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Germanisch/deutsche Dialekte
21.05.2013, 21:05
Beitrag: #181
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(21.05.2013 17:00)913Chris schrieb:  Wanne.


Nicht schlecht.
Konntest du zu Fuss zur Mostburg

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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21.05.2013, 23:24
Beitrag: #182
Boarische Wikipedia
Luki 05.05.2013, 12:20


Servus .

Gerade habe ich Erschütterndes gelesen .
Und das Heute , am 5.5. dem Mundarttage !!!

Es ist Feuer am Dach .
In Bayern überlegt man , bei der UNESCO einen Antrag
zu stellen die Süddeutschen bairischen Dialekte als
regionale Minderheitensprache anzuerkennen .

Ich wußte gar nicht daß Bairisch schon seit 2009.
im UNESCO-Atlas der gefährdeten Sprachen aufscheint !!!!!!


Servus nua amoi .

Vor zwei Wochen habe ich obigen Beitrag hereingestellt .

Ich spreche zwar nur eine urban gefärbte Umgangssprache , aber trotzdem
ging mir der Bericht nicht aus dem Kopf .

Und da erinnerte ich mich daran , daß es ja auch eine :
Boarische ( Bairische ) Wikipedia gibt .
Also las ich mir Mehrere deren Beiträge durch .

Und so wuchs mein Interesse vielleicht dabei etwas mitzuarbeiten .

Also meldete ich vorige Woche mein Interesse an , mitwerken zu wollen .

Und Ruck Zuck wurde mir geholfen .

Der Matthias hat mich unter seine Fittiche genommen und begleitet mich tatkräftig
durchs mir unbekannte Regelwerk .

Und mit seiner tatkräftigen Hilfe ist heute mein erster Beitrag im Boirischen Wikipedia
erschienen .

http://bar.wikipedia.org/wiki/Benutzer:L...ungsaulogn

Und da werden noch Mehrere folgen .


Wan s`nix nuzt , so schods a ned
.

G.v.Luki.

Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag Cool
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22.05.2013, 08:55
Beitrag: #183
RE: Boarische Wikipedia
(21.05.2013 23:24)Luki schrieb:  Und mit seiner tatkräftigen Hilfe ist heute mein erster Beitrag im Boirischen Wikipedia
erschienen .

JA, du bist eindeutig Österreicher... Big Grin

"Trotzdem" guter Artikel! Cool

VG
Christian
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25.05.2013, 18:28
Beitrag: #184
RE: Bairische Dialekte
(11.05.2013 09:10)913Chris schrieb:  Wird schon werden. Nachbars Sohn wuchs einst auch rein hochdeutsch auf und hat nun mit seinen fast 40 Lenzen einen bairischen Slang drauf, dass da Sau graust. Seine Kinder wiederum reden bairisch gefärbtes Hochdeutsch. Noch...

Das kann man sich schon angewöhnen.
Meine Mutter beispielsweise, im Schwabenland aufgewachsen, hat sich in die Pfalz eingeheiratet, und obwohl Maxdorf doch ziemlich großstädtisch geprägt ist (da direkt neben Ludwigshafen a. Rh. gelegen), hat sie sich zumindest beim Telefonieren mit anderen Maxdorfern einen gewissen pfälzischen Dialekt angewöhnt.

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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25.05.2013, 18:39
Beitrag: #185
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(12.05.2013 20:32)Luki schrieb:  heute erinnerte ich mich an die Übersetzung von Textteilen des
Neuen Testamentes ins Wienerische .

Der Jesus und seine Hawara ; von Wolfgang Teuschl ( herausgegeben 1971. ).

Nach anfänglichen Anfeindungen wird es Heute gerne sogar in Kirchen gelesen .

Das haben wir auch, die "Bibel uf Pälzisch":

http://www.verlag-regionalkultur.net/xtc...3-4_PI.pdf
(Presseinformationen)
Mit Einführung in das Pfälzische und kurzer "Pfälzischer Grammatik"

(13.05.2013 15:55)913Chris schrieb:  Gibt´s auch von uns: "Die bayerische Weltg´schicht" von Michl Ehbauer.

