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Germanisch/deutsche Dialekte
28.07.2012, 11:50
Beitrag: #1
Germanisch/deutsche Dialekte
Die Wünsche schöner Frauen erfüllt man gerneHeart

(27.07.2012 20:24)Suebe schrieb:  
(27.07.2012 18:55)krasnaja schrieb:  Mit der Schweiz ist es aber nicht zu vergleichen. Im Maghreb wird ein Ägypter, Syrer, Libanese verstanden und umgekehrt, aber ob ein Schweizer in Sachsen verstanden wird oder ein Bayer in Graubünden ?

Ein Schweizer wird in Sachsen verstanden, ein Bayer in Graubünden.
Das sind alles hochdeutsche Dialekte aus denen sich bekanntlich unsere Schriftsprache entwickelt hat.
Das ist bei den niederdeutschen Dialekten ebenso, ein Rügener vom Kap Arcona kann (so er seinen Dialekt noch spricht) sich relativ problemlos mit einem Holländer in Groningen unterhalten.

(27.07.2012 21:06)Arkona schrieb:  
(27.07.2012 20:24)Suebe schrieb:  Ein Schweizer wird in Sachsen verstanden, ein Bayer in Graubünden.
Das sind alles hochdeutsche Dialekte aus denen sich bekanntlich unsere Schriftsprache entwickelt hat.
Das ist bei den niederdeutschen Dialekten ebenso, ein Rügener vom Kap Arcona kann (so er seinen Dialekt noch spricht) sich relativ problemlos mit einem Holländer in Groningen unterhalten.
Einspruch, Euer Ehren. Ich verstehe (und spreche) Niederdeutsch, aber wenn richtige Friesen loslegen wird es eng. Die gibt es aber quasi nicht mehr, sondern die sprechen auch Platt. Holländisch ist übrigens keine niederdeutsche Variante, sondern altes "Hochdeutsch".

(28.07.2012 09:37)Suebe schrieb:  
(27.07.2012 21:06)Arkona schrieb:  Einspruch, Euer Ehren. Ich verstehe (und spreche) Niederdeutsch, aber wenn richtige Friesen loslegen wird es eng. Die gibt es aber quasi nicht mehr, sondern die sprechen auch Platt. Holländisch ist übrigens keine niederdeutsche Variante, sondern altes "Hochdeutsch".

Da kann und will ich dir auch gar nicht widersprechen. aber die Sprachbarriere wie sie die Benrather Linie quer durch Mitteleuropa zieht ist da halt nicht dazwischen.

OT aber nicht uninteressantExclamation:
Die Franzosen haben ihre behauptete kulturelle Überlegenheit im ausgehenden 18. beginnenden 19. Jahrhundert darauf zurückgeführt, dass es bei ihnen eine einheitlich regulierende Zentralgewalt gebe, wozu die Deutschen nie fähig wären, sie hätten es nicht einmal geschafft eine gemeinsame Sprache zu entwickeln.

(28.07.2012 10:40)913Chris schrieb:  
(27.07.2012 21:06)Arkona schrieb:  Holländisch ist übrigens keine niederdeutsche Variante, sondern altes "Hochdeutsch".

Auch Einspruch. Das Niederländische ist aus westgermanischen Dialekten hervorgegangen, wie auch das Englische und das Niederdeutsch/Platt.
Wobei mit dem Englischen kaum noch Verständigungsmöglichkeiten bestehen, wohl aber mit niederdeutschen Dialekten an der deutsch-niederländischen Grenze.
Niederländisch ist also nicht aus einer älteren Stufe des Hochdeutschen hervorgegangen (es sei denn, du gehst zurück bis auf´s Althochdeutsche, das bis etwa ins 8., 9.Jh. gesprochen wurde), sondern es ist quasi eine "Schwestersprache" des Hochdeutschen - entstanden aus gleichen Wurzeln, aber parallel zum Hochdeutschen bzw. Niederdeutschen.

