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Hallstadt- und Latenekultur im südlichen Germanien z.B. Ubien
17.06.2013, 21:01
Beitrag: #61
RE: Hallstadt- und Latenekultur im südlichen Germanien z.B. Ubien
Hallo Bunbury,
du hast ja sicher bemerkt, das ich die Heidetränke den Ubiern zuordne. Die Sueben haben sich immer weiter ausgebreitet. Erst haben sie die Tenkterer in Osthessen besiegt und großteils vertrieben, dann geschah das auch mit den Usipetern in Ostmittelhessen, also bis in die Wetterau hinein. Die Ubier mußten etwas unternehmen und verbündeten sich mit den Römern. Sie unternahmen einen gemeinsamen militärischen Vorstoß gegen Quaden und Markomannen. Wir haben nicht nur Cäsars knappe Schilderung dieses Feldzugs. Er schrieb, das er mit der 2. Rheinüberquerung 2 Ziele hatte. Er wollte die Ubier in ihrem Kampf gegen den gemeinsamen Gegner unterstützen. Damit wurden die Sueben geschwächt und die Ubier als Bündnispartner gestärkt. So sollten besetzte Städte befreit werden. Wenn er nebenbei eine keltische Stadt bekriegt hätte, hätte er das erwahnt. Die Heidetränkestadt passt genau in die Beschreibung der ubischen Städte, welche die Markomannen erreichen und besetzen konnten. Weitere werden in Ostmittelhessen und der Wetterau gelegen haben. Für die Besetzung der Heidetränke gibt es auch Hinweise im Internet. Es wurden auch entsprechende Marschlager der Römer und Ubier zumindest bei Limburg gefunden. Nach diesem Feldzug blieben die Markomannen weitgehend südlich des Mains und die Quaden hinter der Fulda.
Die Ubier sicherten das nun dünn besiedelte Gebiet im Gießener Becken und der Wetterau durch ein Bündnis mit den Chatten. Die Einwanderung der Chatten in das Gießener Becken und die Wetterau sind belegt. In der Dünsbergstadt wurde ein miteinander der Ubier(Cubi) und Chatten archäologisch belegt. Die Römer zerstörten dann im Chattenkrieg die Dünsbergstadt. Sie wollten wohl die Waffenproduktion für die Chatten unterbinden. Nach der Zerstörung ihrer Stadt waren die Cubi keine treuen Verbündeten der Römer mehr. Wahrscheinlich hatten viele Angehörige verloren. Der Unterstamm der Matthiaker in Südhessen blieb dann noch länger im Einflußgebiet der Römer.

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
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17.06.2013, 22:14
Beitrag: #62
RE: Hallstadt- und Latenekultur im südlichen Germanien z.B. Ubien
(17.06.2013 21:01)Paul schrieb:  Hallo Bunbury,
du hast ja sicher bemerkt, das ich die Heidetränke den Ubiern zuordne.

ja, Paul, ich weiß.Smile Ich habe da etwas dagegen, aber die Diskussion müssen wir nicht erneut führen. Für mich ist die Siedlungskontinuität Bleibiskopf-Altkönig-Heidetränke nachgewiesen und damit gehört die Heidetränke nicht zu den Germanen. Ich halte es aber für möglich, daß sich Ubier oder deren Vorfahren gewissermaßen als Zuwanderer in der blühenden Heidetränke ansiedelten und vielleicht dann später das zepter übernahmen...

(17.06.2013 21:01)Paul schrieb:  Die Sueben haben sich immer weiter ausgebreitet. Erst haben sie die Tenkterer in Osthessen besiegt und großteils vertrieben, dann geschah das auch mit den Usipetern in Ostmittelhessen, also bis in die Wetterau hinein. Die Ubier mußten etwas unternehmen und verbündeten sich mit den Römern. Sie unternahmen einen gemeinsamen militärischen Vorstoß gegen Quaden und Markomannen. Wir haben nicht nur Cäsars knappe Schilderung dieses Feldzugs. Er schrieb, das er mit der 2. Rheinüberquerung 2 Ziele hatte. Er wollte die Ubier in ihrem Kampf gegen den gemeinsamen Gegner unterstützen. Damit wurden die Sueben geschwächt und die Ubier als Bündnispartner gestärkt. So sollten besetzte Städte befreit werden. Wenn er nebenbei eine keltische Stadt bekriegt hätte, hätte er das erwahnt. Die Heidetränkestadt passt genau in die Beschreibung der ubischen Städte, welche die Markomannen erreichen und besetzen konnten. Weitere werden in Ostmittelhessen und der Wetterau gelegen haben. Für die Besetzung der Heidetränke gibt es auch Hinweise im Internet. Es wurden auch entsprechende Marschlager der Römer und Ubier zumindest bei Limburg gefunden. Nach diesem Feldzug blieben die Markomannen weitgehend südlich des Mains und die Quaden hinter der Fulda.

