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Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge
02.03.2013, 14:59
Beitrag: #7
RE: Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge
(02.03.2013 14:31)Annatar schrieb:  So als erstes will ich mal meine Meinung zum besten geben. Big Grin

Meiner Meinung nach muss sich Deutschland endlich von dem Ideal einer Familie verabschieden, wo die Frau nur zu Hause ist oder maximal eine Zuverdienerrolle hat. Um das zu erreichen müssen aber Anreize geschaffen werden, dass Frauen wieder arbeiten gehen.

Es gibt durchaus genügend Anreize, um das sicherzustellen. So z.B. das 2008 formierte Scheidungsrecht- und Unterhaltsrecht. Da es de facto darauf hinausläuft, daß Frauen, die sich dafür entscheiden, ihre Kinder zu Hause zu erziehen, im Falle einer Scheidung dumm darstehen, ist das bereits ein großer Anreiz für Frauen, ihren Job nicht aufzugeben.

Ansonsten bin ich ehrlich gesagt der meinung, daß es nicht Sache des Staates ist, zu entscheiden, welches Familienmodell gefördert wird. Jeder muss das recht haben, sich selbst entscheiden zu können, ob man für die Kinder zu hause bleibt oder nicht. Ich bin überzeugt davon, daß, wenn es Arbeitsplatzangebote gibt, die eine wirkliche Vereinbarkeit von beruf und familie zulassen, die meisten Frauen von sich aus in den Job zurückkehren. Staub wischen ist auf Dauer nämlich nicht befriedigend...

(02.03.2013 14:31)Annatar schrieb:  Dafür sollte die Beitragsfreie Mitversicherung in der Krankenkasse für Partner abgeschaft werden.

Die Krankenversicherung gehört eh reformiert, aber grundsätzlich. Jemand, der selbstständig ist, aber nur 1000 € im Monat verdient, zahlt einen mindestbeitrag, den er sich nicht leisten kann. Ein Arbeitnehmer, der als Arbeitnehmer 600€ verdient, aber noch 300 € Mieteinnahmen und €200 Kapitaleinkünfte hat, zahlt dagegen nur einen Minibeitrag...
Die gesellschaftlichen Vorstellungen, die dem beitragsysytem der Krankenkassen entsprechen, sind längst überholt...

(02.03.2013 14:31)Annatar schrieb:  Gleiches gilt für das Betreuungsgeld, die größte familienpolitische Idiotie der letzen 13 Jahre. Des Weiteren soltte Das Kindergeld nicht nur an die Anzahl der Kinder, sondern auch an das Einkommen der Eltern gekoppelt werden. Sprich Eltern mit geringem Einkommen bekommen mehr Kindergeld, als Eltern mit einem hohen Einkommen. Außerdem muss die Verrechnung des Kindergelds mit den Sozialleistungen bei Arbeitslosen abgeschaft werden, denn das Kindergeld ist eigentlich dafür gedacht Kinderarmut zu verhindern. Momentan tut es dies aber nicht.

Volle Zustimmung. Allerdings muss auch ein Stück weit sichergestellt werden, daß das Geld den Kindern auch zugute kommt.

(02.03.2013 14:31)Annatar schrieb:  Da es in Deutschland auch immer mehr Familien mit Kindern gibt, wo die Eltern nicht verheiratet sind, muss das Ehegattensplitting in ein Familiensplitting umgewandelt werden. Momentan profitieren nämlich vielfach verheiratete Paare ohne Kinder davon. Unverheiratete Paare mit Kindern gehen leer aus.

Stimmt:

(02.03.2013 14:31)Annatar schrieb:  Allgemein muss der Staat aber weniger Geld für den Direkttransfer an Familien ausgeben, sondern für Investitionen in Betreuungsplätze, wa ssich auch für den Staat teilweise rentieren würde (im Schnitt fließen 48% der Kosten wieder an den Staat zurück).

Nach meiner Erfahrung mit Betreuungseinrichtungen sehe ich das seh skeptisch. Es ist leider immer noch so, daß betreuungseinrichtungen eine kindgerechte Betreuung nicht sicherstellen. Oftmals handelt es sich um reine Aufbewahrungsstellen. Wenn man um 17.00 das Kind vom Hort abholt und dann noch die ganzen Hausaufgaben nachmachen muss, die es im Hort nicht machen musste, dann ist das eine Doppelbelastung, der keiner auf Dauer gewachsen ist und die defintiv nicht dazu führt, daß Familie und Beruf vereinbar sind.

(02.03.2013 14:31)Annatar schrieb:  Als letztes muss aber auch der Arbeitsmarkt umgebaut werden. Er muss allgemein frauenfreundlicher werden und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern. In Deutschland ist es leider immer noch so, dass nur eins von beidne geht. Also Karriere oder Kinder.

Das gilt aber leider auch für die Männer. Ein Mann, der um 18.00 Uhr zu hause sein will, um noch etwas von seinen Kindern zu haben, kommt auf der karriereleiter nicht weit. Und wenn er erst nach hause kommt, wenn die Kinder schon im bett liegen, dann ist er am Wochenende oft so geschlaucht, daß er dann auch nicht mehr der Superpapa sein kann.

"Familienfreundlichkeit" heißt letztendlich, Frauen und Männern zu ermöglichen, sowohl ihrem Job nachzugehen, als eben auch Zeit in und mit der Familie zu verbringen...

(02.03.2013 14:31)Annatar schrieb:  Die skandinavischen Staaten sind dafür ein gutes Beispiel.

Es nutzt nichts, darauf zu verweisen- die skandinavische Mentalität ist eine andere. Die allgemeinen Wert- und Moralvorstellungen sind andere, weswegen da einfach Dinge möglich sind, die hier nicht gehen. Man kann die Modelle anderer Länder leider nicht kopieren...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
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RE: Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge - Bunbury - 02.03.2013 14:59

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