Der hat z.B. auch geschrieben:

"Da moana allerwei die Leut:
Wer Büacher schreibt, der is recht gscheit.
I hab scho' manchmal Büacher glesen,
Da is a schöner Schmarrn drin gwesen.
Was s' da drin oft alls zsamma lüagn,
Da kuntst ja glei an Wehdam kriagn.
I hab mir zwar dees meine denkt
Und solche Büacher weitergschenkt.
Oa Buach, dees hab i freili bhalten,
Oans mit so biblische Gestalten.
Aus Anstand rührt ma scho' net dro'
Scho' weil ma nix beweisen ko'."
(http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/561860)

VG
Christian

Auch so etwas gibt es in Pfälzisch, die von Paul Münch verfasste "Pälzisch Weltgschicht", in der die wichtigen Geschichten um die Entstehung der Welt und die bedeutenden Sagen und Mythen aufgearbeitet und lyrisiert wurden:

Hier ein Ausschnitt:

Paul Münch schrieb:Wann jemand uf de Infall käm,
die Achs vun unserm Weltsyschtem
Genaa un dipplich auszurechne
Un in die Landkart inzuzeechne,
Do käms eraus, daß akkerat
Im Mittelpunkt vum Pälzer Staat
Der Punkt leit, der wo ganz gewiss
Die Hauptsach uf'em Weltall is,
Der Punkt, wo alles sich drum dreht,
Was uf der weite Welt besteht.

VG
Der Maxdorfer

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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25.05.2013, 19:39
Beitrag: #186
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(25.05.2013 18:39)Maxdorfer schrieb:  Auch so etwas gibt es in Pfälzisch, die von Paul Münch verfasste "Pälzisch Weltgschicht", in der die wichtigen Geschichten um die Entstehung der Welt und die bedeutenden Sagen und Mythen aufgearbeitet und lyrisiert wurden:

Hier ein Ausschnitt:

Paul Münch schrieb:Wann jemand uf de Infall käm,
die Achs vun unserm Weltsyschtem
Genaa un dipplich auszurechne
Un in die Landkart inzuzeechne,
Do käms eraus, daß akkerat
Im Mittelpunkt vum Pälzer Staat
Der Punkt leit, der wo ganz gewiss
Die Hauptsach uf'em Weltall is,
Der Punkt, wo alles sich drum dreht,
Was uf der weite Welt besteht.

VG
Der Maxdorfer

Seavas Maxdorfer .

Do sigd mas wida , gscheide Leid gibds iwaroi .

da luki

Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag Cool
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27.05.2013, 14:40
Beitrag: #187
Germanisch/deutsche Dialekte
.
Servus .

Vor ca. 14. Tagen hatte ich bei der Boarischen ( Bairische ) Wikipedia
angefragt zwecks eventueller Mitarbeit .

Heute Früh ist mein zweiter Artikel ( östareichische Kaisakron ) schon
auf der Startseite unter "A beariga Artike " erschienen .

http://bar.wikipedia.org/wiki/Hoamseitn

Und so wies aussieht kommt nächste Woche schon der Nächste
" s`Hoamatgsang " und löst den Jetzigen ab ?

I gfrei mi narrisch .

Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag Cool
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08.12.2013, 23:07
Beitrag: #188
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Ich muss gestehen das das Hochdeutsch bei mir nurnoch geschrieben, einwandfrei funktioniert. Mittlerweile ist mein gesprochenes Hochdeutsch so verrostet, das mir Englisch leichter von der Zunge geht. Das letzte Mal als ich Hochdeutsch geredet habe war, vor 2 Jahren an der Ostsee. Ich würde die gewagte Behauptung aufstellen, daß ein richtig beichads Boarisch, von nicht baierisch Sprachigen nur recht schwer verstanden wird.

Kleine Wortliste mit(auch recht schmutzigen) Wörtern zum raten:
Heiter
Heistn
Kache
Dreggmatz
Beiza
(Alle Wörter entspringen meinem täglichen Wortgebrauch) :__Dddd
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09.12.2013, 14:06
Beitrag: #189
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Mein Urgroßvater, verstorben 1912, war Dialektdichter.
Nicht Hauptberuflich, so nebenher, er hat laut meiner Mutter, im Prinzip den ganzen Tag "gedichtet".
Die diversen Regionalzeitungen die es damals gab gefüllt, und hatte bei allerlei Festen seinen "Liveauftritt".
Vetter Johannes nennte er sich.

