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Die Gemme von Clemenceau
30.07.2012, 15:01
Beitrag: #1
Die Gemme von Clemenceau
Ich bin in einem sehr nationalistisch geschriebenen Buch über den 1. Weltkrieg und die „Rolle der Novemberverbrecher“ auf eine interessante Anekdote gestoßen, die sog. Gemme des Clemenceaus betreffend, mit der dieser im Spiegelsaal in Versailles den Vertrag 1919 besiegelt hat.

Rd. 10 Tage nach der Kaiserproklamation 1871 im gleichen Spiegelsaal sollte an gleichem Ort die Kapitulation von Paris besiegelt werden.
Der für Frankreich Zeichnende, General Faures, hatte keine Petschaft dabei, also kein offizielles Staatsiegel.
Bismark machte daraufhin den Vorschlag, es könne doch seinen Ring mit der antiken Gemme nehmen, was dann auch geschah.
Der Ring mit der Gemme ist dann in die Hände Clemenceaus gekommen, der dann an gleicher Stelle mit der gleichen Gemme den Vertrag von Versailles besiegelt hat.
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31.07.2012, 13:31
Beitrag: #2
RE: Die Gemme von Clemenceau
Gibt es Informationen, wie das geschehen ist?

Das heißt, Clemenceau wird das vor allem wegen der Symbolik so gemacht haben.

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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31.07.2012, 14:41
Beitrag: #3
RE: Die Gemme von Clemenceau
(31.07.2012 13:31)Maxdorfer schrieb:  Gibt es Informationen, wie das geschehen ist?

Das heißt, Clemenceau wird das vor allem wegen der Symbolik so gemacht haben.

Wie ich schon schrieb, las ich das in einem recht nationalistisch geschriebenen "Buch vom Krieg" in dem sich auch der "Kriegsfreiwillige Adolf Hitler" diletiert.
Die o.g. Quelle wird angegeben mit Nowak, K.F. Versailles, Berlin 1930, Verlag für Kulturpolitik.

Es war aber auch schon eine riesengroße Taktlosigkeit und Unverschämtheit, die Ausrufung des Kaiserreiches und die Kapitilation von Paris in den heiligen Hallen Versailles durchzuführen, als hätte es in Paris für die Kapitulation der Stadt Paris keine anderen Räumlichkeiten gegeben.

Die Ausrufung des Kaiserreiches in Versailles MUSSTE für einen Franzosen unverzeihlich sein. Was hatte denn Versailles mit der Kaiserkür zutun ?
Das Antglitz des gefallenen Gegners noch ein bischen mehr in den Schmutz zu treten, das war nicht mehr Preußen, da zeigte sich bereits die Fratze des wilhelminischen Militarismus, übetroffen dann noch einmal von Hitler 1940 in Compiegne .

Ich hatte das Buch, das man eigentlich nur mit der Kneifzange anfassen sollte, hier.
Da steht z.B.
Nach Erzählungen eines anwesenden österreichischen Staatsmannes hat Clemenceau, indem er seinen Namen neben das Siegel setzte, ausgerufen " Auf diese Viertelstunde warte ich seit neunundvierzig Jahren"

Quelle: Schiff V. So war es in Versailles , Berlin 1929, Dietz

Watt die Österreicher da alles so hörten ist schon phänomenal. Vielleicht sollten sich Einige ihre Quellen mal genauer ansehen. Ich habe diesen Satz schon mehrfach und in sich als seriös bezeichneten Quellen gelesen. ,
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31.07.2012, 18:50
Beitrag: #4
RE: Die Gemme von Clemenceau
Danke für die Infos. Smile

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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