sich anzupassen, einen recht prägnanten "Slang" gesprochen. Den man heute natürlich nicht mehr hört.
Das "Fläsch le Bier" klingt mir noch in den Ohren, für das schwäbische "Fläschle Bier" das "le" aber französisch ausgesprochen wie der männliche franz. Artikel.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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03.02.2013, 22:12
Beitrag: #149
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Eine interessante Entwicklung beschreibt die NZZ:

Zitat:SMS in Schwyzertütsch
Die Verschriftlichung der Mundart[
/quote]

[Bild: 1.17974733.1359698373.jpg]

[quote]Wer Kinder hat, weiss, dass sie ihre SMS in Mundart verfassen. Schreibt man nun auf Hochdeutsch oder Mundart zurück? Die Frage ist von tiefgreifender Bedeutung für den Gebrauch der Mundart, der sich bisher auf Mündlichkeit beschränkte. Es ist eine linguistische Revolution im Gange, deren Ende weit offen ist

Auf Facebook gibt es eine Seite, sie heisst «Schwyzerdütsch» und zählt über 270 000 Follower. Zum Vergleich: Analoge Seiten für die «Deutsche Sprache» bringen es zusammen auf etwa 85 000 Fans, und sogar die internationale «English Language»-Community auf Facebook ist kleiner. Auf der Schwyzerdütsch-Seite tauscht man sich, wie in jedem sozialen Netz, über alles Mögliche aus, mit Vorliebe über «heimische» Themen und sehr viel – über Dialektwörter. Man fragt zum Beispiel, ob jemand wisse, was «pfägsä» heisse; es laufen Sammelaktionen für Dialektausdrücke, so wie etwa für die «Pfütze»: Glungge, Guntä, Glonge, Gudlä, Gumpi, Guddla – zum Wort sind 1400 «Kommentär» eingegangen. Doch die Facebook-Seite ist nicht nur als Volks-Idiotikon interessant. Und sie ist auch nicht nur Zeugnis des markanten Interesses, das viele Schweizer heute an ihrer Mundart haben. Die Seite gibt auch Einblick in die spannende Entwicklung, die Schweizerdeutsch zurzeit durchmacht. Es ist eine Entwicklung, die den linguistischen Wissensstand über Schweizerdialekte in vielen Aspekten überholt hat.
Die neue Handy-Generation

Das Erste, was nicht mehr zutrifft: dass Schweizerdeutsch eine mündliche Sprachvarietät ist, in der nur «gelegentlich» geschrieben wird. Die altersdurchmischte, zum grössten Teil jedoch aus jüngeren Leuten bestehende Schwyzerdütsch-Gemeinschaft kommuniziert auf Facebook eben auf Mundart. Das wäre gar nicht möglich gewesen, wenn sich diese im letzten Jahrzehnt nicht zu einer etablierten Schriftsprache entwickelt hätte.

zum weiterlesen
http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/ueb...1.17973385

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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05.05.2013, 12:20
Beitrag: #150
Bairische Dialekte
.
Servus .

Gerade habe ich Erschütterndes gelesen .
Und das Heute , am 5.5. dem Mundarttage !!!

Es ist Feuer am Dach .
In Bayern überlegt man , bei der UNESCO einen Antrag
zu stellen die Süddeutschen bairischen Dialekte als
regionale Minderheitensprache anzuerkennen .

Ich wußte gar nicht daß Bairisch schon seit 2009.
im UNESCO-Atlas der gefährdeten Sprachen aufscheint !!!!!!

Zum Nachlesen :

http://www.nachrichten.at/oberoesterreic...70,1113928

G.v.Luki.

Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag Cool
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