Vor ein paar Jahren hat man an einer der steilen Albhalden im Unterholz einen Gedenkstein gefunden, mit einer Inschrift die der "Vetter Johannes" vor einem Jahrhundert "verbrochen" hat.
Ein Zeitungsredakteur der Jetztzeit hat sich köstlich über die "holprigen Verse" mokiert.
Ich habe ihn dann "belehrt" dass er die Verse im lokalen Schwäbisch des Jahres 1910 deklamieren muss, keineswegs im heutigen Schriftdeutsch.
Und tatsächlich, nicht nur in den Ohren des Nachkommen klang es nun ganz ansprechend. (ich bin stolz darauf, dass der Redakteur und ich Freunde geblieben sind)

Aber das ist in meinen Augen das Problem.
Es gibt im Dialekt Begriffe, Wortwendungen, die schon 5 Kilometer weiter nicht mehr verstanden werden.
Was meiner Meinung nach das faszinierende am Dialekt ist. Die Vielfalt.

Aber diese Vielfalt, kombiniert mit der fehlenden Rechtschreibnorm, sorgt halt dafür, dass diese schriftlichen Dialektzeugnisse lediglich von einem sehr sehr exklusiven Kreis gelesen und verstanden werden.

Deshalb, mal ein kleines "Einsprengsel" so als Stallgeruch, OK.
Darüber hinaus sehe ich den geschriebenen Dialekt aus o.g Gründen kritisch.
Ich zumindest werde auch zukünftig den Dialekt das sein lassen, was er ist, Mundart, und mich schriftlich auf die Schriftsprache begrenzen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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09.12.2013, 19:02
Beitrag: #190
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(09.12.2013 14:06)Suebe schrieb:  Es gibt im Dialekt Begriffe, Wortwendungen, die schon 5 Kilometer weiter nicht mehr verstanden werden.
Was meiner Meinung nach das faszinierende am Dialekt ist. Die Vielfalt.

Letzteres stimmt. Aber bei ersterem muss ich ein bisschen Korinthen k...en:
Bei 5 Km Unterschied dürfte es sich eher um Mundartunterschiede handeln als um Dialektunterschiede.

Z.B.: Im Bairischen gibt es unterschiedliche Arten, das Wort "Milch" auszusprechen: "Maich" (offenes "a"), "Muich", "Milli"...
Das sind mundartliche Unterschiede.

Im Schwäbischen wird m.W. das Wort eher wie "Mülch" ausgesprochen, oder täusch ich mich? Das ist dann dialektaler Unterschied, hier werden "l" und "ch" tatsächlich noch als zwei Laute ausgesprochen.

Im Übrigen kann ich deine Erfahrung nachvollziehen, dass im Dialekt Geschriebens selbst dem Dialektsprecher erst so richtig verständlich wird, wenn es laut ausgesprochen wird.
Hat mir nicht zuletzt beim Studium des Mittelhochdeutschen ganz schön geholfen. Ich saß immer leise murmelnd in den Prüfungen...hatte meistens gute Ergebnisse Smile

VG
Christian
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09.12.2013, 19:09
Beitrag: #191
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(08.12.2013 23:07)Allwissend schrieb:  Kleine Wortliste mit(auch recht schmutzigen) Wörtern zum raten:
Heiter
Heistn
Kache
Dreggmatz
Beiza
(Alle Wörter entspringen meinem täglichen Wortgebrauch) :__Dddd

Ha! Eine Herausforderung!!
Nun denn:

Heiter - Pferd (recht abgetakeltes...)
Heistn - junges Pferd (?)
Kache - Kachel (wie bei Kachelofen)
Dreggmatz - dreckige Metze / dreckiges Luder ("dreckig" als Verstärkung gebraucht, ähnlich wie "Mords-", aber negativer gemeint), aber auch "ziemlich gerissener Mensch" (halb anerkennend)
Beiza - Ableger (bei Pflanzen)

Du bist Gärtner auf einem Gestüt?!? Wink

VG
Christian
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09.12.2013, 21:13
Beitrag: #192
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(09.12.2013 19:02)913Chris schrieb:  
(09.12.2013 14:06)Suebe schrieb:  Es gibt im Dialekt Begriffe, Wortwendungen, die schon 5 Kilometer weiter nicht mehr verstanden werden.
Was meiner Meinung nach das faszinierende am Dialekt ist. Die Vielfalt.

