Germanisch/deutsche Dialekte
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27.01.2013, 14:11
Beitrag: #135
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RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(27.01.2013 10:17)913Chris schrieb:(27.01.2013 01:28)Paul schrieb: Das mit der Bezeichnung als Schwabe ist wirklich etwas merkwürdig. In Mittelpolen, also z.B. in den Regionen Posen und Lodz waren auch viele der deutschen Einwanderer aus der Pfalz gekommen, also auch einige meiner Vorfahren, dennoch wurden Deutsche entweder als Nimietz o. als Schwaben bezeichnet. Ich muß gleich mal recherchieren, was für ein Dialekt der Pfälzische jetzt wirklich ist. Ihr wollt mir eine Freude machen! Vielen Dank. Zitat: In Mittelpolen, also z.B. in den Regionen Posen und Lodz Für die Provinz Posen ist mir die Einwanderung aus dem Südwesten neu, (wäre interessant mehr darüber zu erfahren) Galizien und Westpreußen ist mir dagegen geläufig. Lodz ist ein anders gelagerter Fall, die Einwanderung geschah dort durch gezielte Anwerbung von Facharbeitern im Zuge der Industrialisierung. Zitat:Das mit der Bezeichnung als Schwabe ist wirklich etwas merkwürdig. Christian hat da kompetent Auskunft gegeben. Wenn ich das noch durch einen, wie ich meine sehr wichtigen Punkt ergänzen darf: Der Württemberger hatte seit dem 16. Jahrhunderts (Tübinger Vertrag) das Grundrecht der Freizügigkeit, auch der Leibeigene! Deshalb darf man wohl davon ausgehen, dass die Schwaben, in dem Fall speziell die Württemberger meist die ersten waren, die "geregelt", da sie ja keinen fragen mussten, in die jeweiligen Gegenden auswanderten. Für die später eintreffenden der Name einfach übernommen wurde. Zitat:Luki schrieb: Das mit den Schwabenkindern ( Hüttekinder ) kenne ich aus Tirol und Vorarlberg . Das ist so zweifellos richtig. Diese Sonderform der "Saisonarbeit" in dem Fall von Kindern gab es bis in die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts hinein. Ziele waren in aller Regel die großen Höfe Oberschwabens. Was hier aber anzumerken ist, es war allen Beteiligten bewusst, dass es sich um Kinder handelte! Die keineswegs im rechtsfreien Raum landeten! Auch zB die Schulpflicht galt für die Hütekinder. Was natürlich nichts daran ändert, welche schlimmen Zustände hier aufschimmern, Kinder in die Fremde schicken, damit ein Esser weniger am Tisch sitzt........... Die Entlohnung war eigentlich eher rudimentär, und beschränkte sich meist auf eine Neuausstattung an Kleidung. Im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck gab es in den 90ern eine Sonderausstellung zum Thema, ich müsste noch eine Dokumentation irgendwo rumliegen haben. Vielleicht finde ich sie kurzfristig. Dies würde aber eher in das aktuelle Thema des "lebendigen Forums" passen. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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