VG
Christian

(28.07.2012 11:15)Arkona schrieb:  
(28.07.2012 10:40)913Chris schrieb:  Auch Einspruch. Das Niederländische ist aus westgermanischen Dialekten hervorgegangen, wie auch das Englische und das Niederdeutsch/Platt.
Wobei mit dem Englischen kaum noch Verständigungsmöglichkeiten bestehen, wohl aber mit niederdeutschen Dialekten an der deutsch-niederländischen Grenze.
Niederländisch ist also nicht aus einer älteren Stufe des Hochdeutschen hervorgegangen (es sei denn, du gehst zurück bis auf´s Althochdeutsche, das bis etwa ins 8., 9.Jh. gesprochen wurde), sondern es ist quasi eine "Schwestersprache" des Hochdeutschen - entstanden aus gleichen Wurzeln, aber parallel zum Hochdeutschen bzw. Niederdeutschen.

VG
Christian
Habe mich gerade nochmal kundig gemacht, danach hast du recht. Allerdings werden viele Dinge zwar wie im Platt geschrieben, aber quasi "hochdeutsch" ausgesprochen.
Huijs - gespr. Haus
Dijk - gespr. Deik
Die Benrather Linie ist doch eine ziemliche Vereinfachung.

(28.07.2012 11:26)Steppenwolf schrieb:  Ich halte dies für ein sehr interessantes Thema, mit den Germanisch/deutschen Dialekten.

Soll ich die Beiträge in ein neues Thema rüberkopieren?

(28.07.2012 11:33)Renegat schrieb:  
(28.07.2012 11:26)Steppenwolf schrieb:  Ich halte dies für ein sehr interessantes Thema, mit den Germanisch/deutschen Dialekten.

Soll ich die Beiträge in ein neues Thema rüberkopieren?
Ja, bitte
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28.07.2012, 12:55
Beitrag: #2
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Niederländisch zählt zur westlichen Gruppe der germanischen Sprachen und steht verwandtschaftlich dem Niederdeutschen am nächsten, wobei es drei Dialektzonen gibt, die sich im Mittelalter gebildet haben.

Das Alt- und Mittelniederländische (ca. 800-1500) basiert auf dem Niederfränkischen, das damals noch den niederdeutschen Dialekten - z.B. (Alt)Sächsisch - sehr nahe stand.

Basierend auf dem Aufstieg eines urbanen Patriziertums in Städten wie Gent, Brügge oder Ypres gewann Niederländisch an Prestige, sodass sich aus der Verwendung des Niederländischen als Geschäftssprache gegen Ende des Mittelalters eine relativ einheitliche Schriftsprache entwickelte. Daraus bildete sich dann die moderne niederländische Standardsprache.
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29.07.2012, 22:49
Beitrag: #3
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(27.07.2012 20:24)Suebe schrieb:  Ein Schweizer wird in Sachsen verstanden, ein Bayer in Graubünden.
Das sind alles hochdeutsche Dialekte aus denen sich bekanntlich unsere Schriftsprache entwickelt hat.
Einspruch , Euer Ehren. Meine Erfahrung ist nämlich eine andere. Als ich nämlich mal mit einem Österreicher telefoniert habe, musste ich micht sehr anstrengen um etwas verstehen zu können. Der Erfolg war, sagen wir bescheiden. Blush

"Auflehnung ist das heiligste aller Rechte und die notwendigste aller Pflichten."
Marquis de La Fayette
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30.07.2012, 08:19
Beitrag: #4
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(29.07.2012 22:49)Annatar schrieb:  
(27.07.2012 20:24)Suebe schrieb:  Ein Schweizer wird in Sachsen verstanden, ein Bayer in Graubünden.
Das sind alles hochdeutsche Dialekte aus denen sich bekanntlich unsere Schriftsprache entwickelt hat.
Einspruch , Euer Ehren. Meine Erfahrung ist nämlich eine andere. Als ich nämlich mal mit einem Österreicher telefoniert habe, musste ich micht sehr anstrengen um etwas verstehen zu können. Der Erfolg war, sagen wir bescheiden. Blush
Nun ja, ich habe mit unserem @Sueben auch schon telefoniert. So ganz einfach ist es in der Tat nicht, wenn er Schwäbisch babbelt...