Letzteres stimmt. Aber bei ersterem muss ich ein bisschen Korinthen k...en:
Bei 5 Km Unterschied dürfte es sich eher um Mundartunterschiede handeln als um Dialektunterschiede.

Z.B.: Im Bairischen gibt es unterschiedliche Arten, das Wort "Milch" auszusprechen: "Maich" (offenes "a"), "Muich", "Milli"...
Das sind mundartliche Unterschiede.

Im Schwäbischen wird m.W. das Wort eher wie "Mülch" ausgesprochen, oder täusch ich mich? Das ist dann dialektaler Unterschied, hier werden "l" und "ch" tatsächlich noch als zwei Laute ausgesprochen.

Im Übrigen kann ich deine Erfahrung nachvollziehen, dass im Dialekt Geschriebens selbst dem Dialektsprecher erst so richtig verständlich wird, wenn es laut ausgesprochen wird.
Hat mir nicht zuletzt beim Studium des Mittelhochdeutschen ganz schön geholfen. Ich saß immer leise murmelnd in den Prüfungen...hatte meistens gute Ergebnisse Smile

VG
Christian


Also ich hielt bisher Mundart und Dialekt für Synonyme.
Lasse mich vom Profi aber gerne belehren.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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10.12.2013, 18:15
Beitrag: #193
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(09.12.2013 21:13)Suebe schrieb:  Also ich hielt bisher Mundart und Dialekt für Synonyme.

Weit verbreitete Ansicht. Aber Mundart ist eine Untergruppe zum Dialekt.

VG
Christian
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10.12.2013, 18:48
Beitrag: #194
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(10.12.2013 18:15)913Chris schrieb:  
(09.12.2013 21:13)Suebe schrieb:  Also ich hielt bisher Mundart und Dialekt für Synonyme.

Weit verbreitete Ansicht. Aber Mundart ist eine Untergruppe zum Dialekt.

VG
Christian


aus Wiki
Zitat:Ein Dialekt (gr. διαλέγομαι dialegomai „miteinander reden“) oder – in der Eindeutschung von Philipp von Zesen (1619–1689) – eine Mundart ist eine lokale oder regionale Sprachvarietät. Er kann sich von anderen Dialekten wie auch von der Standardsprache (ursprünglich Schriftsprache) in allen Sprachbereichen – Lautebene (Phonologie), Wortbeugung (Morphologie), Wortschatz (Lexik), Satzbau (Syntax) und Idiomatik – unterscheiden

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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10.12.2013, 20:25
Beitrag: #195
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Habe ich noch die Meinung eines weiteren Sachkundigen eingeholt.
Ihrer Meinung nach Synonyme.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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10.12.2013, 22:30
Beitrag: #196
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(10.12.2013 20:25)Suebe schrieb:  Habe ich noch die Meinung eines weiteren Sachkundigen eingeholt.
Ihrer Meinung nach Synonyme.

Rein vom persönlichen Begriffsverständnis sehe ich die Sache so ähnlich wie Chris. Aber so einfach scheint es wohl auch nicht zu sein - erst recht nicht so wie du meinst es verstanden zu haben, dass Dialekt = Mundart ist. Es ist wie so oft eine Frage der Definition.
Um nicht aneinander vorbei und Quark zu "reden", müßte man man sich wahrscheinlich tiefer mit linguistischen Termini und den zugehörigen Begriffsbestimmungen auseinandersetzen.
z.B. auch mit dem Begriff der Dialektgruppe. So richtig interessant und auch anschaulich wird es in der Sprachgeographie.

Weißt du, Suebe, wer (dir) da ellenlange Vorträge drüber halten könnte ... ?Big GrinTongue


Frühling läßt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte.
Süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon, wollen balde kommen.
– Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's! Dich hab ich vernommen!

