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Inflation 1923, ein Kalkül.
30.07.2012, 15:15
Beitrag: #5
RE: Inflation 1923, ein Kallkül.
(30.07.2012 12:53)krasnaja schrieb:  Die Inflation sollten der Entente zeigen, daß Deutschland für die Reparationen zahlungsunfähig war. .
Der Krieg war von England und Frankreich gewissermaßen „auf Pump“ finanziert worden. Gläubiger waren die USA. . Reparationen Deutschlands an England und Frankreich dienten zur Befriedigung der Schulden gegenüber den USA..

Die Inflation bot nun die Möglichkeit – und das Kalkül der Reichsregierung ging auf - sich über die Höhe der Reparationen und eine moderate Zahlungsvereinbarung zu verständigen ,
um also, wenn überhaupt, jemals etwas von den Reparationsforderungen sehen zu können .
Deutschland nicht die Luft abgedreht werden dürfte.

Bevor wilde Verschwörungstheorien in die Welt gesetzt werden, hier ein kurzer Überblick über die tatsächlichen Ursachen der Inflation 1923, die aus den Kriegsfolgen. Reparationen, Kriegsanleihen und schließlich dem Ruhrkampf resultieren, durch den Deutschlands finanzielle Leistungsfähigkeit überbeansprucht wurde.

Zitat:Zu Beginn der 20er Jahre stand das Deutsche Reich nicht nur bei den Siegermächten in der Kreide, sondern in besonderem Maße auch gegenüber der eigenen Bevölkerung. In so genannten Kriegsanleihen hatte der einfache Mann auf der Straße dem Staat millionenfach Geld für die exorbitanten Kriegskosten vorgestreckt. Das Deutsche Reich stand also wirtschaftlich mit dem Rücken zur Wand. Es musste das kriegsgeschüttelte Land wieder aufrichten, Kriegsanleihen an die eigene Bevölkerung zurückzahlen und Geld für die Reparationsleistungen aufbringen.

Als die Franzosen im Jahr 1923 wegen verspäteter Reparationszahlungen das Ruhrgebiet besetzten, verschärfte sich die Lage. Die deutsche Regierung rief zum passiven Widerstand, zu Sabotage und Streik auf. Im Gegenzug zahlte sie die Löhne an die Streikenden weiter. Es war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, Deutschland geriet in den Strudel der dramatischsten Geldentwertung, die das Land je erleben sollte. Um seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, brachte die Regierung mehr und mehr Geld in Umlauf, auch wenn es für die immer höhere Anzahl Banknoten keine materiellen Gegenwerte im Land gab. Dadurch begann der Teufelskreis der Inflation. Immer mehr Geld war bald immer weniger wert, Preise und Löhne explodierten. Geld war Spielgeld geworden. Wer seinen Lohn nicht gleich nach Erhalt wieder ausgab, konnte sich schon Tage, manchmal Stunden später, kaum mehr etwas davon kaufen. Wer seinen Lohn am Monatsende erhielt, war buchstäblich mittellos. Am härtesten traf die Inflation Staatsbedienstete und Beamte. Viele Läden bunkerten ihre Bestände und Vorräte und entzogen sie dem unkontrollierbaren Warenverkehr, an dem sie nicht mehr verdienen konnten. Die Inflation explodierte.

Die Hyperinflation hat also rational erklärbare Ursachen, und sie wurde weder von bösen Buben angestiftet, noch von finsteren Mächten absichtlich herbeigeführt.
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RE: Inflation 1923, ein Kallkül. - Dietrich - 30.07.2012 15:15

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