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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30.07.2012, 08:44
Beitrag: #5
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Wie ist es denn mit den Österreichern? Die sprechen bestimmt verschiedene Dialekte, ich kann sie aber besser verstehen als die Schweizer. Oder habe ich nur solche getroffen, die sich um Fernsehdeutsch bemühen?

In Österreich gibt es aber andere Begriffe für Alltagsgegenstände wie z.B. Paradiser für Tomaten, davon soll es 6000 geben?
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30.07.2012, 11:00
Beitrag: #6
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(30.07.2012 08:19)Arkona schrieb:  
(29.07.2012 22:49)Annatar schrieb:  Einspruch , Euer Ehren. Meine Erfahrung ist nämlich eine andere. Als ich nämlich mal mit einem Österreicher telefoniert habe, musste ich micht sehr anstrengen um etwas verstehen zu können. Der Erfolg war, sagen wir bescheiden. Blush
Nun ja, ich habe mit unserem @Sueben auch schon telefoniert. So ganz einfach ist es in der Tat nicht, wenn er Schwäbisch babbelt...
Kann ich verstehen. Ich fand es auch nicht wirklich einfach den Dialekt des Österreichers zu entschlüsseln. Blush

"Auflehnung ist das heiligste aller Rechte und die notwendigste aller Pflichten."
Marquis de La Fayette
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30.07.2012, 18:52
Beitrag: #7
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Sächselt jemand extrem, ist das zu 100 % völlig unverständlich.

Der vernetzte Mensch von heute gerät in Gefahr,
die globalisierte Welt als eine Ansammlung von Zitaten zu erleben.

Doug Mack
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30.07.2012, 19:13
Beitrag: #8
Germanisch/deutsche Dialekte
(29.07.2012 22:49)Annatar schrieb:  
(27.07.2012 20:24)Suebe schrieb:  Ein Schweizer wird in Sachsen verstanden, ein Bayer in Graubünden.
Das sind alles hochdeutsche Dialekte aus denen sich bekanntlich unsere Schriftsprache entwickelt hat.
Einspruch , Euer Ehren. Meine Erfahrung ist nämlich eine andere. Als ich nämlich mal mit einem Österreicher telefoniert habe, musste ich micht sehr anstrengen um etwas verstehen zu können. Der Erfolg war, sagen wir bescheiden. Blush

Einspruch Annantar .

Das lag vermutlich nur an der langen Leitung ( Telefon Idea).
Beim Telefonieren ists wie beim Internet ,
es fehlt die erläuternde Körpersprache , die Manches besser verstehen lässt .

G.v.luki

Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag Cool
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30.07.2012, 19:47
Beitrag: #9
Dialekt für Fortgeschrittene .
(30.07.2012 08:44)Renegat schrieb:  Wie ist es denn mit den Österreichern? Die sprechen bestimmt verschiedene Dialekte, ich kann sie aber besser verstehen als die Schweizer. Oder habe ich nur solche getroffen, die sich um Fernsehdeutsch bemühen?

In Österreich gibt es aber andere Begriffe für Alltagsgegenstände wie z.B. Paradiser für Tomaten, davon soll es 6000 geben?

Servus , Dir kann geholfen werden .

Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen .
Das ist nicht ein Teil des österreichischen Wörterbuchs ,
sondern ein Auszug aus dem :

Oberösterreichischen Dialekt für Fortgeschrittene .

entrisch: ....fremd, seltsam , gruselig , erschreckend
griabig:.......angenehm, herzig , lieb
ehnta:........eher, früher
dumpa:......dunkel, düster , beginnende Abenddämmerung
Othn:.........Atem
Blitzl: ........Zorn, Unmut
feanzn: ......Sekieren , spötteln
Gschlada: ....schlechtes Getränk
Gfickat: .......Kleintiere
gantn: ..........aufziehen, ernähren
bampad: .......unwirsch , frech
drenzad: .....weinerlich
dramhabbad:.......verschlafen
kommodt: ........bequem
hantig:......... bitter, unwirsch
hienig: ......kaputt
dammisch: ...verwirrt
botschad: ......ungeschickt
ruachad: .....raffgierig
graxeln:........ klettern
hatschn: ......hinken
hunzn: .......ärgern
tachinieren: ........faulenzen
dearisch:........ schwerhörig
bloßhaxad: ........barfüßig
knopfat: .......eigenbrötlerisch
sudan: ........meckern
si dummin: .......sich beeilen
husig:........ fleißig, tüchtig
fladan:.....stehlen

Von den oberösterreichischen Nachrichten abgekupfert .

luki

Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag Cool
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30.07.2012, 20:32
Beitrag: #10
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(30.07.2012 08:19)Arkona schrieb:  
(29.07.2012 22:49)Annatar schrieb:  Einspruch , Euer Ehren. Meine Erfahrung ist nämlich eine andere. Als ich nämlich mal mit einem Österreicher telefoniert habe, musste ich micht sehr anstrengen um etwas verstehen zu können. Der Erfolg war, sagen wir bescheiden. Blush
Nun ja, ich habe mit unserem @Sueben auch schon telefoniert. So ganz einfach ist es in der Tat nicht, wenn er Schwäbisch babbelt...

Womit du den Kern des Pudels herausgearbeitet hast. Big Grin
Das war nämlich meine Art mich in der Schriftsprache auszudrücken.
Und soooo ohne Haken und Ösen habe ich dich keineswegs verstanden. Musste mehrfach interpretierenCool
Aber immerhin haben wir die Benrather-Linie überbrückt.

Es schaut ein Süddeutscher Ohnesorg-Theater und behauptet anschließend er würde "Platt" verstehen.
Ein Holsteiner schaut "Häberle + Pfleiderer" und denkt er versteht schwäbisch.

Wir haben es in allen Fällen aber lediglich mit der dialektgefärbten Schriftsprache zu tun.

Es ist halt so, dass die Tatsache, dass sich die Schriftsprache aus den Oberdeutschen Dialekten, dem Hochdeutschen entwickelt hat, andererseits zum relativ raschen Aussterben der Niederdeutschen Dialekte geführt hat. Dem anderen Weg den die deutsche Sprache nicht genommen hat, wie Kurt Tucholsky schrieb.
Dass auch die Hannoveraner einst Niederdeutsch sprachen, noch zu Zeiten des Wilhelm Busch, stößt dort mittlerweile auf glatten Unglauben.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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30.07.2012, 20:45
Beitrag: #11
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Den Schwaben sagt man nach, dass sie große "Schimpfer" unter dem Herrn wären.
Der Taddäus Troll hat deshalb einen Schimpfkalender aufgestellt.


wer da klickt,
http://www.thaddaeus-troll.de/schimpfkalender.php

kann sein Geburtsdarum eingeben, da kommt dann, was er is, oder besser sein könnte.

Bei mir kommt "Drecksack" Wink

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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30.07.2012, 21:18
Beitrag: #12
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(30.07.2012 20:32)Suebe schrieb:  Wir haben es in allen Fällen aber lediglich mit der dialektgefärbten Schriftsprache zu tun.
Ja, das ist eben so und das ist nicht zu ändern, alles Schriftliche ist in der Standardsprache hochdeutsch, in Österreich und der Deutschschweiz genauso, mal abgesehen von einigen gebietstypischen Begriffen, die in anderen Gegenden nicht verwendet werden, wie die österreichischen Paradiser oder Marillen.
Wobei ich mich gerade an letztere gut gewöhnen könnte, haben sie doch so einen gemütlichen Klang.
Oder die 2-Raum-Wohnung im Osten, gibt´s die eigentlich noch?