Eduard F. Mörike (1804-1875)
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11.12.2013, 09:40
Beitrag: #197
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(10.12.2013 22:30)Avicenna schrieb:  
(10.12.2013 20:25)Suebe schrieb:  Habe ich noch die Meinung eines weiteren Sachkundigen eingeholt.
Ihrer Meinung nach Synonyme.

Rein vom persönlichen Begriffsverständnis sehe ich die Sache so ähnlich wie Chris. Aber so einfach scheint es wohl auch nicht zu sein - erst recht nicht so wie du meinst es verstanden zu haben, dass Dialekt = Mundart ist. Es ist wie so oft eine Frage der Definition.
Um nicht aneinander vorbei und Quark zu "reden", müßte man man sich wahrscheinlich tiefer mit linguistischen Termini und den zugehörigen Begriffsbestimmungen auseinandersetzen.
z.B. auch mit dem Begriff der Dialektgruppe. So richtig interessant und auch anschaulich wird es in der Sprachgeographie.

Weißt du, Suebe, wer (dir) da ellenlange Vorträge drüber halten könnte ... ?Big GrinTongue


Ich will hier keineswegs Rechthaberei betreiben, tut mir leid, falls dieser Eindruck entstanden ist.
Der Fakt interessiert mich.

In den 60ern hatte ich einen Deutschlehrer, der hatte über Dialekte insbesondere den Schwäbischen promoviert, (er hatte einen Narren an mir gefressen, wir trugen den selben Familiennamen und mein ältester Bruder war auch schon sein Schüler)
Ich kann mich ums verrecken nicht daran erinnern, dass der jemals "Dialekt" gesagt hätte, immer nur "Mundart". Ich besitze ein paar Bücher und Aufsätze von ihm und habe mal auf die Schnelle versucht mir einen Überblick zu verschaffen, aber der bleibt halt doch sehr oberflächlich.
Er hat übrigens Mundart/Dialekt - Worte ausschließlich in der Lautschrift Theutonista geschrieben.

Wiki, siehe oben.
Gestern meine Tochter befragt, Studienort Weingarten: "Da gibt es keinen Unterschied, Synonyme".
Chris: (Studienort Tübingen) Statement siehe oben.

Mal schauen

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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11.12.2013, 15:49
Beitrag: #198
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(11.12.2013 09:40)Suebe schrieb:  Ich will hier keineswegs Rechthaberei betreiben, tut mir leid, falls dieser Eindruck entstanden ist.
Der Fakt interessiert mich.

Es will dir sicher niemand Rechthaberei unterstellen.Rolleyes

Ich hatte nicht umsonst geschrieben, dass das ganze von der Definition abhängt. Und so wie es aussieht, ist für einen Laien im Überblick nur erkennbar, dass es für diese zwei Begriffe durchaus unterschiedliche Definitionen gibt. Daran hängts, und da macht es erstmal auch keinen Sinn diverse "Zeugen" oder Befürworter deiner Ansicht zu benennen. Solange wir hierzu keine "Fakten" kennen, wie du dich auszudrücken pflegst, solange sollten wir weiterhin unsererem ganz persönlichen Begriffsverständnis für Dialekt und Mundart anhängen.
Die Frage ist nur, wie kommen wir an diese "Fakten" heran, wer oder was wäre für uns dafür Autorität genug? Ein Sprachwissenschaftler, Linguist - ein allgemein anerkanntes Lehrbuch für einen sprachwissenschaftlichen Studiengang...? Wenn, dann sollte es fachspezifisch fundiert belegt sein und nicht einfach die Meinung einiger wiedergeben, die damit im Zuge ihres Studiengangs irgendwann mal konfrontiert wurden.

Solange wird für mich, z.B. bei euch, schwäbischer Dialekt gebappelt, und in Reutlingen, Tübingen, Aaalen oder Memmingen eine regionale Mundart gesprochen, die eine Untermenge dieses schwäbischen Dialekts darstellt.Cool


Frühling läßt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte.
Süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon, wollen balde kommen.
– Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's! Dich hab ich vernommen!

Eduard F. Mörike (1804-1875)
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15.12.2013, 22:39
Beitrag: #199
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(11.12.2013 15:49)Avicenna schrieb:  ./.