Das Szenario paßt einfach nicht. Es paßt nicht zur Aufgabe der Heidetränke, die bekanntlich nicht erobert wurde. An der heidetränke lassen sich keine Kriegsspuren aus den Jahren vor dem Niedergang ableiten- weder von einem Krieg gegen die Römer noch gegen die Germanen. Es gibt keine Hinweise darauf, daß die Heidetränke je besetzt wurde. Das ist nun mal Fakt.
Auch läßt sich ein Marschlager der Römer und Ubier bei Limburg geografisch nicht sinnvoll mit der Heidetränke in Verbindung bringen. Der Taunuskamm liegt dazwischen.

Dein Szenario ist nicht schlecht, und ich denke, weiter im osten, z.B. in der Wetterau, paßt es auch ganz gut ins Bild, aber zum archäologischen Befund der Heidetränke paßt dein Szenario einfach nicht.

Gegen deine These daß die Ubier die ursprünglichen oder Hauptbewohner der heidtränke waren, spricht auch das Münzwesen. Den Ubiern wird üblicherweise eine Münze vom Typ Quinar "tanzendes Männlein" zugeschrieben, das die Ubier in der Tat auf dem Dünsberg ansiedelt und auf eine keltische Kultur der Ubier in vorrömischer zeit verweist.

In der Heidetränke wurde jedoch eine andere Münze geprägt, der sogenannte "Nauheimer Quinar".

(17.06.2013 21:01)Paul schrieb:  Die Ubier sicherten das nun dünn besiedelte Gebiet im Gießener Becken und der Wetterau durch ein Bündnis mit den Chatten. Die Einwanderung der Chatten in das Gießener Becken und die Wetterau sind belegt. In der Dünsbergstadt wurde ein miteinander der Ubier(Cubi) und Chatten archäologisch belegt. Die Römer zerstörten dann im Chattenkrieg die Dünsbergstadt. Sie wollten wohl die Waffenproduktion für die Chatten unterbinden. Nach der Zerstörung ihrer Stadt waren die Cubi keine treuen Verbündeten der Römer mehr. Wahrscheinlich hatten viele Angehörige verloren. Der Unterstamm der Matthiaker in Südhessen blieb dann noch länger im Einflußgebiet der Römer.

Ja, das scheint so gewesen zu sein. Die Chatten hatten allerdings keine verbidnung zur Heidetränke- als sie nach NOrdhessen einwanderten, war die Heidetränke schon 50-75 Jahre verlassen. Es sind auch die großen zeitlichen Lücken, die deine These etwas wackelig erscheinen lassen.

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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06.11.2013, 23:20
Beitrag: #63
RE: Hallstadt- und Latenekultur im südlichen Germanien z.B. Ubien
In der ubischen Montanregion werden z.B. an der mittleren Lahn mehrere Ausgrabungsprojekte intensiv untersucht z.B. die Ausgrabungen im Wetzlarer Ortsteil Dahlheim, am Dünsberg, in Waldgirmes, Dudenhofen und Atzbach. Neben vielen Siedlungsabschnitten, z.B. der städtischen Besiedlung, interessiert die frühe Eisenverarbeitung in der Region. Siedlungen und Eisenverarbeitung können an allen Ausgrabungspunkten praktisch kontinuierlich nachgewiesen werden. Am Dünsberg reist die Besiedlung kurz vor Chr. ab.
Die handwerkliche Eisenverarbeitung wurde dann durch die industrielle Eisenverarbeitung in der Region abgelöst.

http://www.uni-bamberg.de/?id=48480

Das riesige Hügelgräberfeld im Osten Wetzlars bezeugt eine hohe Bevölkerungsdichte schon in der frühen Eisenzeit.
Bei Friedhofsarbeiten in Oberndorf wurde ein Grab aus der frühfränkischen Zeit ausgegraben. Dort existierte auch damals schon eine Siedlung und ein Friedhof. Wahrscheinlich existierten fast alle Siedlungen schon ab der Eisenzeit. Es gab keinen Siedlungsumbruch zwischen Ubiern und Chatten. Selbst in der Zeit der "Chattenkriege" blieb Hessen dicht besiedelt. Die Städte am Unterlauf der Lahn wurden von den Römern wahrscheinlich nicht zerstört.

Das Gewerbegebiet Kalteiche bei Haiger ist schon etwa 2500 Jahre alt und wurde schon so früh von Handwerksbetrieben genutzt.

http://www.haiger-allendorf.de/die-lands...ndorf.html

viele Grüße

Paul

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