Zu Dialekten kann ich nichts beitragen, mein hochdeutsch ist ungefärbt. Im Norden gibt es vom NDR ja so eine Plattinitiative mit Radiosendungen und Zeitungsartikeln auf Platt. Hören geht ja noch aber lesen ist schon sehr ungewohnt und arg gekünstelt. Ich weiß nicht, ob die friesische Oma, die wirklich noch platt snackt, glücklich solche Schriftstücke bevorzugt, sie kann hochdeutsch ja genauso lesen.
Oder liest du eine 2 Seiten VWL-Theorie sofort und mit Begeisterung Herr Suebe, wenn sie dir auf schwäbisch serviert wird.Big Grin
Aber vielleicht ist sie dann nicht mehr 2 Seiten lang, die Sprache in den plattdeutschen Artikeln war von einer schlichtdirekten Kürze, das zumindest ist mir aufgefallen. Die komplizierten Füllsel-Phrasen scheinen im Platt zu fehlen.
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30.07.2012, 22:16
Beitrag: #13
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(30.07.2012 21:18)Renegat schrieb:  
(30.07.2012 20:32)Suebe schrieb:  Wir haben es in allen Fällen aber lediglich mit der dialektgefärbten Schriftsprache zu tun.
Ja, das ist eben so und das ist nicht zu ändern, alles Schriftliche ist in der Standardsprache hochdeutsch, in Österreich und der Deutschschweiz genauso, mal abgesehen von einigen gebietstypischen Begriffen, die in anderen Gegenden nicht verwendet werden, wie die österreichischen Paradiser oder Marillen.
Wobei ich mich gerade an letztere gut gewöhnen könnte, haben sie doch so einen gemütlichen Klang.
Oder die 2-Raum-Wohnung im Osten, gibt´s die eigentlich noch?

Zu Dialekten kann ich nichts beitragen, mein hochdeutsch ist ungefärbt. Im Norden gibt es vom NDR ja so eine Plattinitiative mit Radiosendungen und Zeitungsartikeln auf Platt. Hören geht ja noch aber lesen ist schon sehr ungewohnt und arg gekünstelt. Ich weiß nicht, ob die friesische Oma, die wirklich noch platt snackt, glücklich solche Schriftstücke bevorzugt, sie kann hochdeutsch ja genauso lesen.
Oder liest du eine 2 Seiten VWL-Theorie sofort und mit Begeisterung Herr Suebe, wenn sie dir auf schwäbisch serviert wird.Big Grin
Aber vielleicht ist sie dann nicht mehr 2 Seiten lang, die Sprache in den plattdeutschen Artikeln war von einer schlichtdirekten Kürze, das zumindest ist mir aufgefallen. Die komplizierten Füllsel-Phrasen scheinen im Platt zu fehlen.

Im Detail.
Zitat:Zu Dialekten kann ich nichts beitragen, mein hochdeutsch ist ungefärbt.
Darf ich daran Zweifel äußern? Das völlig ungefärbte ist nämlich extrem selten.

In einem hast Du Recht.
Der geschriebene Dialekt ist Quark.
Bei uns beginnt so langsam das Bodenseeallemannische, da spricht jedes Dorf ein bißchen anders, in der Stadt hört der Kenner den Straßenzug heraus, wo der Betreffende wohnt.
Wie soll so etwas schriftlich fixiert werden. Ist doch blanker Quark.

Ich kenne ein Tal, die Bewohner gehen seit Jahrhunderten dem ambulanten Handel nach, Hausierer, hauptsächlich aber auf Märkte. Die haben eine "Händlersprache" entwickelt, um sich im Beisein von Kunden verständigen zu können, da versteht der Uneingeweihte nichts, gar nichts.

Die Heimatforscher halten solche Sachen in Lautschrift fest, was gut und richtig ist, auch Tonaufnahmen kommen seit ein paar Jahrzehnten zum Einsatz.

Aber verschriftlichen? Nö, das führt zu Nivellierung, und Dialekt ist genau das Gegenteil.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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30.07.2012, 22:29
Beitrag: #14
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Eins muss ich noch loswerden.