Ich hatte nicht umsonst geschrieben, dass das ganze von der Definition abhängt. Und so wie es aussieht, ist für einen Laien im Überblick nur erkennbar, dass es für diese zwei Begriffe durchaus unterschiedliche Definitionen gibt. Daran hängts, und da macht es erstmal auch keinen Sinn diverse "Zeugen" oder Befürworter deiner Ansicht zu benennen. Solange wir hierzu keine "Fakten" kennen, wie du dich auszudrücken pflegst, solange sollten wir weiterhin unsererem ganz persönlichen Begriffsverständnis für Dialekt und Mundart anhängen.
Die Frage ist nur, wie kommen wir an diese "Fakten" heran, wer oder was wäre für uns dafür Autorität genug? Ein Sprachwissenschaftler, Linguist - ein allgemein anerkanntes Lehrbuch für einen sprachwissenschaftlichen Studiengang...? Wenn, dann sollte es fachspezifisch fundiert belegt sein und nicht einfach die Meinung einiger wiedergeben, die damit im Zuge ihres Studiengangs irgendwann mal konfrontiert wurden.

./.


nochmals aus Wiki:

Zitat:Allgemeines

Die Varietäten des Deutschen kann man unterscheiden zwischen den Standardvarietäten, z. B. Schweizer Hochdeutsch oder österreichisches Deutsch, und Nonstandardvarietäten, z. B. Sächsisch oder Kölsch.[1] Unter letzteren werden gemeinhin die eigentlichen Mundarten verstanden. Etwas ist Sprache oder Dialekt jedoch nur in Bezug auf etwas anderes. Der begriffliche Status der Bezeichnungen von Sprachvarietäten kann sich wandeln.

Im Westen ist der Ausdruck Platt für die Bezeichnung der Dialekte verbreitet, welcher nicht mit dem Plattdeutschen zu verwechseln ist. Platt ist vermutlich ein niederfränkischer Ausdruck und bedeutete „verständlich, deutlich“. Der Begriff Mundart war im 17. Jahrhundert von Philipp von Zesen erfunden worden und gilt seitdem als Synonym für Dialekt. Im 19. Jahrhundert versuchte Jacob Grimm, zwischen Dialekt (großräumiger) und Mundart (kleinräumiger) zu unterscheiden. In der NS-Zeit wurde Mundart propagiert und die „Ausmerzung“ des Begriffes Dialekt angestrebt.

Die Bezeichnungen der Dialekte haben verschiedene Bildungsformen: das oder der Dialekt („das Eitorfer Dialekt“), adjektivisch (Münchnerisch, Schwäbisch), Zusammensetzung mit -deutsch („Berndeutsch“), Ort oder Region plus Platt (Aachener Platt, Lothringer Platt).[2]

von da:
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Dialekte

womit 1. geklärt wäre, warum der Dr. Bizer ausschließlich von Mundart geredet hat, er hat 1930 promoviert.
und 2. dass Mundart und Dialekt weder unumstritten Synonyme sind, noch grundsätzlich differierende Bedeutung haben.
OT: Es gibt in der Betriebswirtschaft ähnliche Ausprägungen, dass ohne vorherige grundsätzliche Begriffsklärung die Anhänger der einen oder anderen "Schule" nicht mit einander kommunizieren können. (auch nach der Begriffsklärung oftmals nicht :coolSmile

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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17.12.2013, 14:26
Beitrag: #200
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Von euren Höhen der Dialektik (?!) muß ich doch mal wieder in die Niederungen des täglichen Gebrauchs zurückkommen und bitte im voraus um Entschuldigung.
Ich kam als Neunjähriger nach Frankfurt und lernte wie bei Kindern üblich in kurzer Zeit Frankfurterisch. Jetzt wohne ich in einem der nordöstlichen Vororte, die landschaftlich zur Wetterau gehören. Im 15 km entfernten Karben sprechen die Eingeborenen untereinander einen Dialekt, meinetwegen auch eine Mundart, von der Fremde, also auch Frankfurter, wirklich und wahrhaftig kein einziges Wort verstehen!
Man nennt das "Werrerarisch", aber das ist wohl ein Oberbegriff, denn vermutlich wird die Karbener Mundart schon ein Dorf weiter nicht mehr verstanden.
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