Es gibt eine ganz spezielle Art des Schwäbischen.
Das Honoratioren-Schwäbisch.

Der richtige Schwabe kugelt sich darüber.

Beispiel:
Den Namen Klaus, Abkürzung von Nikolaus kennt man.
Nun im Honoratioren-Schwäbisch wird das "au" in Klaus wie das in Auto gesprochen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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30.07.2012, 22:54
Beitrag: #15
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(30.07.2012 20:32)Suebe schrieb:  Es schaut ein Süddeutscher Ohnesorg-Theater und behauptet anschließend er würde "Platt" verstehen.
Ein Holsteiner schaut "Häberle + Pfleiderer" und denkt er versteht schwäbisch.

Wir haben es in allen Fällen aber lediglich mit der dialektgefärbten Schriftsprache zu tun.
...die auch bei Fernsehmoderatoren immer wieder durchschimmert.

Meine Tochter, zu der ich viele Jahre (leider) keinen Kontakt hatte, erzählte dann damals 12jährig daheim in der Lausitz: "Der Papa redet wie Otto."

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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30.07.2012, 23:02
Beitrag: #16
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Zitat:Zu Dialekten kann ich nichts beitragen, mein hochdeutsch ist ungefärbt.
Das halte ich für ein Gerücht, auch wenn man sich das selbst vielleicht einbildet.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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31.07.2012, 09:45
Beitrag: #17
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(30.07.2012 19:13)Luki schrieb:  Einspruch Annantar .

Das lag vermutlich nur an der langen Leitung ( Telefon Idea).
Big Grin Nein. An einer langen Telefonleitung lag es nicht.
(30.07.2012 19:13)Luki schrieb:  Beim Telefonieren ists wie beim Internet ,
es fehlt die erläuternde Körpersprache , die Manches besser verstehen lässt .
G.v.luki
Das schon, aber eine erläuternde Körpersprache hilft einem auch nicht, wenn man kein Wort versteht.

"Auflehnung ist das heiligste aller Rechte und die notwendigste aller Pflichten."
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31.07.2012, 11:24
Beitrag: #18
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(31.07.2012 09:45)Annatar schrieb:  
(30.07.2012 19:13)Luki schrieb:  Einspruch Annantar .

Das lag vermutlich nur an der langen Leitung ( Telefon Idea).
Big Grin Nein. An einer langen Telefonleitung lag es nicht.
(30.07.2012 19:13)Luki schrieb:  Beim Telefonieren ists wie beim Internet ,
es fehlt die erläuternde Körpersprache , die Manches besser verstehen lässt .
G.v.luki
Das schon, aber eine erläuternde Körpersprache hilft einem auch nicht, wenn man kein Wort versteht.


Mit anderen Worten:

Du hast mit Luki telefoniert, und kein Wort verstanden.Big Grin

Was ein Beweis meiner These wäre.
Zwischen euch beiden verläuft die "Benrather Linie".

Wetten dass der Älbler Suebe und der Linzer Luki sich blendend verstanden hätten? Angel Derweil beide im Oberdeutschen Sprachraum.Exclamation
(Wetteinsatz 1 Flasche Trollinger oder ähnlich hochwertiges Gewächs)

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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31.07.2012, 13:49
Beitrag: #19
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
(30.07.2012 20:45)Suebe schrieb:  Den Schwaben sagt man nach, dass sie große "Schimpfer" unter dem Herrn wären.
Der Taddäus Troll hat deshalb einen Schimpfkalender aufgestellt.


wer da klickt,
http://www.thaddaeus-troll.de/schimpfkalender.php

kann sein Geburtsdarum eingeben, da kommt dann, was er is, oder besser sein könnte.

Bei mir kommt "Drecksack" Wink

Ich bin ein "Soifasiader"

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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31.07.2012, 14:15
Beitrag: #20
RE: Germanisch/deutsche Dialekte
Bei mir steht "Donderskerle". Kannst du das übersetzen?

Nobody is perfect!
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